Volltext Seite (XML)
316 Erposition. gezogen. Ic verfahre hierbei folgendermaßszen: Belichtet wird die Platte in her Camera statt beispielsieise 6 Secunden nur 2 Secunden, also den brüten Theil bet richtigen Erpositionszeit. Dann bediene ic mic eines Pappringes, ber sic genau auf bie lmfassung des Dbjectives schieben läszt und ber be- spant ist niit einer achtfachen Lage besten weiszen Seiden- papieres. Vac ber gewöhnlichen Erposition, in obigem Falle also 2 Secunden, nachdem ber Momentverschlus geschlossen worden, schiebe ic jenen Pappring mit Seidenpapier auf das Dbjectiv, öffne bann ben Momentverschluß wieder und expo- nire jetzt wiederum 2 Secunden alfo genau so lange wie auf bie gewöhnliche Weise vorher. Die Platte erweist sich hier- auf traft ber Wirkung ber Machbelichtung als ebensogut aus- erponirt wie eine mit 6 Secunden erponirte Platte, trotzdem fic nur bie Lichtstrahlen des britten Eheiles ber Rormalervo- sition empfangen hat. Diese Art ber Vachbelichtung habe ic als mein persönliches Verfahren nac vielen Versuchen als am zweckmäszigsten und praktischjten herausgefunden, indem ic mic nicht mit ben vielerlei Wethoden befreunden tonnte, bereu eine grosze Anzahl in ber Literatur verzeichnet ift, bie aber Alle mehr ober weniger riskante, für bie tägliche Praris ungeeignete Erperimente bleiben. Die Machbelichtung ift stets ba von großem Mutzen, wo es sic bei Portraitausnahmen um sehr lange Ecpojitionen handelt, bie ja auf biefe Weise ganz be- trächtlich abgefürzt werden können und ebenso ivo es sic um voraussichtliche Bewegungen handelt. Immer aber wende man dieselbe nur im Mothfalle an, ba ein absolut sicheres Manipuliren doch nicht unter allen Umftänben möglich ift und ber gerade Weg immer ber befte bleibt. Anderseits unter» schätze man aber and) nicht dieses wichtige Erpositionshilfs- * mittel und lasse sic durc einen etwaigen Fehlschlag nicht gleic vollständig abschrecken. 3d) habe unter meinen Kollegen bie Wirkung ber Nach- belichtung oft verwechseln hören mit derjenigen ber Ente wicklungsvorbäder. Beiderlei Wirkungen sind jedoch durchaus verschiedene und bürfen daher nicht auf dieselbe (Stufe gestellt, eine durc bie andere ersett werben. Angenommen, es fei eine Summe von x Lichtstrahlen thätig gewesen, im Verlauf