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- - ... ' - --.-'-.'s- ' Beilage zm Fraakeaberger Tageblatt M Bezirksaazeiger. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Krankenderg t. Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg tn Arankenderg i. Sa. IvvS SonNmg ve» 12. Septemder 5. 20 Fortlermi«., sNaHdruck oeraotwr.) 6. 7. Oie letzten karvs. Roman van Albert Graf von Schlippenbach. Gros folgt mit 800 Meter Abstand. Die große Bagage verbleibt im Divisionsverband bei „Grüne Tanne", westlich Hartha. 8. Gefechtsstaffel der Jnfanterie-Divisipn von 11 Uhr vormittags am Südende Langenstriegis (Annahme). 9. Ich reite beim Vortrupp. Ullrich, Oberst. In diesem Augenblick trat das 3. Bataillon im Rossauer Groß! nach heftigem und an Einzelheite zum Rückzug. Der Führer von Blau bekam von der Leitung Nachricht, daß ein Flaggenbataillon mit einer Batterie zu seiner Unterstützung am Ostrand von Jrbersdorf eingetroffen sei. Dieses Rot. . Der Wind, südlich Mittweida, 10. September 1909, 9,10 vormittag«. 1. Mehrere feindliche Eskadrons find nach Ausgabe des Zschopau- Überganges bei Mittweida nach schweren Verlusten aus Hai nichen zurückgeworfen worden und werden durch das 3. Manen- Regiment Nr. 21 verfolgt. Feindliche Truppen aller Waffen halten die Zschopauüber gänge bei Gonnersdorf und Frankenberg besetzt. 2. Die 40. Infanterie-Division greift vov OrtelSdorf und Nieder- lichtenau an. . 3. Ich werde mit dem Detachement gegen die rechte Flanke der Frankenberger Kräfte Vorstoßen. 4. Die Vorhut bricht 9,15 Uhr vormittags vom Wind — mit der Kavallerie von den Hainhäusern, östlich Mittweida — auf, marschiert über Mittweida—SeiferSbach—JrberSdotf auf Neudörschen und klärt gegen Frankenberg — Mühlbach — Langenstriegis—Aulendorf unter Beobachtung der von diesen Orten tn westlicher uud nordwestlicher Richtung führenden Straßen auf. Stärke und Stellung des rechten feindlichen FlugelS ist sestzustellen. Der zur Sicherung derZschoPaubrücke vorgeschobene Zpg der 4. Kompanie deS 104. Regiments schließt sich der Vorhut Eine Offiziers-Patrouille (10 Pferde) ist, von mir persönlich instruiert, 8,30 Uhr vormittags zur Aufklärung der Verhält nisse in Mittweida und zur Aufnahme der Verbindung mit dem Karabinier-Regiment entsendet. ManSvet der 4. J«fauterie»«rtgade Rr. 48. Das Manöver des 10. September wurde durchgeführt auf Grund der am 9. September abends geschaffenen Lage. Blau (106er) war am Nachmittag deS 9. nach dem freiwilligen Zurückgehen von Rot wieder bis in die Gegend von Euba vvr- geaange». Es biwakierte mit Gros in nördlich Kirche Euba, Vor posten in Linie GaMof AdelSberq—Galgenberg. 8,30 abends ging folgender Divisions-Befehl ein: 1. Rote Armee steht in Linie Crossen—Lichtenstein-Callnberg— Adorf. — Rote Verstärkungen von Reichenbach in Richtung auf Zwickau im Anmarsch gemeldet. 2. Blaue Armee wird einen etwaigen Angriff von Rot in Linie Lobsdorf—Hohenstein-Ernstthal-Neukirchen, 24. Jnf.-Diviston tn Linie Punkt 395 nördlich Neukirchen-Eichhörnchen, in ver schanzter Stellung annehmen und hierzu am 10./9. im Mor gengrauen bereitstehen. 