Volltext Seite (XML)
WM. r So«»abe»d SeVt l8 Dezember Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger begründet 1842 68 Zahrgattg. Der Stadtrat ! ' 5 8«) 8 50 280 2.50 8 25 280 40 - .20« SO IO. 75 - SO Belgien das Wort des alten r wenden können, das verdeutscht H von England. Nur von dem Gemüt, das letzterer als Erb teil von seinem thüringer Vater besitzt, war ihm wenig oder nichts beschieden. * » Leopold »«d -te Baront« Vaughan. Aufsehen erregt ein Artikel des „Soir", aus dem hervor geht, daß der König tatsächlich seit längerer Zeit eine kirch liche Ehe mit der Baronin Vaughan eingegangen ist, mit der er bekanntlich zwei Kinder hat. Det Korrespondent des „Soir" hat den Pfarrer der Gemeinde Laeken, der dem König die Sterbesakramente gespendet hat, befragt und ihn zu einem indirekten Geständnis veranlaßt. Der Priester erklärte: „Es gäbe nur eine Moral, nämlich -die, welche die Kirche lehre, es ist dieselbe für den König, wie für daS Volk. Sie können mir daher glauben, daß ich, bevor ich dem König die Sterbesakramente reichte, vollständig beruhigt war.- Der Korrespondent unterbrach den Priester mit den Worten: „Dann ist der König also kirchlich getraut? Wann und wo erfolgte die Trauung?" Der Pfarrer antwortete: „Ich habe nichts hinzuzusügen, ich bin Priester und erwidere, daß ich mich nur mit einer Frage zu beschäftigen hatte, nämlich, ob das Verhältnis des Königs der Kirche gegenüber ein regel rechtes war. Hierüber hatte ich die vollkommenste Beruhigung." — Nach diesem indirekten Geständnis des Geistlichen begab sich der Korrespondent zu einer Persönlichkeit des Laekener Schlosses, die in der Lage ist, über diese Angelegenheit auf dem Laufenden zu sein. Diese Persönlichkeit bezeichnete das Gerücht von der Verheiratung des Königs als falsch. Die Sterbesakramente seien dem König allerdings unter Ausschluß aller Mitglieder der königlichen Familie und nur in Anwesen heit der Barönin Vaughan gereicht worden. (Jedenfalls wird es recht bösartige Erbschaftsprozesse geben. D. Red.) Der Brüsseler Korrespondent des „Echo de Paris" ver sichert, daß Baronin Vaughan, die einzig beim König stän digen Zutritt hatte, unverzüglich ausgewiesen werden Hurd. .... In der am l2. dss. Mts. stattgefundenen Hauptversamm ung des unterzeichneten Ver eins wurden das Dienstmädchen Elsa Frieda Uhlema«« bei Herrn Gutsbesitzer Moritz Agsten in Ebersdorf öffentlich belobigt, den Dienstmädchen pratie -r 5S «lo. >.55- 10 86 1.20 - ß40 »20 - 840 .80- « IO >40- » SO !Sb 10 2S >30. 8 7b 70 «.85 1.15- 8.40 l.25« 8 40 50-12- >25. tö.75 . 1S. De», »r. Mig LespoKi dd. Brü s s e 1, 17. Dezbr. (Pvivat- meldung.) König Leopold ist nachts 2 Uhr 17 Mi«, gestorben. Der Tod trat infolge Vrnenverstopfung ein. Im Sterbe» zimmer wellten nur zwei Kranken schwestern. Aus Schloß Laeken bei Brüssel, wo er geboren, hat König Leopold II. von Belgien auch den letzten Kamps des Ledens gekämpft. Der Tod bedeutete für ihn jetzt die Er lösung von qualvollem Leiden. Leopold II. wurde am 9. April 1835 als der Sohn Leopolds I. geboren und trat am 10. Dezember 1865 die Regierung an. Vermählt war er seit 22. August 1853 mit der österreichischen Prinzessin Marie Henriette, die am 19. September 1902 starb. Der Ehe ent sprossen drei Töchter: Prinzessin Luise, Prinzessin Stephanie (jetzt Gräfin Lonyay) und Prinzessin Klementine. — Thron folger ist der am 8. April 1875 geborene, mit der bayrischen Prinzessin Elisabeth vermählte Prinz Albert. Wir haben vor einigen Tagen bereits Näheres über König Leopold und den Thronsolger veröffentlicht, wollen