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- - - - — ein« gu geraum« Zeil mr^h« würde, bi« dk B«bti»d« bk >r- heit« den einzelnen Handwerk«» Übertrag« hätten und di« Warrn geiiefrtt werden könnkn; dritten« wird angeführt, daß di« Nrbettrn Pi ungleich aussall« würden; vierten« aber erwartet man, daß dir Lieferungen immer geringer werden, und r« ist schon de«Haid nicht «»geschloffrn, daß später di« Lieferungen für dk Schutz« kupp« den Armee bekieidunglämtem übertragen werden. Mit dieser letztere« Mitteilung hängt anscheinend ein« Mitteilung de« „Kon- fettionär- zusammen, wonach die Behörde gedenkr, ihren Bedarf in Zukunst in eigener Regie herzusklkn und die Prioatinduftrie — wenn auch vorläufig noch nicht ganz, so doch allmählich — au»zu schalten. Ein solche« Vorgehen und ein« so weitgehend« Aenderung steht denn doch nicht zu befürchten, schon «eil man sich an maßgebender Stelle selbst keine«weg« verhehlt, daß die Urbernahme der Arbeiten in eigen« Regi« sich unvergleichlich viel teuerer stellen würde, al« deren Uebertragung an bewährte Fabri« kanten. « — Der Wahlkampf i» Reich«ta,«Wahlkreis Dübel»« Roßmei» hat eingesetzt und schon ist t« zu »iemlich heftigen Au»« tinondersetzunaen zwischen Ordnungdparteilern und Sozialdemokraten gekommen. Di« Rückstcht«lofigkett, mit wtlcher von den Rotrn der Kampf ««führt wird, illustrieren besonder» zwei Vorkommnisse in öffentlichen Versammlungen. Nachdem in der einen der sozial demokratische Kandidat Pinkau L»/. Stunden lang gesprochen hatte, nahm rin Redner de» Reich»v«rdand» gegen die Sozialdemokratie da« Wort. Nur fünf Minuten (l) war chm da« Sprechen mög lich, dann wurde er nirdergeschrien. Da« Wort wurde ihm auch vom Versammlungsleiter nicht weiter gestattet. Bei seinem Fort gehen wurden ihm sogar noch persönliche Insulten an den Kopf grworfe«. Da» Schönst« kommt aber erst. In einer Vnsamm- King in Döbeln sprach nach dem Reserenten in der Diöwsfion der sozialdemokratische Reich»1og»abg. Schöpflin. Al« er nach */,stündigen Ausführungen auf den Ablauf der Redezeit aufmerksam gemacht wurde, rief er dem Vorfitzenden mit verblüffender Kühnheit zu: „Ich schließe, wenn ich fertig bin, merken Sie sich da«!" Da« find zwei Beispiele für di» von den Klaffenkämpfern so heftig er strebte „persönlichen Freiheit". Im Fall Döbeln allerding« nahm sich ein solcher Verfechter diese« Gedanken« die persönliche Freiheit, so unverfroren wie mvglich aufzutretrn. Gr»gdrtta»«te». — Abg«uhte Phrase«. „Dail, Mail" kommentiert den Besuch de« englischen Krirg«minister« Haldane in Berlin. Sie spricht ihr« Anerkennung über die Lieben«würdigkeit Kaiser Wil« Helm« au«, sagt aber, daß die politisch«» Beziehungen zwischen Deutschland und England durch den freundlichen Empfang de« Minister« in keiner Weise verändert würden. Während Deutsch land seinem Taste mehr al« zuvorkommenden Empfang bereite, baue e« lustig an seiner Flotte weiter und betreibe im Orient mit allen Mitteln eine Politik, di« sich gegen England richtet. Deutsch land hab« die Bagdadbahn gebaut» um England« Interessen in Kleinasien zu schädigen. An der Tatsache können auch die Höf lichkeiten nicht« ändern, mit denen Haldane jetzt in Berlin über häuft wird. — Blödsinn! Rußland. — Ob's wohl stimme« wird?! E« bestätigt sich, daß General Trepow au» Tesundheittrückfichkn seine» Posten» ent hoben worden ist. Man wird sich entsinnen können, daß Trepow, der Bestgehaßte, schon öfter „totgesagt" wurde. Meist aber