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daran trägt, daß die Wünsche sich nicht erfüllten, prüft er ohne jede Beschönigung und Schonung feines eigenen JchS, dann wirb er zu wunderbaren Resultaten gelangen. Er wird finden, daß er selbst sehr häufig der Schuldige war. Entweder hat er die Flinte zu srüh ins Korn geworsen, oder war er zu rasch, hat es an der zur Durchführung des Be gonnenen nötigen Energie fehlen lassen, oder er hat nicht haushälterisch gewirtschaftet, über seine Ar- hältnisse hinaus gelebt und wie die Ursachen alle heißen mögen. Eine solche Jahresbilanz resp. Jahris- rechnung ist sehr heilsam. Man geht dadurch von der Wirkung auf die Ursachen zurück, lernt die schä digenden Hemmnisse kennen und vermeidet sie im kommenden Jahre. Dann werden sich auch alle Wünsche im neuen Jahre verwirklichen. Letzteres wünschen wir unseren Lesern von Herzen und in diesem Sinne rufen wir ihnen laut und fröhlich zu: Prosit Neujahr! *— Der Haarmensch, welcher vom 1. bis mit 4. Januar in der „Zentralhall e" hier serviert, ist am ganzen Körper mit bis zu 8 Zenti meter langen schwarzen Haaren bedeckt, welche sich in dio. Richtungen am Körper erstrecken. Bei dem selben zeigten sich schon von frühester Jugend auf vielfach Spuren starker Behaarung, mit 14 Jahren trug er schon einen flotten Schnurrbart. Den Ober körper bis zu den Hüften entblöst, gewährt derselbe einen imposanten Anblick und ruft überall allge meines Aufsehen und Bewunderung hervor. *— DaS Jahr IONS ist ein Gemeinjahc von 365 Tagen. Das Hauptfest, nach welchem die kalendarische Einteilung des ganzen Jahres vorge nommen wird, nämlich Ostern, fällt diesmal auf den 12. April. Das kommende Jahr gleicht daher dem Jahre 1900. Pfingsten fällt Anfang Juni, und der Fasching, dieser fröhliche Zeitraum der tanzlustigen Welt, währt diesmal sieben Wochen. Im Jahre 1903 werden je zwei Sonnen- und Mond-Finsternisse stattfinden, von denen nur die letzteren in unserer Gegend teilweise sichtbar sind. *— Eine Fülle neuer Anregungen bietet dem Industriellen, dem Kaufmann, dem Gewerbe treibenden, welcher die Zeitungsannonce, dieses be währte Hilfsmittel geschäftlichen Erfolges, in seinen Dienst zu stellen pflegt, der soeben in 36. Auflage erschienene Zeitungs-Katalog dec Annonccn-Expe- dition Rudolf Mosse für das Jahr 1903. Was gerade diesen Katalog schon immer zu einem wert vollen und für jeden Inserenten unentbehrlichen Ratgeber machte, ist uet,-" r-U"— Hohndorf ist zur Prüfung einer nachträglich ange meldeten Forderung Termin auf den 17. Januar 190S, vormittags II) Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Lichtenstein anberaumt worden. *— Röblitz. Der hiesige Gesangverein veran staltet am Neujahrstage von «bends 8 Uhr ab im „Modesffchen Gasthof" daselbst eine Gesangsausfüh rung nebst komischen Vorträgen. Der Reinertrag dieser Aufführung ist zur Beschaffung von Mänteln für die Chorschüler bestimmt. Schon in Anbetracht des guten Zweckes ist zu wünschen, daß der Besuch ein recht zahlreicher sein möchte. *— RüSdorf. Am Neujahrstage von abends 8 Uhr an hält der hiesige Turnverein im „Goldnen Stern" seine 1. öffentliche Aufführung ab. Wir ver fehlen nicht, den Besuch derselben ganz besonders zu empfehlen. Dresden. Durch einen Schuß in den Mund brachte sich in der Leipziger Straße ein 27jähriger Arbeiter schwere Verletzungen bei. Leipzig. Am Sonntag