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N 24« ISS» Arette«, »e» 22. Okt-ser Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks H8. )al)rgang begründet 1842 Disblatt für Sir MM DkhWlmWM Wb«, das MM -MM and dm Mrat z« ArmkmLkrz i. Za. Verantwortlich» Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von L G. Roßberg in Frankenberg t. Sa. der Königliches Amtsgericht (L.. Loss. 403/09.) Der Königliche Amt-antoalt (^.u 63/09 Nr. 2. 266/09.) kuiopa unä die amerüksnirche yainlelrpoimir. Der frühere Sozialdemokrat Richard Calw er gibt unter dem Titel: „Die Konjunktur" eine Monatsschrift für Wirt schaftskunde und Wirtschaftspolitik heraus, die die systematische und periodische Wirtschaftsknnde pflegen soll. Der Heraus geber will einen Boden schaffen, auf dem sich die wirtschaft lichen und politischen Gegner bis zu eipem gewissen Grqde zusammenfinden können. Der Hauptartikel deS ersten Heftes beschäftigt sich mit der amerikanischen Handelspolitik ES wird darin dargelegt, daß schon früher die Vereinigten Staaten bei den Handelsverträgen die europäischen übervorteilt haben und Übervorteilen konnten, weil keine Einigung dieser Staaten zu erzielen war. Es heißt dann weiter: 28. VKIokve» lS8S von vonnntßag« Iv vkn ob im Sitzung-Dale der Königlichen Amt-Hauptmannfchaft Flöha statt. Der Zutritt zu deni Lokale steht jedem Wähler des Wahlkreises offen, soweit es Raum gestattet. Flöha, am 19. Oktober 1909. Der Wahlkommtssar für Yen 32. ländlichen LandtagswahllreiS. 8«I»»ll»«rt, Regierungsmntmann. Im hiesigen Vereinsregister ist heute unter Nr. 8 der Konfirmanden-Sparverei« für Auer-walde und Umgegend in Auer-Walde eingetragen worden Frankenberg, am 14. Oktober 1909. (L. «SA. 391/09.) Königliches Amtsgericht. Die Ermittelung de» Wahlergebnisse» im 32. Wahlkreise de- Platte« Landes findet «akündigunaen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags deS jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter stelle kann «ine Garantie nicht übernommen werden. Ag-51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 8-gesp. Petitzeilr oder deren Raum 1S 4, bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" i« RedaktionStetle 35 H. Für schwierigen und tabellarischen sür Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach seststeheni Nachweis und Offerten-Annahme werdea 2b <) Extrageb Juseraten-Annahme auch durch all« deutschen Annoncen Aus dem hiesigen Handelsregisterblait 438 ist heute die Firma Paul Boecking i« Araukenberg und als deren Inhaber der Kaufmann und Agent Paul Boeüing da- selbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Agenturgeschäfte in Seide, Lebens- und Mobiliarverstcherung. Frankenberg, am 13. Oktober 1909. (^.. SsA. 397/09.) Königliche- Amtsgericht. der Hand zu sondieren, die Stimmung der beteiligten Staaten kennen zu lernen und nicht früher mit einer Absicht oder einem Plane hervorzutretcn, bis sie die Gewißheit bat, daß sie sich mit dem Vorschlag einer gemeinsamen Aktion nicht isoliert, sondern die Zustimmung der interessierten Mächte findet. Möglich wäre also ein gemeinsames Vorgehen. Aber, wie offen zugegeben werden soll: ist bei der lautest Stimmung der Orffentlichkeit überhaupt zu verlangen, daß eine Regierung auch nur da- Risiko des ersten Schrittes aus sich nimmt?" „Heute stehen wir vor einem abermaligen Schlage der Ber einigten Staaten gegen die zersplitterten europäischen Staaten. Denn daß der neue Tarif die Ausfuhr von Europa nach Amerika abermals schädigt und hemmt, das wird allmählich