haben Leut«, denen schon bei Lebzeiten da» Grab geschauselt wurde, noch ein recht ««segnet lange» Leben. — Ei« frecher Raub geheimer Akte«. Sine Ordonnanz de» Minifterpräfidium», welche wichtige Geheimdokumente mittel» Droschke den übrigen Ministern zustellen sollt«, wurd« in «iner einsamen Straße vom eigenen Kutscher, einem verkleideten Revo lutionär, überfallen. Di« Staat»dokumrntr und zwei Potefruill«» wurdrn ««raubt; dir Kutscher entfloh. — Das Schicksal der Rrichsduma. D«r letzte Minister- rat beschloß, obwohl einig« Minister dagegen stimmten, die Duma erst für Ende Februar einzuberusen, da die Ausarbeitung de» neuen Wahlgesetze» noch länger« Zett in Anspruch nimmt. — Die »erfolg«,« de»tfchrr Prediger t« de« dal- tische« Prvviuze« häufen sich. Der Lennrardrnsche Pastor Zim mermann wurd« von Revolutionären durch 12 Schüsse ermordrt, weil er, wie sie erklärten, gegen die Revolution gepredigt hatte. Vorher hatten sie auch seine Gattin ermordet. Auf Pastor Skin feld (Somit«, Kurland) geschah zu Hause «in bewaffneter Ueber« fall. Der Pastor verteidigk sich mit einem Revolver. DK Bande zog ab. Eine Rott« bestialischer Revolutionäre metzelte den Probst Zimmermann mit seiner Familie nieder. Auch der Rappelschr Pastor wurde tödlich verwundet. Mehrere ander« Pastorate wurden gebrandschatzt. — Za de« Aufstavd i» Liba« wird noch gemeldet: Die lettischen Revolutionäre eröffiekn au» Häusern und Barrikaden rin rege» Feuer auf dk Polizei und die Truppen. Die Truppen gingen zu einer Straßrnattacke vor und nahmen mit dem Bajonett Hau» auf Hau». Die Schlacht dauerte zwei Stunden und zahl- reiche Tok bedeckten die Straßen. Matrosen und Militär gingen nicht, wie erhofft, zu den Revolutionären über. «mertka. — Las Ei»wa»derrrgesetz der Naiv». Der Kammer- ausschuß, welcher mit der Prüfung de» Einwand«run«»grsrtzr» be schäftigt ist, hat sich gegen da» vom Senat in Vorschlag gebrachte Gesetz ausgesprochen, wodurch die Einwanderung au» Europa ein geschränkt werden soll. Der Senat will dk Emigrantensteuer von 2 auf ö Dollar erhöht wissen und allen Analphabeten von über 16 Jahren den Eintritt in Amerika verwrigern. Infolge der Haltung der Kammer dürft« da« Ersetz in dks«m Jahr« nicht mehr zur Beratung gelangen. Vermischtes. * Notize«. Die Strafkammer zu Flensburg verurkilte den Redakteur Simonsen vom dänischen Blatte Flensburg, Avis, der dir Offiziere der früheren schleswig-holsteinischen Armee von 1848 bi» K1 meineidig nannte, zu neun Monaten Gefängni». Der Antrag aus Verhaftung de» Angeklagten wurde abgelehnt. — Ueber den Mord in Interlaken wird noch gemeldet: Es hat sich herausaeftellt, daß Durnowo kurz vorher wirklich in Interlaken im Hotel „Viktoria" wellte. DK Terroristen hatten davon Wind bekommen. Bei der Attentäterin wurde rin« russisch« Zeitung mit drm Bildnis Durnowo» gefunden. Nach diesem ziemlich schlechten Bild «laubk sie, in Müller den Minister Durnowo zu rrkennen. Noch vorgestern abend glaubte sk bestimmt, den rechten grtroffrn zu haben. Sk nah« dk Sach« ziemlich gelaff«» auf und sagt«, fl« hab« ihre Pflicht getan; auf «in Mensch«nkb«n «rhr »d«r weniger komm« «» in dies« schrecklich«» Zett nicht an (tl). — Bei Queffant (Westküste Frankreich») ist «in nach unbekannt« Dampf« in dichtem Nebel auf Grund gelaufen. Mehr«» Fahrzeug« sind zur Hülftleistung obgegong«. * Et« Ntrfe»»rrl»ß. DK bekamst« Löwen-rupp« d«s Dompteur» Julius S««th, dk zulrtzt in Rußland sich befand «ad im nächst« Iah« unter der