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b«ß erfolgte in bester Ordnung Der Grund der Lan dts liegt im großen Gasverlust. DaS Luftschiff hatte schwer «gen den Wind zu kämpfen, wobei viel Gas verloren wurde: owch wurde eS infolge der Sonnenwärmt und der geringen Mrtorstoajt bis 1200 Meter in die Höhe getrieben und als «Haids die Erkältung eintrat, ging eS herunter Infolge des großen Gasverlusts wurden alle entbehrlichen Gegen stände iiber Bord geworfen, sogar der Mmimaxapparat und ein großer Teil de« Benzinvorrat» mußte geopfert werden Arkedrichsdafe«. ^Zeppekt« H- tft heute früh O Uhr in Mansell gelandet, nachdem er vergangene Stacht IM Uhr 4« Mia. in Tchemmerderg wieder auf- gefttegen war. Die Bevölkerung brachte dem Grafen überall begeisterte Huldigungen dar. Das Gerücht, twifche« de» Grafen und dem Oberingeaieur Dürr de- Weh« Differensen, wird offiziell als völlig haltlos erklärt. Artedrtchthgfe». Gras Zeppelin äußerte sich über die Pfingstfahrt dahin, er sei wohl möglich gewesen, daß er unter sehr günstigen Umständen Berlin einen Besuch abgestattet hätte, keinesfalls aber hätte er eine Landung be- abstchtigt. Die Umstände hätten sich in verschiedener Hinsicht doch nHt so günstig gezeigt, wie sie erwartet wurden. Aew-G»rk Wilbur Wright, der »ur Zeit in Dayton weilt, erllarte in einer Unterredung über die Pfingstfahrt des Grafen Zeppelin, er würde sich nunmehr nicht wundern, eines Tages zu hören, daß da- Luftschiff den Atlantischen Ozean überflogen habe. Ueber die Systeme der Luftschiffe gingen zwar seine und des Grafen Zeppelin Ansichten auseinander, sie boargnetrn sich aber auf einem anderen Gebiete, nämlich de« Studium der Luftströmungen, die genau zu kennen für dir Lustschiffahrt von der größten Wichtigkeit fei. Zeppelin habe diesbezüglich große Erfahrungen gemacht, die auch für die anderen Luftschiffer von großem Nutzen seien. Wilbur Wright schloß, wir hoffen, dem Grasen beweisen zu können, wie danÜar wir ihm für diese Dienste sind. Der Typ des Luftschiffes des Grafen ist vor allem ein origineller und wird, wenn er noch verbessert wird, die größten Vorteile besitzen. oeMleb« mW rrcbtitcbet Frankenberg, 2. Juni 1909. s Reite Vilser bo« Tage. Wir brachten zum Aus hang: Aufnahmen von der großen Frühjahrsparade in Berlin: der Kaiser an der Spitze der von der Parade zurückkehrenden Fahnenkompanie; von der Feier des 100jährigen Todestages Josef Haydns; Errichtung eines Schill-Denkmals in Ohlau. f Meisterprüfungen. Wie von der Gewerbekammer Chemnitz mitgeteilt wird, haben seit Ende März bis zum Schluffe des Monats Mai 1909 wieder 67 Handwerker im Kammerbezirk die Meisterprüfung vor der von der Kgl. KreiS- hauptmannschaft errichteten Prüfungskommission abgelegt und bestanden, und zwar 10 Bäcker (darunter Oskar Georg Bau mann in Frankenberg), 13 Barbiere und Friseure bez. Perücken macher, 13 Fleischer, 2 Glaser (darunter Georg Paul Gaudlitz in Frankenberg), 1 Klempner, 6 Dachdecker (darunter der Ziegeldecker Karl Max Müller in Frankenberg), 13 Schlosser, 5 Schmiede, I Schuhmacher, 2 Stellmacher und 1 Tischler. Bekanntlich erwirbt der Handwerker, vorausgesetzt, daß er das 24. Lebensjahr vollendet hat, nach dem Gesetz, betreffend den kleine« Befähigungsnachweis, durch das Bestehen der Meister prüfung das Recht zur Anleitung von Lehrlingen. Die Prü- fuug ist insofern für den Handwerker von hoher Bedeutung. Auffallald ist in dem Namensverzeichnis obiger Jungmeister, daß unter den 13 Schlossern sich 9 aus Roßwein befinden. E» ist anzunehmen, daß dies solche junge Meister sind, die in direktem Anschluß an den Unterricht an der Schlosser schule zu Roßwein die Meisterprüfung machen — ein Um