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8 17. Wer den Bestimmungen dieser Bekanntmachung sowie den auf Grund derselben erlassenen Vorschriften der Kommunalverbände und OrtSbehörden zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder'nicht, ein gezogen werden. 3 18. Die Bestimmungen der ZZ 1, 3, 4, 6. 7, 8, 9, 15, 16 und 17 lreren sofort, die übrigen mn 1. August d. I. in Kraft. 8 is Weitergshende Einschränkungen, die in den von der Militärverwaltung mit Roß schlächtern abgeschlossenen Verträgen enthalten sind, bleiben bis auf weiteres unberührt. Dresden, am 18. Juli 1918. 3745 V I.Z. III Wl- Ministerium des Innern. Im Laufe des letzten Halbjahres sind die Herren Gutsbesitzer Emil Donath in Burkhardswalde, Gutsbesitzer Gustav Moritz Pfützner in Grumbach, Gutsbesitzer Bernhard Koch in Röhrsdorf und Gutsbesitzer Otto Paul Kuntze in Sachsdors als Gemeindevorstände ihrer Orte und Herr Gutsbesitzer Gustav Müller in Äeukirchen als Gemeindeältester seines Ortes gewählt bezw. wiedergewählt und von der König lichen Amtshauptmannschaft in Pflicht genommen worden. Meißen, am 18. Juli 1918. rsrt Die Königliche Amtshauptmannschast. Gelber Warenbezugsschein Nr. 6 (Selbstversorger). Anmeldung zum Be- zuge von Heringe« am 23. Juli für Wilsdruff bei Max Berger, für Kauf bach bei Emil Bormann. Frische Seefische. Dienstag 7—11 Uhr graue Karte« Nrn. 2401 bis 270». Kirschen-Verkauf. Dienstag den 23. Juli Nrn. 3001-3200. Ar« Der Stadtrat — Kriegswirtschaftsabteilung. Her gestrige KM«« ei« ««Her Wz k«Wr Wesse«. Kabalen. Neben dem Heidenstück an der Front, da gleich tapfere Partner den EntscheidungSgang kämpfen, steht unmittelbar in Frankreich das alte Stück französischer Tbeatermach« mit Ränken und Verschwörungen, Briefen versteckten ver räterischen Inhalts, kurzum das übliche üble Wesen Frank reichs, das mit dem französischen Charakter unzertrennlich verbunden ist. Caillaux sitzt im Gefängnis des »Hauses der Gesundheit", ein Held dieses Theaterstückes, betitelt »Kabale und Haß" oder »Krieg im Kriege". Ein seltsam Stück mit vielen Mordtaten, ein Stück, das mit der Er mordung deS Friedensfreundes Jean Jaurös be gann, über deS bestechlichen Edelanarchisten Almereyda rätselhaften Tod in einer Gefängniszelle, über die Er schießung deS abenteuerlichen Bolo Pascha und des Redakteurs Duval von der »Roten Mütze" hinwegraste zum Endakt, dem Prozeß geyen den ehemaligen Minister des Innern Maloy und dem schlingenkundigen Caillaux. Das Jntrigenstück, von Clemenceau und den nationa listischen Edelknaben, wie Daudet, dessen „Affären" zum Himmel wie Clemenceaus Panamageld riechen, kunstvoll angelegt, nähert sich Ser Lösung. Wenn alles gut geht, wird der Exminister Malvn für fünf Jahre nach Cayenne geschickt, dort, wo der Pfeffer wächst und tätliche Fieber ihre Brutstätte haben, wo schon einmal ein Unschuldiger schmachtete, der ebenfalls Opfer eines Ränkespiels ge worden, der Hauptmann Dreyfus. Hier handelt es sich nicht uw Schuld oder Unschuld, sondern um Minen und Gegenminen, um Verschwörungen und Gegenrevolutionen zweier Parteien. Clemenceau und die heulenden Derwische des französischen Chauvinismus haben bis jetzt gesiegt. Sie waren und sind nichts anderes als die Büttel jener Finanzkreise, in derem Solde der größte Teil der französischen Berufspolitiker und