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H? 147 Dienst«,, »e> 29. J»»t IVO» '» -- - — --- ! - ——- » . >» Frankenberger Tageblatt -MU fir die MM -MiiytinmW Kha, d« MM -MqmK md dm ZlMal zu KrmktMg i. Zu Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Ga. — Druck und Berlag von L. V Roßberg in Frankenberg i. Sa. «»Mndtgunge« sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis kann «ine Garantie nicht übernommen werden. tzsß>bt. Lelegramme: Lageblatt Frankenbergsachsen? Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 monatlich SO Z. Lrägerlohn extra. — . Einzelnummern laufenden Monats S früherer Monate 10 4- Bestellung«« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- . stelle«, sowie von allen Postallstalten Deutschland» und Oesterreich» angenommen. Rach dem AuSlaude Bersand wöchentlich unter Kreuzband. ««-etgenprek»: Die g-gtsp. PetitzeNe oder dereu Raum 1b 4, bet LokÄ- Anzeigen IS 4: im amtlichen teil pro Zeil« 40 4; -Eingesandt" im RedaktionStetle SS Mir schwierigen und tabellarischeu Satz A»lichlau, .für Wiederholungsabdruck ErmäHigung nach feststehende« Tarif. Alk Nachwei» und Offerten-Annahme werdefl LS Extragtbahr berechnet. Juseraten-Aunahme auch durch äll« deutschen Annonce« - Expedttie ne». Kestrch Sr. MafeM des Königs Friedrich August Heil ««feem König! Franke,'nberg, den 28. Juni 1909. Der Etadtrat. «rhette» MemUneeo Schieferdecker* «lafer- Tischler- Krankevhnug-ErweiternntzSbn«. Die demnächst zum Krankenhaus-Erweiterungsbau nötig «echenden gewährleistet von der Gemeinde) verzinst alle EiMaOe» «iß SV» V« und ist geöffnet Dienstags und Freitags «achm. 2 6 Uhr. Telephon: Amt Oberlichtenau Ar. LS Nach Orten außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche im Gebiete des Weltpostvereins liegm, geschieht der Bersand unseres „Tageblattes" mit wöchentlichen Kreuzbandsendungen von uns unter Portoansatz von 2 M. SO Pfg. per Vierteljahr. In dem Konkursverfahren über da» Vermöge« der Korbwarenhändleriu Auguste Anna verehel. Schöne geb. Küttner in Frankenberg ist infolge eine- von der GemeinschUldnÜin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche BergleichStermin auf de« S. Juli ISES vormittag» 10 «hr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Der Vergleich-Vorschlag ist auf der GerichtSschreiberei des unterzeichneten Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Frankenberg, am 20. Juni 1S0S. (L 4/08) Das Königliche Amtsgericht. Schlöffe». sollen für jedes Baufach getrennt hiesigen selbständige« und geprüfte« Bauhandwerksmeisteru übertragen werden. Angebotsformulare werden im Rathause II. Obergeschoß Zimmer Nr. 12 während der Geschäftsstunden gegen Erstattung der Schreibgrbühren abgegeben, auch können ju genannt« Zeit dieSbeMtiche Zeichnungen in der Expedition der StadchlMverwaltung «ingesthen Werd««. Die Angebote sind mit Preisen und Unterschrift versehen »WIN 7. wai»»>»n«»s« tv VI»- i« verschlossenem «mfchlog mit entspracheuder Aufschrift, z. B. Klempnerarbciten Krankenhausbau, beim Stadttat zu Frankenberg Rathaus I. Ober geschoß Zimm« Nr. 3 einzureichen. Zu genannter Zeit erfolgt die Oeffnung der Angebote mit Verlesung der Forderungs endsummen im Beisein etwa erschienen« Bewerb« bez. deren rechtmäßig« Vertreter. Verspätet eingneichtt Angebote können keine Berücksichtigung finden. Frankenberg, M 28. Juni 1909. Der Stavtrut. Um 2. Juli dieses JahreS werde« Se. Majestät geruhe«, Unsere Stadt zu besuchen. Mechöchstderselbe wetden Vormittag gegen Vg 9 Uhr von Lichtenwalde her mit Wagen kommen, durch die Chemnitzer Straße und den Baderberg fahren, auf dem Marktplatze die Begrüßung durch die Königlichen und Städtischen Behörden, sowie durch Vereine entgegennehmen, alsdann zu Fuß sich nach