in folgendem aber doch noch einiges aus Leopold II. Leben sagen: Wenn ein „Zeitgenosse", so hat König Leopold II. von Margarete Herold bei Frau vernx Wirtschaftsbrsitzer Ranft in Ebersdorf, Anna Frieda Br«««er bei Herrn Gutsbesitzer Bruno Pötzsch in Ebersdorf und dem Wirtschaftsgehilfen Hermann Oswald Dippma«» bei Herrn Gutsbesitzer und Gemrindevorstand Dietrich in Sachsenburg wegen mehrjähriger treueff Dienste Ehrengeschenke von 10 bez. 1ö Mo zu-- erkannt und dem Dienstmädchen Wilhelmine Berta Kringel bei Frau verw. Pfarrer Hensel in Niederwiesa für langjährige Irene und; ausgezeichnete Dienste das Ehrenzeugnis verliehe» Flöha, den 14. Dezember 1909. Der Dienstboten-BelohnuugS-verein. > Amtshauptmann Vorsitzender. Sorten auf sich an- ich bin ein Mensch und nichts Menschliches ist mir fremd." Kein Monarch dec Gegenwart hat so seinen Neigungen gemäß gelebt, wie er, während er sich doch selbst als Greis noch mit schärfstem Geist in die Errungenschaften der neuesten, modernen Zeit Vor den rauhm Gewalten des Winters! s* Die Zweite Kammer de» sächsischen Landtag» ge nehmigte gestern mehrere Kapitel des Etats und des Rechen schaftsberichts. (Der Bericht befindet sich in der Beilage!) f * Im österreichische» Ab,eord»ete»h«»S findet gegm- wärtig wieder einmal eine Dauersitzung statt. Ein tschechischer Redner sprach 13 Stunden. (Siehe Bericht unter Oesterreich in der Beilage!) Forstmeister Brahm -st. Heute morgen durcheilte die betrübende Kunde unsere Stadt, daß vergangene Nacht i Herr Forstmeister Alban Bruhm, der Verwalter de» königl. Forstreviers Frankenberg (die Amtsbezirke Frankenberg und ' Hainichen, sowie Mittweida anteilig umfassend) einer kurzen > aber heftigen Krankheit erlegen sei. Der Heimgegangene wurde vor ca. 33 Jahren als Nachfolger des Herrn Oberförster Gensel in seine bis jetzt innegehabte Stellung, die bis vor wenig Jahren die amtliche Revierbezeichnung „Dittersbach* trug, berufen. Unter Herrn Bruhms Leitung wurde daS Gebiet der „Oberförsterei" in das Stadtgebiet Frankenberg einbezirkt. Durch sein schlichtes biederes Wesen hat der Heim gegangene, dem im Jahre 1899 das Amtsprädikat „Forst meister" verliehen wurde, sich allezeit allgemeiner Beliebtheit zu erfreuen gehabt, wie er auch seinem Forstpersonal gegen über ein humaner Vorgesetzter gewesen ist. Unserer Stadt hat Herr Forstmeister Bruhm sich immerdar freundlich er wiesen, indem er bei den vielfachen Schöpfungen des V«- schönerungsvereins, insoweit solche staatlichen Forst berühren, ein bereitwilliger Vermittler zwischen Forstbchörde und Bürger schaft war, wie denn auch der unter seiner werktätigen Mit hilfe entstandene „Bruhm-Steg" seinen Namen auch für die Zukunft weilertragen soll. Als ein „treuer Pfleger- seines WaldeS" hat 1889 der damalige Herr Oberförster Bruhm den prächtigen „Wettin-Platz" im Sachsenburger Walde an legen lassen, über den sich alljährlich Tausende froher Spazier gänger erfreuen. Die Verdienste de« Verblichenen wurden von Allerhöchster Stelle durch Verleihung des Ritterkreuze» I. Klasse mit der Krone vom Albrechtsorden vor mehrere-, Jahren anerkannt. Nächsten Sonntag wird der Entschlafene, der am 26 März 1845 im Marienberger OrtSteil „aus dem Gebirge" geboren wurde, auf unserem Friedhof zur Ruh« bestattet werden. So manche« Naturfreund aus Stadt und Land und wohl alle, die einen treuen Beamten und braven Mitbürger zu schätzen wissen, werden dem Verewigten ein „Ruhe;anft" auf seinen letzten Gang zusprechen! s* Eine GaSerplefio«, die in ihren Folgen