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eine Retouche? Rein; beim eine Metouche ohne anatomische, physiognomische u1d mimische Kenntnisse darf überhaupt nicht die Bezeichnung „Retouche" erhalten, wie viel weniger eine „Aetonche nac Sunst- und Maturgesetzen" heiszen; denn Vetouche ist nichts Anderes und soll nichts Anderes fein, als ..Verbesserung und Veredelung", da aber das mechanische Durchfummeln der Negative dieselben durchaus nicht ver- bessert, sondern im Gegentheile „verschlechtert" und es für eine solche Retouche, respective mechanisch-unkünstliche Stüm- verei, Weber Negeln noc Gesetze gibt, so verdient dieselbe feine Beachtumng und können derartige Einwendungen gegen die Miitlichfeit von Kenntnissen, bie zu Höherem in der Metouche befähigen, gar nicht in’s Gewicht fallen! Das Vorhergehende bezieht sich also nur auf den artistischen Standpunkt der Retouche, wie er fein ud an- gestrebt werben soll. II. RbFchmnitt. Durbereitende Studien für bie Begafivretmdge nady Tun- und Aafurgeeren. in. Capitel. Der Rusdrunt. Was ist Ausdruc? Ausdruck ist bie an den Sesichts- zügen änserlic) sichtbare Wiedergabe der inneren Seelen- Gemüthsstimmung, resp. Gharakterbeschaffenheit des Menschen. ©er Gesichtsausdruc ift daher abhängig von der Nuhe ober Bewegtheit des Seelenlebens. Menschen, welche z1 den sogenannten „Michtssagenden" gehören, erfreuen fiel) eines sehr ruhigen, gleichmäszigen Seelenlebens und deshalb wirb auch ihr Ausdruck nur ein nichtssagender, uninteressanter fein, während geistig hochstehende Menschen, tiefe Maturen, bie mit Seelenstimmungen zu fämpfen haben, and) einen