der Zigarrenfabrik von Schieck L Sohn begeben, um sie zu besichtigen, damach aber, etwa V? 10 Uhr, mit Automobil durch die Humboldt-, Bahnhof- und Aeußere Freiberger Straße in der Richtung nach Oederan weiterfahren. Eine große Freude bereitet damit Se. Majestät unserer Stadt und der Bevölkerung. Wir dürfen uns der Erwartung hingeben, daß die Bewvhnttschast unserem geliebten Landesherrn einen herzlichen Empfang bereitet. Insbesondere bitten wir auch um eine würdige Schmückung der Häuser, namentlich der Straßen, welche von Sr. Majestät berührt werden. Bekanntmachung, öffentliche Geldsammlungeu betreffend. Auf Grund der Bestimmungen in H 103 ff. der Allgemeinen Armrnordnung vom 22. Oktober 1840, in Verbindung mit der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 24. Oktober 1890 wird hiermit folgendes zur öffentlichen Kenntnis gebracht: Zu jed« Veranstaltung, Ausschreibung und Vornahme öffentlicher Sammluuge« von Beiträgen an Geld od« Geldeswert, deren Höhe und Hing ipe in das Belieben der daran sich Beteiligenden gestellt wird, bedarf es der vorher einzuholeriM behördlichen Genehmigung, wobei es keinen Unterschied macht, ob die gesammelten Beiträge zu wohltätigen od« zu an deren Zwecken verwendet werden. Dies« Genehmigung bedarf es in gleicher Weise zu jeder, ein« derartigen öffentlichen Sammlung gleichzuachtenden Verejnnahmung von Eintrittsgeld behufs Zulassung zu öffentlichen Versammlungen, zu denen ihrem Begriff nach jedermann, ohne besonderen Bedingungen genügen zu muffen, Zutritt hat. Der Genehmigung bedarf es aber nicht bei öffentlichen Ansammlungen, in denen feste- klnlnisttugslck erhoben wird. Gesuche um Erteilung der Genehmigung sind, soweit der hiesige Verwaltungsbezirk in Frage kommt, vor Veranstaltung der beabsichtigten Sammlung unter genauer Darlegung der einschlagenden Umstände (Grund, Zweck, Ort, Zeit usw) schriftlich und rechtzeitig bei d« unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft anzudringen. Je nachdem die Sammlung in einem weiteren Bezirk, als den der Königlichen AmtS- hauptmannschaft, oder aber im ganzen Land stattfinden soll, ist nach Maßgabe von U 103 und 104 der Allgemeinen Armenordnung die Genehmigung der Königlichen Kreishauptmann- fchaft zu Chemnitz oder des Königlichen Ministeriums des Innern erforderlich. Wer ohne Genehmigung Sammlungen d« vorbezeichneten Art veranstaltet, ausschreibt od« vornimmt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 M. od« mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Die von d« kirchlichen Behörde angeordneten oder genehmigten Kollekten werden von dem Erfordernisse der polizeilichen Genehmigung nicht betroffen. Die Bekanntmachung dn Königlichen Amtshauptmannschaft Flöhst von» 19. Dezember 1890, öffentliche Geldsammlungen bett., wird hiermit aufgehoben. Flöha, am 19. Juni 1909. Die königliche Amtßhauptmaunschast. Am heutigen Tage sind für die Gemeinde Riederlichtemm in Pflicht genommen worden: Der bisherige I. Gemeindeälteste, Gutsbesitzer Friedrich Moritz Seifert, als Ge meindevorstand, der bisherige II. Gemeindeälteste, Gutsbesitzer Herman Arnold, als I. Gemeiudeältester und der Gutsbesitzer Friedrich Anton Lieber- als II. Ge- meindeältest«. Flöha, am 24. Juni 1909. Die Königliche AmtShauPtmauuschast. vscd Lewe Wmngl lieber den Vortrag des Reichskanzlers Fürsten Bülow beim Kaiser in Kiel wurde am Sonnabend in später Abend stunde dn Presse folgende von uns gestern durch Sonderaus gabe veröffentlichte Mitteilung gegeben: «ei feine« heutigen Bortrage »der die politische Lage bat der Reichskanzler Se. Majestät de» Kaiser nm seine sofortige Entlassung gebeten. Der Kaiser hat eS jedoch abgelehnt, im gegenwärtigen Augen blick dem Wunsche des Fürsten Bülow zu