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20 DAS ATELIER DES PHOTOGRAPHEN. [Heft i. im Herzen und in der Leber ein. Falls der Tod nicht erfolgt, so kommt es zu den allerschwersten Ernährungsstörungen, welche langandauerndes Siechtum zur Folge haben. Bei Menschen also dürfte nach der angenommenen Dosis schon 1/20 g den Tod herbeiführen. Aus diesen Mit teilungen geht hervor, dass das Uran unstreitig eins der gefährlichsten Gifte ist und daher die Sorglosigkeit, mit der es bis jetzt behandelt wird, durchaus nicht am Platze ist. Es gehört in die Klasse der sogen. Protoplasma-Gifte mit langsamer, subakuter Wirkung. Da das Uran bis jetzt überall erhältlich ist, so ist eine gesetzliche Abänderung der das Uran betreffenden Vorschriften erforderlich und speziell beim Arbeiten mit diesem furchtbaren Gifte die allergrösste Vorsicht am Platze. Dass das Uran auch äusserlich nicht un giftig ist, erkennt man daran, dass beim Arbeiten mit demselben in Gestalt von Uranverstärkern eine stets wahrnehmbare Wirkung auf die Nägel eintritt. Dieselben werden spröde, und es bilden sich kleine Entzündungen an den Nagelwurzeln, die allerdings in einigen Tagen zu heilen pflegen. Ch. Scolik, Hofph'otograph, IVien. Für die Redaktion verantwortlich: Dr.A. Miethe in Braunschweig. — Druck und Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. S.