Leitung d«s berühmt«« Bändiger« «in« amerikanisch« Tour»« unkrnrhmen sollt«, ist, «k wk hören, »in Opfer verdorbenen Pferdefleische» geworden. Sämtlich« Li«« find ringegang«. Noch vor kurzem bot «in Lkbhab« d«m Be» fitz« der Tkre, Direktor Seeth, ein« ganz bedeutende Summ« für dk Grupp«, etwa 200000 Mark, doch zerschlug«« sich dk Verhandlung««, da S««1h d«n B«kauf ablehnk. Der Haupt schaden ab« liegt in der Einbuße der au»grzeicha«t dressierte« Tiere überhaupt. Schreib« diese« hatte vor Jahren, al« Seeth im Zirku« Schumann in Lhemnitz Vorstellungen gab, gelegentlich «in« Untrrrrdung mit drm Dompteur Gelegenheit, Interessant«« üb« Raubtierdreffur im allgemeinen, wk über Herkunft der Seeth- sch«« Löwrn im speziellen zu hören. Seeth lernt« seinerzeit d, Zürich dm dort auf Urlaub wellend«« kaiserl. »b«sfinisch«n Staat«, mifter Illg — «in Schweiz« von Ekburt — kennen. Durch dksen wurd« später Kais« Menelik, dem von seinem Minister Bild« de« Dompteur« inmitten sein« 12 Löwen »orgekgt wur den, auf dm Bändig« aufmerksam, und « äußerte den Wunsch» „den Mann kennen zu lernen, der 12 Löwen regieren könne". Seeth erhielt nach länger« Zell denn auch Einladung, in dk Rrfidmz Adi« Abeba zu kommen. Und « Kat dk Reis« a«. Dort ««gekommen, harrte seiner rin „Vergnügen", da« darin be stand, nicht wenig« al« 28 frisch eingefangen« Wüsten« könig« zur Raison zu bringen. Da« W«k gelang zum maßlose« Erstaunen Menelik«. Dies« behielt sich drei solch« gezähmt«« Mähnenträg« al» Palastwach«, während dk schwarz« Majestät da« übrig« Vierklhundert dem Dompteur zum Geschenk macht« und ihm auß«d«m „dk golden« Manschette" verlieh. Diese in Abessinien nur an außergewöhnlich tapfer« Krieg« zur Verleihung kommend« höchst« Au«z«ichnung ist reichlich 10 Zentimeter breit, au« reinem Sold mit Edelsteinen besetzt und wird am linken Handgelenk getragen. Von den 2b Löwen Seeth« oenndetm — 14 Stück aus dem Wege zur Somalllüsk infolge sürchterlich« Hitze. Vom Hafmort Djibuti au« Kat dann der Bändig« dk Heimreise an und knüpfte von Rarsrilk au« auf sein« Tournee durch Europa Erfolg auf Erfolg an sein« Person infolge de« von ein« wirklich meisterlichen Dreffurfertigkeit zeugrndm Talmt«, mit so wmig liebenswürdigen Gesellen, wk «« Löwen nun einmal find, in manierlicher Weise zu verkehren. — * Ma« auch sich nur z« helfe« kiffe»! Ein« drollig« Biergtschichk kitt d«m „Franks. T«n.-Anz." «in Les« mit: Be kanntlich ist da« schöne Auösehrn unser«« h«utig«n Lier«« nicht von sehr lang« Dau«, und wenn der edle Gerstensaft einmal zwei bi« drei Tag« unter Druck läuft, dann bekommt « srhr »ft , sogenannk vlä«chen und Striche und ist al« „Nachtwächter" der Schrecken all« Biertrinker. Dks« Lage «schien nun in ein« Wirtschaft, wo infolge d«« Lkrkriege» fast nur Apfelwein au«- geschenkt wird, ein Tast und bestellt „en Schoppe Bier", wa« « auch vom Witt nach allen Regeln der Kunst «ingeschenkt er hält. Trotzdem ist d« Anblick de« Schoppen« ohne den üblichen rahmigen Schaum nicht besonder« anregend. „Ei, wo« gew« S« m« drnn do for Bi«", meint Srgerlich der Tast, „de« i« ja voll« vlose." „Beruhige S« sich doch nur", meint treuherzig d« Wirt, „wenn Sk mal »kr Tage laaf«, wk mei Lier, kri^ze S« aach Blasse." Theater, Kunst und Wissenschaft. Saison-Theater in Frankenberg. „Verlorenes Glück" < oder das „Ende einer Liebe", Schauspiel in fünf Akten von Rich. ' Botz. — Da hätten wir denn unter diesem langatmigen Titel die . .Eva" von Boß wieder, die man