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diese möglichst schon an sich dem photographischen Meutralton entsprechen, also eine weniger peinliche und umständliche Mischung erfordern. Was jedoch die Haltbarkeit dieser Farben der Heiszsatinage gegenüber betrifft, so verlasse man sich nicht zu sehr auf den ihnen eigenen Eiweiszgehalt; derselbe ist durchschnittlic zu gering, weshalb man gut thut, die auf- geriebene Farbmasse noc besonders mit Eiweis zu versetzen. Das Eiweis gebraucht man am besten frisch. Da es jedoc) ratsam ist, die auf geriebene Touche nie älter als höchstens zwei Tage werden zu lassen, weil fie sic sonst zersetzt und ihre dem frischen Zustande eigene und sehr erwünschte Schmiegsamkeit verliert, man aber der Kosten wegen nicht alle zwei Tage frisches Eiweis zur Hand haben wird, jo ist es nöthig, das geschlagene und abgesetzte frische Eiweisz mit einigen Tropfen Ammoniak zu versetzen. Sänger als höchstens 14 Sage bediene man sic aber eines so gegen Fäulnisz con- servirten Eiweiszes nicht. Eine richtig mit Eiweisz versetzte Touche musz folgende Eigenschaften besisen: Sie Touche musz sic lange im Pinsel halten, b. h. fie darf nicht zu schnell hart werben, wodurch bie Spitze des Binjels sic beim Retouchiren umbiegt, in welchen Falle bie Touche zu viel Eiweisz entljält; fie muß ohne vieles Ausstreichen des mit Touche gefüllten Pinsels schnell einen wasserfreien Stric und Punkt erlauben, so das man fie in großen Strichen bis jur gewünschten Stärke auf beut weißen Probepapier ausziehen kan. Sst das Eiweis verdorben, ober nicht int richtigen Verhältnisz zugesetzt, ober bie Touche zu wasserhaltig, fo zeigt fie folgende Erscheinungen: Wan kann viel ober wenig Wasser in den Pinsel nehmen, fo verdickt sich bie Touche verhältniszmäszig schnell, b. h. fie gibt feinen ebenen Strich ab. Wenn man mit der Spitze des Binsels einen Punkt machen will, wirb dieser wasserhaltig bleiben und diese Eigenschaft erft verlieren, wenn der aus- gezogene Stric entweder schon zu fein, bie Touche also zu dünn ift, ober wenn man fo viel Touche in den Pinsel ge- nommen hat, das der Punkt zu dunkel wirb. Dagegen wirb eine richtig angesetzte Kouche in jedem Grade der Dunkelheit mit ber Spitze des Pinsels einen trockenen Punkt geben, und