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wchMMM UmM, Wssti, Zirdeckhi lud die MWudcu. ' AtnLsbL^cliL fir die Kgl. Kmlshauptmannschaft zu Meißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchcnilich zweimal, Dicustags und Frcitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Psg.— Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 45. Dienstag, den 5. Inni 1888. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen -Karl Heinrich Hugo -Kayser eingetragene Grundstück, Rittergut, Nr. 199 a, 200 g,, 203 a, 203 k, 205 a, 205 k, 213 a, 197, 198, 199 k, 200 k, 202, 204, 207, 208, 209, 210, 211, 212, 213 k, 214, 216, 217, 218, 219, 220, 221, 222, 225, 226, 227, 228, 229-r, 230, 231, 232, 233, 234, 235, 236, 227, 238, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 268, 269, 270, 271, 671, 732, 733, 734, 740, 741, 752, 753, 754, 755, 756, 757, 761, 777, 778, 779, 780, 781, 782, 783, 784, 785, 786, 787 und 788 des Flurbuchs, Nr. 77 des Brd-Cat. für Neukirchen und Fol. 483 des Grundbuchs des Kgl. Amtsgerichts Dresden, Abthlg. IV k als LehnhofS, bestehend aus Wohnhaus, Glashaus mit Anbau, Brauerei- und Brennereigcbäude, Gärtnerhaus und Wirtschaftsgebäuden, Hofraum, Park, Gärten, Teich, Feld, Wiese, Holz und Sandgrube, nach dem Flurbuche 235 Hekt. 78,5 Ar groß und mit 7336,90 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 562,100 Mk. soll zwangsweise versteigert werden und ist der 6. Juli 1888 Vormittags 10 Uhr als Amneldetermm, ferner der 21. Juli 1888 Vormittags 10 Uhr als Bersteigernngstermin, sowie der 31. Juli 1888 Vormittags 10 Uhr als Termin zu Berkimdmly des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realbcrechtigten werden aufgefordcrt, die auf dein Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkchrenden Leistungen, sowie Kostenforder- unqcn, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts schreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Wilsdruff, am 1. Juni 1888. Königliches Amtsgericht. Von den aus dem Naundorfer Forstreviere aufbereiteten Hölzern sollen Montag, den 11. Juni d. I., von Vormittags 8 Uhr an im Gasthofe zu Naundorf 11 buchene Stämme von 16—22 ow Mittenstärke ) 6 - - - 23—36 - - I 58 - Klötzer - 16—22 - Oberstärke / 22 - - - 23—29 - - f 23 - - - 30—50 - - f 32 Rm. weiche Nutzknüppel (Schleifhölzer) 61 . buchene l Brennscheite / °uf dem Schlage der Abth. 36 105 - weiche < / ^4 ° buchene Brennknüppel 1 98 - buchene Neste U 184,n„ Hdrt. weiches Reisig 31 Rin. weiche Stöcke / einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auction bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Wer die Hölzer vorher besehen will, hat sich an den unterzeichneten Revierverwalter zu wenden. Könlgl. Forstreviervcrwaltung Naundorf und Königl. Forstrentamt Tharandt, DageSgefckichte. Die Uebersiedelung des Kaiserhofes von Schloß Charlotten burg nach Schloß Friedrichskron bei Potsdam ist ohne jeden Zwischenfall am Freitag vor sich gegangen und Kaiser Friedrich residirt nunmehr also im schönen Schloß Friedrichskron, das er von jeher als Lieblingsaufenthalt bevorzugt und alsbald nach seinem Regierungsantritt erst mit diesem Namen belegt hat. Abfahrt und Ankunft sind zu der vorher bestimmten Zeit er folgt, die Fahrt auf dem Fluß, auf dem Hunderte von Segel- und anderen Booten der Dampfyacht „Alexandra" vorauffuhren oder ihr folgten, hat also etwa 2 Stunden gedauert. 5 Minuten vor 1 Uhr traf der Dampfer des Kaisers, deni der Regierungsdampfer „Marie" vvraufgefahren war, an der Landungsbrücke Glienicke ein, wo der Kaiser von dem Erbprinzen von Meiningen und den Prinzessinnen-Töchtern, die den Weg zu Pferd zurück gelegt hatten, empfangen wurde. Der Kronprinz Wilhelm hatte, gekleidet in seine Seebataillonsuniform, den Dampfer „Alexandra" selbst geleitet. Der Kaiser stieg die Treppe ohne Hilfe empor und begab sich alsbald von der Kaiserin begleitet, nach dem geschlossenen Wagen, um durch die festlich geschmückte Straße dcr Stadt nach Schloß Friedrichskron zu fahren. Längs des Weges bildeten die Schulen Spalier und eine tausendköpfige Menge jubelte dem Kaiser, der wohl aussah, zu. Am Donnerstag Nachmittag hat der Kaiser von Charlottenburg aus noch eine Ausfahrt unternommen und dann zum ersten Mal das Mausoleum besucht, um am Sarg Kaiser Wilhelms zu beten. Vorige Woche feierte der Abgeordnete Windthorst in Hannover das Fest der goldenen Hochzeit. Es liefen über 800 telegraphische Glück wünsche ein. Frhr. zu Franckenstein, Frhr. v. Schorlemer und Frhr. v. Heereman überbrachten die von der Centrumsfraction geschenkte Monstranz. Außer vielen andern Stiftungen wurden auch mehrere Kirchenfenster und sechs Kelche gestiftet. Die Deputationen folgten einander fortwährend. An 600 amerikanische Geistliche sandten Glückwünsche. Zahlreiche Bischöfe gratulirten im Namen ihres Gesammtclerus. Der Papst sandte dem Jubel paar seinen Segen. Angesichts der deutschen Paßmaßregeln hat die Pariser Handels kammer die Handelskammem der Departements durch Rundschreiben auf gefordert, den Handels- und Gewerbestand zu veranlassen, keine Reisen den mehr nach Deutschland auszuschicken und die von Deutsch land eingehenden Angebote abzulehnen. Die Aufregung, welche in Frankreich in Folge der Rede des ungariscken Ministerpräsidenten entstanden, wird sich allem Anschein nach bald legen. Einmal ist Tisza sichtlich bemüht, den gehäs sigen Charakter seiner Auslassung gegenüber Frankreich möglichst zu mildem und andererseits werden die Franzosen einsehen, daß sie mit ihren Rekla mationen bei dem auswärtigen Minister der österreich-ungarischen Monarchie dem Grasen Kalnocky, kein befriedigendes Resultat erreichen werden. Die öffentliche Meinung in Frankreich wird sich damit begnügen müssen, daß weitaus die meisten Journale in Cisleithanien wie in Ungarn die viel beregte Rede Tiszas entschieden verurtheilt haben und daß trotz der Abmahnung des Letzteren an der Pariser Weltausstellung sich zu betheiligen, eine ganz erhebliche Anzahl Industrieller beider österreichischen Reichshälften die Aus stellung beschicken werden. Daß die letztere überhaupt zu Stande kommt, kann kaum einem Zweifel unterliegen trotz der mysteriösen Andeutungen Tiszas über die „Ungewißheit der Lage in Europa." Allerdings fehlt e»