3. Detachement Hempel deckt die linke Flanke der Division gegen ein Borgehen des heute bekämpften Gegners aus Chemnitz. — 1 Batterie ist sofort nach Eichhörnchen zu entsenden. Nachdem inzwischen auch die feindlichen Vorposten in Linie 487 nordwestlich Altenhain—Kleinolbersdorf festgestellt waren, ordnete der Führer von Blau, Oberst Hempel, die Bereitstellung des Detachements für 5,0 morgens dicht nördlich der Linie Gast haus Adelsberg—Galgenbecg an. Rot war mit dem Gros während der Nacht bei Gornau ver blieben, Vorposten in Linie Ripps östlich Attenham—Punkt 487 nordwestlich Altenhain. 8 ,30 abends ging bei Rot folgender Divisions-Befehl ein: 1. Blaue Armee schanzt seit heute nachmittag in Linie Eich hörnchen (nordöstlich Neukirchen)—Hohenstein-Ernstthal und westlich. 2. Die durch das 1. Reserve-Korps verstärkte rote Armee greift unter Umfassung des feindlichen rechten Flügels an, 24.Jnf- Divifion wird 4,30 vormittag« aus Linie Adorf—Jahnsdorf zum Angriff in Richtung Neukirchen vorgehen. 3. Detachement Freiherr v. Odeleben hat den Angriff der Division zu unterstützen. DaS von Weipert mit Bahn herangezogene Jäger-Bataillon Nr. 12 (markiert) steht 4,0 vormittags in Zschopau zur Ver fügung des Detachements. Die blauen Vorposten waren in Linie Gasthaus Adelsberg— Galaenberg richtig festgestcllt worden. Der Führer von Rot, Oberst Freiherr v. Odeleben, ordnete Bereitstellung des Detachements an Straße Gornau—Chemnitz, Borhut bei „Goldener Hahn", für 4,30 morgenS an, mit der Ab sicht, über Chemnitz in das Gefecht der Division einzugreifen. Es ging aber mit dem Anfang zunächst nur bis zur Wegegabel, 1'/, Kilometer südlich Oberhermersdorf, vor. Blau hatte diesen Abmarsch rechtzeitig erkannt und der Führer entschloß sich seinerseits zum Vorgehen über Adelsberg—Ober hermersdorf. Auch diese Bewegung wurde dem Führer von Rot rechtzeitig gemeldet; er befahl dagegen Vorgehen der Vorhut zur Sicherung der linken Flanke westlich des Grundes von Oberhermersdorf, das Gros über die Höhen westlich Kleinolbersdorf gegen die Flanke deS voraehenden Gegners. AIS sich daher die blaue Vorhut-Infanterie aus Oberhermers dorf auf die Höhen westlich entwickelte, stieß sie auf die durch Masch.-Gew.-Abt. 19 verstärkte feindliche Vorhut. Trotz sehr starker Verluste gelang eS ihr aber, sich am Hang dieser Höhen zu halten, wirksam unterstützt durch die beiden blauen Batterien, die westlich von Kirche Oberhermersdorf eine sehr günstige Stel lung gefunden hatten. Das blaue Gros erhielt Befehl, sich zwischen I „Unsinn!" erwiderte Hörn in seiner barschen Weise. Gleich darauf aber sagte er lächelnd: „Halten Sie mich nicht für besser, wie ich bin. Gewiß! Es würde mich ^rzlich freuen, Ihnen helfen zu können; denn ich schätze Sie, Herr von Gernow, und Ihre Familie ganz besonder- hoch — aber, aber — um ganz ehrlich zu sein, nicht weniger Freude würde es mir machen, diese ewigen Querulanten in Schlesien einmal ganz gehörig Hereinsallen zu lassen, und wenn ich nur ein einziges Pünttchen finde, wo ich den Hebel ansetzen kann, dann sollen Ihre Herren Vettern defi alten Hörn kennen lernen!" Auch Gernöw mußte unwillkürlich lächeln. „Ja, ja — wenn I"! „Ach was! Kopf hoch, Herr von Gernow! Noch ifi nichts verloren. Vor allen Dingen lassen Sie sich daheim nichts metken. Zum Jammern ist noch Zeit, wenn wirklich nichts zu machen sein sollte. — Und