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4 68 Zahrgäng- Vsgründei 184L KMU für die MM KMmMmW UU di; MM AMM im- dm Mut z« AmttM i. A. BerantwortNcher Redaktevr: Ernst Roßberg in Frankenberg l. Ga. — Druck und Verlag von C. G- Noßberg in Frankenberg i. Sa, Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis kann eine Garantie nicht übernommen werden. Aü4-ö1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages, «gäbe- Kür Aufnahme hon Anzeigen an bestimmter Stelle reichs kann eine Garantie nicht übernommen werden. Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausl pellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Anzeigenpreis: Die 6-gcsp. Pktstzeile oder deren Räum 1b bei Lokal- Anzeigen 12 H; im amtlichen Teil pro Aelle 40,„Eingesandt" im Redaktionsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris.. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b Exirggebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auck durch alle deutschen Annoncen -Eruditionen. Bekanntmachung» betr. den freiwilligen Eintritt zum mehrjährigen aktiven Militärdienst. 1. Jeder junge Mann kann schon nach vollendetem 17. Lebensjahre freiwillig zmn aktiven Dienst im stehenden Heere oder in der Marine eintreken, falls f er die nötige mora lische und körperliche Befähigung hat. 2. Wer sich freiwillig zu zwei- oder dreijährigem aktiven Dienst bei den Fußtruppen, den Maschinengewehr-Abtei lungen, der fahrenden Feldartillerie oder dem Train, oder zu dreijährigem Dienst bei der reitenden Artillerie, oder zu drei- oder vierjährigem Dienst bei der Kavallerie melden will, hat zunächst bei dem Zivilvorsitzenden der Ersatz-Kommission seines Aufenthalts ortes (d. i. in Sachsen der Amtshauptmann) die Erlaubnis zur Meldung nachzusuchen. 3. Der Zivilvoi sitzende der Ersatz-Kommission gibt seine Erlaubnis durch Erteilung eines Meldeschein-. Die Erteilung des Meldescheins ist abhängig zu machen: a) von der Einwilligung des Vaters oder Vormundes, b) von der obrigkeitlichen Bescheinigung, daß der zum freiwilligen Dienst sich Mel dende durch Zivilverhältnisse nicht gebunden ist sind sich untadelhaft ge führt hat. 4. Den mit Meldeschein versehenen jungen Leuten steht die Wahl des Truppenteils, bei welchem sie dienen wollen, srei. Sie haben ihre Annahme unter Vorlegung ihres Melde scheins bei dem Kommandeur des gewählten Truppenteils nachzusuchen.*) Hat der Kommandeur keine Bedenken gegen die Annahme, so veranlaßt er ihre körper liche Untersuchung und entschcidet über ihre Annahme 5. Die Annahme erfolgt durch Erteilung eines Aunahmescheins. 6. Die Einstellung von Freiwilligen findet nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März in der Regel am Rekruten-EiusteüungStermin (im Oktober) und nur in soweit statt, als Stellen verfügbar sind. Außerhalb der angegebenen Zeit dürfen nur Frei willige, welche auf Beförderung zum Offizier dienen wollen, oder welche in ein Militär- Musikkorps einzutreten wünschen, eingestellt werden. Hierbei ist daraus aufmerksam zu machen, daß die mit Meldeschein versehenen jungen Leute, ganz besonders aber die, welche zum drei- oder vierjährigen aktiven Dienst bei der Kavallerie cintrcten wollen, vorzugsweise dann Aussicht auf Annahme haben, wenn sie sich, bei sonstiger Brauchbarkeit, bis 31. März melden, aber nicht zu sofortiger Einstellung, sondern zur Einstellung am nächsten Rekruten-Einstellungstermine. Wenn keine Stellen offen find, oder Freiwillige mit Rücksicht auf die Zeit ihrer Mel- d ni nicht eingestellt werden dürfen, so können die Freiwilligen angenommen und nach Ab nahme ihces Meldescheins bis zu ihrer Einberufung vorläufig in die Heimat beurlaubt werden. 7. Die freiwillig vor Beginn der Militärpflicht — d. i. vor dem 1. Januar des Ka lenderjahres, in welchem der Betreffende das 20. Lebensjahr vollendet — in den aktiven Dienst eingetretcnen Leute haben den Vorteil, ihrer Dienstpflicht zeitiger genügen und im Falle des Verbleibens in der aktiven Armee und Erreichens des Unteroffiziers-Dienstgrades bei fortgesetzt guter Führung den Anspruch auf den ZivilverjbrgungSschein und die Dienst prämie von 1000 Mark bereits vor vollendetem 32. Lebensjahre erwerben zu können. 