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Bekanntmachung. Für das hiesige Bezirkskrankenhaus macht sich die baldigste Lieferung von 8 Raummeter weichen Scheitholzes notwendig und hat diese frei bis in den Hof des Bezirkskrankenhauses zu geschehen. Angebote sind bis 8. Marz 1Y05 anher einzureichen. Wilsdruff, am 25. Februar 1905. Die Direktion des LeMskrankenhauses. 50 m.Kahlenberger, B Jgr. politische Rundschau. Wilsdruff, 27. Februar 1905. Deutsches Reich. Zur Lage in Deutfch-Südwestasrika. Nach einem Telegramm aus Windbuk ist im Pa» trouillenaefecht bei Nunub am 31. Januar gefallen: Theodor Friedrich Wilhelm Busse, geboren zu Trossen. Vermißt: Reiter August Fischer, geboren zu Gummin, seit 12. Januar 1905 bei Gochas. Verwundet: Bei einem Ueberfall Halbwegs Owikorero und Epukiro am 5 Februar 1905 Gefreiter Wilhelm Hauser, geboren zu Derendingen, leicht, Fleischschuß rechten Unterschenkel. Im Patrouillen- gefecht Uitdraai am 18. Februar 1905: Unteroffizier Georg Hagen, geboren zu Lbhlitz, Schuß linker Unterarm. Ver unglückt: Wachtmeister Emil Kerkau, zu Lepalothen, am 17. Februar durch Unvorsichtigkeit eines Reiters in Warm bad mittels Revolvers Schuß linken Ellenbogen verwundet. Zur Beseitigung des Mangels an genußfähigem Trinkwasser für die Truppen in Südwestafrika gab die Heeresverwaltung nach Goslar den Auftrag einer schleunigen Lieferung von 600000 Flaschen Harzer Sauerbrunnen. Ei« schlechtes Beispiel! Wie aus Köln georahket wird, verurteilte das Ober kriegsgericht den Lehrer Jung wegen Selbstverstümmlung zu 18 Monaten Gefängnis und zur Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes; außerdem hat es die sofortige Festnahme des Angeklagten angeordnet. Das Urteil hob als strafschärfend hervor, daß es sich um die Tat eines Mannes handle, der als Lehrer ein Vorbild für die Jugend sein sollte. Vom Kriegsgericht der 15. Diviston zu Bonn war der Angeklagte freigesprochen. Mehr als 15« Zweikämpfe sind im Jahre 1904 im Bereich deutscher Zunge in Deutsch land und Oesterreich ausgefochten worden. Ihre Ursachen waren stets die alten: Ehebruch, Eifersucht, Zuchtlosigkeit in Rede und Tat, Anmaßung und Unart. Was eine Kellnerin an den Wirt bezahlen mutz. An der Hand einer Verhandlung vor dem Gewerbe- gericht in München kritisiert die „Braunschw. Ldsztg." das System der Ausbeutung, das heute vielfach von Wirten gegen die von ihnen beschäftigten Kellnerinnen angewandt wird. Der Fall in München betraf das dortige Cafe- Restaurant „Habsburg", eines der besseren Cafäs der bayerischen Hauptstadt. Die 10 in diesem Cafä be- schäftigten Kellnerinnen erhalten, wie in den meisten Cafes in München, keinen Pfennig Lohn. Dagegen haben die Mädchen täglich folgende Beträge am Büfett zu entrichten: 15 Pfg. Bruchgeld, trotzdem sie jeden einzelnen zerbrochenen Gegenstand extra bezahlen müssen, 20 Pfg. Putzgeld, 15 Pfg. täglich für die Benutzung des Aborts, jeden fünften Tag eine Mark für den Ausgang, und die vollständigen Invaliden- und Krankenversicherungs- beiträge! Dazu kommt noch, daß die Mädchen keine Kost bekommen und die Speisen nach der Karte und bei Menu- Portionen sogar um 10 Pfg. teurer bezahlen müssen als die Gäste. Drei Kellnerinnen verlangten die ihnen so abgerechneten Beträge zurück. Es beanspruchte die erste 60 Mark, die zweite 101 Mark und die dritte, die nur 12 Tage die