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(Amtlich. W. T. B.) Großes Hauptquartier, deu 11. August 1818. W e st l i ch e r Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zwischen User und Ancre ließ die erhöhte Gefechtstätig- keit tagsüber nach, ain Mead lebte sie vielfach wieder auf. Stärkere Vorstöße des Feindes beiderseits der Lys wurden abgcwiesen. An der Schlachtfront hat der Feind seine Angriffe bis zur Disc ausgedehnt. Zwischen Ancre und Somme brachen sie vor unseren Linien zusammen. Dicht südlich der Somme blieb die feindliche Infanterie nach ihren Mißerfolgen am 9. 8. untätig. Starke Teilangrisfc des Gegners bei Raine court und gegen Lihons scheiterten in unserem Feuer und im Geg?nstoß. Die Hauptkraft der gestrigen Angriffe war gegen unsere Front zwischen Lihons und der Avre gerichtet, östlich von Rozieres und beiderseits der Straße Amiens und Roye schlugen wir die mehrfach wiederholten feindlichen Angriffe ab. In dem beweglichen Kampf gegen feindliche Übermacht und gegen den Masscnernsatz von Panzerwagen kam auch hier wiederum die unerschütterliche Angrifsskraft unserer Infanterie voll zur Geltung. Vielfach brach der Ansturm des Feindes schon im Feuer unserer Artillerie zu sammen. Bor einem Divisionsabschnitt liegen allein mehr als vierzig zerstörte Panzerwagen. Zwischen Avrc und Oise setzte der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung zu starken Angriffen gegen unsere alten Stellungen von Montdidier bis Autheuil an. Er vermochte unsere gestern gemeldeten neuen Kämpflinien östlich von Montdidier nicht zu erreichen. Unsere Nachhuten empfingen den Feind in unseren alten Stellungen mit starkem Feuer und wichen darauf kämpfend über die Linie Laboissiexe—Hainvillers— Ricqnebourg—Märest aus. Sehr rege Fljegertätigkeit über dem Schlachtfelde. Wir schossen wiedcruär 23 feindliche Flugzeuge und einen Fesselballon ab. Leutnant Kroll errang seinen 33., Leut nant Bcltjens seinen 24. und 25., Leutnant Laumann seinen 21., 22. und 23., Leutnant Anfsart seinen 21. Luft sieg. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. An der Vesle wurden Angriffe des Feindes zwischen Fismes und Courlandon abgewiesen. In der Champagne westlich der Straße Somme Pp—Souain Teilkämpfe, u> denen wir Gefangene machten. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. um Trotzki sollen dort bereits am Mittwoch angolan-gt Win. Ja einem langen Ausruf der Sowjetführer werden die englische und französstche Regierung als Banditen be- »sichner. Wien, 11. August. Amtlich wird verlautbart: Aus der Hochfläche der Sieben Gemeinden wiederholte« die Ententetruppen gestern früh ihre schlagartigen Am griffe. Das Knmvffeld dehnte sich von Canove bis in der -Raum des Col del Rosso aus. Der Feind wurde nach ers ! bittertem Ringen überall zurückgeworfen und erlitt seht schwere Verluste. Es wurden Engländer, Franzosen uni Italiener gefangen. Unter den tapferen Verteidigern fäll den ungarischen Regimentern 82, 101 und 138 besonders Anteil am Erfolge zu. Sonst weder an der italienische; Front noch in Albanien Ereignisse von Belang. Hec Chef des Gencralstabes. Postvcrbindung Schweden—Rußland eingestellt. Kopenhagen, 10. Aug. Nachdem die Postverbindung von Dänemark und Norwegen nach Rußland bereits seit einigen Tagen unterbrochen war, ist nun auch die Postverbindung zwischen Schweden und Rußland eingestellt, da die Dampfer der Stockholmer Reedereigesellschaft „Svea" die Post nicht mehr nach Rußland befördern wollen. Italienischer Flieger bei Wien gesangc». . Wien, 10. Aug. Der Führer des gestern bei Schwärzau niedergegangenen italienischen Flugzeuges wurde wenige Stunden