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vaterländisches — liegen die Unsitte des „Montag-Blaumachens" hat eine Fabrik im Gothaischen ein probates Mittel ange- wendet. Ein Fabrik-Inspektor schreibt darüber in seinem Bericht: „Von einer Fabrik, welche unter der „Montag- Blaumacherei" so stark zu leiden hatte, daß der Betrieb gefährdet erschien, wurde die Lohnzahlung von Sonnabend auf Montag verlegt. Dieses Verfahren, welches -zum Theil auch unter der Mitwirkung und Zustimmung der Arbeiterfrauen vorgenommen war, ist vom besten Erfolg gekrönt, denn von den Auswüchsen der Blaumacherei war nach kurzer Zeit nichts mehr zu merken." — Zu der schon erwähnten Theilung der KreiShauptmann- schaft Zwickau wird berichtet, daß die Theilung wohl so er folgen dürfte, daß nur der jetzige Bezirk der Handelskammer Plauen bei der jetzigen Kreishauptmann schäft verbleibt, während die fünf östlichen AmtShauptmannfchaften Chemnitz, Flöha, Marienberg, Annaberg und Glauchau die neue Kreishauptmann schaft Chemnitz bilden. Trifft diese Annahme zu, so würde die neue Kceishauptmannschaft Chemnitz, die Volkszählung von 1895 zu Grunde gelegt, annähernd 750090, die neue Kreishauptmann schaft Zwickau aber etwa 650000 Einwohner haben. Beide Kreis hauptmanns chaften würden also immer noch doppelt oder annähernd doppelt so groß sein als der Bezirk der Kreishauptmannschaft Bautzen und ständen an Umfang und Einwohnerzahl wenigstens nicht allzu weit hinter den Kceishauptmannschaften Dresden und Leipzig zurück. — Leipzig. Bei der Entleerung eines Wagens der Dünger-Export-Gesellschoft fand man den Leichnam eines neu geborenen Kindes weiblichen Geschlechts. Der Leichnam wurde der Anatomie übergeben. Die Mutter des Kindes ist zur Ver antwortung gezogen worden. — Leipzig. Eine herbe Enttäuschung mußte ein hiesiger Beamter erleben, der durch seine dienstlichen Obliegenheiten während der Pfingstfeiertage von Hause abgehaltcn war. Erst am dritten Feiertage war seine Rückkunft zu erwarten. Durch einen Zufall war es ihm jedoch möglich geworden, schon am Morgen des zweiten Feiertages nach Hause zurückkehren zu können. Nicht wenig erstaunt und gar nicht freudig überrascht war er aber, als er seine Wohnung verschlossen fand und erfuhr, daß seine Gattin schon am ersten Feiertage die Wohnung verlassen und seitdem nicht zurückgekehrt sei. Nach kurzem Besinnen mochte dem so schnöde verlassenen Gatten wohl eine.Ahnung gekommen sein, denn er ging zum Thüringer Bahnhofe und fuhr nach Naumburg a. S., wo er nach längerem Suchen seine „Frau- Gattin im Waldschloß am Buchholze traf, jedoch nicht allein, sondern in Gesellschaft eines „Hausfreundes". Angesichts dieses unverhofften Wiedersehens zog eö die Gattin vor, in Krämpfe zu verfallen, während der „Hausfreund- eiligst in das nahe Buchholz retirirte. Doch der betrogene Ehemann setzte - einen Schuß ein Ende. Von Besuchern war der Selbstmörder längere Zeit schon H oen, als er weinend und schluchzend sich über h^Worfen hatte. Kurz darauf hörte man einen > wnd den jungen Diann zwischen den Gräbern tzm seinen Füßen lag ein Packet mit der hi zV'VÜte Christianstr. 14 abgeben. Mutzscher." t li». "ernswerthen in den Tod getrieben hat, - Ersuchung ergeben. Men Weisung. Binnen 24 Stunden Dresden k, ? dreimal 24 Stunden Sachsen für immer zu ki Me auf polizeiliche Anordnung der Steinmetz U^nmmcr aus Sars (Tirol), der einen Löbtauer gröblich beleidigt und deshalb drei Monate Labsitzen mußte. ' rH^uböhla, 24. Mai. Eine hiesige Arbeiterin n--) kurzem durch einen raffinirten Schwindler um I erworbenen Ersparnisse gebracht. Da der be- o-jMch ihr die Heirath versprochen hatte, so ging Dienst und holte ihre ersparten Gelder in -40 Mk. Die Aufgebote wurden bestellt und ver Pfingsten sollte die Hochzeit stattfinden. H E der saubere Patron inzwischen