nachmittag- ließ sich ei» Soldat der hiesigen Garnison in der Nähe des Eutritzsch er Kirchhofes von einem Zuge der Berliner Bahn überfahre«. Er war sofort tot. Das Motiv der Thal ist unbekannt. Zwickait. Kunst- und Handelsgärtner Wilhelm Richter hier, der Altmeister der deutschen Kartoffelzüchter, feierte dieser Tage seinen 70. Geburtstag. Seine Kartoffel- züchtungen sind seiner Zuchtststion entsprossen. Richters Name und Produktionsergcbmsse sind in allen Kultur- ländern bekannt. Crimmitschau. Daß auch in Fischen der Band wurm zu finden ist, bewies sich kürzlich wieder, in dem man in einem Festtagskarpfen einen über einm halben Meter langen Wurm vorfand. Borna. Am 29. Dez. früh eüchalb 7 Uhr! ist der 24 Jahre alte verheiratete Bergarbeiter Karl' Geißler aus Gnandorf in der Grube des Glückauf schachtes zu Blumroda, wo er beschäftigt war, an! giftigen Gasen erstickt. Zittau. In Schönau ermordete der Arbeiter Pohl seinen Arbeitskollegen Konrad, st^em er rhv erstach. Das Motiv zur That ist unbekannt. Der Mörder wurde verhaftet. Planen i. B Im Mödlerschcu Stembergwerk an der Oelsnitzer Straße fand eine heftige Dynamit- explosivn statt, durch welche zwei Arbeiter schwer verletzt wurden. Meitze». Eine Schadenersatzklage gegen die Stadt Meißen Hai nnu »ach 1 ^-jährigem Prozeß ihr Ende gefunden. Wie erinnerlich, wurde am 13. Januar Ein großer Eistaucher ging m ermattetem Zustande auf L>lber»tz«»er Flur nieder und konnte erbeutet werden. Das prächtige Tier, wahrscheinlich infolge Sturmes dorthin verschlagen, hatte >ine Flügelspann weite von 12» Zentimeter, ein Länge v«n 84 Zentimeter und ein Gewicht von 2 einhalb Kilogramm. Der Bogel soll ausgestopft und der dortigen Schale überwiesen werden. Ans Thüringen Zeitz. In die Nikolaikirche wurde in der vorletzten Nacht eingebrochen. Es find aus derRe- sormationszeit stammende, wertvolle Altargeräte ge- raubt worden. Allerlei. 7 Danzig. Der frühere Kassiere, des hiesigen Be- amtenkonsumgejchäfts, Betriebssekretär Hewner, der schon einige Zell vom Amte suspendiert war. ist auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft verhaftet worden. Gegen ihn schwebt ein Verfahren wegen Unterschlagung und Untreue. P Selbstmord »»ter dem Christberu« beging am Heiligabend in Berlin der 33 Jahre alte Maurer Friedrich Lewandowski. L., der verheiratet und Vater eines 12jährigen Sohnes war, hatte zum Weihnachtsfeste den Besuch seiner Schwester und feines Schwagers erhalten. Während man spät abends um den Christbaum versammelt war, gab es aus unbedeutender Veranlassung einen Streit, der schließlich so heftig wurde, daß die Hausgenossen den Lärm hörten. Das Ende war, daß L. plötzlich einen Revolver aus der Tasche zog und sich vor den Augen seiner Anverwandten, die ihm nochgestürzt kamen, durch zwei Schüsse in den Kopf tötete. Ein Arzt, der sogleich gerufen wurde, konnte nicht mehr helfen. i Glarus. Die fünf Touristen, die von hier aus d?» Tödi bestiegen hatten und seit mehreren Tagen für verschollen galten, wurde!' von einer ausgesandlcn Hilfskolonne wohl und munter angMofstn. Sie waren eingeschneit gewesen und mußten vier Tage lang in dec Fridvlinshüttc zu bringen. i Rom. Der Ingenieur Cafsino soll, wie die hiesigen Blätter melden, einen Motor gesaut haben, der die Sonnenstrahlen cmfzufangen und sie in elektrische Kraft umzuwandeln vermag. (?) I In der Nähe des Bahnhofes Samt Pol bei Arras (Departement Pas de Enlais) ist ein Per- svnenzug entgleist. Die Maschine und vier Wagen sprangen aus den Schienen und stürzten um. Der Lokomotivführer ist getötet, vier Reisende sind schwer, mehrere andere stiebt n^lout ... ^..g^.