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'M» .Qui- lrolinger". für M Fabrikant: H. Tb. Böhme, A -G., Chemnitz. Nnl in hms»" M üitt" ßnch»! j Verkaufsstellen durch Plakate kenntlich. der voi un Stu dar Wal tobe «Ivo d1o<j zum sofm W, Sa wo keil tor ges Dö geh Be die aui nal Kl< keh rü mü ba! vo> Nc Ob Ko we S« leu Ko M der Sr Kö die na M Pi Ur der Ei: ihr bai sp ein wu M ver die da lau kor aus wu Pr RL UN als arsu «el «dn« tzeln Der Kampf um de» Nordpol. Ein echt amerikanischer .Match" ist es, was aus dem Streit der beiden Forscher geworden ist. Er wird „gerecht", d. h. ohne Schonung des Gegners durchgeführt. Ganz Amerika hat sich in zwei Parteien geschieden Lager-etcdtcdtt. Deutsche» Reich. — Zur Landtagswahl. Als Kandidat der Freisin nigen Volkspartei ist für den 8. städtischen Wahlkreis Oschatz-Wurzen der Kaufmann Gustav Haake aus Leipzig aufgestellt worden. — Im 10. ländlichen Wahlkreis Dres- den-A.-Land ist als gemeinsamer Kandidat der bürgerlichen Parteien der Kaufmann Behrens ausgestellt, der schon dem Landtag angehört hatte und vor kurzem aus der konservativen Partei ausgetreten ist, weil er ihre Haltung in der Reichs- inanzreform nicht billigen konnte. Er wird sich im Falle einer Wahl der nationalliberalen Fraktion als Hospitant an- chließen. — Der Führer der Reformpartei in Sachsen, Zimmermann, der im 10. ländlichen und im 18. städti schen Wahlkreis aufgestellt war, wird nicht wieder im Land tag erscheinen. Er hat seine Kandidatur zurückgezogen, weil er als Mitglied des Reichstags eine Doppelkandidatur vermeiden möchte. — Der Kaiser', der tags zuvor, noch im Gelände der österreichischen Kaisermanöver weilend, in der Har- rachschen Schloßkapelle zusammen mit Kaiser Franz Josef einem Requiem für die Kaiserin Elisabeth beigewohnt hatte, nahm am heutigen Sonnabend die Parade über das 14. (badische) Armeekorps auf dem Forchheimer Exerzier platz bei Karlsruhe ab. Das 14. Armeekorps ist das zweite der Korps, die an den in der nächsten Woche be ginnenden Kaisermanöve« teilnehmen. Das erste ist bekannt lich das 13. (württembergische), dessen Parade der Kaiser am Dienstag, den 7. September, auf dem Cannstatter Felde bei Stuttgart abnahm. An dem Manöver nehmen außerdem noch das 1. und 2. bayerische Armeekorps teil. Der Kaiser verbringt den Sonntag als Gast in der Familie des Groß- Herzogs von Baden. Montag morgen erfolgt die Abreise Enthält 20 "/o Terpentinöl und Benzin. Hat aller größte Wasch- und Bleichkrast bei größter Schonung der Wäsche. Absolut gefahrlos! km such! Kis suche S auf maf Eve MW N Ü8I — Aretterg. Ein schwerer Unglückssall hat sich im nah« Niederbobritzsch zugetragen. Vor dem Gast hof „Zum Viertel" hielt eine Schwadron Sardereiter, al» ein Knecht des GasthosSbrsttzerS ein Paar Pferde vor dm Erntewagen spannte. Durch ein ungebärdiges Pferd der Sardereiter wurden dir beiden Zugpferde unruhig und gingen durch. Dabei wurde ein kleines, noch nicht drei Jahre alte« Mädchen, da» auf der Straße den Gardereitern zusah, so un glücklich überfahren, daß eS kurze Zeit darauf starb. Dann rasten die beiden Pferde mit dem Wagen mitten in die Schwadron Sardereiter hinein, wodurch ein furchtbares Gewirre entstand, bei dem fünf Militärpferde erheblich ver letzt wurden. Zwei dieser Pferde lagen direkt unter dem Erntewagen. Auch zwei Gardereiter soll« leichte Verletzungen erlitten haben. — Gröbe». Als der Restaurateur Hartung hier eine Fuhre Holz geholt hatte, scheute plötzlich das Pferd und ging durch. Bei dem Bemühen, das