durchweg zu gegeben. Aber es ist, als ob Europa aus den bisherigen Er fahrungen nichts weiter gelernt hätte, als sich in Geduld in das Schicksal zu fügen. Ganz im Gegensatz zu 1897 wird der neue Vorstoß der Amerikaner mit einer Gelassenheit hingenommen, als ob eine Gegenwehr überhaupt nicht möglich oder doch zwecklos wäre. Weder die Presse, noch die Interessenvertretungen der Industriellen, weder die Organisationen der Arbeitgeber, noch der Arbeitnehmer, weder die Parlamente, die allerdings zurzeit pau sieren, noch die Regierungen verraten in ihren Aeußerungen zu der aktuellen Frage eine Stimmung, die auf den Willen oder den Wunsch von Gegenmaßregeln schließen ließe. Das Gespenst eines Zollkrieges muß jeden Gedanken an eine Abwehr verstummen machen. Das ist allerdings der beste Weg, der amerikanischen Zollpolitik zum dritten Triumph über Europa innerhalb zweier Dezennien zu verhelfen. Selbstverständlich müßte eS zum Zoll krieg kommen, wenn ein einzelnes europäisches Land oder einige, aber jedes für sich auf eigene Faust und zu verschiedener Zeit Amerika zur Nachgiebigkeit nötigen wollten. Aber die Gefahr eines Zollkrieges würde mit einem Schlage auf ein Minimum reduziert, sobald die europäischen Staaten nach gegenseitiger Ver ständigung ein möglichst gemeinsames Vorgehen erzielen könnten. Dann wären die Vereinigten Staaten in eine Situation gedrängt, auS der sie sich durch einen Zollkrieg gegen ihre Hauptabnehmer nur selbst schädigen würde. Einen solchen Zollkrieg würden die geschäftstüchtigen Amerikaner noch nickt einmal in Erwägung ziehen, geschweige denn beginnen. Haben die europäischen Staaten frei lich nicht die Kraft und den Willen, sich gemeinsam zu einer Ab wehr zu vereinigen, dann haben die Amerikaner wieder leichtes Spiel. Sie handeln im Sinne des äivicka st iwpsr». Zu einem gemeinsamen Vorgehen der europäischen Staaten gegen das ganze handelspolitische System der Bereinigten Staaten, die Reziprozität bieten, aber Meistbegünstigung fordern, ist außer einer ausgiebigen Resonanz in den Kreisen der Geschäftswelt bis hinunter zu den Arbeitern die Initiative einer Regierung not wendig. Es kann gar keine Frage sein, daß in erster Linie das Deutsche Reich die Macht ist, die sür eine solche Aktion die Füh- rung zu übernehmen hätte. Es mag keine dankbare Aufgabe fein, sich an die Spitze einer gemeinsamen handelspolitischen Aktion der mitteleuropäischen Mächte gegen die Vereinigten Staaten zu setzen, aber eine geschickte Diplomatie hat Mittel und Wege genug, unter der Hand zu sondieren, die Stimmung der beteiligten Sb Erscheint an jede» «vchentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 Tcägerloh» extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 früherer Monate 10 Geßelllmse« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreich- angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Lum «elmrtrtage ürr fiairerin. Die Kaiserin tritt am 22. Oktober in ein neues Lebens jahr; das deutsche Volk schart sich an diesem Tage in Liebe und Verehrung um den Kaiserthron, denn niemand möchte fehlen, wenn es gilt, dem erlauchten Geburtstagskinoe hul digend zu nahen und der Allerhöchsten Frau des Reiches in Dank und Fürbitte gegen Gott seine Segenswünsche darzu bringen. Selten hat eine Fürstin die Herzen ihres Volkes so schnell, so fest gegründet und so sicher gewonnen, wie unsere Kaiserin. Ausgestattet mit reichen Gaben des Geiste» und des Herzens, verdient die Herrscherin die Liebe des Volkes. Weit entfernt davon, sich in