fette Pfründe inne hatte, 5,34 Mark. Der Gewerberichter meinte zur beklagten Restaurateursgattin, sie täte wohl am besten, dieses Geld, das auf eine höchst eigentümliche Art in ihren Besitz gelangt sei, Vergleichs- weise zurückzuerstatten, welchen Rat die Beklagte, wohl ahnend, wie das Urteil ausfallen werde, auch befolgte. Mit den oben angeführten Beträgen sind die Leistungen dec Kellnerinnen aber noch lange nicht erschöpft. Jede Kellnerin hat außerdem das ihr beigegebene Bier- oder Wassermädchen mit täglich 50Pfg. zu entlohnen, außerdem für die nötigen Zahnstocher, Streichhölzer aufzukommen und die für ihr Service notwendigen Münchener Zeitungen herbeizuschaffen. Dies alles haben sie aus ihren Trink- geldern zu bestreiten. Auch ein Beitrag zur sozialen Fraget Ausland. Die Unruhen in Rutzland. Ueber die Entwicklung der Unruhen in Baku wird berichtet: Infolge der Ermordung eines verhafteten Muselmans im Januar und der schweren Verwundung eines reichen Muselmaus durch Armenier am 19. Febr. spitzte sich die Erbitterung zwischen den beiden Nationalitäten sehr zu. Am 20. Februar wurden 36Personen getötet und verwundet; am 21. Februar erreichte die Erbitter ung ihren Höhepunkt. Die Straßenmorde häuften sich in erschreckender Weise, das Schießen dauerte den ganzen Tag, wodurch Hunderte verwundet oder getötet wurden; Basare und Buden wurden geplündert, das Militär machte von der Waffe Gebrauch. Da die Garnison nicht aus reichte, kamen 5 Jnfanteriebataillone mit Artillerie und 2 Kosakensotnien zu Hilfe. Der Gouverneur ersuchte die einflußreichen Armenier und Muselmanen um Unterstützung. Am 22. Februar fanden nochmals große Unruhen statt. Die Häuser einiger Reichen wurden geplündert und an gezündet. Der Gouverneur zog durch alle Stadtteile und mahnte das Volk zur Ruhe. Die armenische und die muselmanische Geistlichkeit küßte sich vor der Volksmenge, welche Hurra schrie und laut das Verlangen nach Ver söhnung kund gab. Tatsächlich hörten die Unruhen am Nachmittag auf. Der folgende Tag verlief ohne Störung. Die muselmanischen Läden waren geöffnet, die armenischen geschlossen. Es machte sich wiederum eine Erregung be merkbar. Nachmittags nahmen die Unruhen einen be drohlichen Charakter an. In Balachany herrschte den ganzen Tag über Erregung. Den Petersburger Revolutionären gingen folgende Mittel zu: aus Deutschland 162000, Frank- reich 150000, England 1200000, Oesterreich 35000 Mark. Wieviel Amerika gesandt hat, ist unbekannt. — Englische Firmen sollen mit den armenischen Revolutionären Ver- träge auf Waffenlieferung abgeschlossen haben — In Moskau wurden die Schriftsteller Leonidas, Andrejeff, Chirikoff, Spitolez und 14 andere Schriftsteller im Hause Andrejeffs verhaftet. Grotzsürst Sergius und seine Schwester, die nirgends heimisch gewordene Herzogin-Wilwe von Sachsen-Koburg (Edinburg), standen einander im Alter am nächsten unter den Kindern Alexanders II., und sie haben sich auch von ihrer ersten Jugend her eine durch nichts zu verkümmernde Liebe bewahrt. Keine größere Freude gab es für den sonst sehr wilden Sei gius, als der stete ritterliche Begleiter seiner um 3fiz Jahre älteren Schwester zu sein. Ihre Heirat und Abreise nach Eng land ist ein wahrer Schlag für ihn gewesen. Sie hat dann auch selbst eine Lebensgefährtin für ihn ausgesucht, in Elisabeth, der Tochter ihrer nach Hessen