Tier aufzuhalten, kam H. zu Falle und wurde fo unglücklich überfahren, daß er einen komplizierten Schädelbruch erlitt, dessen Folgen er erlegen ist. — Dresden. Der an Diphtheritis erkrankte sechsjährige Sohn der Schuhmacherseheleute BaudiS in der Palmstraße wurde am Freitag vormittag das Opfer einer unglücklichen Verwechslung der Medizinflasche. Seine besorgte Mutter wollte ihm die verordnete Medizin einflößen, hatte aber aus Verseh« eine Flasche mit scharfer Säure ergriffen und von dessen Inhalt dem kranken Knaben eingegeben. Er starb bald darauf unter heftigen Qualen. — Gestern stürzte der auf einem Dienstritt begriffene Landgendarm Richter II auf der Königsbrücker Straße plötzlich vom Pferde und blieb regungslos liegen. Im rüstigen Mannrsalter hatte ihn der Tod infolge eines Herzschlags ereilt. — Leipzig. Neuwahl der Vorsteher im Verbände Deutscher Handlungsgehilfen. Nachdem der erste Vorsteher des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen, Herr Hiller, sein Amt niedergelegt hat, wurde vom Aufsichtsrate im Anschlusse an die Münchener Tagung Herr Josef Reif, bis her dritter Vorsteher, an Stelle des Genannten zum ersten Vorsteher gewählt, während Herr Dr. Wendisch, der bereits dem Vorstande angehört, nunmehr dritter Vorsteher wird. Der zweite Vorsteher, Herr Bernhard, ist in seinem Amte ver blieb«. — Hoheasteiu-Eruftthal. Das fünfjährige Töchterchen des in der Akttmskaße wohnenden Scherers G. trat gestern nachmittag zu nahe an ein vor dem Hause stehendes Ochsen gespann heran. Der Ochse stieß mit den Hörne« nach dem Kinde, spießte es an den Kleidern auf und schleuderte es in weitem Bog« auf die Straße, wo es von einer gerade vor übergehenden Frau aufgehoben wurde. Außer einigen Fleisch wunden am Kopfe schien das Kind ohne weitere nennenswerte Verletzungen davongekommen zu sein. — D»ga«. Schwer verunglückt ist im nahen Kirch- berg ein dortiger Radfahrer, dem eine Henne direkt ins Rad lief. Der Radfahrer erlitt schwere innere und äußere Ver letzungen. Ueberdies schickte ihm der Besitzer des Tieres noch eine Rechnung in Höhe von 3 Ml. sür die tote Henne. — Zwickau. Zwei hiesige Einwohner, Schnädelbach und Berner, haben eine Flugmafchine konstruiert, mit der sie Vorgeste« einen gut verlaufenen Aufstieg ausgeführt haben. — JrferSgrült. Als Ende voriger Woche der hiesige große Teich gefischt wurde, kam plötzlich ein Geldschrank zum Vorschein. Jetzt wurde festgestellt, daß es derjenige ist, welcher am 23. Oktober 1908 auf der hiesigen Haltestelle bei einem Einbruch gestohlen wurde. — AtMUberg. Der hiesige Stadttat erließ über einen Gastwirt, weil er ein anderes Bier angesteckt hatte und ver kaufte, als er in seinem Ausschank angekündigt, eine Geld strafe von 30 Mark und verlangte außerdem 2 Mark Schreib und Zufertigungsgebühren. Schonung des Gegners ...„ _.i zwei Parteien geschieden — hie Cook, hie Peary, was um so komischer wirkt, als die Laien welt unmöglich zur Entscheidung über die Frage, welcher von beiden Forschem den Nordpol entdeckt haben könnte, kompetent sein könnte. — Während von einer Sette Cook als Aufschneider Mittwoch '/.8 Uhr: (12. A.-V) „Der Wildschütz". Donnerstag V,8 Uhr: (13- A.--V-) „Viel Lärm um Nichts". Freitag VF Uhr: (14. A.-V.) „Der Wildschütz". Sonnabend V,8 Uhr: (15. A.