nach seiner Landung in Gewahrsam gebracht. — Wie verlautet, soll das über Wien erschienene italienische Geschwader von Gabriel d'Annunzio geführt worden sein. Dcutsch-tschechicher Lehrerverein. Wien, 10. Aug. Aus Olmütz wird gemeldet, daß dorr ein deutsch-tschechischer Lehrerverein gegründet worden ist: Ein deutscher und ein tschechischer Vorsitzender werden sich jedes Jahr in der Leitung der Geschäfte ablösen: in den Aus schuß entsenden die Tschechen zwei Drittel, die Deutschen ein Drittel der Mitglieder. Drahtlose Verbindung Volland—Berlin. Haag, 10. Aug. Der holländische Minister für öffentliche Arbeiten hat gestern die Herstellung einer drahtlosen Station für das Telephvnnetz mit Berlin genehmigt. Diese Station soll ungefähr den gleichen Umfang haben, wie die grobe Station in Nauen und wird ferner dazu benutzt werden, direkte Verbindungen mit einer ähnlichen Station in Holläw Mch-Jndien zu unterhalten. Deutsche Geleitbriefe für norwegische Schiffe. Christiani«, 10. Aug. Die norwegische Schiffahrts. Kommission batte neun Tage in Berlin geweilt, um mit den deutschen amtlichen Stellen die Schiffahrtsfragen zu erledigen, Die Verhandlungen haben so weit geführt, daß ein end. gültiges Resultat in kurzer Zeit erwartet wird. Die Ab, mack ungen sind genügend fortgeschritten, so daß schon jetzt fiu die norwegischen Schiffe, welche außerhalb der Gefahrzom mit Lebensmitteln für Norwegen fahren, Geleitbriefe ausge. stellt werden sollen. Die Kommission ist wieder nach Christiauio »urückgekebrt. „Die Deutsche» sind nicht erschüttert." Genf, 10. Aug. Die Pariser Blätter sprechen sich dahin ans die französischen Erfolge seien nicht so groß gewesen, um Lie Deutschen so zu erschüttern, daß sie zr- einem Gegen» -angriff unfähig geworden feien. Generalangriff der Entente im -Herbst? Basel, 10. Aug. Nach Havas schreibt das Pariser Blatt „Homme libre", daß in Herbst ein Generalangriff aller Ententekräfte beabsichtigt sei. Die Bedrängnisse der Bolschewisten. Wie», 10. Aug. Die antimaximalistische Strömung in Rußland breitet sich schnell auS. Im Gouvernement Wjatka wurde der bolschcwikischc Sowjet gestürzt und durch einen solchen aus Sozialrevolutionären und Menschewiki ersetzt. Im Gouvernement Ufa wurde die Absetzung der maxi- malistischeu Sowjets beschlossen. Im Gouvernement Twer hrrischt Revolution. Viele Sowjets sind verschwunden oder aufgelöst. Ihre Macht sinkt von Tag zu Tag. Letzte Drahtbertchtt de« „WilSdrnffer Ta«edlatt*«". 17 VOS Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 11. August, (tu. Amtlich.) Neue U-Boot- Erfolge im Mittelmeer: 4 bewaffnete Dampfer von zu sammen ungefähr 17000 Brutto-Registertonnen. Der Ches des Adrniralstabcs der Marine. Großes Hauptquartier, 12. August. (Wtb. Ärm lich.). Eingegangen nachmittags ^4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Zwischen Äser und Ancre scheiterten mehrfache Teil vorstöße des Feindes. Nördlich der Lys schlugen wir einen starken englischen Angriff zurück. An der Schlachtfront führte der Feind am frühen Morgen heftige Angriffe nördlich der Somme und zwischen Somme und Lihons. Sie wurden meist im Feuer, teilweise im Gegenstoß abgewiesen. Bei den Kämpfen um Lihons stieß der Feind über den Ort hinaus nach Osten vor. Unser Gegenangriff warf ihn bis an den Nord- und Ost rand des Dorfes wieder zurück. Heftige Teilangriffe zwischen Lihon und der Avre. Südwestlich von Chaulnes griffen wir den Feind an und nahmen Hallu. Beiderseits der Straße Amiens—Roye wiesen wir feindliche Angriffe ab. Zwischen Avre und Oise dauerten starke Angriffe des Feindes bis zur Dunkelheit an. Sie sind völlig gescheitert. Besonders schwere