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An das Gewissen der Ration. Der Feldzug für die Volksabstimmung des l9. August l934 ist so gut wie beendet. Er gipfelte in der großen Rede des Führers, die er von Hamburg aus an das veulsche Volk und an die Welt hielt. Wäre diese Woche einer gesteigerten inneren Vor bereitung auf den Abstimmungsaki nich, gewesen, man hätte meinen sollen, daß die Zeit vom Dahinscheidcn unseres Reichspräsidenten und Generalseldmarschalls von Hindenburg bis zu diesem Sonntag selbst denLaue- ftenunddem Uneinsichligsten hätte im Inner sten aufwühlen und zur Vernunft bringen müssen. Gerade diese letzten Tage brachten drei Vorgänge mit sich, die dem Deutschen auss ernstlichste ins Gewissen reden 'mußten, soweit das überhaupt noch möglich war. Erinnern wir uns kurz: 1. Kaum haue die Rcichsrcgierung ihren Be- schlutz über die Vereinigung der Ämter des Reichspräsi denten und des Reichskanzlers bekanntgegeben, da schrien es noch am Abend des gleichen Tages Pariser Blätter in die Welt hinaus, Hitler wolle sich vor der mit einer Reichs präsidentenwahl verbundenen Entscheidung des Volkes drücken, weil sie von ihm zu fürchten sei — die Drucker schwärze dieser lächerlichen wie gemeinen Lüge war noch nicht trocken, als Adolf Hitler uns zur Volksabstimmung aufrief. 2. Ein Testament Hindenburgs, so versicher ten die ausländischen Hetzer ihren ahnungslosen Lesern, würde unter dem nationalsozialistischen Re gime niemals veröffentlicht werden, wenn es über- Haupt zum Vorschein käme — das politische Testa ment unseres Hindenburg gab in den schwerwiegendsten Worten unserem Führer einen erneuten Vertrauens- beweis über das Grab hinaus. 3. Der deutsche Reichskanzler hätte nach dem überwältigenden Ergebnis der Volks abstimmung vom 12. November nach dem Jnhau des politischen Testamentes Hindenburgs, nach den auf gleicher -inie sich bewegenden authentischen Erklärungen des Obersten von Hindenburg und schließlich nach dem Ergebnis seiner bisherigen Regierung durchaus die Möglichkeit gehabt, auch ohne eine neue Volks befragung den entscheidenden Schritt der Amtervereini gung zu tun — Adolf Hitler dagegen hat es in seiner Hamburger Rede abgelchm, irgendeine frühere Vollmacht zur Grundlage für diese Entscheidung vom I. August zu nehmen. Ausdrücklich ruft er uns wieder zur Abstimmung. In der großen Hamburger Rede, die wohl nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt mit begreif licher Spannung gehört wurde, gab uns dieser leiden schaftlichste aller Kämpfer ein letztes Mal die Marsch richtung über den 19. August hinaus in eine Zukunft hinein, an deren Ablauf nach anderthalb Jahren Hitler-Regierung niemand mehr im Zweifel sein kann. Noch einmal stellte er. der „aus dem unpolitischen Kämpfer des Weltkrieges zum kämpfenden Politiker" wurde, alle Verzweiflung, alle Verfallserscheinungen der Nachkriegs zeit, aber auch die ungeheueren Leistungen eines fünf zehnjährigen nationalsozialistischen Ringens uns vor Augen. Noch einmal wies er hier vor aller Welt wie einst der Alte vom Preußenwald im Tanncnbergdenkmal vor seinem Volk die Kriegsschuldlüge zurück, wenn er von dem „schuldkos angegriffenen Volk" sprach, und legte uns in großen Zügen die entscheidenden Grundsätze für die Durchführung des staatspolitischen Neubaues für Deutsch land dar, gipfelnd in den Sätzen über den alleinigen politischen Willcnsträger, die NSDAP., und den allei nigen Waffenträger, die Wehrmacht. Und er faßte diese Grundsätze zusammen in dem Satz, daß er die Ausrich tung einer wirklichen Autorität der Führung der Nation als das Wichtigste für die ganze Zukunft Deutschlands ansieht. Gleichzeitig zeigte er denen da draußen im Aus lande, sie mögen guten oder bösen Willens sein, die beiden Leitsätze der deutschen Außenpolitik in dieser großen Sammlungsstunde unserer Nation noch einmal bekannt: niemals wird Deutschland seine Ebre und seine Gleichberechtigung preisgeben, immer seine Sicherheit und Unabhängigkeit gegen jeder mann verteidigen; immer aber auch wird es sein unbe dingter Wunsch sein, „zur Wahrung des Friedens aus dieser Welt das Höchstmögliche beizutragen". Ein Mann von der menschlichen und polnischen Ver gangenheit eines Adolf Hiller, ein Mann, der während 15 schwerster Kampsjahre das Va bangus-Spiel