dann, nun, dann findei sich auch noch Rat für Ihre Kinder." Nochmal? tauschten die beiden Männer einen herzlichen Händedruck. Viel Hoffnungen hatte Gernow ja nicht, als er den Iüstizrat verließ ; aber etwas leichter war ihm doch ums Herz. Er war überzeugt, daß seine Angelegen heit in den besten Händen ruhte. Wenn es möglich war, seinem Sohn das Majorat zu retten, so war Hörn der Mann, es durchzusetzen. Sorge um das kleine, rosige Wesen in der Wiege, das die Entschlafene ihm als Liebespsand hinterließ, hielt ihn ab, eiüen verzweifelten Schritt zu tün. Dais Kind wuide ihm dann zum Trost in, seiner Vereinsamung. E? wurde sein ein und alles. Doch der Gedanke, was aüs Rosecharke werden sollte, wenn er selbst stürbe, ließ ihm keine Ruhe, seine Verhältnisse waren zwar geordnet; weßn die Fhbrik einigermaßen günstig verkauft wurde, schützte der Erlöd seine Tochter wohl vor Not. Aber wer würde das Kind des Fremden wohl vor Ueberoorteilung bewahren? Neid und Habsucht brachten es dann sicherlich zuwege, daß das Gut der Waise verschleudert würde. An ihr sich zu bereichern, hielt gewiß niemand für unrecht. Die ge priesene Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit besteht zu meist nur in der Theorie. Die unmündige Landfremde würde das Gegenteil von dem erfahren müssen, was man prahlerisch auf die Fahnen der Freistaaten schreibt. Wer wachte endlich über Rosemaries geistiges und körperliches Wohl, wenn er einmal plötzlich abberufen wurde? Unter fremden Menschen, im fremden Lande mußte sein Liebling aufwachsen, heimatlos! Der Gedanke, eine zweite Ehe einzugehen, war Kurt wohl hin und wieder gekommen. Gerade weil er mit seiner Frau so glücklich lebte, fehlte ihm die Gefährtin m der Einsamkeit. Aber wo fand er eine Gattin, die seinem Kinde eine treue Mutter wurde, es behütete und be wahrte, wenn er die Augen schloß? Gewiß, es gab in Garenzo schöne Mädchen in den Patrizierfamilien, und sicherlich bekam er keinen Korb, wenn er ernstlich warb. Oie Väter waren froh, wenn eine Tochter versorgt war, and den Töchtern war ein gutsituierter Freier gewiß will kommen ; aber ihm graute bei der Vorstellung, lein, auf deutsche Art eingerichtetes, penibel sauberes Heim könnte m eine unordentliche Wirtschaft umgewandelt werden, wie sie in den alteingesessenen Familien gang und gäbe war. An eine echte Herzensneigung, an eine wahre Harmonie m der Ehe zwischen ihm, dem eingefleischten Norddeutschen, und einem jener halbitalienischen Mädchen, deren Lebens- anschauungen so himmelweit von seinen eigenen abwichen, war überhaupt nicht zu denken. Nach Deutschland aber kam er zu selten, dort um die Hand einer Landsmännin zu werben. Mademoiselle Benoit gab sich ja redliche Mühe, sein Kind gut zu erziehen und ihm selbst die Häuslichkeit so be quem wie möglich zu machen. Aber wenn sie einmal heiratete? Hübsch und nicht unvermögend, fehlte es ihr keineswegs an Bewerbern unter den jüngeren Fabrik besitzern, Ingenieuren und Kaufleuten. Bisher hatte sie stets Körbe ausgetcilt und ihm erklärt, sie wollte sein Töchterchen nicht verlassen. Aber vielleicht kam doch einmal der Rechte! „Warum heiraten Sie die nette Erzieherin Ihres Kindes nicht?" meinte einmal ein Geschäftsfreund, ein Deutscher, bei einem