politische Angelegenheiten einzu- mischen, hat unsere Kaiserin ihre Stärke nur da gesucht, wo sie für die Frau in der Tat liegt, nämlich in der eigenen Familie, sowie auf dem großen, weiten Gebiet der Wohltätig keit und der Fürsorge für Arme, Bedrängte, Krüppel und Notleidende. Nicht im Herrschen, sondern allein im Dienen fand und findet die Kaiserin das Ihre. Nicht mit Unrecht wird daher unsere Kaiserin mit der Königin Luise von Preußen verglichen, die ihr höchstes Glück in der Liebe zu ihrem erlauchten Gemahl, dem König Friedrich Wilhelm 111., und in ihren Kindern suchte, die ein warmes, mildtätiges Herz gerade für die Armen ihres Volkes hatte. Wie jener hohen Frau, so ist auch unserer Kaiserin die Sorge sür die Familie die höchste Aufgabe. Wir können der Vor sehung nicht dankbar genug sein, daß wir im Hohenzollern- hause ein Fürstengeschlecht haben, das jeder Familie ein weit hin leuchtendes, nachahmungswertes Beispiel gibt. Möchte unser Völk dies doch immer mehr erkennen und dahin streben, es der kaiserlichen Familie gleichzutun! Schwer ist es nicht, wenn Ehegatten die rechte Herzensstellung zueinander haben, das heißt, wenn sie nicht nebeneiuander herlaufen, sondern miteinander leben und ihre Freuden wie ihre Leiden teilen, wenn sie nicht immer das eigene Ich betonen und nicht glück lich sein, sondern glücklich machen wollen. Das lebt uns der Kaiser mit seiner hohen Gemahlin vor, und wenn die Kaiserin den Kaiser auch bei manchen großen Festen begleitet, sobald die Pflicht sie ruft, ihr Sehnen gehört dem Heim, in das sie immer wieder gern zurückkehrt. Sichtlich hat sich über das Leben und Wirken der Kaiserin der Segen der Vorsehung gegossen. Der reiche Kranz des Familienglücks, der unser Kaiserhaus umstrahlt, hat unlängst durch die Geburt des dritten Enkels ein neues Reis empfangen. Dieses Familienglück des Hohenzollernhauses empfinden die treuen deutschen Herzen umsomehr mit, als das Volk immer wieder sieht, mit welcher Liebe die Kaiserin an seinem Wohle teilnimmt, wieviel reichen Segen die hohe Frau in ihrer rechten christlichen Liebestätigkeit bereits gestiftet hat und immer noch stiftet. Wie sind unter der tätigen persönlichen Beteiligung der Kaiserin die Aufgaben gefördert worden, die das religiöse und sittliche Wohl unseres Volkes erheischt! Begleite» unsere innigsten Wünsche die Kaiserin auch zu jeder Zeit, so rufen wir am heutigen Tage doch ganz besonders: „Gott segne, schütze und schirme unsere Kaiserin!" omncb« mw rsedruet« Frankenberg, 21. Oktober 1909, f Die Wa-lvetetügimg ist, wie wir hören, allenthalben sehr stark. In unserem Frankenberg hatten bis mittag 2 Uhr gegen 60 Prozentder Wahlberechtigten die Wahl auSgeübt. Gleich nach Eröffnung der Wahlhandlung herrschte in den beiden Wahllokalen starker Andrang, der bis nach Mittag ununterbrochen anhirlt; in den fr-heren Nachmittags- stunden trat erst etwas Ruhe ein. — Da die Auszählung der Stimmen geraume Zeit in Anspruch nehmen wird, ist da» Resultat erst in den späten Abendstunden zu erwarten. Wir glauben, etwa gegen 10 Uhrdas Resultat unseres-Kreise» und bis dahin vorliegende yuSwMge MeWate in einer Sonderausgabe bekannt geben zu können. — Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß bei einer etwaigen Stichwahl die vom Wahlamt ausgcgebenen Wahlkarten nochmal» ge braucht werden. Es ist deshalb erforderlich, daß sich jeder Wähler die Karte aushebt. f Die Amdtagskan-ttznlen. Bon der in der vorigen Nummer enthaltenen Tabelle sämtlicher Landtagskandidaten haben wir unter