Unbe fugter und Unberufener in Deutschland hat ansehen müssen, der dars nach den Beweisen, die schon ein -Zebmel dieser Zeit für die Nichtigkeit seiner Polttck erbrachte, allerdings mit vollem Recht von jenen politischen Dilettan ten sagen: sie werden nach weiteren 15 Jahren Deutsch land nicht wiedererkennen. Diese 15 Jahre werden die Vollendung dessen bringen, was die letzten eineinhalb Jahre in so einzigartigem Aufschwung em- leiteten. ... Freilich — und daran ließ der Führer auch be, dieser Gelegenheit keinen Zweifel - "i / keiner von uns warten, „wenn wir nicht selbst alle Mann für Mann und Frau für Frau bereit sind, s ich dafür e, n- zu setzen" Daß wir zu diesem Emiatz ausnahmslos und vorbehaltlos bereit sind, das wollen wir dem Führer bei dieser Abstimmung bezeugen und ihm damit zugleich den Nachweis f die R' ' eines Satzes erbringen, der zu den eindringlichsten der Hamburger Rede gehört: „Wenn cs aber möglich ist, Millionen von Menschen im Kriege bis zum L-bcnsvcrzichtcmer Gemeinschaft zu weihen, dann must es möglich sein, dieses Ideal der Gemeinschaft auch im Frieden aufrechtzuerhaltem 2--. Jie n. Me MtnWnz eröffnet Durch Reichsminister Dr. Goebbels. Die Große Deutsche Funkausstellung Berlin 1934 wurde im Funkturmgarten des Messegeländes am Kaiser damm durch ihren Schirmherrn, Reichsminister Dr. Goebbels, feierlich eröffnet. Welches Ereignis diese zweite nationalsozialistische Funkschau nicht nur für die deutsche Nation, sondern für den ganzen europäischen Raum bedeutet, bewies die Anwesenheit zahlreicher aus ländischer Gäste. Von den aber Tausenden der Besucher, die aus allen Gauen des Reiches kamen, wurden mit be sonderer Herzlichkeit die fast 261)0 Rundfunkhörer aus dem Saargebiet begrüßt. Reichsminister Dr. Goebbels hielt dabei die Einweihunasrede. Nach einem Hinweis auf den mitreißenden Schwung, in dem das bis zur Jubiläumsausstellung 1933 verlaufene erste Halbjahr der Regierung Hitler sich aufbaumäßig ab gespielt hatte, führte der Minister u. a. aus: Es lag in der Natur der Sache, daß bei diesem mit bewundernswerter Begeisterung begonnenen nationalen Aufbauwerk auch bisweilen Fehler und Unzulänglichkeiten mit unterliefen, die zwar nicht in seinem Plan lagen, aber, im Hinblick auf den Umfang der zu lösenden Aufgaben, unvermeidlich waren, im Hinblick auf den weiten Wurf, der damit ge wagt wurde, auch cuhig in Kauf genommen werden konnten. Es hat sich in der Folgezeit dann wieder einmal die Richtigkeit der alten menschlichen Erfahrung erwiesen, daß nie so heiß gegessen wie gekocht wird, und daß auch dieBäumejenerüb^reifrigen, die das Warten können nicht gelernt haben, keineswegs in den Himmelwachsen. Die Entwicklung, die damals unter dem Eindruck der großen Umwälzung manchmal spontan vorwärtsgetrieben wurde und hier und da wohl auch über das Ziel hinausschoß, ist allüberall wieder in geregelte und geordnete Bahnen zurückgekehrt. Als ihr Ergebnis aber können wir den national sozialistischen Staat buchen, der, auf festem und un erschütterlichem Fundament gegründet, von einer führenden Hand geleitet, die sichere und unumstößliche Gewähr für den Fortbestand der Nation und ein weiteres glückhaftes Gedeihen von Volk und Reich bietet. Auch auf dem Gebiet des Rundfunks hatten wir damals schwere Krisen zu überwinden. War doch gerade der Rundfunk in den Zeiten des von uns überwundenen Systems eine wahre Brutstätte der marxistischen und demokratisch-liberalen Gedankenwelt gewesen. Hier galt es, von Grund auf Neues zu schaffen. Der Dilettan tismus, der auch hier Können durch Wollen ersetzen zu dürfen meinte, wurde eher, als man das für möglich hielt, aus dem Felde geschlagen und wich einer ernsten, durch Fleiß und Genauigkeit ausgezeichneten Beschäftigung mit diesem wohl modernsten Mittel der öffentlichen Meinungs-, Willens- und Geistesgestaltung. Wer sich der imponierenden Gemeinschaftssendungen der Nürnberger Parteitage, des Bauerntages von Bückeburg, des 1. Mai 1934 auf dem Tempelhofer Feld, der großen Friedensreden des Führers vor dem Deutschen Reichstag noch rückschauend erinnern will, wird widerspruchslos zugeben müssen, daß hier zwischen Führung und Volk ein Medium der Übermittlung getreten ist, das tatsächlich die Möglichkeit schafft, die ganze Nation in ihren großen