-V.) „Biel Lärm um Nichts". In Vorbereitung: „Fidelio", „Tannhäuser", „Streber", tzowS", „Die von Ramlow", „RoSmerSholm", „Karotin Thalia-Theater: Sonntag VF Uhr: „Die Dollarprinzessin". Montag '/.8 Uhr: „Die Förster-Christel". zu diel Hypothes« für mich, al» daß ich eine definitive Ant wort geben könnte." Amerika. — Mit Harriman, dem zu New-Kork verstorbenen amerikanischen „Eisenbahnkönig", ist ein Repräsentant sowohl des sslk macks man-tumS, wie des Trustwesens dahtngegangen. Harriman wurde als Sohn eine» armen Geistlich« auf Lang Island geboren, kam zu einem New-Korker Börsenmaker in die Lehre, wo er überraschende Finanz-Talente entwickelte. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit wurde er in die Verwal tung der Union Pacific übernommen, zu deren Direktor und Alleinherrscher er sich bald hochgearbeitet hatte. Die Eisen bahnen, über die Harriman verfügte, nennen ein Kapital von über zehntausend Millionen Mark ihr eigm. Harrimans Tod hat einen Kurssturz der Papiere der von Harriman geleitet« Eisenbahn-Unternehmungen an der New-Korker und Londoner Börse zur Folge gehabt. Theater, Karrst uns Wiffeufchaft. Chemnitzer Theater. Neues Stadt-Theater. Spielplan für die Woche vom 12. bis 18. September. . Sonutag nachmittag 3 Uhr zu ermäßigten Preis«: „Der Meno- nit", Trauerspiel. — Abends VF Uhr: (außer Abonne ment) „Carmen". Montag 7 Uhr: (10. Äbonnemrnt-Vorst.) „Die Meistersinger". Dienstag VF Uhr: (11. A.-V.) „Wallensteins Lager." — „Die Piccolomini". von Karlsruhe nach Bad Mergentheim, das bekanntlich da kaiserlich« Hauptquartier bilden wird. — Der Kronprinz, der zur Teilnahme an der Forch heimer Parade heute in Karlsruhe eintraf, weilte am Freitag in Baden-Baden zum Besuch seiner dort weilenden Schwieger mutter, der Großherzogin-Mutter Anastasia von Mecklenburg, und ihres Vaters, des Großfürsten Michael von Rußland. — Der Kaiser spendete zur Hilfeleistung für die durch Ueberfchwemmung verheerte mexikanische Stadt Monterey eine Gabe von 10000 Mk. — Alle fünf Söhne des Königs von Griechen land sind in München eingettoffen, um dort einen längeren Aufenthalt zu nehmen. — Der Reichstagsabgeordnete Schack hat sein Mandat für Eisenach-Dermbach niedergelegt und damit die schlimme Affäre zu einer Privatangelegenheit gemacht. Auch den Vorsitz im Deutschnattonalen HandlungSgehilfen- Verband hat Schack endgültig niedergelegt. — Wenn diese Ntederlegung von Aemtern und Würden auf eine schwere Nervenzerrüttung zurückgeführt wird, deretwegen Herr Schack eine Heilanstalt aufsuchen will, so erklärt daS zugleich die Verirrung des Mannes, der in seinem Kreise unermüdlich gearbeitet und sich den aufrichtigen Dank seiner zahlreichen Anhänger und Schutzbefohlenen erworben hat. — Das lenkbare Luftschiff der rheinischen Luftschiffahrt-Gesellschaft, das bei der Firma Baffe u. Selve in Altona in Auftrag gegeben wurde, ist nunmehr fertiggestellt. Mit den Probeflügen des Luftschiffes, das eine Länge von 55 Mete« hat, soll in den nächsten Tagen be gonnen werden. Eine Neuerung an dem Luftschiff ist ein der Firma Basse u. Selve patentamtlich geschützter Apparat zur Ausgleichung des Gasverlustes durch warme Luft. Die Kosten des Luftschiffes belaufen sich auf rund 200 000 Mark. — Die 10. Vertreter-Versammlung des Kyff häuserbundes, jener 2*/, Millionen Mitglieder umfassenden Organisation deutscher Kriegervereine, fand im Kaisersaale der Denkmalswirtschaft auf dem Kyffhäuser statt. Von neuem hat sich der Kyffhäuserbund an das preußische Kriegsministerium um Ueberlassung von Gewehren und Munition an die Krieger vereine gewandt, sowie um die Erlaubnis gebeten, auf den Schießständen der Truppen Uebungsschießen zu veranstalten. Mit Beifall wurde die Erklärung