umgetauft batte, da dieser ein fache Titel zu wenig besagt. Na, gewirkt hat's: denn wenn auch die Sperrsttzreihen manche Lücken aufwiesen, so war doch im übrigen . alle» gut besetzt — „Eva" ist ein rechtes Volksschauspiel und noch i nicht angekränkelt von jenen hypermodernen Weltanschauungen, die leider vielen unserer „Jüngsten", den „Modernen", anhastet. Kurz sei auf den Inhalt eingegangen. — Graf Düren ist ein anscheinend reicher Mann, hat sich jedoch nur durch Hochtreiben von Aktien der „Evamine" noch über Wasser halten können. Eva, seine Tochter, ist verlobt mit Elimar, einem jungen Elegant, der sie, als plötzlich durch den Zusammenbruch der Minengesellschast der Graf verarmt und seine unsauberen Machinationen aufgedeckt werden, vor die Frage stellt, entweder ibn aufzugeben oder den Vater. Aber Eva, in ihrem Kindesgesühl gekränkt, verläßt lieber den Verlobten. — Der Fabrikant Johanne- Hartwig, der in diese ganze Szene hineinspielt, ist durch eigne Kraft ein wohlhabender Mann geworden und nur, da er kein Geld frei, sondern dieses zum Bau rlneS Arbeiterhauses festgelegt hatte, ist er noch nicht Aktionär, wie so viele seiner Arbeiter, denen er, nichts von dem Unglück ahnend, dazu zuaeredet hatte. Nun gilt er al» Betrüger, und um sich von diesem Verdacht zu reinigen, gibt er all sein Ver mögen hin, damit die Arbeiter vor Schaden bewahrt werden. Der Graf erschießt sich, und Eva in überströmender Dankbarkeit reicht Hartwig die Hand -um Ehebund. — Wir sehen dann Eva mit ihrem nunmehr dreijährigen Mädel bei ihrer Schwiegermutter im Hause ihre- Gatten. Ab« glücklich ist sie nicht, denn Wied« und wieder rührt die alte Frau an die Vergangenheit und macht Eva dadurch die Aufgabe des Bergessens unendlich schwer. Ja, al- dann Elimar wiederkehrt und ihr mit der Frage, ob sie glücklich sei, hart zusetzt, gesteht sie ihm, daß ihre Liebe zu ihm nicht er loschen sei, und wirft sich an seine Brust. AIS sie dann einsteht, waS sie getan, beichtet sie ihrem Manne und v«läßt sein Hau». Sie wollen sich scheiden lasten, in ElimarS HauS findet sie eine Zuflucht. Dieser aber will wohl Evas Liebe genießen, ohne in dessen seine Freiheit verlieren zu wollen und dringt in sie, wieder zu Gatten und Kind zurückzukebren. Aber Eva, von Toinette, die auch von Elimar verführt und im Stiche gelassen wurde, auf geklärt über dessen Absichten, stellt ihm die Frage, ob er sie hei raten will, und al- er auSzuweichen sucht, erschießt sie ibn. — Rach vierjähriger Gefängnishaft ist EvaS Gesundheit und besonder» ihr Gemüt gebrochen und mit Mühe erlebt sie noch den Tag ihrer Freilassung. Da wird ihr noch die große Freude zuteil, daß Hart wig kommt und sie wieder zu sich nehmen will. Die» gibt ihr den Glauben an eine Vergebung schon auf Erden zurück Während ihr aber der GefängniSdirektor die Freilassung verkündet, stirbt sie in den Armen des Gatten. Das Stück ist durchweg von ernstem, gediegenem Charakter und machte sichtbar auf das Publikum tiefen Eindruck, umsomehr war zu verwundern, daß gerade sehr ernste Szenen durch da» Kichern junger Mädchen gestört wurde. Ja, um sich zu amüsieren, muß man in ein Lustspiel gehen, in ein Schauspiel geht man doch, um sich zu erbauen. Die Hauptrollen waren: Graf Düren — Aua, Schindler; Eva — Frl. Skawellen; Johannes Hartwig — PH. Betz: Eli mar — Max Winter; Hartwig» Mutter — Frau Schindler; Toinette — Frl. Myliu». — Wenn auch die Rolle deS Grafen eine verhältnismäßig kurze ist, so muß doch ihre