ein« noch Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserat« bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. AL* Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann ein« Garantie nicht übernommen werden. Hoch-51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. VrscheMt an jedem Wochentag abends sür den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 H, früherer Monate 10 Oefteuunge» werden in unserer Geschäftsstelle, von d«n Boten und Ausgabe stellen sowie von allen Postanstalten Deutschland» und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Brüssel, 17. Dezember. Der König hat noch einige Stunden vor seinem Tode eine längere Unterredung mit Dr. Tirlar gehabt, demgegenüber er sich sehr zuversichtlich aus drückte. Er besprach des längeren mit ihm seine bevorstehende Reise nach Südfrankreich, von der er volle Genesung erwar tete. Als Termin für die Reise war der 15. Februar in Aussicht genommen. Mit einem Händedruck verabschiedete sich der Arzt vom König, dessen Befinden ganz leidlich er schien. Im PalaiS verblieben nur die beiden Krankenschwe stern und ein Arzt. Kurz nach 2 Uhr vernahmen die Kran kenschwestern ein leises Stöhnen. Sie benachrichtigten un verzüglich den im Nebenzimmer weilenden Arzt, der feststellte, daß eine plötzliche Verschlimmerung eingetreten sei. Als der König den inzwischen herbeigeholten Dr. Tirlar bemerkte, drückte er ihm die Hand und sagte zu ihm mit gebrochener Stimme: „Doktor, es ist vorüber!" Die Aerzte nahmen un verzüglich Aethereinspritzungen vor und ließen den König Sauerstoff einatmen. Alle Mittel aber waren vergeblich. Mit einem leisen Seufzer gab der König seinen Geist auf. Es war genau 2 Uhr 37 Min. Die Todesursache war eine Verstopfung der Venen. Inzwischen war Prinz Albert in formiert worden. Er traf fünf Minuten nach dem Tode des Königs ein und wurde von Baron Gosfinet empfangen, der ihm die Trauerbotschaft mitteilte und ihn dann an das Toten bett geleitete. Der Prinz umarmte seinen Oheim und verließ dann schluchzend das Zimmer. Kurz darauf traf die Prin zessin Clementine, der Oberhofmarschall Und der Sekretär des Königs ein. Auch die übrigen Mitglieder der königlichen Familie und sämtliche Minister wurden sofort verständigt. Aerzte und Krankenschwestern ordneten alsdann die Toilette des Toten. Brüssel. Das hiesige Amtsblatt veröffentlichte heute früh eine Sondernummer, die sämtlichen Behörden zugesteüt wird. Sie enthält dir Nachricht von dem Ableben des König» Gemeindeanlagen. Mit de« im laufende« Jahre fällig gewefenen Gemeindeanlage« be findet sich «och ei« großer Teil Steuerzahler im Rückstand. Wir fordern hierdurch nochmals zur fofortigen Zahlung mit dem Bemerke« auf, daß «ach dem 31. d> M. «»«achfichtlich mit zwangsweiser Beitreibung vorgegaugen werde« wird. Frankenberg, am 15. Dezember 1909. idlich kalt sind, soll 7 biltEmtmchit'Ttvte/ unter dem Einfluß der Kälte zu leiden haben. Bor allem, sind die Hunde zu berücksichtigen, die sich durch rin -u kühles Nachtlager leicht das Gliederreißen zuziehen. Ihr Scheich.? das sie bei mangilhaster Bedeckung pst halbe Nächte htkMffh^ änstimmen, ist — wenn sie sich früher ruhig veOflksn 'f— rin deutliches Zeichen, daß ihnen die Kälte zu schaffen machst Auch Pferde und andeice Haustiere sind in dies«'Beziehung ,, öft übel drän. Wenig« vielleicht die Katzen, dir leicht« nntfi' Schlupfwinkel «reichen und., wohl auch einigermaßen^ durch ihr Fell geschützt sind. Wie leicht däMin stiU -mangrshäst geschützte Hühner, Tauhen und Mlim «m-gesetzt! Doch auch die Titre im'. Frankenberg, 17. Dezember ISSA Schützt Vie ÄeE