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Sie Musculatur des Gesichtes. 43 förderlicher ober geistiger Schwäche vermag der erschlaffende Augendeckelheber nicht mehr den Augendeckel in Spannung zu halten, weshalb er von dem ungleich stärferen Stirn- musfel unterstützt wird. Indem nun durc bie Thätigkeit des Stirnmuskels horizontale Stirnfalten entstehen, erflärt sich bie Thatjache, weshalb bornirte ober geisteskranke Menschen auffallend viele horizontale Stirnfalten besitzen. Den Augen- deckelhebermusfel sehen wir in <1. Mäheres über denselben werben wir ipäter bei ber Beschreibung des müden Blickes (f. b.) finden. Während ber Stirnmusfel e hauptsächlic hori- zontale Stirnfalten int Gefolge feiner Thätigkeit hat, ist es ber Augenbrauenmusfel c, welcher bie senfrechten Stirnfalten erzeugt. Er functionirt als Hilfsmusfel des Augenschließ- musfels, dessen oberen Theil er herabzieht, um das Auge zu schlieszen, wodurc bie Alugenbrauen herab- und zusammen- gezogen und bie zwischen ihnen liegende Stirnbaut in senk- rechte Stirnfalten gelegt wirb. Der stärfite aller Gesichts- musteln ist ber Saumusfel i. Wenn sic) bei energischem Sraftaufwand alle Muskeln des Körpers, also and) bie des Gesichtes ipannen, jo tritt dies am deutlichsten an dem größten derselben, dem Saumusfel, zu Sage. Diejer preßt ben Unter» tiefer gegen bett Obertiefer. As Begleiterscheinung bei seiner Functionsverrichtung treten bie Kinnhebermuskeln k in Thätig- feit. 3ndem nämlich ber Kaumusfel i ben Unterfiefer gegen ben Obertiefer preßt, muß diese Mustelerscheinung von einer analogen des Wundmuskelapparates begleitet fein, als welche eben bie Thätigfeit ber Kinnhebermuskeln zu bezeichnen ist. Diese beben bie untere Hälfte des Mundschlieszmuskels g in bie Höhe und drücken bie Haut des Kinnes fest an ben Knochen. Sie Kinnhebermusteln in vereinter Thätigkeit mit ben Mundschlieszmusten werben wir nüber zu erläutern haben bei ber Behandlung des verbissenen Zuges (. b.). Sm Vereine mit ben Lachmuskeln ift ber Mundichließmustel wichtig für ben füßen Zug (f. b.). Ser Lachmuskel h bilbet bie Ver- bindung des Wangenfleijches mit ber Zahnpartie. Indem er thätig ift, b. h. sich zusammenzieht, preßt er das Wangen- fleisc an bie Backen. Diese mimische Ericheinung ift wichtig für ben füßen Zug (f. b.), ebenso für ben lächelnden Zug