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unter dem Einfluß des roten, gelben oder blauen Lichtes so lange verändern, bis sie rot, gelb oder blau geworden ist, und diese Färbung bleibt dann auch bei weiterer Belichtung erhalten. Da dem Silbersubchlorid — dem sogen.Photochlorid — diese Eigentümlichkeit zukommt, so ist das Entstehen farbiger photographischer Bilder auf mit dieser Substanz, präparierten Papieren erklärlich. Auch Papiere, welche mit einer Mischung licht unechter roter, gelber und blauer Teerfarbstoffe überzogen werden, geben bei der Belichtung unter einem trans parenten farbigen Bilde, infolge partiellen Ausbleichens der Farbstoffe, entsprechend gefärbte Kopien. Man bezeichnet daher diese Methode der Photochromie als „Ausbleichverfahren“. Mit Versuchen auf diesem Gebiete waren Dr. Neuhauß, K. Worel, J. Szczepanik, Dr. Limmer, besonders aber Dr. J. H. Smith tätig, dessen „Utocolorpapier" alle bisher hergestellten Ausbleichpapiere weit übertrifft. Allerdings vermag dieses gegenwärtig im Handel befindliche Papier den Bedürfnissen der Praxis noch nicht zu entsprechen, aber es zeigt uns, daß sich auf diesem Wege eine überraschend gute Wiedergabe der Farben erzielen läßt und daß es gewiß möglich sein wird, mit Hilfe dieses Verfahrens die in der Kamera hergestellten Farbenbilder auf Papier zu kopieren. Die Grundidee der indirekten Farbenphotographie ist gleichfalls über 40 Jahre alt; ihr liegt die Erfahrung zu grunde, daß sich alle Farbenerscheinungen nur aus drei Farben, aus Gelb, Blau und Rot, durch gegenseitige Mischung nachbilden lassen, und man daher das Kolorit jedes Originals als nur aus diesen drei Farben bestehend auffassen kann. Jedes farbige Objekt muß sich daher mit nur drei Farben wiedergeben lassen, und die photographischen Methoden, welche die Farbenreproduktion in dieser Weise anstreben, bezeichnet man als „Dreifarbenphotographie“.