8. Mannschaften der Fußtruppen, der Maschinengewehr-Abteilungen, der fahrenden Feldartillerie und des Trains, welche freiwillig, und Mannschaften der Kavallerie und reiteu- *) Für dcn Eintritt bei den sächsischen Eisenbahnkowpanien und der sächsischen Telegraphen» kompanie in Berlin sind die Anmeldungen an den Kommandeur des König!. Preuß. Eisenbahnregiments Nr. 2 bezw. des König!. Preuß. TelcgraphenbataillonS Nr. 1 zu richten. den Artillerie, welche gemäß ihrer Dienstverpflichtung im stehenden Heere drei Jahre aktiv gedient haben, dienen in der Landwehr I. Aufgebots nur drei statt fünf Jahre. Dasselbe gilt auch für Mannschaften der Kavallerie, welche sich freiwillig zu einer vierjährigen aktiven Dienstzeit verpflichtet und diese Verpflichtung erfüllt haben. 9. Diejenigen Mannschaften, welche bei der Kavallerie freiwillig vier Jahre aktiv ge- dient haben, werden zu Hebungen während des Reserveverhältnissrs in der Regel nicht heran gezogen ; ebenso wird die Landwehr-Kavallerie im Frieden zu Ucbnngen nicht eirwerufen. 10. Militärpflichtigen, welche sich erst im Musterungs-Termine freiwillig zur Aushebung melden und dadurch auf das Los verzichten, erwächst ein besonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppenteils nicht. , KriegSministeri««: Gemeindeverbandsgiroverkehr. Zur ^Aufklärung über die Bedeutung, den Zweck und das Geschäftsverfahren^des Giro verkehrs des Verbandes Sächsischer Gemeinden wird Donnerstag, den 14. Januar dieses Jahres, Abend /,S UH>HmWotel?„Rdß" hier e kein gehalten werden, woran sich eine allgemeine Aussprache anschließen soll. Es wird hiermit mit dem Bemerken zu zahlreichem Besuche der Veranstaltung ein geladen, daß der bezeichnete Giroverkehr für jeden» selbständigen Einwohner von größter Wichtigkeit ist. Frankenberg, den 9. Januar 1909. Der Stadtrat. Aufruf! Zur Linderung der furchtbaren Not, welche durch Erdbeben über Süditalien heidin- gebrochen ist, hat sich für das Deutsche Reich ein „Deutsches Hilfskomitee" unter dem Pro tektorate Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin gebildet, welchem u. a. das Zentral-Komitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuze angehört. Letzterem ist insbesondere die Aufgabe zugefallen, tunlichst rasch die Beschaffung von Gegenständen zu bewirken, welche zur Ürltirr- bringung der Notleidenden und deren Versorgung mit Bekleidung und. Nahrung dienen. Der unterzeichnete Landesausschuß ruft daher zur Spendung solcher Gegenstände hier mit auf; namentlich sind sofort benötigt: Bettwäsche, Lagerdecken, Leibwäsche, Kleider, sowie Konserven. .. Zur Annahme von Spenden sind bereit: in Dresden der Lande^vcrein vom Roten Kreuz (Zinzendorfstraße 7 I.) und der Albertverein (Gerokstraße 65), außerhalb Dresden die Vorsitzenden der örtlichen Zweigvereine obengenannter Vereine. Bon der Hergabe gebrauchter Gegenstände wird gebeten, Abstand zu nehmen. Der LandeSausschutz der Vereine vom Roten Kreuz im Königreiche Sachfen. Der Ehrenvorsitzende: Prinz JohanuMeorg, H z S Von feiten des A l b e rck v e r e i n s: v. Wardenburg, Generalmajor z. D. Von feiten des Landesvereins vom Roten Kreuz im König r. Sachsen: I). Graf Bttzthum, Wirklicher Geheimer Rat. Unter Bezugnahme auf vorstehenden Ausruf erklärt sich unterzeichnete Vorsitzende zur Entgegennahme von Spenden gern bereit. Flöha, am 9. Januar 1909. Der Albert-Zweig-Verein. Elisabet Dost, Vorsitzende. irleSenrklänge vom Kalkan. Konstantinopel. Der Grostwesir hat gestern dem österreichisch-ungarischen Botschafter, Markgrafen Pallavicini, offiziell mitgeteilt, Vast er sich mit seine« Kollege« über das Angebot Oesterreich-Ungarns beraten habe und dast das Angebot vom Kabinett angenommen wurde. * In den letzten Tagen schien es, als wenn die Balkan- krists sich immer weiter zuspitzen würde, nicht nur, daß die Beziehungen zwischen Oesterreich und Serbien einen hohen Spannungsgrad erreichten, es hatte auch den Anschein, als ob das Verhältnis zur Türkei einem Konflikt entgegentreibe und man weiter denn je von einer Verständigung entfernt sei; ja es gab sogar ängstliche Gemüter, die schon einen Krieg zwischen