der Boulevardpresse stehen, jene Schicht, die aus dem Spar- slruinpf französischer Bauern und Kleinbürger das Spar- . gold zog und es zu Milliarden in Rußland anlegte, auf ! daß bald der Krieg als die Zeit größerer Geschäfte komme. Diese Kreise und ihre Clemenceaus und Daudets sind nicht diejenigen, die ihre Haut in den Schmutz und die Feuerwellen derSchlachten legen, aber dieseKapitalistes", wie der kleine Franzose sie nennt, sind die Unentwegten, die Prediger des Kampfes bis zum Weißbluten. Ihnen gehört Frankreichs Boden: sie sind die Pachtherren der franzö sischen Bauern, die Geldgeber der Kleingewerbetreibenden. , Harte, selbstsüchtige Gesellen, die in Frankreich jede bürger liche Freiheit unter Phrasen und durch Korruption ersticken und dem Lande die geistige und wirtschaftliche Regsamkeit raubten, die in Deutschland die Mutter des Auf-chwungs wurde. Sie sind in diesem Kriege diejenigen, die den »Defaitismus" mit der Wurzel ausreißen müssen, um an der Herrschaftskrippe bleiben zu können. Für sie oibt es nur Sieg oder Bankerott. Die Gegenspieler! Jaurös, der als erster unter ihren Streichen fiel, war die Lauterkeit selbst und Vertreter der, Elemente Frankreichs, die wissen, daß die Wirtschaft dieser" Sippe das Land in den Abgrund stürzt. Aber die anderen Gegenspieler waren vom gleichen Stoff wie ihre Gegner. Zettelungen, Bestechlichkeit usw. war ihr Handwerkszeug, mit dem sie selbst zur Macht kommen wollten. Weil auch sie nicht saubere Hände hatten, hatten ihre Gegner, wie Clemenceau, leichtes Spiel, denn in Schmutzaffären ist immer der größere Schmudian der Sieger. .Auch Malvy ' Kote Rosen. Roman von H. Courths-Mahler. Iostas Tagebuch. 35! .Laß gut sein, Lisettchen, du sollst sehen, dir Freiin von Waldow paßt ebensogut in das Ramberger Schloß. Sieh sie nur erst mal an. Sie ist mindesten? so schön als die Gräfin Gerlinde, wenn auch ganz anderer Art. Als ich sie diesen Winter in der Resi, denz kennen lernte, war ich entzückt. Aus ihren schönen Augen leuchtet etwas, was die Gräfin nichj besitzt — Herzensgüte und Gemüt. Ich für meinen Test bin jedenfalls heftig einverstanden mit dieser Verlobung Und nun geh und kleide dich um, Lisettchen, dann wird es Zett, zu Tisch zu gehen." * Die Baronin Rittberg konnte die Zeit bis zuni Sonntag nicht erwarten. Erstens einmal kamen Sönn^ tags immer ihre beiden Söhne, Hans und Rolf, nach Hause — sie waren Offiziere und standen in der naher Garnison bei einem Reiterregiment, und dann er. wartete sie Graf Rainer und Gräfin Gerlinde zu Tisch. Es waren noch einige andere Gäste geladenj aber die nötigten der Baronin weniger Interesse ab. Sie war in höchster Unruhe, ob Graf Rainer kom- men würde. Am liebsten hätte sie nach Ramberg ge schickt, um anfragen zu lassen, ob er zurückgekehrt sey Zum Glück traf der Baron den Administrator Heil- mann auf einem Ritt über die Felder, und er könnt« seiner Frau die beruhigende Nachricht bringen, daß Grat Ramberg von seiner Reise zurückgekehrt sei. Und als dieser dann am Sonntag in Rittberg eintraf, freute sie sich sehr. Aber die erwartete Straf predigt bekam er doch zwischen den herzlichsten Glück wünschen zu hören. Und zum Schluß sagte sie lachend: „Lieber Herr Graf — eigentlich hatte ich ganz andere Pläne mit ihnen." Las hörte ihr Gatte. ist nicht unbesteckt. Aber er hatte als