Stunden zusammenzurufen und sie in glücklichen und sorgenbewegten Zeiten zu einem einheitlichen 66-Millionen-Block gemeinsamen Den kens, Fühlens und Wollens zusammenzuschweißen. Nach einer Darstellung der durchgreifenden inneren und äußeren Reformmaßnahmen im Rundfunkwesen fuhr der Minister fort: Wir haben dem neuen funkischen Schaffen in Deutschland diebreiteste B a s i s gegeben, die man ihm überhaupt geben konnte: das Volk s e l b st. Wir haben niemanden daran gehindert, mit Skepsis und nörgelnder Besserwisserei am Wege stehenzubleiben. Wir haben uns aber auch nicht hindern lassen, unseren als richtig erkannten Weg weiter fortzusetzen. Ich darf in diesem Zusammenhang die Erfolge des vergangenen Rundfunks ahrcs zusammenfassen.- Wie richtig unsere Prognosen waren, das wird am besten durch nüchterne und unbestreit bare Zahlen belegt. Der Produktionswert der deutschen Rundfunk industrie belief sich im Jahre 1933 auf 180 Millionen Mark. Er ist um rund 40 Prozent höher als der Produktionswert des Jahres 1932. Einer großzügigen Propaganda der nationalsoziali stischen Rundfunkorganisationen gelang es, das Interesse am Rundfunk in so breite Volkskreise hineinzutragen, daß eine manchmal geradezu sprunghafte Steigerung der Rundfunkhörerzahl einsetzte. Gegenüber 4100 000 Hörern am 1. Juli 1932 und 4 300 000 am 1. Januar 1933 haben wir X ; heute 5 360 000 Hörer. Demgemäß geht auch der um fast 40 Prozent erhöhte Umsatz der deutschen Rnndfunkindustrie fast ausschließ lich auf die umfassende Erschließung des Binnenmarktes zurück, über 5 5 0 0 0 0 Rundfunkapparate sind im Jahre 1933 zusätzlich vom Publikum auf dem Jnlandsmarkt gekauft worden. Die Beschäftigungsziffer in der Funk industrie war im Jahre 1933 Monat für Monat besser als in der gleichen Zeit des Jahres 1932. Sie lag im Dezem ber 1933 sogar nm 50 Prozent höher als im Dezember 1932. Das bedeutet Arbeit und Brot für Zehntauscnde, die vorher jahrelang in der grauen Armee der Arbeitslosigkeit mitmarschiert waren. Diese Erfolge sind in erster Linie der von uns ausgegangenen, immer wiederholten Initiative zur Schaffung und Fort führung der Produktion des Volksempfängers V L 301 zu verdanken über 700 000 Volksempfänger sind sen der Funkausstellung des vergangenes Jahres aufgelegt und fabrizier: worden. Die Produktion dieser 700 000 Apparate in einem Jahr ist — das beweist die Gegenüberstellung der Ziffern von 1932 und 1933 ein deutig — eine zusätzliche gewesen. Wir sind Funk industrie und Funkhandel zu Dank verpflichtet für die geleistete Arbeit und sehen im Volksempfänger eine Tat vorbildlichen nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeistes. Mit Freuden komme ich deshalb dem an mich heran getragenen Wunsche der Funkindustrie nach und ver künde bei dieser Gelegenheit die Auflegung der achten und neunten Serie von weiteren je 100 000 Stück des Volksempfängers V L 301. Meine Volksgenossen und Volksgcnossinnen! In einigen Stunden schon werden allüberall in Deutschland in Stadt und Land die Massen unter den flatternden Fahnen unserer Revolution aufmarschieren, um des Füh rers Wort zu vernehmen. Ihm werden sie ihre Treue und Verbundenheit zu Füßen legen. Die ganze Nation ist um den einen Mann geschart, der uns heute Verkörperung und Inbegriff des Deutschtums schlechthin ist. Sie alle, die Sie hier versammelt sind, werden heute abend irgend wo unter Ihrem Volke sein, werden sich als Kinder dieses Volkes mitreißen lassen von der zauberhaften Gewalt einer Idee und der magnetischen Kraft einer Persönlichkeit die uns alle wieder gelehrt hat, stolz zu sein auf unsere Ver gangenheit und mutig und ohne Zweifel in unsere Zu kunft hinrinzuschauen. In dieser feierlichen Abendstunde soll sich dann auch Ihr Herz mit dem Gefühl der Befriedigung erfüllen im Gedanken daran, daß Sie durch Ihre zähen und unermüd lichen Vorarbeiten die Möglichkeit schufen, daß ein Mann zueiner Stunde im ganzen Volke, bei hoch und niedrig, arm und reich, gegenwärtig ist, daß er in Stadt und Dorf einkehrt, als Freund und Beschützer in die Fabrik säle, Kontore, Bauernhüttcn und Arbeitermanfarden ein tritt, um dem Volke Stärkung der Seele zu geben und neue Kraft für den schweren Kamps um das tägliche Brot. Der Minister erklärte schließlich die Ausstellung für eröffnet.