Jetzt, wo die, Nächt?, ost schon empfinl " ' ' wieder darauf hittgewstsen werden, wie b Anretaenprett: Pi« tz-g«sp, Petitjeil« oder d«r«n Rapa? 15 4, bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Einaesandt^ i» Redaktionsteile Ä-5 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Uukfchlaw» für WiederholungSabdruck Ermtißigung nach fMqheOkM T-pf. Ach, Nachweis und Offerte «-Annahme werden 25 .) Extrageb-Hr »erechnel Justrateü-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. mbörs« IVO». irsen hatten geschloffen, zer privater tienen Und 8m hiesigen nung eb«n- hinderte der tter» eiven notierten: 7- 219 M. 160'/. M., n Kei Hap. küM ng IM bi« mau mittel gering 152 chte inMd re 154 bi« onaU leichte -re 182 bi« mix. ißt'/, ISS -er Mstogs- Aus dem ach verstim- a 1 Wirk en Offerten S Inland«. !, aber die etwak »u. 10 Tonnen lOO Pchmen « sSr Le- festigt, Mai behauptet, versenkte und sie sich und seinem Lande nutzbar machte. Als ein vierundsiebzigjähriger Manu hat er seinen großen Feld zug mit der Regierung und Volksvertretung seines Landes auSgefochtcn, als es sich um den Uebergang seines Kongo staates an Belgien handelte; und in Brüssel hat man es sehr unverblümt ausgesprochen, ein wie gutes Geschäft d« alte König dabei durch seine Energie herausgeschlagen hat. Und über die Finanz-Geschäfte aus den allerletzten Monaten ist noch keine volle Klarheit erzielt; wenn erst einmal Genaues in diesen Angelegenheiten bekannt gegeben sein dürfte, so wird man auch Erkennen, daß die gewiegtesten Bankiers noch von diesem königlichen Kaufmann lernen können. Der König regierte Belgien seit 1865. Und in diesen Jahren ist es, nicht zum Wenigsten durch seine Mitwirkung, zu einem ge waltigen Handels- und Jnvustriemarkt geworden. König Leopold hat mit feinem ironischen Witz sich selbst nicht verschont. Als seine Liebes-Angelegenheit mit der Pariser Tänzerin Cleo de Merode ganz Europa beschäftigte und man in fast allen Zeitungen sein Porträt neben dem der interessanten Französin abkonterseit fand, sagte er lachend : „Die Welt traut mir altem Manne doch zuviel zu!" Na, sie hat ihm nicht zuviel zugetraut; erst vor wenigen Jahren heiratete er noch seine letzte Freundin, die Baronin Vaughan, zur linken Hand, und die beiden Söhne aus dieser Ehe, die Grafen Tervüren, sind schmucke Knaben. Diese seine letzte Liebe scheint auch die heißeste des Königs gewesen zu fein. Ein GemütSMensch war « nie, aus seinen Antipathien machte « kein Hehl. In Belgien wurde es ihm sehr verargt, daß er nicht einmal am Sterbelager sein« Gemahlin er schienen war und kaum mit seinen Töchtern gesprochen hatte, die zum Begräbnis ihr« Mutter gekommen waren. Mag es sein, daß die Königin, eine österreichifche Prinzessin, den völlig anders gearteten Gatten nicht verstand, daß seine Töchter ihn durch ihren Eigenwillen gekränkt hatten, es gibt doch Stun den im Leben, in welchen auch ein König wieder nur ein Mensch fein kann und muß. Seine Geistesschärfe und ein tarker mit Menscheyoerachtung gepaarter Egoismus ließen ich üVir die Anschauungen und Gewohnheiten anderer viel- ach rücksichtslos hinwegsetzen und daS Leben nach seiner Fasson genießen Oft berührten sich seine Neigungen und Fähigkeiten Mit denen seines Vetters, des Königs Eduard -MlÄ sm bit MM AukhWtnmnW IW, Sm MM AwkMt B Sen Mral zu ImieMz i. Kp Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Ga. — Druck und Verlag von T B Roßberg iu Frankerberg t. Sa. und eine Verfügung, wonach bi»» zur Eidesleistung-de» Thron folgers eine Regentschaft-eingesetzt wird/ Om»«»« »mi Nedtittd«