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gefährdet, einer wie groszen Kleinigkeit allein in der Ver- nderung der Spitzlichter bedarf es, uni den Eharakter einer (Stirn vollständig zu verändern! lnd eben der Umstand, baß bie Retoucheure' 311 wenig phrenologische Kenntnisse besitszen und dementiprechend bie charakteristischen Theile nicht genugsam vorsorglic behandeln, ist es, ber mic veranlaszt, das zu jagen, was svpeben über bie Stirn angeführt würbe. Cs handelt sich nicht um bie Meugestaltung, sondern vor allen Dingen zunächst um bie Kunst ber naturgemäßen, wenn and) idealisirten Grhaltung des im Stirnbau Vorhandenen, und gerade in diesem letzten Moment liegt für bie Retouche bie wesentliche Schwierigkeit, zu bereu geschickter Umgebung ber Retoucheur solcher Kenntnisse bedarf, wie sie hier em- pfohlen werben! Stete Sorge vor ber Veränderung ber sich auf ber Stirn zusammendrängenden Spitzlichter ist ein vor- nehmliches Gebot für bie kunst- und naturverständige Retouche. Man beute immer daran, baß bie geringste Vergrößerung eines Spitlichtes sofort einer Form eine länglichere, weniger stark rundliche ©eftalt verleiht, überhaupt den Charakter ber Form sofort wesentlic veränbert, weshalb es geradezu un- verantwortlic ist, wenn manche Retoucheure ganz lässig alle Modulationsfeinheiten in einen Wassencompler zujammen- ziehen und schlieszlic auf ber Lichtseite am oberen Theile ber Stirn mechanisc gleichmäszig und gleichgiltig gegen bie ursprüngliche individuelle Formbeschaffenheit ber Stirn auf ber Rückjeite des Negativs einen breiten Farbenklecks (!) auf» setzen, welcher bie feine Rundung ber einzelnen, nun zusammen- gezogenen Stirntheile ersetzen soll, niemals aber and) nur annähernd ersezen wirb. Die Stirn ift das dankbarste Gebiet für bie Retouche, ein wahrer Schlüssel für Charakter- geheimnisse und doch qeht man mit einer grenzenlvsen Gleich- giltigkeit über bie Wichtigkeit dieses Gesichtstheiles hinweg. Dies eben soll ber Retvucheur vermeiden lernen durc bie Aneignung phrenologischer Kenntnisse, bie ihm den wahren Werth ber Stirntheile veranschaulichen und ihn zu einer entsprechend sorgsamen Bearbeitung derselben bewegen werben. Da alle entschiedenen Charakterzüge des Menschen auf ber starken ober schwachen Entwicklung ber Grundkräfte