gute Aufastung und korrekte Wiedergabe lobend erwähnt werden, während Elimar »war gut spielte, aber doch »tcht so gesteh wk es wohl «wünscht war; vinara« wurde Hattwig recht gut charakterist«: uud kam sei» vorzügliche« Minenwkl voll zur Geltung. Mit großem Er« solg spielte auch Eva ihre schwere Rolle, d« sie vollständig ge wachsen war. und Toinette bemühte stch, es ihr gleichzutun, uud machte aus ihrer Rolle, wa» irgend darauS zu mache» ging; nur im ersten Akt war das schwarze Kostüm unvorteilhaft gewählt. Da» Zusammenspkl klappte vorzüglich und Arrangement» wie Dekorationen und Kostüm« standen in schönster Harmonie. — DK Musik war dem Stück gut angepaßt, konnte aber leider bet der Fülle des Saale« infolge schwacher Besetzung nichtso recht zur Geltung kommen. Na, dafür werden wir wohl Mittwoch durch dk vollzählig« Kapelle eutschädigt werden. tl. L. Muser Karten tm September. van I. E. Schmidt» Kunst- und Handelsg ärtner, Erfurt. DK Flut der Arbeiten ebbt iauner mehr at Spinat, Mnkrsalat, Feldsalat, Kerbelrüben, P«rlzioieb»l», da» find in Summa diejenigen Semüsesorten, dk jetzt noch ausaesät werde, Annen oder der Aussaat harre«. Auf den abgeernteten Kohlfelder« muß rein« Bahn «macht «erde«. Es ist nicht angängig, dk mit Knollen versehenen Kohlstrünkr, in denen sich KvhlpUz und Kohlunaeziefer aufhält, einfach stehen »u last«, fie «rüste« hinein ins Feuer. Wo wk Krautpflanzen al« Winkrkohl Heranzkhen, können dk frühen Aussaaten jetzt pikiert werden. Wer nur Pflanzen zur Krühpflanzung im Frühjahr haben will, sät an Stellen, die nicht der grellen Sonne ausgesetzt find, seine« Kohlsauren auf mehr mageren Sode«. Salatpflanzen jetzt so gepflanzt, daß «ran mit Leichtigkeit um dk Berte Hol,»erschlüge mache« kann, um Fenster darauf zu legen, find ein« sehr vorteilhafte Kultur für dk Valaternt« in den ersten Wintermonaten. DK Apfelernte fällt ziemlich reich aus. Darum find dk Borrich- tunaen für dk drmnächstige Herstellung des Apfelweins zu treffen. Für dk sehr reiche Pflauarenenrk find Dörren anzuschasten. Wastcrfchoffe Md au« den Säumen zu entfernen. Für das Fallobst ist ein« gut« Bettung zu schaffen, indem «an den Soden um die Säum« umgräbt und ihn womöglich noch mit Herr» Gras oder Skoh bedeckt. Beim Pflücken de« Obstes ist immer Vorsicht notwendig. Bruch der Arste, unsachgemäße« Abreißen de» Fruchtholze« schädigt dk nächst« Ernte. An neu« Pflan zungen muß allmählich gedacht werden, dafür find dk Löcher a»«zugraben, »der e« ist dafür der Boden zu rigolen. Johannisbeeren, Stachelbeeren find aubzudünne«. Der Herbstschnitt bei allen Formbäumen ist nach Pekrun zu machen. Witte und End« drs Monats beginnt da» Einpflanzen unserer Topf gewächse, dk ausgeflanzt waren. Es ist dabei der Ballen zu verkleinern. DK eingepflanzkn Sachen find entweder in einen schattigen Mistbeetkasten zu stellen, oder unter einen statt schattig« Baum, damit sk in den ersten acht Tagen Auh« haben. Es beginnt das Pflanzen von Hyazinthen, Tulpen, Lrocus, Terzetten, Narzissen, Scilla und dergleichen. Eine ganz vorzüglich« Zwischenvslanzung für Hyazinthenbeek ist Äüovoäor» I-oeilks, dk ihre Blüten viel früher entwickelt und abgeblüht ist, wenn dk Hyazinthen beginnen. Hyazinthen, Tulpen, Narzissen rc. zu Treiberei find «inzupstauzen oder auf Bläser zu setzen. Ende de» Monats beginnt das Bepflanzen der kahl gewordenen Beek mit Stiefmütterchen, Myosoli«, Silene. Wo Astern, Tagetes al» Nescrvrpstanzen vorhanden find, werden dk kahl