Berücksichtigung der noch ringetretenen Aenderungen Sonderabzüge Herstellen lassen, die zum Preise von 5 Pfg. das Stück abgegeben werden. s Der Termin der Stichwahlen für die sächsischen Landtagswahlen ist auf den 2. November festgesetzt wor den. — Uetzer die Wahlaussichten schreiben die „Dr. Nachr.": „Bei der Zersplitterung der Ordnungspartsien läßt sich Vor aussagen. daß kaum mehr wie ein Drittel sämtlicher Wahlen durch die erste Wahl erledigt sein werden. In ungefähr 60 Wahlkreisen (von 91) dürften Stichwahlen statt finden. — Von den Kandidaten, die heute definitiv gewählt werden, werden wahrscheinlich der grüßte Teil der Sozial demokratie angehören. Das Gesamtresultat der Wahl ist da her von den Stichwahlen abhängig, für die eS von größter Bedeutung sein wird, daß die Ordnungsparteien zusammen halten. Würde dies nicht der Fall sein, so könnte man sicher mit 30 sozialdemokratischen Sitzen rechnen." fL. Königliches Lehrerseminar Am Dienstag, deu 19. Oktober, erfreute Herr Komponist und Musiklehrer Oskar Hoss mann aus Chemnitz die Seminargemeinde durch einen musikalischen Vortragsabend. In Gemeinschaft mit Fräulein Marianne Bülz aus Chemnitz bot Herr Hoffmann vier Kompositionen sür zwei Klaviere, außer einer leicht flüssigen Sonate in L-ckur von Clementi und einer ls-äur-Polonaise mit melodiösem Mittelsatz in voo-äur von Theodor Kirchner zwei interessante größere Werke eigener Komposition: Op. 32 Toccata und Fuge ck-moll mit eigentümlich zerrissenem, erst zögernd, später sehr energisch auftretendem, charakteristischem Thema und Op. 20, eine sonatenartig gebaute, an lyrischen Ele menten fast überreiche Fantasie appamonata ß-mott in 3 Sätzen (Jntroduzione und Allegro con suoco, Adagio amoroso, Allegro con spirito). Unterbrochen wurde dir Folge der Klaviervor träge durch drei reizende alte Volkslieder (der schwere Traum, Auf dem hiesigen Handelsregisterblatt 439 ist heute die Firm Juli«- Lummerer Rachf. in Riederwiefa, als deren Inhaber der Kaufmann FriedrichWilyelm Statt Böhme in Chemnitz und als Prokurist der Kaufmann Alwin Hercha«« Emil Her furth in Niederwiesa eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Saitenfabrikation, Export und Import von Schafsdärmen. Frankenberg, am 13. Oktober 1909. (^. Loss. 404/09.) Königliche- Amt-gericht Dcr Spinner Johannes Philipp Schaal, geboren am 28. 7. 1877 in Jrbersdorf, zuletzt in Jrbersdorf wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, als beurlaubter Landwehrmann I nach Nordamerika ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen § SSO Nr. 3 deS Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf de« 8. Dezember 1SV9 vormittag» S Uhr vor das Königliche Schöffengericht zu Frankenberg zur Hauptverhandlpng geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 8 472 der Straf prozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Flöha ausgestellten Erklärung ver urteilt werden. Frankenberg, dm 19. Oktober 1909. Im hiesigen VerrinSregister ist heute unter Nr. 9 dcr Bereit» für Volkskunde u«d HeimatSgefchichte in Krankenberg und Umgebung in Frankenberg eingetragen . worden. Frankenberg, am 14. Oktober 1909. (ä. Log. 303/09.) Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 285 im hiesigen Handelsregister für die Firma Theodor Wagner i« Frankenberg ist heute verlautbart worden: Der Kaufmann und Fabrikant Theodor Bruno Wagner ist infolge Ablebens ausgefchiede« und Frau Amalie Bertha verw. Wagner geb Drechsler in Frankenberg ist Inhaberin. Frankenberg, am 14. Oktober 1909.