Glase Wein, als Kurt ihm von seinen Sorgen erzählte. „Die hübsche Person würde nicht nein sagen, seien Sie versichert." (Fortsetzung folgt.) Oberhermersdorf und Schieferbrücke, östlich Punkt 423, zum An griff zu entwickeln. Die rote Artillerie konnte nur unter nicht unerheblichen Ver lusten eine Stellung am Nordrand des WaldeS nordwestlich Punkt 491 finden. Die rote Infanterie entwickelte sich vorwärts der Artillerie. Es kam nun zu einem mit wechselndem Erfolge ge führten Begegnungsgefecht der beiderseitigen Infanterie in dem sehr schwierigen Gelände zwischen Kleinolbersdorf und Oberher mersdorf, daS sich schließlich infolge seiner zahlenmäßigen Ueber- legenheit zugunsten von Rot entschied. Blau ging in Richtung Chemnitz zurück. Auf beiden Seiten griff auch die Kavallerie durch Attacken gegen die feindliche Artillerie in das Gefecht ein. Gegen 8,0 morgens wurde die Uebung durch da« Signal „Einrücken" abgebrochen. Manöver der 7. Jnfanterte-Vvigade Nr. 88. Allgemeine Kriegslage für 10. und 11. September. Mit Hauptkräften sammelt Blau östlich der Freiberger, Rot westlich der Zwickauer Mulde. Blaue Kavallerie hält die Zschovau- übergänge von Mittweida bis Zschopau besetzt. Rote schwächere Kräfte bei Chemnitz und Burgstädt. — Die Dreiwerdener Brücke ist zerstört. Auf Grund der gegebenen Kriegslagen gaben die Parteiführer folgende Detachements-Befehle au«: Blau. Gasthof Obermühlbach, 10. September 1909, 8 30 Vorm. 1. Feind aller Waffen geht von Niederlichtenau-Ortelsdorf auf Frankenberg—Äunnersdorf vor; feindliche Infanterie und Artillerie hat 6 Uhr vormittags das Mittweida haltende Karabinier-Regiment angegriffen. 2. Die 40. Infanterie-Division hält die Übergänge bei Franken berg und Gunnersdorf. 3. Das Detachement setzt sich in Msitz des Ueberganges bet Mittweida. 4. Die Vorhut marschiert 8,45 Uhr vormittags über Dittersbach, Ostrand Albersdorf, Seifersbach; sie stellt fest — Kavallerie- Patrouille 8,30 Uhr vormittags anreitend —, ob durch die Furt bei Fabrik östlich Krumbach oder bei Schloß Sachsen burg feindliche Kräfte die Zschopau überschreiten, und hält Verbindung mit der 40. Infanterie-Division (letztere Äü- nahme). ' 8. Kapitel. Kurt fühlte sich nach seiner Rückkehr einsamer wie je in Garenzo. Seine einzige Freude waren die Briefe der Cousine. Es wehte ihn aus ihren Zeilen so heimatlich an. Ein eigenes Elternhaus hatte der Frühoerwaiste kaum ge kannt. Schwarzhof ersetzte es ihm schon in der Jugendzeit. Dort verlebte er beim Onkel Siegmund als Kadett die Ferien und als junger Offizier den Urlaub, bis das Unglück übst die Familie hereinbrach und fast gleichzeitig auch der Umschwuftg in seinem Leben eintrat. Selbst in seiner wildesteü Zeit fühlte er sich wirklich glücklich und zufrieden nur in Schwarzhof. Gldich nach seiner Heirat siedelte er-dann nach der Schweiz über. In den meisten Städten und Städtchen dort l bilden einig« wenige Familien ein geschlossenes Patriziat, k das ehedem bedeutende Vorteile genoß, eine bevorzugte l Stellung einnahm und das Heft in den Händen hielt. Die I Folgezeit der französischen Revolution und die Helvetische I Republik räumten damit für immer auf, die Aristokratie r mußte sich wohl oder übel fügen und lernte auch in den i meisten, dem