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das gut geschärfte Messer in entgegengesetzter Führung an, indem inan das obere Ende des Holzstiftes gegen Die Brust drückt und das Messer, mit der Schneide der Brust zugewendet, unmittelbar über den freigelegten Graphitstift in die vorher Verjüngt zugespitzte Holzhülle setzt und nun vorsichtig durc allmählichen Druck die Holzhülle zu spalten sucht. Sft dies geschehen, so setzt man das Messer wieder, indem man den Stift herumdreht, an einer anderen Stelle ein, schält wieder ab, und jo fort, bis nur noc eine dünne Holzschicht den Stift umlagert. Da die besseren Graphitstifte, namentlich die sibirischen, nicht geleimt sind, fo bedarf es keines Auslösungs- mittels für den Slebestoff, vermittelst dessen der Graphitstift in die Holzhülle eingeleimt ift. Man legt darauf den Stift auf eine feste, ebene Unterlage und schält nun in derselben Weise, immer von dem freigelegten Graphitende ausgehend, mit sicherer Führung den Rest der Holzhülle ab, indem man die das Messer haltende Hand stets auf der feften Fläche ruhen lassen mus, während man mit der anderen Hand den Stift auf die Fläche niederdrückt. So behandelt, wird man nie einen Stift beim Auslösen aus der Hülle zerbrechen, wie ic dies fo oft in der Hand Unerfahrener habe beobachten müffen. Sin in mehrere Stüde zerbrochener Graphitstift ift für die BVehandlung mit dem Graon untauglich und daher der ganze Stift verloren, weshalb man sic sehr hüten soll, leichtsinnig bei dem Abschälen zu verfahren ober eine gewisse nothwendige llmständlichkeit für ein solches Verfahren z1 scheuen. Selbstverständlich ift überall ba, wo man Grayon- stifte des erforderlichen Materials im Handel beziehen kann, diesen der Vorzug vor dem selbstständigen Auslösen ju geben. Wie soll nun der Stift gespitzt werben ? Jc habe in ber Hand mancher Retoucheure Stifte mit ganz kurzen, halblangen und sehr langen Spitzen gesehen. Ic entscheide mic ganz entschieden für bie lange Spitze als bie ztveckmäszigste. Wer mit einer kurzen Spitze arbeitet, ift sehr oft nicht im Staube, vorausgeseszt, dasz er den Stift nicht seitlich sehr schräg führt, über bie Spitze hinauszusehen, indem bie Hand, welche den Stift führt, gar zu leicht für das Auge bie kurze Spitze ver- deckt. Dagegen fanu man bei Auwendung einer langen Spitze Arnold, Die Regativretouche. 21