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126 DAS ATELIER DES PHOTOGRAPHEN [Heft 8. DAS ALUMINIUM IM DIENSTE DER LITHOGRAPHISCHEN UND PHOTO MECHANISCHEN REPRODUKTIONSTECHNIK. Von F. Hesse. (Fortsetzung.) Nachdruck verboten. 6. Das Abklatschen. liebsten für Korrekturen mit fetter Kreide und K latschdrucke sind auf Aluminium indirekt, d. h. mittels Staubfarbe herzustellen, da die ge ringsten Fettspuren mitdrucken; solche Drucke müssen daher auf recht glattem Papier gemacht werden, damit die Farbe auf der Papierfläche nicht hängen bleibt, resp. sich als Ton über trägt, wodurch die Klarheit der Konturen ver loren ginge. Als Staubfarbe ist Terra di Siena, Schwarz oder Bronzeblau geeig net, welche Farb stoffe auf dem Ab drucke durch Schüt teln gleichmässig zu verteilen sind. Vor dem Übertragen ist die Platte mit Benzin zu waschen. Zu kräftige Abklatsche können mit reinem Wasser durch Über wischen heller ge macht werden. 7. Der Um- und Auflagedruck. Auch für Um drucke ist jedes in der lithographi schen Technik "zur Ausübung kom mende Verfahren, sowie jedes für Steindruckzwecke zu verwendende Material geeignet. Nicht vollständig gelungene Umdrucke sollen niemals zum Auflagedruck verwendet werden, indem Mangelhaftes auf Aluminium schwer zu verbessern ist. Am einfachsten sind Umdrucke mittels feuchten Umdruckpapieres, wobei die Platte trocken bleiben kann, zu machen; beim Überziehen von Transparent -Umdruckpapieren ist eine schwache Anfeuchtung letzterer nötig. Über mässige Feuchtung macht den Umdruck blind und verhindert das Eindringen des Fettes, die Flächen erscheinen dann schlecht gedeckt und schwinden endlich ganz. Sobald der Umdruck genügend durchgezogen, giesse man warmes Wasser auf die Platte, weiche Papier und Anstrichmasse los, spüle so lange, bis die Platte gänzlich sauber ist und stelle sie rasch zum Trocknen. In diesem Zustande ist die Platte am empfäng- Tusche; ist sie einmal gummiert, so hält keine Farbe mehr, oder sie muss vorerst wieder ent säuert werden. Nach vorgenommener Retouche und Gummierung kann auch die Platte, ohne Schaden zu nehmen, einige Tage stehen bleiben. Nach Trockung der Gummischichte wäscht man den Umdruck ohne Wasser mit Lithophine oder einer anderen Auswaschtinktur aus; nachdem die Farbe gelöst und die Tinktur etwas eingetrock net ist, setzt man Wasser zu und ent wickelt das Bild mit einem schwarzen Fettlappen, wobei auf das richtigeVer- hältnis zwischen Wasser und Fett zu achten ist, da mit kein Ton sich bildet, welcher, wenn angetrocknet, ebenfalls mit drucken würde. Schmutzstellen werden mit Holz- kohle oder mitBims- steinmehl mittels Brennholzes oder Filzballens besei tigt , es kann aber auch mit Schwefel säure alles Un nötige entfernt wer den. Wenn es sich um Schnellpressendruck handelt, so muss auf das Fundament der betreffenden litho graphischen Maschine ein gusseiserner Spann block gebracht werden. Für Schnellpressendruck sind womöglich nur Gummiwalzen zu verwenden, indem mit denselben glatte Töne reiner und satter zu erreichen sind als mit Lederwalzen. Zum Druck von Aluminium können alle Farben, Firnisse und Siccative, welche für Steindruck brauchbar sind, verwendet werden, nur sind die Farben möglichst kurz zu verarbeiten. Die Feuchtung muss bei Schnellpressendruck mit wenig Wasser, aber absolut gleichmässig vor genommen werden; das Feuchtwasser ist täglich mehrmals zu erneuern. Beimengungen zu dem selben, wie Salz, Glycerin u. s. w., sind nicht gestattet. Gute, kräftige Zeichnungen, bezw. Nach einer Kreidezeichnung auf Aluminium.