stand, der aus guten Stand der genannten Fachschule, welche fast ausschließlich dem deutschen Handwerk dient, schließen läßt. s Laitde-lotterie. Die Ziehung der ersten Klasse der lös. König!. Sächs. Landeslotterie findet am 16. und 17. Juni statt. s Ausrufe« der ZugSverspätuugeu in de« Warte- rö««ex. Die Eisenbahnverwaltung hat bestimmt, daß die Zugsverspätungen von zehn Minuten und mehr und die nachherige Abfahrt der verspäteten Züge auf allen Stationen aüszurufen sind, auf denen die Zugsverspätungen durch An schrift bekannt gemacht werden, also auch auf denjenigen Stationen, auf denen das Abrufen der fahrplanmäßig ver kehrenden Züge weggefallen ist. f Der Küuigt« Larola-Gedächtnis-Stiftung ist aus Anlaß des Geburtstages des Königs von einem hochherzigen Freunde der Stiftung in Dresden die Summe von 500 M. überwiesen worden. f Die «ächste Vertreterversammlung des Sächsischen LehrerveretuS oll am 26. und 27. September dieses Jahres in Dresden stattfinden. Für die Tagesordnung sind folgende Punkte in Aussicht genommen: I) Schulleitung und Schul aufficht. 2) Verhandlungen über die noch ungeklärten Punkte der Schulgesetzreform (vorbereitet durch die Bezirksvereine Dresden, Chemnitz und Leipzig). 3) Beratung der Auswahl des Memorierstoffcs nach den Vorschlägen der Chemnitzer Kommission für die Reform des Religionsunterrichts, nach denen einschließlich einiger neuaufgenommener Verse die Zahl der in der Volksschule zu erlernenden Bibelsprüche künftig auf 166 (gegen jetzt 269) und die der Gesangbuchverse auf 110 (gegen 153) herabgesetzt werden soll. — Auf der nächsten Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervereins, die in Leipzig abgehalten werden soll, soll das Thema: „Die allgemeine Volksschule mit besonderer Berücksichtigung des Mannheimer Systems" zur Beratung gestellt werden. s Werk der RSchsteuliebe i« Sachseulande. Im ersten Vierteljahr 1909 wurden nach einem durch mehrere Nummern des N. Sächs. Kirchenbl. durchlaufenden Verzeichnis im Königreich Sachsen folgende Summen für Zwecke ^>er Nächstenliebe gespendet: 18 575 M. für Kirchen und kirchliche Zwecke, 56 700 M. für Schulen und Unterrichtszwecke, 474000 M. für Arbeiterwohlfahrt und zur Fürsorge für An gestellte, 271516 M. für Arme und Kranke, Witwen und Waisen, Kinder und sonstige Hilfsbedürftige, 127 000 M. für andere gute Zwecke, also im ganzen 947791 M., einschließlich aber der König Friedrich August-Stiftung in Plaue bei Flöha, derm Geldwert nicht angegeben ist, weit über eine Million Mark. -s M»»dp«ster«tt. Eine totale, auch bei unS sichtbare Mondfinsternis ereignet sich in der Nacht vom 3. zum 4. Juni, also vom Donnerstag zum Freitag. Wer Zeuge des himm lischen Schauspiels sein will, muß freilich entweder sehr spät zu Bette gehen oder sehr zeitig ausstehrn. Denn die Ver finsterung des Mondes beginnt 12 Uhr 39 Minuten und endet 4 Uhr 11 Minuten. Außer in Europa ist diese Ver finsterung des freundlichen Trabanten unserer Erde auch im üdwestlichen Asien, im Indischen Ozean, in Südamerika und n der südöstlichen Hälfte Nordamerikas sichtbar. Das Ende der Mondfinsternis kann bei n»S nicht beobachtet werden, weil der Mond hier bereits gegen 4 Uhr untergeht. f AaerSwaltze. Der nächste GerichtStag des Franken - berger Amtsgerichts für dir Ortschaften AuerSwalde und Garns- dorf wird am 25. Juni in Döllings Schankwirtschaft zu Auerswalde abgehalten. Geschäfte, die auf diesem Gerichts tag erledigt werden sollen, sind entweder beim Kgl. Amts gericht oder bei den Gemeindevorständen zu Auerswalde und Garnsdorf anzumelden. fi-. Flöha. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Mai 1909 350 Einzahlungen im Betrage von 82016 Mk. 77 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 179 Rück zahlungen (Einlagen und Zinsen) im Betrage von 71527 Mk. 68 Pfg. Der Barbestand betrug Ende dieses Monats 23 747 Mark 10 Pfg. Neu ausgefertigt wurden im genannten Monat 54 Einlagebücher. Monatsumsatz 234115 Mk. * 4 — Lv«ze«aa. Am Montag mittag 2 Uhr entstand im Gückelsberg, und zwar im Grundstück des Kommerzienrats Vogel, ein Waldbrand, durch den ein beträchtliches Stück Buschholz und ein Teil der dort stehenden Fichtenschonung vernichtet wurde. — MohSSors. Gestern abend ertrank in dem Dignv- wityschen Mühlgraben in Mohsdorf der Tischlerlehrling Kurt Vasold aus Burkersdorf beim Baden. Ein Herzschlag machte dem Leben ein jähes Ende. — Euba. Vergangene Nacht in der ersten Stunde wurde das zum Höppnerschen Gute gehörige Seitengebäude vollständig eingeäschert. Die Entstehungsursache ist unbekannt. — Dresden. Der 1. Deutsche Blindentag tritt heute hier im Saale des „Volkswohles" zusammen, um über die Blindenfürsorge und die Hebung ihrer Lage zu beraten. Gestern vormittag erfolgte die Eröffnung des Bureaus im „Volkswohl", sowie die Eröffnung der kleinen, aber sehr interessanten Ausstellung. Sie umfaßt über 100 Nummern und zerfällt in vier verschiedene Abteilungen, und zwar in Lehr- und Unterrichtsmittel, in Beschäftigungs- und Unter haltungsmittel, in Apparate, Schreibmaschinen und Schriften zum Gebrauch für Blinde, sowie in Werkzeuge und Gegen stände aller Art zur Verwertung bezw. Erleichterung im praktischen Beruf der Blinden und von Blinden angefertigte Arbeiten. — DreSde«. Am zweiten Feiertag nachmittags badeten die zwei 13jährigen Knaben Schneider aus Boxdorf und Mehlig aus Neureichenberg in einem großen Wassertümpel, wobei beide Knaben aus noch unaufgeklärte Weise den Tod gesunden haben. Erst am dritten Feiertag früh gelang es, die Leichen der beiden Knaben aufzufischen. — Dresse«. In Wilmsdorf, wo 1776 der Frei heitskämpfer Ferdinand v. Schill geboren wurde, fand am Montag an dem schlichten Denkmal, das man dem Helden dort errichtet hat, eine Gedenkfeier seines hundertjährigen Todestages statt. Das Denkmal, ein rohbehauener Sand steinobelisk mit dem in Bronze gegossenen Medaillonporträt Schills, steht inmitten des freundlichen Ortes links vom Ge burtshause Schils, das zum dortigen Rittergut gehört. Zu der Feier hatten sich neben verschiedenen Vereinen und Korpo rationen zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Auch zwei Ver wandte Schills, die preußischen Hauptleute v. Jonston, wohnten der Feier bei. Nach der Begrüßungsansprache des Vorsitzen den des Denkmalkomitees, Bräutigam-Possendorf, hielt Schrift steller Max Bewer-Laubegast die Festrede. Der Redner zog Vergleiche zwischen Schills Heldentod und dem vor zehn Jahren erfolgten Hinscheiden Bismarcks. Deutschland stehe jetzt erst im Frühling seiner Geschichte, und doch scheine es manchmal, als ob eisige Nachtfröste diesen Frühling zu be einträchtigen suchten. Man könne dies z. B. an der gegen wärtigen Haltung des Reichstags in der Finanzresormfrage sehen. In solchen Tagen sei es gut, das Herz wieder ein mal an den Helden früherer Zeiten aufzurichten. Weiter ge dachte Redner der Eltern Schills, die einem deutsch-böhmi schen Adelsgeschlecht entstammten. Nach einem Schlußwort des Pastors Pflugbeil-Possendorf folgte sodann die Nieder legung von Kränzen seitens der Deputationen. Gesänge um rahmten die Feier. — Ptr«a. Das dem Mechaniker Herrn B. gehörige Motorboot kam am Sonnabend stromabwärts mit vier In sassen gefahren und wollte dem Raddampfer „Antonie", der mit einem Schleppzuge stromauf fuhr, ausweichen. Die mäch tigen Wellen des Dampfers brandeten gegen den niedrigen