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74 Die Sicklung der GutSunterthancn in der Obcrlausitz zu ihren Gntshcrrschaften. zählt (allerdings »ur aus der westliche» Landeshälste, dein „Lande Budissi»") nnr noch etwa 100 solcher Ortschaften ans. Es fehlen darin die sännntlichen Dörfer des Domstifts Meissen, anch die des Klosters Marienstern, nicht minder die großen Herrschaften Hoyers werde, Ruhland, Kamenz, Baruth mit ihren zugehörigen Ortschaften?) In diesen Herrschaften gab es jetzt ebenfalls landesherrliche Bürgen, welche den Herrschaftsbesitzern nur zu Lehu gereicht worden waren. Darum hatten die betreffenden Unterthanen ihr Wachkor» jetzt an ihre Gutsherren zu entrichten. Aus jenem Verzeichnis; von 1410 ergiebt sich, daß diese „Rente" nach einem einheitliche» Pla»e de» einzelne» Dörfer» auferlegt morde» war. Sie bestand wesentlich in Hafer und stets in halbsoviet Scheffel» Kor» als Hafer, a»ßerdem i» ebenso viel Schilling Groschen, als Scheffeln Korn. Es sind nur sehr geringe Poste», welche die ganze» Ortschafte» zu entrichte» hatte», von Hü Scheffel Hafer (nebst Scheffel Kor» und Hr Schilling Groschen) an, bis zu 6 Scheffel» Hafer (»ebst 0 Scheffel» Kor» u»d 3 Schilling Groschen); nur Kottmarsdorf hatte 13, Altlöbau 14, Nieder-KunnerSdorf 17 Scheffel Hafer (nebst de»; ent sprechenden Korn und Geld) zu liefern. — Wie in Schlesien die neuen, deutsch angelegten Dörfer von der frei waren?) so scheine» dieselbe» auch i» der Oberlnusitz keme „laudvogteiliche Reute" gegeben zu haben?) Dennoch beliefe» sich in; Jahre 1700 die Ei»kü»fte der La»dvogtei aas der gesammte» Oberlausitz (dm Aeiuter» Bautze» und Görlitz und den; Weichbild Zittau), allerdings nicht bloß für das Wachkorn, sondern auch für die Ober gerichtsbarkeit :c., immer noch auf jährlich 2802 Scheffel Hafer, 1487^4 Scheffel Korn und auf etwa 800 (damalige) Mark an baarem Gelde, wofür der Landvogt die sännntlichen Gehalte und Deputate des Oberamlsgerichls, des Hofgerichts, der Rentverwalterei, der Laudreiter und de» gesammte» Auf wand der verschiedene» Kanzlern» zu bestreite» hatte. — I» den: ursprünglich nicht zur Oberlausitz, sonder» z»m Königreich Böhmen gehörigen Weichbild Zittau bezog der dasige Landvogt ebenfalls eine» Getreidezms, ge»a»»t „die La»dgäbe", „welches si»d etliche Malter Getreide, so die Bauern mußten geben wegen des, daß der Landvogt mußte Landreiter halten, die alle Straßen und unsichere Wege beritte» und reinhielle» und die Leute vor Mördern, Räubern und Gewalt schützte»"?) Diese Landgabe wurde also hier für Erhaltung der Straßenpolizei, nicht für Erhaltung der Besatzung auf den königliche» Bürge», gegeben. Anch von dieser Abgabe wurden in folge landesherrlicher Begnadigung manche Klostergüter befreit, so z. B. die unter Oybin stehende» Bauer» vo» Mittelherwigsdorf, welche dafür »u» ei» Geldägiüvalmt vo» fünf Schock jährlich an ihre Guloherrschnft, das Kloster- Oybin, zahlen maßten?) Vo» 1306—1412 besaß mit nur geringer Unter brechung die Stadt Zittau pachtweis die sännntlichen Revenue» der Zittauische» ') Nur Kittlitz ist erwähnt, da die ehemalige Herrschaft Kittlitz als solche aufgehört hatte zu bestehen. Knothe, Gesch. dcü Obcrl. Adels 608. 2) Grünhagen, Schles. Regesten No. 16'21. Tzschvppe und Stenzel, Urkunden- Sammlung 166. 'y Bergt. Jakobi, Grundbesitz in der preuss. Oberlausitz 186». > t1 fg. «1 Carpzov, ^mrl. 1. 155. Vergl. kl. 8eript. rar. Uns. 1. 17 Zeile 10. H Laus. Monatsschrift 1802 11. 118 fg.