— 30 — Körper verstanden wird, welcher zum Färben anderer Körper dient In gleicher Weise, wie bei den farbigen Lichtern, unterscheidet man auch bei den Körperfarben den Farben ton und die Nuancen. Dagegen sind die Begriffe „Rein heit“ und „Sättigung“ bei Pigmentfarben in etwas anderer Weise gebräuchlich. Unter „Reinheit“ versteht man die Abwesenheit der Empfindung „Schwarz“, die schwärz lichen Nuancen bezeichnet man daher als „unreine Farben“; die „Sättigung“ einer Körperfarbe hängt von der Menge des gleichzeitig vorhandenen Weiß ab, die weißlichen Nuancen werden somit als „wenig gesättigt" bezeichnet. Statt Sättigung wird auch der Ausdruck „Intensität“ angewendet. Der mehr oder minder helle Eindruck, den ein farbiger Körper hervorbringt — also seine „Helligkeit“ — wird durch die S. 22 erwähnte spezifische Helligkeit und durch die Weißlichkeit seiner Farbe bedingt. Jede Farbe kann man sich aus einer reinen Farbe — also aus einer Spektralfarbe oder Purpur — durch Zumischung von Schwarz, Grau oder Weiß entstanden denken, und daher läßt sich der Ton einer Körperfarbe (mit Ausnahme von Purpur) stets durch eine Spektralfarbe von bestimmter Wellenlänge definieren. Das Rot des Zinnobers bezeichnet man z. B. durch die Wellenlänge 2 = 610 uu, womit aber selbstverständlich nur der Farbenton charak terisiert ist, der auch erhalten bleibt, wenn der Farbstoff mit Weiß, Grau oder Schwarz gemischt wird. Zur Ermittlung dieser Farbencharakteristik kann man die zu untersuchenden Körperfarben direkt mit den Farben des Spektrums vergleichen. Dabei ist es notwendig, die Spektralfarben zu isolieren und in größerer Ausdehnung sichtbar zu machen, wozu man sich der von Helmholtz 1 ) i) Helmholtz, Physiolog. Optik, S. 301.