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Flucht des Geschehens vorbeiziehen und ruft zum Schluß doch noch nach dem Kommen Jesu. Wir gehen bei unserm Weltwerk auf der Linie des Willens Gottes und rufen ihm zu: nun komm Du zu Deinem Werk, zu Deiner Sache! Dies Gebet wird das letzte auf Erden überhaupt sein. Möge es auch das letzte eines jeden von uns sein. Es liegt ein hoher Trost in dem Gedanken, daß Jesus als Missionsherr bereits jetzt über seinem Werk waltet. Dieser Gedanke hält den in ferner, wilder Wakambawüste krantliegenden Missionar auf recht. Dies stärkt den, der am Erfolg verzagen will. Dazu gehört aber ein Herz, was nicht nur gelegent lich einmal Ja sagt, sondern feststeht. Dazu gehört eine Missionsgememde. Die Missionsstation steht hart am Rande des heidnischen Sumpfes. Schwere Giftdünste steigen daraus auch über die Mauern der neuen Burg Zion. Mancher tiefer Rückfall inner halb der jungen Gemeinde würde den Missionar zum Aufgeben des Werkes versuchen, wenn ihn nicht das Bewußtsein hielt: es ist der Herr, in dessen Hand die Erfolge stehen. Wir brauchen den Einen Herrn zum Kampf gegen die vielen Herren der Gegnerschaft. Die afri kanischen Häuptlinge zeigen gern ihre Macht durch recht viele Hinrichtungen. Der Häuptling von Daho mey wohnt in einer Hütte aus Menschenschädeln. Das „Friede auf Erden" fehlt in Afrika. Breite Strecken Landes sind durch die fortwährenden Fehden und Raubzüge verwüstet. Nur Jesus kann darin Wandel schaffen. In Indien werden die Gegensätze der Kasten, die Erhebung der Großen, die Unterdrückung der Armen durch die unglückliche Lehre von der Seelenwanderung noch verschärft. Denen es gut geht, überheben sich dessen als eines gerechten Lohnes für ihre Tugenden in einem früheren Leben. Sie kennen keinen Dank, keine Demut und keine Barm herzigkeit. Die Armen müssen durch ihr Elend die gerechte Strafe tragen für Sünden des vorigen Daseins. Jeder Versuch, aus dem Jammer heraus zukommen, gilt als Auflehnung gegen die gerechten Götter. Das heißt dann Religion! Von beiden weiß unser Herr nichts, dec Himmel und Erde ge schaffen hat, damit Schöpfer und Geschöpf Zusammen kommen sollen. Der Herr als Feldherr geht allzeit voran. Wer kein böser Knecht sein will, darf da auch nicht stillstehen. Daß die Missionswege Kreuzes wege sind, ist nur ein Zeichen, daß man sich auf dem rechten Wege befindet. Die furchtbaren Heimsuch ungen des Burenkrieges und des Boxeraufstandes haben doch auch herrliche Früchte gezeitigt. Ein eingeborener Evangelist in der Provinz Mulden z. B. wurde vom Abschneiden eines Augenlides an Glied um Glied langsam zu Tode verstümmelt. Nach jeder Tortur gefragt, ob er nun seinen Christus verleugnen wolle, antwortete er nach jeder: „ich glaube, solange ich lebe!" Auch sein letzter Hauch war noch dies Bekenntnis. Wohl sind der Mission schon viele schöne Ge meinden, blühende Schulen, Kullurfortschritte zuge- fallen. Das ist dankenswert, ist aber nicht das Ziel. Nichts anderes, als der Herr Jesus, soll den Kate chumenen gebracht werden. Drum, ihr Christen in der Heimat, helft beten: „Ja, komm, Herr Jesu!" Amen. Politische Sturrdschau Deutsche» Keich. * Wie das „Chemnitzer Tagebl." authentisch mitteilt, ist die Meldung einiger Blätter über den Inhalt des Regierungsvorlage, betreffen I die Aenderung des Wahlrechts für die 2. sächsische Ständekammer zum größten Teile unrichtig. Die Zahl der berufsständischen Ver treter soll nicht 48, sondern 36 betragen, wovon 15 auf die Landwirtschaft, 20 auf die Handels- und Gewerbeka^mern entfallen würden. ES haben also die 5 landwirtschaftlichen Kreisoereine je 3 und die Handels- und Gewerbekammern je 2 Vertreter zu wählen. Dagegen bestätigt es