verheirateten Schwägerin Alice. Sechs Jahre nach ihrer eigenen Ver heiratung hat es ein Zufall gefügt, daß die Herzogin ihren Bruder vor dem Zorn des Vaters behüten, gleichzeitig aber auch sich und die ganze Familie vor einer furcht- baren Katastrophe rettete. Es war eines Abends im Februar 1880, die Kaiserin Marie krank und AlexanderII. verdüstert. War er doch soeben einem Eisenbahnatteatat bei Moskau entkommen. Sergius war durch irgend einen Streich in Ungnade gefallen bei dem dadurch schwer ge reizten Vater. Die Anwesenheit seiner aus England zu Besuch gekommenen einzigen Tochter vermochte den Kaiser nur wenig zu erheitern. Man wollte gerade zur Abend tafel gehen, als dem Kaiser gemeldet wurde, Großfürst Sergius fehle noch. Alexander II., dem jeder Verstoß gegen die Hausordnung als ein Zeichen persönlicher Miß achtung oder Auflehnung gegen ihn erschien, wurde wütend. In übelster Laune befahl der Kaiser, daß auf seinen Sohn nicht gewartet werden solle und gab seiner Tochter den Arm, die an Stelle der Mutter als Hausfrau reprä- sentierte. Da gelang es der jungverheirateten Frau, ihr Spitzentaschentuch in einer Azalee zu verbergen, die als Kübelpflanze im Zimmer stand. Bis das Tüchlein gesucht und gefunden war, entstand ein Aufenthalt und der Groß fürst Sergius, den seine Schwester sicher erwartete, erschien am Eingänge des Gemachs, um noch rechtzeitig seinen Platz in der Prozession einzunehmen, die sich durch die weiß-goldene Gallerte nach dem Speisesaal begeben wollte. Allein der Weg dahin wurde nicht mehr zurückgelegt. Eine furchtbare Explosion erschütterte das Winter palais in seinen Grundfesten, Angstgeschrei von Sterbenden und Verwundeten ertönte und der Speisesaal sank unter Rauch und Flammen in Trümmer. Das Dynamit war gerade unter dem Eßtisch gelegt und im richtig berechneten Moment angezündei worben. Der Zug schwesterlicher Liebe und Besorgnis um den Bruder hatte der Herzogin selbst und all ihren Angehörigen das Leben gerettet, dem Vater freilich nur bis auf weiteres. Die Nachricht vom Ende ihres Bruders hat die Herzogin in Südfrankreich erhalten. Sie hat Schloß Fabron bei Nizza sofort ver- lassen und ist in Eile nach Moskau gereist. Die Enthaftung Gorkis soll nach einer Petersburger Meldung des »Tag" gegen eine vom Literaturfonds erlegte Kaution von 10000 Rubel bereits erfolgt sein. Doch darf er vor Beendigung seines demnächst beginnenden Prozesses Petersburg nicht verlassen. Ueber seine Verhaftung in Riga werden jetzt noch nach träglich interessante Einzelheiten bekannt. Fra uAndrejewa, die bekannte Schauspielerin, mit der Gorki eng befreundet ist, hatte sich damals in Riga einer ernsten Operation unterzogen. Auf ihr Telegramm, daß ihr Zustand Be denken einflöße, reiste Gorki sofort dorthin ab, gemein schaftlich mit dem 16 jährigen Sohne der Frau Andrejewa. Er begab sich vom Bahnhofe direkt in das Hospital. Der Zustand seiner Freundin war sehr bedenklich; der Arzt gestattete deshalb vorläufig nur eine kurze Unterredung, worauf Gorki der Kranken bedeutete, daß er sich in ihre Wohnung begebe, um sich umzukleiden, aber nach kurzer Zeit wiederkehren werde. In ihrem Hause wartete seiner jedoch eine schöne Ueberraschung: 16 Personen, Gendarmen und Detektives, die teilweise von Petersburg in einem Zuge mit Gorki gereist waren, harrten seiner, nachdem sie in der Wohnung der Frau