entgegengenommen, daß das preußische Kriegsministerium bereits über 18000 Gewehre und 1,3 Million« Patronen an die Kriegervereine abgegeben habe und daß der Kriegsminister sich freuen würde, wenn die Kriegervereine recht zahlreich von der Vergünstigung Gebrauch machten. Für die Vereine in den übrigen Bundesstaaten sind gleiche Vergünstigungen zum Teil bereits eingetreten, zum Teil find sie zu erwarten. — Auf das Huldigungstelegramm an den Kaiser dankte dieser dem Kyffhäuserbund freundlichst und versicherte, daß er unausgesetzt Interesse an der segens reichen Arbeit des Bundes nehme. — Im Berliner Bierkrieg ist die Entscheidung da hin gefallen, daß die Brauereibesitzer und Direktoren, die dem Verein der Brauereien Berlins und Umgebung angehören, beschlossen, der neuen Biersteuer zufolge vom I. Oktober ab einen Ausschlag von 2^/, Mark für das Hektoliter erheben. Vefterreich-U«gar». — Nach Beendigung der österreichischen Kaiser ma n ö v e r wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen. Kaiser Wilhelm verlieh den Kronenorden erster Klasse dem Statt halter von Mähren Frhm. v. Heinold, den Roten Adlerorden dritter Klaffe dem Bürgermeister von Jglau Jnderka und den Roten Adlerorden vierter Klasse dem Bürgermeister von Groß- Meseritsch Czermak, femer dem Grafen Harrach den Roten Adlerorden zweiter Klasse, dem Generaladjutanten Grafen Paar seine Bronzestatuette, dem Flügeladjutanten Bronn die Krone zum Roten Adlerorden zweiter Klasse, dem Flügel adjutanten Grafen Hoyos eine goldene Tabatiere, dem Oberst leutnant in der Militärkanzlei Kaltenborn den Kronenorden zweiter Klaffe, dem Kriegsminister Frhrn. v. Schönaich den Verdienstorden der Preußischen Krone, Landesverteidigungs minister Frhrn. v. Georgi die Krone zum Roten Adlerorden erster Klasse. — Kaiser Franz Josef verlieh dem Chef des Generalstabs v. Moltke die Brillanten zum Großkreuz, dem Hofmarschall Grafen v. Zedlitz-Trützschler die eiserne Krone erster Klaffe des Leopoldordens, dem Generaloberst v. Pless« eine silberne Statuette des Kaisers, dem Ober stallmeister Frhrn. v. Reischach den Leopoldsorden erster Klasse, dem Vertreter des Auswärtigen Amts v. Henisch den Leopoldsorden zweiter Klasse. Gpa »ie «. — Die Siegestelegramme des Generals Marinas sind den Tatsachen wirklich um mehrere Pferdelängen voraus geeilt. Der spanische General glaubte, er hätte die Kabylen schon, nachdem er sich zum Vormarsch zu ihrer Einkreisung entschloß. Der Brave wird aber voraussichtlich die leere Lust umschließen, denn die Rifleute haben sich bereits aus dem Bereiche des ausgeworfenen Netzes gezogen und sind daran, hinter der spanischen Front das von Truppen entblößte Melilla zu erreich« und anzugreifen. Da kann es also noch recht sonderbare Ueberraschungm geben. GrotzdrttaK«ie«. — Im englischen Unterhause richtete Gilbert Parker (kons.) an den Ministerpräsidenten Asquith die An frage, ob man annrhme, daß das Land am Nordpol zu Kanada gehöre, und ob für den Fall, daß festgestellt werde, daß Cook die amerikanische Flagge am Pol aufgepflanzt habe, dieser Akt den Vereinigttu Staaten irgend ein Recht auf die Besitznahme dieser Gegend geben würde. Der Minister präsident erhob sich unter allgemeinem Gelächter des Hauses und antwortete: „In Erwiderung des ersten Teiles der An frage bemerke ich, daß, wie ich gehört habe, am Nordpol kein Land ist. (Gelächter.) Der zweite Teil der Anfrage enthält Bla Bi « Abzi hingestellt und hartnäckig die Darstellung aufrecht erhalten wird, Cook sei auf die Nachricht von