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im St' cchcnd ' Weg ' Nagen , "»^»wgeue — mem Gott, wem WdiAA diesen Einfall gekommen sind! // sternd! ; die )ie Kinder meines verstorbenen Sohnes, hat der Doktor mit- Mommen —" i „Welcher Doktor?" srug Therese hastig. , „Monsieur Pinot, er war gestern hier." : „Und konimt er heute wieder?" AAM - Therese antwortete nicht. Die letzten Strahlen der unter- . ^^n Sonne umflossen ihr Köpfchen gleich einem Heiligen- '! '-H, wie eine Heilige erschien sie dem Doktor — so > echt weiblich, so selbstverleugnend stand sie vor seinen und ließ seine Strafrede geduldig über sich ergehen, f der brave, tapfere Mann, der sein Leben seit Wochen ^ran Mgüch auf's Spiel setzte, begriff in diesem Augenblick, um Man" »» leichter es ist, sich selbst zu opfern, als das Liebste, > jch' M"" ""f Erden hat, zum Opfer darzubriugen. .Er oder der Andere, Monsieur Desborres, wer gerade )kit hat, sieht sich nach uns um." -AA § Therese fühlte, daß sie erglühte, und um ihren eignen, ' -Quälenden Gedanken zu entfliehen, schlüpfte sie hinaus in '^.^,üe kleine Küche, wo sie eine Flasche Rothwein und ein ^Tröpfchen Suppe entdeckte. Die Suppe aus schnell entfachtem «Rcisigseucr brachte sie die Stärkung der armen Mutter, welche die kräftig duftende Brühe gierig genoß und ' so 1^""" Therese dankbar ansah. »Die Nachbarin hat die Suppe heute Mittag gebracht," ße mit Thränen in den Augen, „aber sie fürchtete sich, >s du^ Zimmer zu treten, und ich war zu schwach, als daß ich e aE 'M hsi Suppe in der Küche hätte holen können." >s all ' P die Kranke sich jetzt rührte, flößte ihr Therese etwas Ätmosl'i ,Mwcin ein, und nachdem auch die Mutter davon getrunken Me, lehnte sie sich müde in ihren Stuhl zurück und sah en W'' träumend dem jungen Mädchen zu, welches jetzt ein , ju , vielfach zerrissenes Tischtuch vom Tische nahm, 'u Tuch in Wasser tauchte und dann in dem offenen war, 'Auster, durch welches die Abendsonnenstrahlen ins Zimmer ohsti^^n, befestigte. mocP j «So, das giebt Kühlung," meinte Therese, der Frau ge BAmuthigend zunickend, und wirklich herrschte jetzt eine ganz > sjx ^andere, reinere Luft in dem engen Raum. Plötzlich klang ein fester Schritt im Hausflur, und gleich vorauf trat Doktor Desborres ein. Er bemerkte Therese, die irgend A Achatten der geöffneten Thür stand, nicht sofort; an das AM tretend, fühlte er den Puls der Kranken und sagte dann 'Aeutt „Gottlob, das Fieber hat nachgelassen — haben Sie verzehr Medizin gegeben?" die A , »3ch nicht," sagte die Mutter matt, „dort jener Engel einmal Ivt s gethan," und damit wies sie auf Therese, die jetzt ver- lerntl ^t hervortrat und dem Arzt eine zitternde Hand entgegenstreckte. aus; !! .Wie von einem Schlag getroffen, taumelte der Arzt verschaWuck, und sprachlos starrte er auf das tief erröthende Mädchen, te die i^lr er sich dann endlich so weit gesammelt hatte, um sprechen dan".M können, klang seine Stimme rauh, fast gebrochen, so daß s arAMrcse sie kaum erkannt hätte. daß . „O Kind — Kind," sagte er halb stöhnend, „wie konnten ttichkeü mir das anthun?" end, la „Schelten Sie nicht, Monsieur," bat das Mädchen sanft lltcs ÜA „ich konnte nicht anders. Ich schloß in der letzten dem kein Auge, weil ich immer an all das Unglück hier in U, flAEr Stadt denken mußte, und heute früh wußte ich, was öewuß!^ Zu thun Und weshalb hätte ich mich auch besinnen fnetcn,Alen? Wenn irgend jemand auf der Welt frei über sein rem MMn v^gen darf, so bin ich's; also lassen Sie mich in r glühAmz Namen hier bleiben, ich fürchte mich nicht im Geringsten." deuA Des Doktors Antwort klang scharf, fast wie ein der KrAchmerzensschrei. d, „Ihr Verlangen ist thöricht, unausführbar; ich bestehe A- sie ^Uf, daß Sie mir sofort nach Hause folgen, Mademoiselle." r^beru)' Aber Therese schüttelte den Kopf. »Zu den Reuleaux kann ich von hier aus nicht mehr ft., Mehren, Monsieur, das werden Sie selbst einsehen! Ich