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470 Kinn, Hals, Arme, Hände. Hüften, Taille ii. f. iv. ist das schöne Geschlecht stolz auf feinen schön gebauten Brustkasten, der schön ist, wenn er das rechte Ebenmasz der Höhe und Fleischigkeit besitzt. Hier tritt die rückseitige Deckung in ihr Recht, da es sic uin die Zart- heit und Nundung einer formloseren, größeren Fleischmasse handelt. Formloser füll jedoc nicht formlos heiszen; das Knochengerüst des Haljes in der rechten, zart nuancirten Weise zum Ausdruc gebracht, verfehlt nie an diesem Sörpertheil feine künstlerische Wirkung, sobald es dazu bient, bie rechte Fülle ber Fleischigkeit wirtsam zu unterstützen. Jedoc über- treibe man nicht mit derartigen Kunstbestrebungen, gegen bie sic sonst bie Weiblichkeit unangenehm kalt und neutral ver- halten möchte, umspmehr, al§ bie Abmagerung des Halses Schritt hält mit dem Vorrücken des Alters. Anderseits barf man auc nicht übertriebener Schmeichelei verfallen, int- dem man den ganzen Hals gleichmäszig stark deckt, 10 daß er wie eine weisze formlose Kalkmasse wirft, sondern stets musz mau, soweit es überhaupt angebeutet ift, das unter- liegende Snochengerüst in feinen hauptsächlichsten Eontouren sanft durchschimmern lassen, ebenso wie es durchaus nöthig ift, ben Schattenwurf des Gesichtes auf den Hals zur er- höhten Wirkung ber Plasti zu erhalten und bem Ganzen einen etwas pikanten, reizvollen Beigeschmack dadurc ju ver- leihen, das mau — einen genügend tiefen Ausschnitt natürlich vorausgesetzt — bie Brustrinne recht duftig und zart, nichts- destoweniger aber lebendig modellirt. Bei bem Halse bei Mannes ift namentlic bie unan- genehme Wirkung des zu ftart hervortretenden Sehlkopfes ju berüctsichtigen. Der Eindruck, ben ein solcher in „Matur“ auf ben Beschauer macht, ift schon oft ein abichreckender; noch drastischere Wirkungen nach dieser Richtung hin erzielt aber bie Photographie. Die Halspartie, welche ben Kehlkopf umgibt, befindet sic umsomehr in ju tiefem Schatten, je mehr Ober» licht im leberflusz verwendet wurde und ba sic eben aus dieser unverhältniszmäszigen Düsterheit, aus welcher ber vom Licht getroffene Kehlkopf wie ein „leuchtender Snopf" aus ber §infterni& hervortritt, baS „lnschöne" ergibt, fo sollte man bei Leuten, bie diesen Körpertheil besonders ftart ausgeprägt