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264 III. Abschnitt. In erster Linie haben wir die Brom- und Jod-Substitutions produkte des Fluoresceins zu erwähnen*): 1. Tetrabromfluorescein welches als gelb ¬ stichiges Eosin seit 1874 im Handel existirt. Es wurde von Caro, Chemiker der badischen Anilin- und Sodafabrik, entdeckt, die Zusammensetzung jedoch anfänglich von ihm geheimgehalten, so dass man erst durch A. W. Hoffmann’s und A. Bayer’s Versuche näheres über das Wesen und die Darstellung des Eosins und einiger anderer mit diesem verwandter Körper erfuhr. Das Tetrabromfluorescein entsteht durch Einwirkung von Brom auf Fluorescein, und zwar geschieht die Darstellung folgender Weise: 1 Th. Fluorescein wird mit ca. 8 Th. Alcohol angerührt und all mählich mit 1,1 Th. Brom versetzt. Diese Lösung wird hierauf noch mals mit 1,1 Brom behandelt, wobei das Tetrabromderivat als ein krystallinischer Niederschlag abgeschieden wird, welchen man zuerst mit Alcohol dann mit Wasser so lange auswäseht, bis das Filtrat neutral reagirt. Hierauf wird das auf diese Weise erhaltene Reactions- produkt in heisses Wasser eingerührt, vorsichtig mit Natronhydrat oder Kalihydrat beinahe neutralisirt und sodann abgedampft. — Das Tetrabromfluorescein bildet, mit Mineralsäuren aus den wässerigen Lösungen seiner Salze gefällt, einen rothgelben pulverigen Nieder schlag, welcher in Wasser gänzlich unlöslich, in Chloroform, Benzol und siedendem Eisessig schwer, in kochendem Alcohol leichter löslich ist. (Das krystallisirte Tetrabromfluorescein ist in Alcohol schwerer löslich als das amorphe.) Die rothgelbe alcoholische Lösung fluores- cirt nicht, jedoch bewirkt die geringste Spur von Alkali sogleich eine gelbgrüne Fluorescenz. Erhitzt man diese alcoholische Lösung, so bildet sich das Eosin in Krystallen, welche aus bestehen und schon bei 100° C. den Alcohol verlieren. Eosin ist in Wasser viel leichter löslich als in Alcohol: 1 Th. Eosin löst sich in 2,6 Th. kaltem Wasser, während von absolutem Alcohol 360 Th. nothwendig sind. In der Durchsicht zeigt die Eosinlösung eine schöne Rosa-Färbung. *) Fluorescein wird durch Erhitzen einer Mischung von wasserfreier Phthal säure (CgH^Os) und Resorcin (2CHgO) gewonnen. Es ist fest, gelblich und bildet eine schwache Säure, welche, mit Alkalien in Verbindung gebracht, einen dunkelrothen in verdünntem Zustande grünfluorescirenden Körper bildet. Das Fluorescein selbst gab als Farbsensibilisator angewendet bis jetzt keine brauchbaren Resultate.