Mrde ihuxn vielleicht das Fieber in's Haus bringen, und s wäre geradezu sündhaft." „So werde ich ein anderes Unterkommen für Sie suchen, ^Aemoiselle — mein Gott, wenn ich nur wüßte, wie Sie „Folgen Sie mir, Mademoiselle," gebot er jetzt kurz, mit erstickter Stimme. Aber Therese verharrte regungslos. „Wenn Sie mir's befehlen, muß ich Ihnen ja frcilick, Folge leisten, Monsieur," sagte sie nach einer Weile ruhig, „allein, was wäre damit erreicht? Wenn ich in Gefahr bin angesteckt zu werden, dann kann diese Ansteckung längst erfolgt sein, denn ich befinde mich seit etlichen Stunden hier im Hause, also lassen Sie mich nur in Gottes Namen hier bleiben." „Davon kann keine Rede sein," versetzte der Doktor erregt; „ich werde für eine Persönlichkeit sorgen, die hier bleibt und die Frauen pflegt." „Gut, ich füge mich, Monsieur^ aber nur unter der Be dingung, daß ich mich ins Hospital begeben darf; ich weiß, daß dort großer Mangel an Pflegerinnen herrscht." „Ja,an erfahrenen, geschulten Pflegerinnen,Mademoiselle." „O, ich will alles lernen, was mir fehlt," rief Therese eifrig. „Nicht wahr, Monsieur, ich darf im Hospital aus helfen, bis die erprobten Pflegerinnen, deren Eintreffen Sie ersehnen, da sind? Im anderen Fall lassen Sie mich hier!" „Unter keiner Bedingung," rief Doktor Desborres leidenschaftlich; „hier ist die Ansteckungsgefahr zehnmal größer als im Hospital, ich wollte viel darum geben, wenn ich Sie nicht hier gefunden hätte." „Aber da das Unglück nun geschehen ist, nicht wahr, Sie nehmen mich als Pflegerin an, Monsieur?" „Ich muß ja wohl," entgegnete der Doktor seufzend; dann ergriff er des Mädchens Hand und fragte ernst: „Wissen Sie auch, was Sie verlangen? Haben Sie den Muth, all' das Schreckliche, was Ihrer vielleicht wartet, zu ertragen, besitzen Sie auch die nöthige Körperkraft für den Beruf?" Therese schwieg einen Augenblick, um dann leise und einfach zu erwidern: „Ich weiß nicht, Monsieur, ob ich all' diese Eigenschaften besitze, aber ich will Gott bitten, daß er sie mir verleihen möge! Und Eins habe ich wenigstens: den festen Willen, nach meinen schwachen Kräften zu nützen!" (Fortsetzung folgt.) Stvuwwetpeterstrröie. (Zu dem Bilde S. 1.) Ein Werk von unverwüstlicher Frische hat Heinrich Hoffmann der Kinderwelt bescheert: den Struwwelpeter, jene Sammlung der köstlichsten humorathmenden Verserzählungen, die einen erzieherischen Einfluß auf die Kinderseele üben sollen und üben. Wie die Kleine auf unserem Bilde, so haben Tausende gesessen und die Geschichten vom „Struwwelpeter", vom „Suppenkasper", vom „bitterbösen Friedrich" rc. gelesen und sich eingeprägt,' und Taufende werden es fernerhin thun. Schills zu Stvaksund. (Zu dem Bilde S. 4.) Das darniedergeworfene Preußen seufzte unter dem Druck« der französischen Gewaltherrschaft, mit blutendem Herzen sehnte der Patriot den Tag der Befreiung herbei. Um diese Sehnsucht zu verwirklichen, faßte der Major Ferdinand von Schill, Kommandeur des 2. Husarenregiments in Berlin, den Entschluß, Preußen durch eine kühne Unternehmung zum Kriege gegen Napoleon fortzureißen Unter dem Vorwande, das Regiment im Feldmanöver zu üben, verließ er mit diesem am 28. April 1809 ohne Vorwissen des Königs Berlin und setzte sich gegen die Elbe in Marsch. Bei Dodendors, unweit Magdeburg, hatte er am 5. Mai das erste Gefecht mit einer Abtheilung der Magdeburger Garnison zu bestehen. Da er keinen Zuzug erhielt, mußte er jedoch bald der wachsenden Macht der Feinde weichen und rettete sich schließlich am 25. Mai nach Stralsund. Aber schon am 31. Mai erschienen 6000 Mann feindlicher Truppen vor der Stadt und drangen trotz tapferer Gegenwehr in diese ein. In den Straßen entspann sich ein blutiger Kampf, in welchem Schill, nachdem er den General Cateret, obwohl selbst aus verschiedenen Wunden blutend, vom Pferde gehauen, durch mehrere Flintenschüsse den Tod fand. Diesen ergreifenden Moment stellt unser Bild dar.