großen Verkehr erschlossenen Orten, sich in t die neuen Verhältnisse schicken. In den kleinen und ab- /R- gelegenen Städten dagegen versuchten sie noch lange zäh, ob« ohne glücklichen tttsolg, sich am Althergebrachten anzu- i klammern. Auch in Garenzo bestand ein Patriziat, dessen Mit glieder, trotz der republikanischen Gesinnung, mit der sie zeit weise protzten, sich weit erhaben über alle anderen Menschen dünkten, nur untereinander heirateten und sich in ihren Vorurteilen und ihrem lächerlichen Dünkel hermetisch gegen die Außenwelt einkapfelten. In dem weltvergessenen Nest gelang es ihnen auch, noch einige Jahrzehnte einen ge wissen Nimbus um sich zu verbreiten und die Massen zu beherrschen. Nennenswertes Vermögen war freilich längst nicht mehr vorhanden, denn keiner wollte heraus, um zu erwerben. Der Grundbesitz warf eben gerade so viel ab, das Leben stiften zu können. Anfangs gingen wohl jüngere Söhne nach Rom oder Neapel, um in einem Schweizer regiment eine kärgliche Pension zu erdienen, aber das Königreich beider Sizilien hörte eines Tages auf zu exi stieren; es blieb nur noch die päpstliche Schweizergarde. Dort nahm man jedoch lieber die ruhigen Deutschschweizer, als die händelsüchtigen Tessiner. Zum Studium fehlten die Kenntnisse und Mittel. Der Kaufmannsstand war den hochmütigen Herren nicht fein genug. Daher blieben die Söhne des Patriziats, das mehr und mehr verarmte, da heim und taten nichts. Die unteren Klassen aber lebten, wenn möglich, noch stumpfsinniger dahin wie jene. Die Gotthardbahn brachte dann neues Leben in den Sumpf des alten Schlendrians; doch es erwuchs nicht aus den alteingesessenen Familien. Intelligente Unternehmer aus anderen Kantonen machten sich die günstige Lage an der Bahn und die Naturkräfte zunutze. Die zahlreichen Wasserläufe wurden dienstbar gemacht, Industrien blühten auf. Das Patriziat aber legte nach wie vor die Hände in den Schoß und verharrte, grollend über die Eindringlinge, die zu Vermögen kamen und nun die erste Rolle spielten, iN altgewohnter Trägheit. Dafür kam nun in die unteren Schichten der Bevölkerung, die bisher von den ange sehenen Familien für einen Hungerlohn abhängig waren, Geld. Die Leute verdienten in den Fabriken reichlich. Doch mit dem Geld zogen auch Unzufriedenheit und der Wunsch nach Noch höherem Lohn und größeren Lebens genüssen ein. Ganz allmählich erst, dann immer fester, faßte die Sozialdemokratie Fuß, schlug Bresche auf Bresche in das Althergebrachte und warf endlich in Garenzo alle Traditionen über den Haufen, bis dann, von Italien her, das Gift des Anarchismus die ganze arbeitende Bevölkerung durchseuchte. Allein, zwischen den sich befehdenden Parteien stand Kurt Barr. Lie Patrizier beneideten den vom Glück begünstigten Fremden, die Fabrikanten den erfolgreichen Konkurrenten, die Behörden nörgelten mit dem Ausländer, die Arbeiter grollten dem Edelmann, alle dem monarchisch gesinnten Grohdentschen. Anfangs empfand Kurt dies alles nicht sehr. Rastlose Arbeit half ihm über manches hinweg, und das stille, innige Glück in seinem Hause, die Liebe seiner reizenden Frau, derUmgang mit dem tüchtigen, verständigen Schwieger vater entschädigten ihn fijr viele Entbehrungen. Dann starb Erna, bald folgte der Vater nach. Kurt glaubte am Toten bett der Heißgeliebten verzagen zu müsfen. Nur > die beim Vormarsch an- 5. Das Gros folgt mit 800 Meter Abstand. 