Pearys Erfolg umgekehrt, um sich daS Prioritätsrecht fälschlich zu sichern, werden von anderer Seite Peary alle moralischen Qualitäten abgesprochen. — Peary soll an den Präsidenten Taft telegraphiert haben: „Ich stelle Ihnen hiermit den Nordpol zur Verfügung", worauf dieser prompt erwiderte: „Ich weiß wirklich nicht, waS ich damit an fangen soll." — Die Gelehrtenwelt steht jetzt mit Spannung der Ent scheidung über dir Zuverlässigkeit der Cookschen Berechnungen ent gegen, die bekanntlich von einer eigens eingesetzten Kommission der Kopenhagener Universität nachgeprüft werden. Das Ergebnis kann interessanter sein als Pearys Rückkehr. Bestätigen sich Cooks Angaben, so kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß er der Erste am Nordpol war. venwrcbttr. * Zwei Schwester« als Kiudesmörderiuue«. In Seisriedsburg (Unterfranken) haben zwei Schwestern, Enkelinnen des dortigen Altbürgermeisters, ihre beiden unehelichen Kinder ermordet und in die Dunggrube geworfen. Beide Mädchen wurden verhaftet. * Zar Fähnrichstragödie ia Steadal. Der Einjährig- Freiwillige Baumgarten vom Magdeburger Husaren-Regimmt Nr. 10 in Stendal, der in der Nacht vom 15. zum 16. Juli d. I. den Fahnenjunker v. Zeuner erschoß und sich zur Be obachtung seines Geisteszustandes in der Landeshellanstalt Altscherbitz bei Schkeuditz befindet, ist von den Aerzten für unzurechnungsfähig erklärt worden. * Z« lamaltaartscheu Auftritte» kam es, wie schon telegraphisch gemeldet, Donnerstag abend in einer vom so zialdemokratischen Zentralverband der Hand lungsgehilfen und Handlungsgehtlfinnen Deutschlands nach den Arminsälen in Berlin einberufenm öffentlichen Ver sammlung. Fast die Hälfte der Teilnehmer gehörten den deutschnationalen Handlungsgehilfen an. Als der Land tagsabgeordnete Ströbel in seinem Vortrag über hohe Steuern wiederholt den Namen Schack, des Führers der Deutschnatto nalen, erwähnte, und dabei auch die Bezeichnung „Triole" gebrauchte, erhoben sie lauten Protest, der sich schließlich zum Tumult steigerte. Nun forderte der Versammlungsleiter die Führer der Deutschnationalen, Thomas, Walz und Kinder vater, zum Verlassen de» Saales auf. Die nunmehr folgende Szene spottet jeder Beschreibung. Durch den plötz lich« Abzug aller Deutschnattonalen entstand ein lebensge- sährliches Gedränge. Der Ruf „Haut sie!" war das Signal zu einer Prügelei. Spazierstöcke, Regenschirme, Bierseidel, Kaffeetassen und Gummiknüppel sausten durch die Luft, wobei mehrere Versammlungsteilnehmer klaffende, blutende Wunden davontrugen. Auf telephonische Benachrichtigung hin eilten von der Polizeiwache in der Oranimsttaße ein Leutnant und ein halbes Dutzend Schutzleute herbei, denen es nur mit Mühe gelang, die kämpfenden Parteien zu trennen. Drei der Hauptschläger, die dem sozialdemokratischen Zen tralverband angehören, könnt« sestgenommen werden. Auch gelang eS, ein« Gummiknüppelhelden festzunehmen. Der konfiszierte Gummiknüttel ist fast armdick und etwa einen Viertel Meter lang. * Eo»ksKog««I. Der Name Cook soll in einem deut schen Kognak verewigt werden. Das neue Weingesetz gibt den Groß-Destillateuren an die Hand, für den Verschnitt-Kognak einen besonderen Namen zu finden, der von der bisher ge bräuchlichen Bezeichnung Kognak abweicht. Durch öffentlichen Aufruf wird jetzt dahin gewirkt, daß der neue Verschnitt- Kognak, der in Deutschland produziert wird, den Nam« des Nordpol-Entdeckers Cook tragen soll. — Hoffentlich entpupp sich der Verschnitt-Kognak nicht als Aufschnitt-Kognak.