werdenden Blumenbeek damit jetzt bepflanzt. Da« Verpflanzen von Stauden «Kd fortgesetzt. Der Saumselige kann noch Erdbeerbeete anleaen, sein« Trauben gegen Wespen und Hornissen durch Draht oder Bazesäckchen schützen und durch Aushängen von Wespengläsern der Wespenplage Einhalt tun. Samen von Alpenveilchen, von anderen Veilchen, von Helleboru« können wk aus« säen. Die durch Aussaat von Samen gewonnenen MonatSrrdbeerrn find auf Beek zu bringen. Für dk Aufbewahrung de« Gemüse« ist allmäh lich Vorsorge zu treffen, damit im nächsten Monat dk Arbeiten nicht über den Kopf wachsen. 4. September. */* Platte« i. v. Wk der „Bogü. Rn,." au» dem böh« mischen Trenzott Roßbach btt Lad Elster meldet, ereignet« sich dort heut« vormittag ttn schweres Eis«bah«mglLck. Sin Ober, ingenieur ward« getötet und der vahnhossinspektor schwer verktzi. Einzelheiten fehlen noch. Berlitt. Von einer Lettin« Gesellschaft, die trotz der tropischen Hitze einen Ausflug nach Grünau unternahm, wurden sieben Personen vom Hitzschlag bekoffen. Ruch in Paris und London herrscht unetträglich» Hitze, dk bi» zu SV*/, Grad Celfiu» stieg. *7* Krefeld. Gestern abend explodiette vor d« EsfigsaLrik von Konett» in KrefeL ttn Spiritu»keflel. Sieben in der Näh« spielend« Kind« wurd«n sch»« verktzt; fünf davon lkg«n im Skrben. Stratzbarg. D« Unteroffizier Stahl von d« 4. Kom panie de« Fußattillette-Rrgiment» Nr. 14 wurde unt« dem Ler« dacht des Laadesverrat» »«hastet. Er soll in Beziehungen zu «iaem französischen Osfizkr in Epinal fkhen, drm « zahlreiche Zeichnungen und Pläne d« Fest« „Kais« Wilhelm" in Mutzig au»grlkfett haben soll. */* Odessa. Hier traten gestern bestimmt lautende Gerüchte auf, «ach welche» die Behörden in der letzte« Nacht eine militärisch-terroristische Organisation entdeckt haben solle«, welche stch die Vernichtung sämt licher Vorgesetzte« zum Ziel gemacht hätte. Es soll ein umsangreicher Schriftwechsel mit andern revolutionären Organisationen entdeckt worden sein. Wie es heiht, sind 14 Offizier«, sowie eiu Regimentsarzt verhaftet worden» welch' letzterer beschuldigt wird» aeheim« Soldatenver- sammlunge« im Jntendanturgebäude geleitet zu habe«. Stach ander« Gerüchte« ist hier ei« «enes fliegendes „Schwarzes Hundert", genannt di« „Weihe Garde", gegründet Word«, welches sogar ein« Aufruf mit dem Todesurteil gegen d« Ttadthauvtmann Grigoriefs uud sämtliche Gegner der „Schwarzen Hundert" erlass« hab« soll. */" Sasa». Im Dorfe Mamykow (Gouv. Tribistopol) griffen 200 tetr«k«e v«e« unter Führung eine« Priester» und eine» Küster» z«hn Polizisten an, dk in ein« Herberg« am Tisch« saßen. DK Polizist« gaben nach Erlaß ttn« Warnung Feu«, töteten den Küster und einen Bauern und verwundeten den Priester schwer. DK Lauem verübten dann verschied«« Brandstiftungen, bi» fi« schließlich auseinandergetrkb« wurd«. 17 Person« wur- dm verhaftet. '/* Trittst. Beim Abstieg von d« Sima Personell» stürzten zwei reich»deulsche Touristen i» eia« Gletscherfpalt und ver letzt« sich schwer, wurd« ab« oon einem Führ« und einem dritten Tourist« ««rettet. Oeffentlicher Wetterdienst für Sachfen. Voraussichtliche Witterung sür Mittwoch, K. September: Wind: Mäßige westl. Winde. Bewölkung: Vielfach heiter. Niederschlag: Stellenweise Temperatur: Etwas kühler. Gewitter. Wafserwärme im Zschopaubad zu Frankenberg. Dienstag d« 4. September Ivo«. Offenes Flußbad srüh 8 Uhr: 1k»' U., nachmittag 3 Uhr: 17' k. Im Zellenbad ist da» Wasser gewöhnlich 1' k. niedriger.