^,>><tUÄ,rurrung in An spruch. Das Problem, eine Annonce typographisch oder illustrativ derart auszugestalten, daß sie auch bei bescheidener Größe aus der Menge der übrigen Anzeigen einer Zeitung wirkungsvoll heraustritt, wird wieder an zahlreichen neuen Beispielen er läutert. Auch Rudolf Mosse s Normal-Zeilenmesser, mit dessen Hilfe es selbst dem Laien möglich ist, die Jnsertionsgebühren für eine Anzeige in jeder Zeitung selbst zu berechnen oder aber die ihm zn- gehenden Rechnungen auf ihre Richtigkeit zu prüfen, ist dem Katalog wieder bcigegeben. Einen erhöhten praktischen Wert erhält der Katalog durch seine Aus stattung als Schreiömappe mit Notizkalender. Neu ist die Beigabe von wichtigem Nachschlagematerial, wie Bestimmungen über Arbüterversicherung, über Anmeldung von Patenten und Gebrauchsmustern, Eintreiben von Forderungen rc. Satz und Druck des Katalogs zeigen wiederum die Leistungsfähigkeit der Buchdruckerei Rudolf Mosse. *— Vari^t«' Wintergarten tshemuitz Schönau. Zudem geradezu sensarioncllenProgramm, welches während der Weihnachtsfeiertage dec Direktion ausverkaufte Häuser brachte, sodaß sogar viele keinen Einlaß sanden, kommt am 1. Januar die weltbe rühmte Lona Varrison, der Star der 5 Srsters Barrison, die über 18 Monate lang im Berliner Wintergarten Triumpse feierte, hinzu. Folgende Kritiken über Lonas Boudoir-Szene liegen vor. Dresdener Anzeiger. „Was ist an Lona pikant? Alles! Von Kopf bis zu Fuß ist dieses quecksilberne, launige, zappelnde, rasend kokette Figürchen von Sensation umgeben. Exzentrisch ist alles an ihr, verwirrend und sensationell. Sie ist aber genial ... genial bis an die Grenze, wo sich Genie und Irr tum berühren." Wiener Morgen-Zeitung. Man kann sich an Lonas wirklich faszinierender Anmut nicht sattsehen, sie ist — zum Anbeißen. *— Staatliche Lchlachtviehverficherung Die im Jahre 1903 zu erhebenden Beiträge zur staatlichen Schlachtviehversichcrung sind auf 2 M. 50 Pfg. für ein männliches Rind 10 „ 50 „ „ „ weibliches — „ 75 „ „ „ Schwein festgesetzt worden. Ferner wird mit Genehmigung des Königl. Ministeriums des Innern vonml. Jan 1903 ab für gutentschädigende weibliche Rinder in den Fällen, in'denen die Lebendbeschau unterlassen wird, ein Zuschlag non je 5 Mk. zum VersichernÄgs- beiüag erholen. - ' / *— Konkursverfahren In dem Konkurs* MO 0 r. -- r das Brrm- ;rn los Schnitt , Porzellav- ... G :, G . I u: » . 2 ' --- Fabrilüfchlcrs Bretschneider, erhob nun für sich und ihre Kinder Anspruch auf eine Rente. Die Versiche rungsgesellschaft Alliance in Berlin, bei welcher die Stadt gegen Haftpflicht versichert pst, beantragte gericht liche Entscheidung. Diese ift nun dieser ^agc vom Landgericht Dresden zu Gunsten der Hinterlassenen gefällt worden. Auf dem Bahuhose Hohensteiu-Grnstthal entgleisten am Dienstag nachmittag beim Rangieren mit einem Gülerzuge infolge vorzeitiger Umstellung einer Weiche i Güterwagen und wurden dadurch für kurze Zeit die H.ruptgteise gesperrt. Personen sind nicht ver lebt worden, der Materialschaden ist gering- Außer einiger Zngsverspätung infolge eingleisigen Betriebes zwischen Hohcmnin-E. und St. Egidien. sind