Minister ües Innern wenigstens den Versuch gemacht, eine Politik zu treiben, die sich auf die Massen stützte. Er wollte die Arbeiter und Bürger im Gegensatz zu der Vetternwirtschaft in der Stadt der Skandale politisch zu ihrem Recht kommen lassen. Da diese Masse Frankreichs aber dest Frieden will, wurde unter seiner Amtsführung der Ruf danach aus Frankreichs Massen so laut, daß Malvy gestürzr und den Massen wieder der Maulkorb angelegt werden mußte, den er gelockert hatte. Weil Malvy das getan, weil unter ihm plötzlich Frankreichs Friedens sehnsucht das ganze Regierungsgebäude beben ließ, wobei allein 75 Infanterieregimente! und 23 Jägerbataillone im Frühjahr 1917 meuterten, muß Malvy ins sieberglühend« Pfefferland. Mit Gewalt ist diese Strömung unterdrückt worden. Das französische Volk kämpft tapfer für eine verlorene Sache, aber wie das Blutbad der Kom mune 1871 in Paris urplötzlich den Patriotismus in das gegensätzliche Gefühl kehrte, so wird auch jetzt Frankreichs Volk über kurz oder lang wieder von einer ähnlichen Bewegung gepackt werden, für die der vorjährige Frühling der Meuterei das Sturmzeichen zu sein scheint. Clemenceaus Diktatur des Schreckens- und der Intrige ist bisher glücklich darin ge wesen, die Gegenminen unschädlich zu machen, aber je aussichtsloser Frankreichs Lage wird, desto stärker wird daS unterirdische Grollen, bis es zu einer neuen fühlbaren Entladung kommt. Ein Krieg, dec gegen das Interesse des Volkes geführt wurde, hat noch stets mit dem Sturz der Machthaber geendet. Das geschah in Rußland, das wird in Frankreich ebenfalls ge schehen. Weil diese Machthaber nicht das Lebensinteresse ihres Landes verteidigen, weil diese Regierungen nicht, wie eS Deutschlands Herrscher und Volk müssen, sich hinter hältiger Angriffe erwehren, sondern auf Raub selbstsüchtig ausgingen. Rußlands Schicksal ist das Menetekel Frankreichs. Auch die Zarenregierung spielte das Spiel Clemenceaus und verlor es. Kabalen mögen für Augenblicke über tot» Punkte hinweghelfen, aber der Tag kommt, da sie und ihre Urheber an den Schandpfahl kommen. In Frankreich fehlt nur der Mann des Wortes, das in diesem Falle di- Lat bedeutet. In Österreich fanden sich diese Männer jv Dr. Seidler und dem Grafen Czernin, die mutig iw Interesse ihres Landes den Kampf gegen diejenigen auf nahmen, die in der Donaumonarchie nach französischer Art mit Kabalen und Ränken gegen alles Deutsche und gege« den Bund der Mittelmächte also gegen die Grundlag« eines Friedens der Gerechtigkeit arbeiteten. Ge- mewhesten, sagte Graf Czernin derb und deutlich gege» Lic A.t von Ränkespinnern, sind in der Weltgeschichte genug dagewesen, aber wenn sie nebenbei blödsinnig such dann - - —. Der Graf führte den Satz nicht zu End« aber der Schluß liegt auf der Hand. Dann nämlio müssen die Völker das Schicksal Rußlands, Rumäniens Italiens und Frankreichs erleiden. Zar Molaus erschossen. Auf Befehl der Sowjetregierung? Stockholm, 20. Juli. Hier ist die bestimmte Nachricht eingetroffen, daß der frühere Zar Nikolaus iu Jekaterinenburg, im sibirische« Ural, erschossen würden ist, um ihn nicht den in bedrohlicher „Ja, meine Frau hatte selber ein Auge aus Sü geworfen, Herr Graf. Ich glaube sogar, sie wollte sich von mtr scheiden lassen. Ich bin sehr froh, daß S« durch Ihre Verlobung dies Drama aufgehalten