Bordrand und schlugen schließlich in das Boot. Zwei In sassen schienen ängstlich geworden zu sein, sie sprangen her aus, wobei der eine von ihnen den Rettungsring ergriff. Durch das Abspringen geriet das Boot ins Kentern und die beiden Insassen stürzten ins Wasser. Während es dreien ge lang, schwimmend das Ufer zu erreichen, versank der 22jäh- rige Buchhalter Funfack aus Copitz, der des Schwimmens unkundig war, in den Fluten. Die übrigen Personen konnten ihm leider keine Hilfe bringen und auch zweien auf einer Schaluppe sofort herbeigeeilten Schiffern gelang es nicht, den Unglücklichen den Fluten der Elbe zu entreißen. Die drei Geretteten konnten sofort in einem Hause an der Elbe ihre Kleider wechseln und erholten sich sehr bald von dem Schreck. — Rochlitz. Wie aus kleinen Ursachen große Wirkungen entstehen, zeigte sich bei der am Mittwoch abend erfolgten Alarmierung der Feuerwehr. Ein hiesiger Tierarzt, so berichtet das „Rochl. Tgbl.", wurde eilends nach Zettcritz zur Hilfe bei einem erkrankten Tiere gerufen. „Wo brennts denn schon wieder?", fragte er den als Boten gekommenen Knaben. „Auf Rittergut Zetteritz" lautete die Antwort. Dies Gespräch war vermutlich auch an andere Ohren gedrungen, denn bald darauf verbreitete sich die Nachricht, im Rittergut Zetteritz brennt cs. Die Feuerwehr erfuhr dies gleichfalls, die Mannschaften wurden zusammengerufen, die Pferde an die Spritze geschirrt und im Sturmschritt ging es nach Zetteritz. Dort sah sich die Feuerwehr, gleich den erstaunten Orts bewohnern, vergebens nach dem Brandherd um. Später erst klärte sich das Mißverständnis auf. — Jedenfalls ist e- aber besser, eine Feuerwehr zeigt sich einmal allzu eifrig, als allzu saumselig. — ReuftäStel. Der Haushaltplan für die hiesigen städtischen Kassen auf daS laufende Jahr schließt ab mit einem Gesamtbedarf von 151000 Mk.,'wofür 111700 Mk. Deckungs mittel vorhanden sind, hierunter 60000 Mk. Zuschuß aus dem vorjährigen Reingewinn der Sparkasse. Die Schulkaffe erfordert 48100 Mk., die Schuldentilgung 28 700 Mk, Be soldung der städtischen Beamten 30100 Mk, die Armenkasse 9000 Mk. usw. Infolge des größeren Fehlbetrages hat sich die Erhöhung der Anlagen nötig gemacht; der einfache Steuer satz wird zehnmal, bisher neunmal, erhoben. — Olber«ha«. Die älteste der sächsischen Zündholz fabriken kann gegenwärtig auf ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens zurückblicken. Wohl war in den vierziger und fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an verschie denen Orten des holzreichen Erzgebirges versucht worden, die Herstellung von Zündhölzern einzubürgern, aber von all jenen frühesten Unternehmungen dieser Art blüht in der Gegenwart nur noch die im Mai 1859 von dem Kolonialwarenhändler Anton Robert Schuster in Olbernhau i. Erzg. begründete Zündholzfabrik, die sich aus bescheidenen handwerksmäßigen Anfängen zu einem modernen Großbetriebe entwickelt hat. Sie hat mit dazu beigetragen, daß sich das so günstig in einer Verbreiterung des Flöhatales gelegene Walddorf Olbern hau in eine zukunftsreiche Fabrikstadt verwandelte. Der Be gründer starb bereits 1873. Seit 1888 ist das Unterneh men, das über 200 Arbeiter beschäftigt, eine G. m. b. H. auf Rechnung der Erben.' — Auuaberg. Das Kgl. Ministerium des Innern hat auf das Gesuch des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erz gebirge genehmigt, daß gelegentlich des am 25. September d. I. hier stattfindenden Zuchtviehmarktes eine Ver losung von erzgebirgischen Zuchtrindern und an deren landwirtschaftlichen Haustieren veranstaltet und der Los verkauf aus ganz Sachsen ausgedehnt wird. ' — Kirchberg. Die hiesige Stadtvertretung hat die