entspreche«. Se. Majestät wieS darauf hiu, dah «ach der einmütige« Ueberzeuguug der verbündete« Regierungen das baldige Zu standekommen d« Mnanzreform für die innere Wohlfahrt wie für die Stellung des Reiches nach «usteu «ine Lebensfrage fei. Er könne unter diese« Umständen der Erfüll««« des Wunsche- deS Fürsten aus Entbindung von seinen Aemter« nicht eher uähertrete«, alS btS die Arbeite« für di« Reichs- fina«»refor« ei« Positives n«d für die verbü«dete« Regierungen annehmbares Ergebnis gezeitigt habeu würde». Diese offiziöse Mitteilung kann nur wenig befriedigen. Wenn eS aus der einen Seite erfreulich ist, daß der Kais« dm ohne Zweifel schwer zu ersetzenden Fürsten Bülow hält, so ist auf der anderen Seite die ungewisse Haltung dn Re gierung zu bedauern. Etwas wie Resignation klingt aus der Mitteilung. D« Kais« will dem RücktttttSgesuch deS Fürsten Bülow nicht eh« nähertrrten, als bis „die Arbeiten für die Reichsfinanzreform ein positives und für die vnbündeten Regierungen annehmbares Ergebnis gezeitigt haben würden." Soll daS heißen, daß Fürst Bülow beabsichtigt, nachzugeben, seinen bisher energisch vertretenen Standpunkt inbezug auf die Erbanfallsteuer zu verlassm und mit dem mit dm Konservativen verbündeten Zentrum zu verhandeln? Ein Optimist kann ja zwischen den Zeilen auch lesen, daß das befriedigende und annehmbare Ergebnis von einem neuen Reichstag gezeitigt werdm soll. Ab« die Hoffnung auf diesen Schritt der Re gierung ist sehr gering. Und doch könnte es unseres Er achtens dir Regierung wagen, an das Volk zu appellieren. Sie wird rbmfowmig im Stich gelassm werden, wie im Ja nuar 1907. Ueb« den Besuch des Fürsten Bülow bei dem Kaiser in Kiel wird im Einzelnen berichtet: D« Reichs kanzler traf am Sonnabend früh 8 Uhr 21 Min. in Kiel ein und begab sich sofort an Bord der „Hohenzollern", wo er bis 1 Uhr blieb. Kurz vor 3 Uhr nachmittags reisten der Reichskanzler und der Chef des ZwilkabinettS nach Ber lin zurück. Uebereinstimmend melden die Berliner Blätter, daß die Begrüßung zwischen Kaiser und Kanzler auf der „Hohenzollern" herzlich war, und sofort auf dem Sturmdeck eine Rücksprache unter vier Augen stattfand. Diese dauerte 1'/» Stundm uud soll als Resultat bestimmte Be schlußfassungen gezeitigt haben. Die Herren vom Gefolge und die Gäste des Kaisers standen in Gruppen auf dem Ober deck herum od« wandelte« dort auf und ab und ergingen sich in lebhaftesten Diskussionen über die Lage. Alle stimm ten darin überein, daß die Situation eine äußerst unerfreu liche ist und eine baldige Klärung unbedingt im Jnteresse deS Ansehens des Reichs und auch aus sachlichen Gründen ge boten ist. Allgemein wird es dabei angenehm empfundm, daß das Ausland, speziell die englische Presse, ein ziemlich ruhiges und zurückhaltende« Urteil Über die Lage fällt. Bemerkenswert ist, daß der „Lokalanzeiger", der mit die beste Prrßkundschaft der Wilhelmstraße ist, anscheinend halb- osfiziöS inspiriert, meldet, daß besondere „Uebnraschungm" die Kaiser-Kanzler-Unterredung nicht bringen werde. JnLtm Bülow um diese Unterredung nachsuchte, hatte «lediglich die Absicht, sich d« kaiserlichen Zustimmung zu vergrwifsern, daß « die Pflicht habe, auszuharren. Ueb« die Stimmung des Kaisers, der alS König üb« die preußischen Stimmen im BundeSrat zu vnfügen hat, besteht, wie der „Franks. Ztg." auS Berlin gemeldet wird, kein Zweifel. Man weiß längst, auch aus dem Telegramm, das der Kais« an Bülow nach dessen letzter Rede richtete, daß er in d« Frage der Finanzreform mit lebhaftem Jnteresse hinter dem Reichskanzler steht und daß « sich auch innerhalb d« ihm verfassungsrechtlich gegebenen Möglichkeiten bemüht hat, den Widerstand der Konser vativen zu btstitigen. Dtt Kaiser hat in dtt letzten Zeit