Verlusts ^erlitt der Franzose bei Tilloloy. Durch nahes Heranhallen seiner Artillerie, die den Panzer wagen dichtauf folgte, suchte er hier den Durchbruch zu erzwingen. Infanterie und Artillerie schossen den Feind vor unseren Linien zusammen. Gestern wurden 17 feindliche Flugzeuge und 4 Fessel ballone abgeschossen. Leutnant Udet errang seinen 49., 50., 51. und 53., Leutnant Freiherr von Richthofen seinen 38., Leutnant Veltjens seinen 26., 27. und 28. Luftsieg. Im Juli wurden an den deutschen Fronten 518 feind liche Flugzeuge, davon 69 durch unsere Flugabwehrgeschütze, und 36 Fesselballone abgeschossen. Hiervon sind 239 Flug zeuge in unserem Besitz, der Rest ist jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar nbgestürzt. Wir haben im Kampf >29 Flugzeuge und 63 Fessel ballone verloren. Der Erste Generalquartiermeifter Ludendorff. Aus stark gesicherten Geleitzügen herausgeschoffen. Berlin, 11. Aug. (Amtlich.) Westlich deö Kanals und a» der Ostküste Englands versenkten unsere U-Bootc, znm Teil a«S stark gesicherten Geleitzügeu 15000 Br.-Reg.-To. Dr. Helfferich im Große« Hauptquartier. Berlin, 12. August, (tu.) Wie der „Lokal-Anzeiger" hört, hat sich der deutsche Gesandte bei der Sowjetrepublik, Dr. Helfferich, gestern mit dem Abendzug zum Bortrag ins Große Hauptquartier begeben. Sein Aufenthalt dort ist auf mehrere Tage berechnet. Von den dortigen Be sprechungen wird es abhängen, ob man Dr. Helfferich auf dem in Pskow immerhin nicht so sehr bedeutungsvollen Posten eines deutschen Gesandten belassen oder ob man nicht vielmehr ein Mitglied der Gesandtschaft mit der Führung der Geschäfte vorläufig betrauen wird Deutscher Schiffsverkehr mit Finnland. Stockholm, 12. August, (tu.) Bon deutscher Seite wurde, wie bereits kurz mitgeteilt, ein umfangreicher Schiffsverkehr mit Finnland eingerichtet, der sämtliche größere Häfen von Ulesburg bis Wiborg umfaßt. Die Hauptanlaushäfen find Abo und Helsingsors. Es sollen weit über 40 Dampfer von deutschen nach finnischen Häfen gehen. Die Schiffe werden Kohlen, Eisen und Zucker be fördern. Der Mörder Eichhorns hingerichtet. Kiew, 11. August, (wtb.) Am 10. August wurde Douskoi, der Mörder des Generalfeldmarschalls v. Eich horn und feines Adjutanten, in der Nähe des Lukianowsko- Gefängniffes 5 Uhr nachmittags öffentlich erhängt. Das Urteil wurde von einem deutschen Feldgericht gesprochen und sofort nach der Bestätigung durch den zuständigen Gerichtsherrn vollstreckt. Hak unct fern. o In die Lüfte entführt. Eine Unfreiwillige Luftfahrt machten drei Badegäste in Binz, zwei Herren und eine Dame. Und dazu noch im Badekostüm. Sie hatten sich mit vielen anderen Badenden um ein niedergegangenes Wasserflugzeug versammelt, dessen Führer vergeblich die Neugierigen wegzuscheuchen versuchte, als er wieder hoch» ging. Die drei Neugierigsten wurden unvermutet mU in große Höhe getragen, ehe der Führer ihre A: eit bemerkte und die zugleich gefährliche und ronnia.c ... . . - wr» »dadurch beendige, daß er wieder nms Wasser meberging 'und seine erschrockenen Passagiere abluü. 400 Hüte wurden im Nachlaß eines in Wien ver storbenen alten Herrn aufgefunden. Die Hüte waren genau registr und geordnet. Es befanden sich darunter 60 Zylinderhüle in den abenteuerlichsten Formen und mehr als 100 Strohhüte sowie Jagd- und Lodenhüte: dann weiter noch 120 Hauskäppis, darunter auch goldgestickte und antike Stücke, sowie eine alte schwergoldene Linzer Haube, wie sie einst von den reichen Bäuerinnen bei fest lichen Gelegenheiten getragen wurden. Das vorhandene Verzeichnis gab auch gründliche Aufklärungen über die Preise, den Ankaufstag sowie die Tage, an denen jeder