dem Mädchen abzulocken verstanden und dieses verpraßt und ^verschiedenen anderen Betrügereien spurlos ver- vnzs, .er Schwindler, welcher bereits verschiedene in'afen verbüßt hat, wird schon seit längerer Zeit ^auswärtigen Behörde steckbrieflich verfolgt. „Tuchnepper" wurde vor Kurzem in Kamenz Iz^eii der in Geineinschaft mit zwei Genossen die k lMt hatte lind dabei auch einer Frau ein Stück l^öeschwätzt, für das er anfänglich 26 M. forderte, M^aber auf 16 M. schließlich herabsetzte. Trotz- Prekäre wnuer noch einen uni das Dreifache Bergzabern hat der Sohn eines Metzger- Lehrjungen, mit dem er auf dem Felde H ^ar- mit einem Peitschenstiele so auf den Kopf d" Junge todt am Platze blieb. die Kreuzotternplage im Gebirge noch eine ist, beweist die Thatsache, daß im Orte un Erzgebirge an einem der letzten Tage 34 AAttern bei der dortigen Polizeibehörde gegen ber üblichen Fangprämien abgeliefert wurden, in diesem Jahre bereits 118 Stück (!) dem Flüchtling nach, und im schützenden WaldeSdickicht soll es zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen den Beiden ge kommen sein, bei welcher es dem Vernehmen nach besonders von Seiten des Ehemannes an „schlagenden" Beweisen für seine älteren Rechte nicht gefehlt hat. — Meißen, 25. Mai. Zum IX. Turnfest des Ver bandes falbentragender Turnerschaften auf deutschen Hochschulen (V.-C.) sind etwa 400 Studenten und alte Herren hier ver sammelt. Nach dem Bcgrüßungsabend begann gestern Morgen 8 Uhr das Einzel-Wettturnen, dem am Nachmittag Freiübungen, Gerätheturnen und Musterriegen-Turnen folgten. Am Abend wurde ein Festcommers abgehalten, an dem sich dir Bürgerschaft zahlreich betheiligte. An den Kaiser und an den König von Sachsen wurden Huldigungstelegramme abgesandt. Die Fest rede hielt Dr. Haler aus Heidelberg. Bürgermeister Dr. Ay bewillkommnete die Versammlung und brachte ein Hoch auf den Verband aus. — An dem letzterwähnten Commers betheiligten sich, wie des Näheren gemeldet wird, gegen 400 active studen tische Turner und alte Herren. Eine zahlreiche Vertretung der Bürgerschaften Meißens und Cöllns war zugegen. Der Saal der entzückend an der Elbe gelegenen Geipelburg bot in seinem reichen und eigenartigen Schmucke einen prächtigen Anblick. Als Präsident fungirt^ canck. Portius aus Leipzig. Die Fest rede, die die Principien des Verbandes darlegte, hielt, wie schon gesagt, Privatdocent Dr. Haler aus Heidelberg. Weiter toastete stuck. Brauner aus Göttingen auf die Stadt Meißen, worauf der Bürgermeister von Meißen, Dr. Ay, erwiderte. Sodann sprach stuck. Müller auf die Damen. Heute Vormittag ist ein Festzug, am Nachmittag Festtafel und Abends Ball. Das Wetter ist schön. Aurze Lhrsnik. Für die jüngsten kaiserlichen Prinzen ist als Lehrerin der englischen Sprache Frl. Ottmann aus Thorn berufen worden. Die Streikbewegung in Deutschland hat eine große Ausdehnung angenommen: 84 ini April ausgebrochene Streike stehen 54 im März gegenüber. Im Vorjahr zählte man im April nur 74, die Lebhaftigkeit dieser Bewegung ist, wie der Arbeitsmarkt betont, auf die überaus große Gunst der wirthschaftlichen Konjunktur zurückzuführen, an der auch die Arbeiter mehr als bisher theilnehmen wollen. Im Baugewerbe sind verhältnißmäßig die meisten Streike (38), doch ist auch das Metall- und Maschinen-, sowie das Textilgewerbe mit je 11 Fällen vertreten. Die größten Ausstände waren die der Weber in Reichenbach Schl., der Bäcker in München, der Schuhmacher in Naumburg, der Maurer in Bremerhaven. Die meisten Streiks waren in» dessen von geringer Bedeutung. MG MH ,-17 ' Ä , 7 -MH 4 I-'' ..^1 " -7 - 100 M H 7» 7 77 -4 7 -Ji 4 770 "01, .HI < - k "u. Aus hiesigem Annenfriedhose machte Grenadier-Regiments seinem Leben ge- Einen Schuß ein Ende. Von Besuchern W KrA >3 i'k -1^ M - 7,7 A H 7! -«LZ »71 SÄ' (,» ^» 7, HM