Betriebs störungen nicht ciugetrelcn. Markneukirchen. Die Kgl. Kreishauptmann- schast Zwickau hat auf Antrag hiesiger Gewerbe treibender ungeordnet, daß hier im ganzen Jahre, mit Ausnahme des Monats Dezember, die offenen Verkaufsstellen für Uhren, Gold- und Silberfachen und alle in dieses Fach einschlagenden Artikel abends 8 Uhr zu schließen sind. Bautzen. Das chemische Laboratorium der sächsischen Pulversabrik von Kranz u. Co. ist nieder gebrannt. Drei Personen sind dabei schwer verletz worden. Ein recht sonderbares Verlangen stellte am 1- Weihnachtsfeiertage eilte Frau an die Bahnhofsver- waltung in Pirna. Sie trat an den diensthaben den Beamten heran und bat unter Vorlegung von drei Fahrkarten Pirna—Dresden mit den Nrn. 9998, 9999 und 10 OM um Aushändigung der Prämie, welche auf die 1000. Fahrkarte ausgesetzt sei. Der Beamte glaubte anfänglich an einen Scherz, mußte sich aber überzeugen, daß die Frau im vollen Ernste ihr Verlangen wiederholt stellte. Sie behauptete, es habe in einer Zeitung gestanden, daß es auf die 1000. Karte eine Prämie gebe. Es hielt schwer, der Frau begreiflich zu machen, daß sie das Opfer eines schlechten Scherzes geworden war. Hartenstein. Seit einer langen Reihe von Jahren übersendet ein hier geborner Lichten- steiner Fabrikant dem Frauenverein seiner Vater stadt eine große Anzahl wollener Tücher, wodurch die alljährliche Christbescherung um ein Ansehnliches bereichert wird. Dank dem edlen Geber. — Von der Ortsb"*m de im benachbarten Dorse Räum wurde ei" Kind angehalten, welches sich ohne B Erzieher vom Elternhause in Mülsen - sternt hatte, wohin sofort auch dies- jG' ,!'.-G t ? sing. (Zw. T) cermeiiler von einem Züge uversayreu; oer eme war sofort tot, der andere lebensgefährlich verletzt. p Neiviwrk Der bekannte Erfinder Bell arbeitet an der Herstellung Anes ungeheueren Drachens, der auf dem Prinzip der Schwere der Luft erbaut wird. Bell, der nicht die Gewohnheit hat, sich zu überschätze», vcr- ichcrt, die Lüsnag der Luftschiffahrt gefunden zu haben md Rwaür' neck vollstes Stillschweigen über leine Versuche. »errchts-Zeituug. Leipzig. Der Kassierer des Gustav Adolph- Vereins, Earl Friedrich Indisch, der seit 18 Jahren im Dienste dvescs Vereins stand und sich unbegrenzten Vertrauens erfreute, hatte trotz seiner 3M0 Mk. Ge halt die Summe von 5726 Mk. unterschlagen. Das Königl. Landgericht verurteilte Jüdisch dasür zu 2 Jahren Gchangnis und 3 Jahren Erverlust. Telegramme. Neber Vas Befinden Nönig Georgs Dresden, 31. Dez. Professor Dr. Cursch- mann hatte gestern, nachdem er beim König gewesen war, eine Konferenz mit den Leibärzten. , Es wurde festgestellt, daß sich der König eine starke Influenza zugezogen hat, die wegen des hohen Alters des Monarchen und der vielfachen seelischen Erregungen in der letzten Zeit ernsterer Natur ist. Auch der Magen ist angegriffen, so daß die Nahrungs-Aus nahme nur beschränkt sein kann. Symptome von Lungen-Entzündung sind jedoch nicht wahrzunehmen. Dazu kommt aber, daß der König schon seit langem an Herz-Affektionen leidet. — Nachts reiste Prof. Curschmann nach Leipzig zurück. Weiteres über die Flucht der Kronprinzessin Chemnitz, 31. Dez. Chefredakteur Richter von G-y ,.C! cmu Allg. Zig." hatte in Genf eine zweite tr ft V V ri m N tr ed m ai in G in ko U B dc Li ev hi dc ih es ül ni ift ft ar de G in d w J< w ke E ko w en do ko m, sch de ge M< K» -- SS