Volltext Seite (XML)
laufend; die Braue zieht sic allmählich in eine schmale Haarspur aus. Diese Form bet Brauen kann natürlich nur Verücksichtigung finden, wenn es sich um einen ruhigen Gesichtsausdruc handelt, und an und für sich nicht die Matur eine eigenartige Sage zeichnete, wie wir ja beispielsweise bei den Chinesen ganz anders laufende und geformte Augenbrauen finden al§ bei den Europäern. Es kann sic deshalb hier nur darun handeln, eine gewisse Grundform, eine normale Brauenanlage zu constatiren, der mau die eventuellen indivi- duellen Abweichungen anpaffen musz in der Weise, wie es die jedesmaligen lmstände verlangen. Ic will hauptsächlic vermieden wissen jenes Gebahren der Metoucheure, schablonen- mäszig mit dem Pinsel einen dunken Strid) über die Brauen ju legen, ohne Vücksicht auf die dadurc unkenntlic gemachte verwischte Sage ber Härchen, bie auf biefe Weise einen un- schönen Massencompler bilden, fowie unberücksichtigt ber individuellen Dichtigkeit ber Haarlage, welche eine sehr ver- schiedene fein kann. Gin Gesicht, dem eine sehr lichte ober bünne Haarlage ber Brauen eigenthümlic ist, wirb sofort in Bezug auf individuelle Aehnlichkeit stark beeinträchtigt, sobald man mit dem Pinsel gewissenlos bie feinen hellen Brauen in dunkle bandförmige Streifen verwandelt; man suche in solchem Falle auffallend schwache und dadurc unschön wirkende Brauen lieber unter Berücksichtigung oben bezeichneter Mormal- anlage durc richtiges Einzeichnen feiner Härchen etwas voller zu gestalten und bie Form zu klären, niemals aber unterstehe man sich, mit dem Pinsel in jener verwerflich gewissenlosen Weise eigenmächtig durc leberschmieren bie ungefällige Natur zu verbessern ; mau erreicht hierdurc gerabe das GSegentheil, man verschlechtert, thäte also besser, gar nicht sic mit ber Retouche 311 befassen, bie nur wirkliche Ver- änderungen 311m Vortheil beS Schönen und Ratürlichen kennt und bezweckt. Oberhalb, b. I). am oberen Rande ber Braue ift gewöhn- lic ein schmales, aber ziemlic stark ausgeprägtes Xicht vor- handen, während bie zwischen Braue und Augenlid befind- liche Partie leicht im Halblicht gewölbt ift. Dadurch, baß man biefe beiden Lichte, namentlich baS stärkere, obere, künstlic