Er richtung eines Volksbades beschlossen. Die Kosten sollen von der Kramerschcn Volksbad-Stiftung im Betrage von 37000 Mk., der Rest aus städtischen Mitteln bestritten werden. — Pltitza. Das Schlettersche Wohnhaus brannte, während die Bewohner abwesend waren, vollständig nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. — Planitz. Auf den v. Arnimschen Kohlen werken hier sind vom Bergherrn aus freiem Antrieb einige Sicherheitsmänner (Grubenkontrolleure) eingeführt wor den. Sie werden von den Arbeitern aus ihrer Mitte ge wählt (in geheimer Wahl) und vom Werke bezahlt. Das genügt den Organisierten aber noch nicht; sie wollen unab hängige, vom Staate bezahlte Arbeiterkontrolleure. Die Ein richtung der Sicherheitsmänner ist übrigens die erste dieser Art im Zwickauer Revier und in Sachsen überhaupt. — A«e. Die industriereichste und seit mehreren Jahren größte Stadt des oberen Erzgebirges, das freundlich zwischen bewaldeten Bergen in ein herrliches Tal eingeengte Aue rüstet sich zum Empfang des sächs. Gastwirtsverbands, der vom 14. bis 17. Juni seine Hauptversammlung daselbst abhält. Wird die Bürgerschaft dabei ihre oft und gern gezeigte Gast freundschaft aufs neue bekunden, so wird einen ganz besonderen Anziehungspunkt die Ausstellung bilden, welche in den gleichen Tagen hier veranstaltet wird. Weit über 150 Aus steller werden die neuesten Errungenschaften des Gastwirts- und Kochkunst-Gewerbes, aber auch zu einem Teil der hiesigen so überaus vielseitigen Industrie zeigen. Den auswärtigen Besuchern wird reiche Abwechslung und großes Vergnügen geboten, denn neben den geschäftlichen Versammlungen weist die Festordnung mehrere Ausflüge in die herrliche Umgegend auf, sogar einen Spaziergang für die Damen, letzterer ver bunden mit Kaffeekränzchen und einem Frcitrunk. Haupt anziehungskraft wird auch ein Volks- und Marktfest am 16. Juni (Mittwoch) bieten und dann am Donnerstag ein Ausflug mittels Sonderzugs nach Eibenstock. — Bischofswerda. In Niederputzkau wohnt eine Familie, von der der Vater und seine 7 Söhne des Königs Rock getragen haben. Der Vater Ernst Steglich diente von 1857 bis 1863 beim Gardereiter-Regiment in Pirna, der erste Sohn diente beim Fußartillerie-Regiment Nr. 12 in Metz, der zweite beim Infanterie-Regiment Nr. 179, der dritte beim Husaren-Regiment Nr. 18, der vierte beim Infanterie-Regiment Nr. 105, der fünfte beim Infanterie-Regiment Nr. 103, der sechste beim Grenadier-Regiment Nr. 101 und der siebente beim preußischen 4. Garde-Regiment zu Fuß. Der fünfte Sohn hat die Expedition nach China mitgemacht, hat an zwei Gefechten teilgenommen und ist gesund in die Heimat zurück gekehrt. ragttgtrcdicdtt. »e««Iche» »««ch. -- König Friedrich August ist, wie aus Nieder stetten in Württemberg gemeldet wird, am Montag früh mit dem Kronprinzen, den beiden Prinzen und den drei Prinzessinnen nebst Gefolge auf dem dortigen Bahnhof ein getroffen. Er wurde vom Fürsten Johann Hohenlohe-Barten stein empfangen. Die hohen Herrschaften fuhren sodann im Wagen zum Schlosse. — Der Legationssekretär Graf Hohenthal, zweiter Sekretär der deutschen Botschaft in Paris, ist vor gestern nacht nach kurzem Krankenlager infolge einer Leber- Entzündung gestorben. — Das 10. Armeekorps in Hannover hat einen neuen „Kommandierenden" erhalten, den bisherigen Kom mandeur der 10. Division Generalleutnant Emm ich aus Posen. Mit dieser Beförderung ist die Reihe der bürger lichen Offiziere in den höheren Kommandostellen der Armee um eine neue Persönlichkeit vermehrt worden. * P fing st-Kongresse. Der in Weimar versammelte Deutsche Erziehungstag, auf dem Professor Ostwald über „Idealismus und Humanismus" sprach, hatte von dem