sich, daß 48 Abge ordnete in 16 Wahlkreisen nach dem Dreiklastensystem direkt gewählt werden sollen. Die Gesamtzahl der Abgeordneten würde sonach nicht 96, sondern 83 betragen * In der Berliner Ministerkonfernz wies der Reichskanzler auf die ungünstlge Lage der Reichsfinanzen hin, die einen weiteren Aufschub der Finanzreform nicht tunlich erscheinen lasse, und unterbrei tete sodann mehrere Vorschläge zur Neuregelung der Fmanzbeziehungen zwischen dem Reiche und den Einzel staaten. -Herr v. Podewils und die pr euA- ische Regierung. Ein Berliner Blatt hat es auffallend gefunden und einen deutlichen Wink nach Berlin darin gesehen, daß Herr v. Podewils kürzlich im bayerischen Landtage, als er wegen der pfälzischen Bahnen interpelliert wurde, geantwortet hat, er werde es an Schneidigkeit nicht fehlen lassen, wenn es bayerische Reseroatrechte gelte. Diese Aeußerung als einen nach Berlin gerichteten Wink aufzusassen, liegt keine Veranlassung vor. Das Ver hältnis des Herrn v. Podewils zum preußischen Ministerpräsidenten, dem er befreundet ist, ist auch amtlich ein ausgezeichnetes. * Zu m deutsch-schweizerischen Handelsvertrag. Die Meldung, daß im preußischen Abgeordnetenhause seit einigen Tagen Vertreter der einzelnen Ressorts zusammenkommen zwecks Besprechung über deutsch-schweizerische Handels- oertragsfragen, kann bestätigt werden. Rustland. *„EineSchanbefür ganzEurop a". Ueber die Vorgänge in ganz Serbien und König Peters Königsmörder-PoliNk ist der Zac aufs tiefste empört. Ais er, so behauptet das „N. W. Tgbl.", davon hörte, daß König Peter dem Obersten Maschin, dem am schwersten belasteten Osfister der Mörder partei, einen Besuch abgestattet und ihm persönlich die Ernennung zum Belgrader Kommandanten über bracht habe, sagte er zu seiner Umgebung: „Diesem König Peter ist nicht mehr zu helfen. Ec hat sich diesen Mordgesellen auf Gnade und Ungnade aus geliefert. Es ist eine Schande für ganz Europa." Als dann die Möglichkeit eines Besuches des Königs am Petersburger Hofe zur Sprache kam, soll der Zar erregt aufgelacht Haven: „So weit sind wir denn Gott sei Dank noch nicht. Mag die Berufs diplomatie ihren Ehrbegriffen Opfer bringen, ich halte mein Haus rein. Glauben Sie übrigens, daß ich meinen braven Offizieren zumuten möchte, Kame raden von Königsmöcdern (der Zar soll sogar einen noch kräftigeren Ausdruck gebraucht haben, der sich etwa mit „Bluthunden" am treffendsten übersetzen ließe) die Hand reichen? Die Idee, daß König Peter mit seiner Soldateska jemals einen europäischen Kaiserpalast betreten könnte, ist töricht, um ernstlich erörtert zu werden " Amerika. * Hungersnot rn Klondike. Im Klon dikegebiet droht eine Hungersnot auszubrechen. Infolge des gewöhnlich niedrigen Wasserstandes der Flüsse ver zögert sich die Zufuhr von Lebensmitteln. Es beginnt sich bereits Eis zu bilden, wodurch der Transport von Auf -er Jagd nach Sechzigtausend. Von Tho rwald Bogsrud. Erzählung eines-.Privat-Detektivs. Einzig autorisierte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Friedrich v. Kähne l. (Nachdruck verboten.) 1. Fortsetzung. „Unmittelbar nach dem Tode des alten Elmdal erhielt ich diesen Brief von meiner Frau mit dem Poststempel Hamburg: „Es wird vielleicht meinen Mann interessieren, zu vernehmen, daß er nun Vater eines Knaben ist, den ich so zu erziehen versuchen werde, daß er seiner Vaters würdig werden soll. Mit allen anderen Schwierigkeiten hinsichtlich Deines Sohnes werde ich Dich verschonen. Versuch nicht, denselben zu finden, es wird Dir nie gelingen. Aber eines f chönen Tages, sobald ich es für gut befinde, sollst Du den Jungen zurückerhalten, wenn Du es am wenigsten erwartest. Ec ließ den Brief sinken und stützte