Andrejewa eine außer gewöhnliche Haussuchung vorgenommen hatten, wobei sogar Dielen und Fensterbretter aufgeriffen worden waren. So fort ging es dann nach Petersburg in die Peter-Pauls- Festung. In der größten seelischen Aufregung trat er die Reise an. In der Festung traf auch lange keine Nachricht aus Riga ein, trotzdem der dortige Arzt direkt an Gorki über den Zustand der Kranken depeschiert hatte. Der Ge fangene erhielt diese Nachricht erst nach acht Tagen. Der Krieg zwischen Rutzland und Japan. Der Versuch der Russen, den linken Flügel der Japaner zu umgehen und die rückwärtigen Verbindungen des Feindes zu bedrohen, scheint vollständig gescheitert zu sein; vielleicht deshalb, weil die Japaner die Absicht der Russen so früh erkannt haben, daß sie diesen Angriff vereiteln konnten. Von russischer Seite wird als einziger Erfolg dieser Unter nehmung die Sprengung einer Eiseubahnbrücke südlich von Haitscheng genannt. Inzwischen sind nun die Japaner ihrerseits zur Offensive übergegangen und haben auch einige Erfolge dabei zu verzeichnen gehabt. Nach einer Meldung General Sacharows ergriffen die Japaner am Donnerstag Morgen in der Front des Detachements von Tsinkhechen die Offensive mit beträchtlichen Kräften. Die russischen Jäger zogen sich nachmittags aus der befestigten Stellung zurück. Die feindlichen Kolonnen rückten von Süden her vor und umgingen den linken Flügel der Stellung, Schneefall verhinderte die Ruffin, den Feind zu beobachten. Bei Sonnenuntergang griffen die Japaner den Bereschcff-Hügel an, der Angriff wurde zurückgcschlagen. Die Japaner haben am Freitag und Sonnabend diesen Angriff erneuert und die Russen zum Rückzug gezwungen. Es wird berichtet: Nachdem die Japaner den Hügel Veresnevsk angegriffen hatten, aber zurückgeschlagen worden waren, erneuerten sie den Angriff auf der ganzen Front der Abteilung bei Tsivchenchen heftig mit überlegenen Kräften und zwangen die Russen, ihren Standpunkt auf dem Hügel Beresnevsk zu verlassen. Das Gefecht wurde auf beiden Seiten sehr erbittert geführt; das Ergebnis ist noch unbekannt. Zwanzig japanische Torpedoboote und ein großes Kriegsschiff sollen nach Wladiwostock unter wegs sein. — Die Zahl der in Japan gefangen ge haltenen Russen beläuft sich auf 44400, von denen 616 Offiziere sind. Der Bericht der Hullkommisflon über den Kampf mit der Heringsflotte. Paris, 25. Febr. In der Nachmütagssitzung der Hullkommission wurde der Bericht verlesen. Derselbe reiht die einzelnen Tatsachen aneinander und fügt allen Hauptpunkten die Meinung der Kommissare hinzu. Der Bericht stellt fest, daß die durch einen Maschinenschaden entstandene Verzögerung der Fahrt der „Kamt schatka" vielleicht eine Mitursache der folgenden Er eignisse war. Der Kommandant der „Kamtschatka" meldete, am 21. Oktober abends sei er auf allen Seiten von Torpedobooten angegriffen worden; dadurch konnte Roschdjestwensky zu der Annahme kommen, er würde ebenfalls angegriffen. InRoschdjestwenskysBefehl, die Wachsamkeit zu verdoppeln und sich auf einen Tor pedobootsangriff gefaßt zu machen, sieht die Kom mission nichts Ucbertriebenes in Kriegszeiten und unter Umständen, die Roschdjenstwensky sehr beunruhigend zu ballen alle Ursache halte, da er die ihm zugegangenen Nachrichten russischer Agenten nicht nachprüfen konnte. Der Bericht schildert den Zusammenstoß des Ge schwaders