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EPHRAIM CARLEBACH 0 STIFTUNG LEIPZIG FÜR MUSIKINSTRUMENTE der Universität Leipzig Ort: Zimeliensaal 23. Juni 2013, 20:00 Uhr Jüdische Erinnerungen - Soiree im Museum Ein musikalisch-literarischer Abend im Rahmen der 10. Jüdischen Woche Christian Steyer liest aus Salomea Genins Buch »Scheindl und Salomea - von Lemberg nach Berlin« Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 1992 Es singt der Leipziger Synagogalchor unter Leitung von Ludwig Böhme Soli: Kathleen Glose, Mezzosopran Klavier/Orgel: Clemens Posselt Salomea Genins bewegende Familiengeschichte erzählt vom religiös geprägten Leben der Großeltern im galizischen Lemberg, von deren Tochter Scheindl, ihren sieben Geschwistern und der überforderten Mutter, vom Ausbruch Scheindls aus den Zwängen durch die Heirat mit dem jüdischen Sozialisten Avram Genin aus Russland, vom Zorn und von der Enttäu schung des Vaters, der Scheindl deswegen für tot erklärt. Erzählt wird auch von den Um siedlungen nach Krakau und Berlin und dem Scheitern der Ehe, von der Kindheit Salomeas mit zwei Geschwistern, die unter der Trennung der Eltern und unter den allmählichen Ver änderungen der Gesellschaft in den 1930er-Jahren leiden. Scheindl, selbst entwurzelt und enttäuscht, kann ihnen keine Wärme geben. Mit Geschick und Hartnäckigkeit rettet sie sich und ihre Töchter jedoch im Mai 1939 durch die Emigration nach Australien. Programm Ki Io na'eh aus der Haggada (1644) Solo, Chor a cappella Johann Stephan Rittangel (1606-1652) Bearb.: Ludwig Böhme Die Haggada enthält die Texte, die im Kreis der Familie am Sederabend, dem Vorabend und Auftakt des Pessachfestes, gelesen und gesungen werden. Zu Pessach wird des Auszugs aus Ägypten gedacht. Ki Io na'eh ist eine alphabetisch angeordnete Litanei in acht Strophen. Jede Strophe nennt zwei Eigenschaften Gottes und eine Gruppierung, die ihn lobpreist (die Gläubigen, die Gerechten, die Engel etc.). - LESUNG - Adon olom Solo, Chor, Orgel Salomon Sulzer (1804-1890) und Joseph Sulzer(1850-1926) Herr der Welt, der schon regierte, bevor alles erschaffen war ... Er ist einzig, und kein Zweiter gleicht ihm ... Er ist mein Gott, und mein Erlöser lebt, der Fels in Leid und Not ... In seine Hand lege ich meinen Geist ... Der Ewige ist mit mir, ich fürchte mich nicht. Adon olom, vielfach vertont, ist eine der bekanntesten Hymnen der Synagoge über die Ewigkeit und Einheit Gottes und das Vertrauen der Menschen in seine Vorsehung. - LESUNG -