grübelnd den Kopf in die Hände. „Ein sonderbarer Brief das," bemerkte ich. „Ja," antwortete er, „so sonderbar, daß ich in den sieben Jahren nicht im Geringsten aus ihm klug geworden bin." „Haben Sie ihre Frau nie getroffen?" „Niemals. Ich reiste sofort n.ch Hamburg, setzte die tüchtigsten Detektivs' in Bewegung, aber alles war umsonst. Ich bin sieben Jahre herumge streift und habe nach ihr gesucht, aber jede Spur von ihr ist verschwunden." Dem starken Mann standen Tränen in den Augen. „Jetzt begreifen Sie vielleicht, daß mehr als ge wöhnlicher Mut dazu gehört, mit solchen Erinnerungen das Leben zu tragen." „I:," antwortete ich, „das begreife ich." „Ich versuchte ihn zu trösten, aber jeder Ver such war verlorene Mühe. „O Olga — und mein Junge!" Es schnitt mir in die Seele, diese furchtbare Verzweiflung zu sehen, für die keine Vernunflsgründe Linderung brachten: „Was raten Sie mir? Manchmal meine ich, es wäre am besten, der ganzen Sache ein Ende zu machen." „Haben Sie sich nie mit etwas zu beschäftigen gesucht, für das Sie Interesse haben?" „Sie müssen etwas zu ermitteln suchen, was Ihre Gedanken auf andere Wege führt." „Umsonst. Jedenfalls weiß ich nicht, was mir helfen könnte." „Ich habe einen Vorschlag! Beschäftigen Sie sich mit Aufgaben, die Ihre ganze Energie, alle Ihre Intelligenz in Anspruch nehmen. Versuchen Sie sich als Detektiv; ich weiß keinen besseren Rat." „Das ließe sich vielleicht machen!" Sein Gesicht hellte sich auf. Augenscheinlich griff er nach meiner Idee wie ein Ertrinkender nach einer Rettungsboje. „Das ist wirklich ein zu guter Rat, als daß ich ihn nicht befolgen sollte. Aber es muß eine Auf gabe sein. Ich habe keine Lust, bei Pfandverleihern nach gestohlenen Uhren und Winterröcken zu fahnden." „Sie können sich selbst eine Aufgabe stellen, wie sie kaum je ein anderer Detektiv übernommen hat. Bühring ist wieder auf freiem Fuß, aber die 60,000 Mark hat er wohl verwahrt. Die Götter mögen wissen, wo. Es ist der schlaueste Fuchs, den ich je getroffen habe. Versuchen Sie, der Bank das Geld wieder zu verschaffen und ich bin überzeugt, daß Sie reich honoriert werden." Vieh und Nahrungsmitteln fast unmöglich gemacht wird. Die Preise für alle Lebensbedürfnisse haben im Goldgebiete bereits eine schwindelnde Höhe erreicht. Fast die gesamte in den Goldminen arbeitende Be völkerung ist gezwungen, sich überwiegend von Kanin chenfleisch und Moos zu nähren. Montenegro * In Cettcnje wurden Bilder konfisziert, die den Fürsten von Montenegro darstellen, wie er dem Sultan den Fuß küßt und von ihm Geld empfängt, während man in der Ferne sieht wie Macedonien und Alt-Serbien in Flammen stehen. Die Bilder stammen aus Belgrad und wurden in der Buchdruckerei eines gewissen Bojo- witsch gedruckt, der zugleich der Verleger der Belgrader „Vetscherneje Novosti" ist. Es herrscht im ganzen Lande eine große Unzufriedenheit mit dem Fürsten Nikita, die dadurch verstärkt wird, daß die Ernte dieses Jahr schlecht war und der Fürst das Getreide, das früher regelmäßig aus Rußland kam, und unter der Bevölkerung verteilt wurde, diesmal nicht verteilen konnte, weil er schon im vorigen Jahre für zehn Jahre im voraus statt Getreide Geld in Empfang nahm, angeblich um das Getreide selbst zu kaufen. Aus Stadt und Land Lichtenstein 21. Oktober. * — Der hiefige Ortsausschuß zur Be kämpfung des Alkoholmissbrauchs, welcher zur Zeit aus den Herren Fabrikant Bahner, Ober lehrer Colditz, Fabrikant Eckert, Privatier Ottomar Fankhänel, Webermeister Kirsch, Zahnkünstler Lademann, Fabrikant Stadtoer- ordnetenoorsteher Pampel, Färbereibesitzer Reu- muth, Strumpfwirker Scharf, Oberpfarrer Seidel und Lehrer Weiß besteht, gedenkt dem nächst vor die Oeffentlichkeit