Hut von dem sonderbaren Eigentümer getragen wurde. Der merkwürdige Erblasser hatte auch in seinem sonstigen Leben einige Originalitäten aufzuweisen; er gab seinen Skat bereitwilligst als Winkelkonsulent und unterstützt« bereitwilligst die Parteien mit barem Gelde, wenn es notwendig war. In feinem Viertel wurde sein Tod sehr betrauert. SO Pfennig Eintritt oder ei« — Ei. Auf den Einladungen zu einem Lautenkonzert in Stedingen las man dieser Tage: „Eintritt 50 Pfennig oder ein Ei." — Ln Nieüermarsberg gibt es ein Geschäft, in dem man für Vvei Eier eine Rolle Kautabak kaufen kann. Die Rückkehl »um Naturalienverkehr an Stelle des Geldes schein! NielenfortiLritte zu machen. -iS- Laubsammlung. Bis zum 31. Juli wurden als Erfolg der Sammlung 21 079 800 Kilogramm Grünlaub abgeliefert. An Laubheumehl sind bis jetzt 3 283 750 Kilogramm aus gewiesen. Laubfutterkuchen sind gegenwärtig 2 029 063 Kilo gramm greifbar. Die Zahlen müssen um etwa 25 erhöht werden, weil entsprechend soviel Material noch an Transport- oder an den Ortssammelstellen liegt. Die Resultate sind im allgemeinen befriedigend, müssen aber noch bedeutend ocr- grötzert werben. Aus Gia-t u«d Laa-, Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 12. August. Merkblatt für de« 13. August. Sonnenaufgang 53» Mondaufgang N. Sonnenuntergang 8?» st Monduntergang 10'- N. — Man verabsäume nicht, dem inhaltreichen amt lichen Teil in der Beilage der heutigen Nummer seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. — Eingelegte Bohnen für de« Winterbedars. Als Ersatz für die in diesem Jahre in so geringen Mengen er bauten und darum auch so teuren Gurken, deren Erwerb für die meisten zur Unmöglichkeit wird, sind Bohnen in großen Mengen gewachsen und in reichen Vorräten vor handen; es sei deshalb die Mahnung an alle Hausfrauen gerichtet, für den Winterbedarf statt der Gurken möglichst viel Bohnen einzulegen. Als Beikost erfreuen sich dieselben ja schon lange großer Beliebtheit. — Prüfung der Lebensmittelpakete in den Post schaltern. Auf Veranlassung des Kriegsernährungsamtes Haldas Reichspostamt neuerdings genehmigt, daß Prüfungen des Inhalts der Lebensmittelsendungen in den Postschal tern durch Polizeiorgane stattfinden können. Die Feststel lung des Inhalts hat jedoch vor der Einlieferung zu ge schehen, woran die Post sich aber nicht beteiligen darf. Ist die Posteinlieferung erfolgt, dann dürfen Inhaltsprüfungen von keiner Leite vorgenommen werden. 0 Pilzbestimmungsstellen sind in Sachsen, Aw.tshaupt- mannschaft Stollberg, geschaffen worden. Die Aufgabe dieser Stellen ist, Anfragen über Pilze zu beantworten und Pilzarteu zu bestimmen. Gebühren werden dafür nicht erhoben. Es soll mit der Einrichtung der Gefahr von Verwechslungen und Vergiftungen entgegengetreten werden. — Von Harburg aus wird mitgeteilt, daß gewissen lose Händler den leicht mit dem Steinpilz zu ver wechselnden Gallenröhrling als Stein- oder Herrenpilz in Verkehr bringen. Der Gallenröhrling ist zwar nicht giftig, verdirbt aber, schon wenn ein einzelnes Stück zwischen andere Pilze gerät, durch seinen bitteren Ge schmack das ganze Gericht. Zuschläge für Hnttcrbliebcuc von Militärpcrsom-n, Mit Wirkung vom 1. Juli 1918 erhalten die Hinterbliebene«, von Militärpersonen der Unterklassen aus dem gegenwärtige!, Kriege, dis Kriegswitwengeld oder Kriegswaisengeld em» fangen, Zuschläge zu diesen Kriegsversorgungsgebührnissen; .Voraussetzung ist, daß die Hinterbliebenen Familienuntep ' stützung beziehen oder bezogen haben. Die Zuschläge be trogen ohne Rücksicht auf den Dienstgrad des Verstorbene!, monatlich: für die Witwe 8 Mark, für die Halbwaise 3 Mark kü- die