mit den Fischerbooten und stellte fest, daß die Fischerboote die vorschriftsmäßigen Lichter führten und dem Fischfänge regelrecht oblagen mit den üblichen Ra keten. Der Bericht fährt fort: Das grüne Licht, welches das Panzerschiff „Suworow" argwöhnisch machte, war ein Dienststgnal der Fischerboote. Der „Suworow" be merkte danach rechts ein verdächtiges Schiff, welches kein Licht hatte und auf ihn zuzufahren schien, und glaubte, als er die Scheinwerfer hinlenkte, ein schnell- fahrendes Torpedoboot zu erkennen. Infolge dieses Anscheins ließ Roschdjestwensky auf das unbekannte Schiff das Feuer eröffnen. Die Mehrheit der Kom missare spricht daher aus, daß Roschdjestwensky für diese Handlung und für die Folgen derKanonade verantwortlich sei. Gleich nach der Eröffnung des Feuers bemerkte der „Suworow" vor dem Bug ein kleines Fahrzeug, welches er als ein Fischerboot erkannte. So gleich besahl Roschtjestwensky dem Geschwader, nicht auf die Fischerboote zu schießen. Dev Durchstich -es Simplon- Tunnels vollendet. Unter dem Jubel der Arbeiter ist am Freitag früh um 7 Uhr 20 Minuten die letzte, 2 fiz Meter starke Scheide wand gefallen und damit nach fast siebenjähriger, harter Arbeit das Riesenwerk des Simplon-Durchschlags voll endet. Um die angegebene Zeit wurde das trennende Felsstück von Süden her durch Minen gesprengt. Es lief alles glatt ab. Die letzten 24 Stunden vorher hatten sowohl auf der Nordseite bei Brieg als namentlich auf der Südseite in den Bureaus der Unternehmung und dem von etwa 1600 Tunnelarbeitern bewohnten Orten Jsclle und der kleinen Barackenstadt Balmanolesca eine begreif liche Aufregung veranlaßt. Wieviel Meter noch? Wie wirds ablaufen? Mittwoch abend war man aus 7 Meter Rest stehen geblieben und unterbrach hier die Bohrungen für Stunden, um die bis ins Detail sorgfältig abge- wogenen Maßregeln zur Verhütung von etwaigen unglück lichen Zwischenfällen durchzuführen. Einmal batte man mit den im Nordstollen gesammelten etwa 1800 Kubik meter Wasser zu rechnen; man hatte Besorgnisse wegen des starken Drucks und Heranpralls des Wassers im Augen blick des Durchschlages der etwa zwei Meter dicken Zwischendecke, welche zwischen der Sohle des Nordtunuels und dem oberen Rande des tiefer gelegenen auf den berech neten, bei 9387^2 Meter liegenden Treffpunkt herangeführten Südtunnels gelagert. Man baute nun auf den letzten 500 Metern des Südtunnels je neben den drei vorhandenen Travers-Enden, welche den Parallel-Stollen mit dem Haupt stollen verbinden, starke Querdämme, welche die Aufgabe hatten, das hcranstürmende Wasser in seiner Wucht zu brechen und in den ebenfalls rasch gebauten, dem Stollen entlang geführten Holzkanal zu leiten, der sie dann durch den für die übrigen Quellen gebauten Kanal nach Jselle hinaus- führt. Doch schon Mittwoch abend kam nach einer Sprengung Wasser. Man schätzte etwa 300 Liter in der Sekunde und vermutet richtig, daß dies Wasser vom Nord- oststollen komme. Aus Brig kam denn Donnerstag mittag auch die telegraphische Meldung, daß dort bei dem auf 10,144 Meter angebrachten eisernen Tor der Wasser druck um eine halbe Atmosphäre abgenommen und sich auch der Wasserabfluß nach Norden verringert habe. Um der durch die hohe Temperatur von ca. 47 Grad des von Norden kommenden Wassers drohenden Gefahr zu be gegnen, hatte man Kaltwasserspritzen zum Kühlen einge-