zu treten durch einen Vortrag, welcher am nächsten Sonntag abend im hiesigen Ratskellersaale von Herrn vr.meä. Meinert aus Dresden über „den Kampf gegen den A l k o h o l i s m u s" gehalten werden soll. Herr Dr. Meinert ist als Vorsitzender des Sächsischen Landesverbands gegen den Mißbrauch geistiger Ge tränke eine anerkannte ärztliche Autorität auf dem Gebiete dieser jetzt so weite Kreise bewegenden Zeit- und Volkssrage und wir verfehlen nicht, unsere Leser schon jetzt auf den zu erwartenden interessanten Vor trag hinzuwüsen. Näheres später. * —stirbt sich so schwer in dieser kalten Fremde!" Aus Ptaucn wird dem „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker" eine einfache Schilde rung vom Tods eines Schriftsetzers übermittelt, die gerade in ihrer Schlichtheit ergreifend wirkt Der Mann hatte infolge Stellungslosigkeit Frau und Kinder verlassen müssen, war lange Zeit auf der Landstraße gewandert und fand schließlich Arbeit in Plauen. „Wohl konnte er wenig, herzlich wenig entbehren in den ersten Wochen — daun aber wurde es besser. Die Zukunft lag wieder in freundlicherem Lichte vor ihm — und den Seinen. Balde sollte die Familie nach dem neuen Heimatorte übersiedeln, nm wieder vereint zu sein und neu aufleben zu können. — Aber es sollte anders kommen. Eine harte Krankheit warf den Ernährer aufs Kranken lager und Unterkommen muß er im Krantenhause suchen. Sein schon früher ausgetretenes Leiden hatte sich krebsartig ausgebildet. Seine Hoffnung sinkt mehr und mehr. Nach vierteljährlicher Qual ent schließt er sich zu dec Tod oder Leben bringenden schweren Operation. Wenig, sehr wenig Hoffnung versprachen die Aerzte sich und ihm, aber er besteht hartnäckig auf dem einmal gefaßten Entschlusse. „Laßr uns ein Ende machen mit dieser Qual!" sagt er. „ Es stirbt sichscbwer indieser „Ich habe Geld genug", antwortete er nach denklich, „aber der Plan gefällt mir. Ist die Sache jedoch nicht bereits Fachleuten übertragen ? ' „Das glaube ich kaum. Es versteht sich von selbst, daß der Kcrl nach dem Ausland verduften wird. Alle Achtung vor unsern Detektivs, aber Sprachenkenner sind Sie in der Regel nicht, aber Sie " „Ich spreche deutsch und englisch wie meine Muttersprache." „Gerade deshalb ist Hoffnung, daß Sie etwas ausrichten werden. Es muß freilich fein zu Werk gegangen werden. Sie dürfen nicht vergessen, daß es sich hier nicht darum handelt, den Dieb zu fassen, denn er hat ja seine Strafe bereits überstanden. Es handelt sich darum, des Geldes habhaft zu werden und gleichzeitig zu beweisen, daß es der Bank gehört." „Sie haben Recht. Ich danke Ihnen!" Er drückte mir über den Tisch warm die Hand. Einige Tage nachher reisten wir mit einander zurück, und der Inhalt der nachfolgenden Erzählung gründet sich auf die Briefe, die ich in kurzen Zwischen räumen von ihm aus den verschiedensten Orten Euro pas erhielt. Es war am Vormittag des 4. Oktober 1889. Die soliden eichenen Türen der Aktienbank waren eben erst geöffnet worden und das Publikum wogte bereits lebhaft in den neuen geräumigen Lokalen der Bank hin und her. Die Banknoten, dieser norvas reruw unserer atemlosen Zeit, raschelten über die Schranken. (Fortsetzung folgt.) a. ie < tun nehi ehrl hätt hart mac in f mir DaZ Wu des zwe aber erwl Mo (Sit „Bö verß auf Hof, Hob aufr St. dase Kon im ' Herr Mäi sind liche auch Zith letzte Zwei nicht türer Adrc bachi Brot groß nanv schier wenn wohl Iah' nach! in e Hand gebr< ratio ein ( scheir mehr 28 in d in Z beter mehr Rück das mit worb war Mess und bar l stehei Kam Ausr in L mitte ableh Auch Arbe müsß Versc die ß forde in d aufzn weite kunft denkt aufnc Fami daß < fordei Bürg Eine naler neten Rechr sprock Auffi holt Die ( entspi derR