Oesterreich und der mit Serbien und Montenegro verbündeten Türkei als unabwendbar voraussahen. Umso erfreulicher muß daher die Nachricht von einer Verständigung wirken. Am Sonnabend waren die direkten Verhandlungen zwischen Oester reich und der Türkei in Konstantinopel wieder ausge nommen worden, bei welcher Gelegenheit der Botschafter, Markgraf Palavicini, namens seiner Regierung nicht nur die Bereitschaft erklärte, eine Erhöhung der türkischen Zölle von 11 auf 15 Prozent anzunehmen und der Er richtung gewisser türkischer Monopole zuzustimmen, sondern auch der Türkei als Ersatz für die Annexion Bos niens und der Herzegowina und für die in den beiden Provinzen liegenden ehemaligen türkischenStaatsgüter den Betrag von 45 Millionen zu zahlen. Diese letz tere Zusage war an die Bedingung geknüpft, daß darüber ein Schiedsgericht entscheiden solle, ob es sich bei den Staats gütern um ottomanisches Staatseigentum, oder um Eigentum der beiden Provinzen handle. Damit hatte die österreichische Regierung ein weiteres Entgegenkommen gezeigt, nachdem man sich in Wien bisher auf das Entschiedenste gesträubt hatte, eine Entschädigungs summe in bar zu zahlen und sich nur zu wirtschaftlichen Zu geständnissen verstehen wollte. Diese Wendung ist wohl in erster Linie mit darauf zurückzuführen, daß man in Ungarn, wo sich der schärfste Widerstand gegen eine Barentschädigung geltend machte, schließlich doch zur Einsicht kam, daß man im Interesse des Gesamtwohls eine Konzession gewähren müsse, da andernfalls ein Ende der Wirren nicht abzusehen wäre. In Konstantinopel hat man das österreichische Anerbieten günstig ausgenommen, und die Annahme des Anerbietens durch den Ministerrat in Konstantinopel hat die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Balkankrise stark befestigt. Mag die weitere Abwicklung der Angelegenheit sich auch noch eine Weile hinziehen, das Eis ist geschmolzen und ein Nachlassen der allgemeinen Spannung mit Sicherheit zu erwarten. Nur ein Teil der Londoner Presse ist enttäuscht und ver mag seinen Aerger über diese Wendung nicht zu verhüllen. Dieser Teil der englischen Presse richtet Hetzartikel an Ser bien und Montenegro, beschimpft den österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen, Frhrn. v. Aehrenthal, und nennt ihn den Strohmann der deutschen Reichsregierung, die auf Kosten ihres Verbündeten ihre Vormachtstellung in der Türkei zu erhalten sucht. Angesichts der Verständigung machten türkische Kaufleute wieder Bestellungen in Oesterreich-Ungarn. Der verhängnis volle Warenboykott ist damit durchbrochen und wird hoffent lich bald beendigt. Wit«. Die Zahlung der österreichischen Ent schädigung an die Türkei soll in Raten im Lause des Jahres erfolgen. Die erste Bezahlung soll 20 Prozent be tragen. Wie». Der Oesterreichische Lloyd stellte bei der Pforte in Konstantinopel für den Schaden, den er durch den Boykott seitens der Türkei erlitten hat, einen Entschädigungs anspruch von 1^/, Millionen Kronen. London. „Daily Chronicle" meldet aus Belgrad: D^s Ministerium trat gestern unter dem Vorsitz des Königs zu sammen, um die durch die österreichisch-türkische Verständigung geschaffene Lage zu beraten. Die Regierung beschloß, abzu warten, bis weitere Einzelheiten bekannt seien, und drückte die Hoffnung aus, daß die Interessen Serbiens nicht gefährdet werden würden. Neue; Leben auk Sen Wnen. Aus Messina wird berichtet: Die Ueberlebenden der Erd bebenkatastrophe sind bemüht, den Handel wieder auf leben zu lassen Gestern wurden von den Kais die Trümmer weggeschafft. Wagen und Mietkutschcn verkehren wiedir. Das Haus Cesaniello Sorrentino beförderte auf dem Wasserwege 30 000 Kisten Zitronen. Andere Handeltreibende verfahren ebenso mit verschiedenen Waren. Man wünscht vor allem, daß der Hafen von Messina wieder hergestellt wird, wie er vor dem Erdbeben gewesen ist. — Da gestern noch ein Uebcrlcbender aus den Trümmern geborgen wurde, werden die Nachforschungen bis zur letzten Hoffnung auf Er folg fortgesetzt. 800 Ueberlebende sind auf dem Dampfer „Regina Margherita" eingeschifft worden. Ein städtisches Nachrichtenamt ist eingerichtet, um auf die unzähligen An-