haben,': scherzte er in seiner gemütlichen Weise. „Aber. Dieti, öu bist wieder einmal unglaublich,' schalt seine Gattin, halb lachens, halb ärgerlich. „Nein nein. Herr Graf, ganz andere Absichten hatte ich mi; Ihnen " „Darf ich diese Absichten nicht kennen lernen, ver< ehrteste Frau Baronin?" forschte der Graf lächelnd. Diese sah zu der Gräfin Gerlinde hinüber, der ihre beiden Söhne und einige ihrer Kameraden ei« wenig den Hof machten. „Nein, nein, das sage ich Ihnen nun nicht mehr, das bleibt mein Gehen: ms. Aber mag es drum sein, wenn Sie nur recht glücklich werdest." Das Rittberger Herrenhaus war viel kleiner als Schloß Ramberg und her weitem nicht so kostbar einge richtet. Aber traut und behaglich war es in den lie ben alten Räumen, und es gab io wicht niemand, der sich m diesem Hause nicht wohl gefühlt hätte. Dii echte, anspruchslose Gastfreundschaft und die unge zwungene Herzlichkeit, mit der die Rittbergs ihrer Gästen entgegen kamen, war sehr wohltuend Auch di' beiden Söhne waren frische, liedenswürdiye Menschen die rn einem reizenden Verhältnis zu ihren Eltern standen. Diese vier Menschen verkehrten stets in einen heiteren, gemütlichen Neckton miteinander, der seh« wohltuend war weil man die warme Herzlichkeit imme: durchblicken sah. Bei Tische herrschte sine sehr frohe Stimmung Selbst Gräfin Gerlinde vergaß zuweilen ihren Grol und Schmerz und lachte einige Male über die drolli gen Neckereien zwischen Eltern und Söhnen. Es waren im ganzen zwölf Personen bei Tisch- gerade die rechte Zahl zu srner fröhlichen Tafelrunde MS nach Tisch die Herren draußen auf der Ve randa tm Sonnenschein eine Zigarre rauchten und oh Frau und Tochter eines Gutsnachbarn von Barm Hans Nittberg im Garten herumgeführt wurden,—saj i Nähe befindlichen ^schecho-Slowaken in die Hände faue« ! zu lassen. In Moskau wird erklärt, daß der Zar am ! >6. Juli erschossen worden sei und zwar aus Befehl der ! Lowjetreqiernng. Die Zarin und ihre Kinder befinden sich j Leben und in Sicherheit. Schon vor einem Monat tauchte die Nachricht von der Ermordung des früheren Zaren auf, und damals war sie in dieselbe Form wie heute gekleidet. Die Annahme ist nicht von der Hand zu weisen, daß der entthronte Herrscher bereits damals ermordet, daß aber die Tat bis heute verheimlicht worden ist. Wenn man heute geneigt ist, der Meldung durchaus Glauben zu schenken, so ist das nicht nur auf die Ereignisse, die sich inzwischen abspielten zurückzuführen, sondern vor allem auch auf das tiefe Ge heimnis, in das plötzlich — seit jenen Mordgerüchten — der Aufenthalt des ehemaligen Zaren gehüllt ist. Jedenfalls scheint soviel sicher, daß sich fernab von der Stätte seiner einstigen Macht das Schicksal des Mannes erfüllt hat, sessen Schwäche den Wellkrieg verschuldet und das Lehen seiner Väter dem Verfall entgegengeführt hat. Zar Nikolaus hat gesühnt — und hatte viel zu sühnen. Wenn dennoch angesichts seines Todes unser Mitgefühl wachgerufen wird, so geschieht es, weil ein Wehrloser, allen Glanzes Ent kleideter meuchlings getötet wurde. So verwächst noch im Sterben das Schicksal dieses letzten europäischen Selbst herrschers symbolisch mit seinem Lande, das er zu Macht und Größe zu führen meinte und dessen Fundamente er zertrümmerte. - * Neue Kämpfe in Moskau. Wie Kiewer Blätter melden, sind in Moskau