Vollwaise 3 Mark; sie sind im Voraus zahlbar. Den Hinterbliebenen von Militürpersonen der Unterklasse; aus dem gegenwärtigen Kriege, die Kriegswitwengeld ode; Kriegswaisengeld empfangen, die aber keine Familienuntev stützung beziehen oder bezogen haben, können mit Wirkung vow 1, Juli 1918 auf Antrag im Bedürfnisfalle Zuschlag, zu diesen Kriegsversorgungsgebührnifsen bewilligt werde» Das gleiche gilt für die Hinterbliebenen von Militärperfonei Ler Unterklassen aus früheren Kriegen, die Kriegsverforguw empfangen. — Weniger Petroleum soll es im kommenden Winter geben. Das ist eine recht schmerzliche Nachricht und wird besonders auf dem Lande bitter empfunden. Das Publikum muß wegen des verstärkten Bedarfs für Kriegszwecke, insbesondere für die Marine mit etwa dem vierten Teil der vorjährigen Menge auskommen. Ersatz muß in Paraffin- und Azetylenbeleuchtung gesucht werden. — Die Heizung der Eisenbahnzüge im Winter wird jetzt schon an den maßgebenden Stellen eingehend be raten. Bekanntlich konnten im Vorjahre die Züge, die dem Vorort-, dem Nah- und dem örtlichen Verkehr dienen, im allgemeinen nicht geheizt werden, weil neben dem Kohlenmangel die Beschaffung neuer Heizschläuche, deren Hauptbestandteil Gummi ist, mit Schwierigkeiten verbunden war. Diesem Mangel an Heiz- und Bremsschläuchen ist nunmehr nach vielfachen Versuchen mit Ersatzstoffen abge holfen worden. Trotzdem wird aber die Heizung der Züge im nächsten Winter nicht im erweiterten Maße stattfinden. Nur Feruzüge werden wieder geheizt werden; zu diesen rechnen alle Schnell-- und Eilzüge, sowie jene persoucnzüge, die nicht dem Nahverkehr dienen und Züge, die im allge meinen länger als zwei Stunden unterwegs find. — (M. I.) Koloniatlriegerspende. Die beim Schutz truppen-Komman-o verwaltete Kolonialkrieger-Spende ha: die Genehmigung erhalten, dieses Jahr zwei Vpfertage abzuhalten. Ls gilt, unsre Dankesschuld abzutragen an die, die auf den fernen Inseln der Südsee und in der Tropeusonne Afrikas, von jeder Zufuhr abgeschnitten, Deutschlands Flagge hochhielten, bis sich durch die Neber macht der Feind« ihr bitteres Schicksal erfüllte. Was deutscher Fleiß in 30 Jahren rühriger Kolonialwirtschaft aufgebaut halte, ist ein Raub der Engländer, ihrer weißen und farbigen Hilfsvölker geworden; und um das Unglücks los unserer schwer heimgesuchten Brüder in Uebersee voll zumachen, wurden sie vielfach in ein« erbarmungswürdige Gefangenschaft fortgetrieben, die vielen von ihnen Leben und Gesundheit kostete. Ihnen zu helfen, die Wunden zu heilen, die der Krieg den wackeren Vorkämpfern in Neu-Deutschland geschlagen hat, ist eine Ehrenpflicht eines jeden Deutschen. — Spendet Grammophon-Platten für unsere Kriegs gefangenen! Neben Büchern, Spielen usw. ist vor allem Sie Musik berufen, unseren in Feindesland befindlichen Kriegsgefangenen in der trostlosen Gede des Lagerlebens Unterhaltung, Anregung und Zersteuung zu bieten. Es ist deshalb beabsichtigt, Grammophon-Platten möglichst an sämtliche Gefangenenlager in' Frankreich zu versenden. An Sie Heimat richtet sich daher die dringende und herzliche Bitte, gebrauchte Grammophon-Platten in tunlichst großer Anzahl zur Verfügung zu stellen, als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit -er Heimat für unsere tapferen Kameraden in Feindesland. Die für die Gefangenen bestimmten Grammophon-Platten werden von den Auskunftsstellen, Vits- und Hilfsstellen vom Roten Kreuz dankbarst ent- gegengenommrn und von dort aus weitergeleiket. — Eingegangene Zeitungen und Zeitschriften. Nach einer von, Staatssekretär des Reichspostamtes im März ,9(8 gemachten, jetzt veröffentlichten Mitteilung an den