6. Die große Bagage verbleibt zunächst auf ihrem Parkplatz am Bahnhof Att-Mittweü>a (Annahme). 7. Ich reite am Anfang des HaupttruppS. Devrienh Der Führer der Vorhut befahl der ihm zugetrilten Kavallerie, bis Höhe 356 nördlich JrberSdorf vorzurücken, zunächst dort zu halten und gegen Mittweida aufzuklären. Der Führer der blauen Vorhut befahl seiner Kavallerie, über Seifersbach—Jrbersdorf auf Neudörschen vorzurücken und dje Wegeverhindpngen auf Frankenberg—Mühlbach—Langenstriegis—Eulendorf aufzuklären. Es war insbesondere festzustellen, wo sich der rechte feindliche Flügel befand. Ein Zug von der 4. Kompanie des 104. Infanterie-Regi ments hotte von 8,30 Uhr vormittags an die Zlchopoubrucke bei Mittweida am Ostausgang von Neudörschen zu sichern und schloß sich dann der Vorhut beim Vormarsch an. Gegen 9,15 vormittags traf die blaue Vorhut-Kavallerie auf Höhe 356 nördlich Jrbersdorf ein und griff die qm Südwrstrgnd des Rossauer GroßwaldeL gemeldete rote Kavallerie an. Durch schiedsrichterlichen Sprpch mußte die letztere zurückaehen. Jy- zwischen liefen bei Blau Kavallerie-Meldungen ein, daß sich em rotes Detachement aller Waffen von Mittweida her auf SeifcrS- bach im Vormarsch befände. Gegen 10,0 vormittags erreichte die blaue Infanterie die Höhe nördlich Jrbersdorf, zu gleicher Zeit stieg auch die rote Infanterie von Höhe 310 nordwestlich.SejferS- bach in ejner Mulde entlang die Chaussee nach Saifersbach hinab. 10,10 vormittags war die blaue Artillerie fast verdeckt auf Höhe 356 aufgefahren und beschoß daS Ende der roten Vorhut uyd Teile des Gros mit einer Batterie. Zwei Batterien nahmen das Feuer auf die rote Artillerie auf, welche auf den Höhen nordwest lich Seisersbach in Stellung gegangen wqr. Der Führer von Blau befahl den Angriff gegen Seifersbach und setzte däS 1. Bataillon mit seinem rechten Flügel am Westrande de« Rossauer Großwaldes entlang gegen Kirche Seifersbach an, links der Straße Jrbersdorf—Seifersbach setzte er das 2. Bataillon ein, die- sollte mit seinem linken Flügel auf den Südrand von Seifershach los- gehen. - . m m,. Zwei Kompanien dieses Bataillons mit der Maschinen-Gewehr- Kompanie wurden als Reserve links gestaffelt zurückhehalten. DaS 3. Bataillon sollte den Rossauer Großwald gewinnen und rechts umfassend in den Kampf eingreisen. Die blaue Kavallerie hatte um den rechten feindlichen Flügel herum auszuklären. Der Führer von Rot setzte sein Vorhutbataillon, 2. Batajlloy Jnf.-Reg. 104, an der , Straße Seifersbach—Jrbersdorf gegen Höhe 357, daS 3. Bataillon gegen Höhe 356 an. das 1. Bataillon verblieb in Reserve hinter seinem linken Flügel etwa an der Kirche von Selfersbach. Es entspann, sich nun zwischen dem blauen linken und dem roten rechten Flügel ein heftig^ Gefecht., Mit Unterstützung der blauen Artillerie,, die einen Stellungswechsel nach Höhe 357 vorgenommen hatte, und der voraezogenen Masch.- Gew.-Komp. wurde der rote Flügel zum Weichen gezwungen. ß ^rpte-»ckrvrbataillM g«gm das ^zwald ins Gefecht und zwang e« heften höchst interessantem Waldgefecht von Blau bekam von der Leitung,die