neue heftige Kämpfe ausgebrochen. Die Sozialrevolutionäre werden von den Fabrikarbeitern unterstützt und hatten sich sehr tapfer. Sie erwarten gegen Moskau ziehende Ver stärkungen, die unter dem sozialrevolutionären Führer Tschernow sieben. Tschernow soll es gelungen sein, Bauern zu sammeln und auch die'bisher untätige Intelligenz mit fortzureiben. Vormarsch der Tschecho-Slowakeu. Infolge der unmittelbaren Bedrohung Moskaus durch die Eroberung des Gouvernemews Jaroslaw von seiten der Tschecho-Slowaken trifft die Sowjet-Regierung um fassende Maßnahmen zur Verteidigung ihrer wichtigsten Stützpunkte. Sowohl Moskau wie Petersburg werden von den Roten Garden in aller Eile für eine etwaige Belagerung in Stand gesetzt und mit Befestigung-werten versehen. , Litauer gegen Petersburg. Wie das litauische Pressebureau in Lausanne mitteist, hat eine 35 000 Mann starke litauische Armee des Generals Klimaitis, bestehend aus ehemaligen Soldaten der russischen Armee, Witewsk eingenommen, nachdem sie den Truppen der Sowjets, die sich vergeblich bemühten, den Vormarsch der Litauer aufzuhalten, eine schwere Niederlage zugefügt hatten. Zahlreiche Freiwillige strömen der Armee des Generals Klimaitis zu, der auf Petersburg marschiert, indem er die bolschewistische Armee auf ihrem ungeordneten Rückzug verfolgt. —— Ltnier dem Zwang der Lage. Der gescheiterte französische Durchbruchsversuch. Wie vorauszusehen war, hat der beiderseits ReimS erfolgte deutsche Vorstoß, der uns auf das Südufer der die Baronin ein Weilchen mit Gräfin Gerlinde allen im Zimmer. Da sagte die Baronin: „Meine liebe Gräfin Gev linde, was haben Sie nur gesagt zu der überrasche« de« Verlobung Ihres Herrn Vetters?" Die Gräfin hatte diese Frage längst kommen seh« » und war vorbereitet. Sie machte ein schelmisches Go fickt. „Nun — fetzt kann ich es Ihnen ja sagen, Hebe 1 Frau Baronin, ich sah das schon lange kommen. Ich bin ja die Vertraute meines Vetters, und er hatte mir in letzter Zeit sehr viel von seiner Braut gesprochen.'! Die Baronin war sehr verblüfft. „Aber — sagten Sie mir nicht von einer Herzens- affäre mit einer hochstehenden Dame?" Gräfin Gerlinde sah sich erschrocken um. „Still, still! — Nicht davon sprechen, meine lieb« Frau Baronin. Davon darf kein Mensch etwas ahne« Das liegt ja auch weit zurück — wenn mein Vettex auch noch nicht ganz damit fertig ist. Zu Ihnen gesagt, meine liebe teure Baronin, ich bin ein wenig besorg« um das Glück des jungen Paares, und ich habe meiner« Vetter meine Ansicht auch nicht oorsnthalten. Wir sinö so gute, ehrliche Freunde, daß ich es für meine Pflichi hielt. Der Altersunterschied ist doch etwas groß." Die Baronin konnte sich gar nicht genug wum dern über die Ruhe der Gräfin. „Da habe ich mir wohl dummes Zeug eingebildet als ich dachte, sie hätte etwas übrig für Graf Rainer,' dachte sie. Und laut fragte sie eifrig: „Wie alt ist denn die Braut?" „Einundzwanzig Jahre." „Hm, das ist freilich ein großer Unterschied. Abe- Graf Rainer ist wohl der Mann, auch solch ein junge- Geschöpf an sich zu fesseln und glücklich zu machen; Und das wollen wir von Herzen wünschen, da e« fich nun einmal mit der jungen Dame verlobt hat." Ehe die beiden Damen weiter sprechen konnten, traten einige der Herren ein und unterbrachen, z» Gräfin Gerlindes Erleichterung, das Gespräch.