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karitativen Abg. Weckel (Soz.): Es ist mir heute hochinteressant, daß aus der Deutschen Voltspartei heraus anerkannt worden ist, daß auf den Universitäten bwz. Hochschulen recht wenig Arbeiterkinder sind. Ihr Parteifreund vr. Hartnacke in Dresden behauptet wenigstens von den höheren, teilweise auch von den Hochschulen immer etwas anderes. Er meint, es gäbe keine Klassenunter schiede an den höheren und Hochschulen. Aber nicht nur Arbeiterkinder, auch weite Kreise des Bürgertums sind heute nicht mehr in der Lage, ihre Kinder bis zur Hochschulreife, bis zur akademischen Würde hindurch halten zu können. Abg. vr. Wilhelm lWirtsch.): Die WirtschaftSpartci begrüßt eS, daß die Frage der Forstakademie gelöst wird. Wir werden Gelegenheit nehmen, Bedenken, die gegen die Regierungsvorlage noch bestehen, im Aus- schuß zu erörtern und zu beräumen. Wir sind allerdings auch der Ansicht, daß dle Eingabe der Vereinigung der Forstbeamten bei den Erwägungen mit berücksichtigt zu werden verdient. Lie Vorlage Nr. 81 wird dem HanShaltausschutz übermiese«. Punkt 3: Erste Veratn«- über de« Antrag der Ab--. Voigt, 0. Hickma««, vr. Nelfert, vr. Kaiser «. Sen. wegen Einstellung von Mittel« in den StaatS» hauShaltPlan als Beitrag zur Etudienstiftung de- deutsche« Volke». <»r«cksache Nr. 112» ) Ußg.vr. Getzferi (Dem.): Wir stimmen dem Antrag, den eben jetzt Herr Abg. Voiat begründet hat, zu. Freilich lenkt der Antrag die Aufmerksamkeit auf einen Punkt in unserem Bildungswesen, der außerordentlich scharf beachtet werden muß. Wer die Studentenschaft aus täglicher Berührung kennt, der wird mir zu stimmen, daß kaum je eine so schwere Zeit für da- Studententum bestanden hat wie jetzt, vor allen Dingen für die Studenten, die es besonders ernst mit ihrenr Studium nehmen. Die Studienstiftung ist ja ein Ausdruck für die Erkenntnis und den ehrlichen Willen, hier cinzugreifen, und insofern verdient sie ja von allen Stellen, die dazu imstande und berufen sind, ge fördert zu werden. Aber sie wird natürlich immer nur einem ganz geringen Teile der Studentenschaft helfen können. Es ist ja wohl nicht möglich, an einer zentralen' Stelle derartige Summen zusammen zubringen, die alle Not beheben könnte. ES muß des halb bei dieser Gelegenheit auf eins hingewiesen werden, nämlich auf das Stipendienwesen an sich. Es ist ja sehr erfreulich, wenn Gemeinden, wohltätige Stiftungen und auch der Staat dafür sorgen, daß viele begabte Kinder durch die höhere Schule hindurch gebracht werden. Wenn man überhaupt abwägen dürfte, wohin die Stipendien in stärkerem Maße stießen müßten, so würde man unbedingt fordern müssen, daß sie in stärkerem Maße den Studierenden zustieben müssen. Die Studienstiftung sieht es auf die würdigsten und die bedürftigsten Begabten ab, und darin ist sie muster haft. Wer die Arbeit der Studienstiftung kennt, weiß, mit welchem Verständnis, mit welchem Aufwand von Kraft und Mühe hier die Gesuche untersucht und be urteilt werden. Es möchte dabei der neuen Studenten der Pädagogik in Sachsen, deren wir ja über 1000 haben werden, in gleichem Maße gedacht werden wie der bisherigen Studenten. Ich habe gehört, daß man bei der Beurteilung gerade der Studenten der Pädagogik den Umstand mit maßgebend machte, daß diese Ein richtung nur in Sachsen bestünde. Ich würde das für eine unzulässige Ausschließung oder Beschränkung der Ansprüche dieser Studierenden bezeichnen. Ich möchte auch einen Appell an die Gemeinden und an die Bezirksverbünde richten. Cs kommen er freulicherweise Studenten, denen von diesen Stellen aus Beihilfen gewährt werden, und wir begrüßen das. Eine große Sorge ist fast für alle Studenten, die weniger bemittelt sind, die Wohnungsfrage, und welche Konsequenzen aus dieser Not noch folgen, will ich nur andeuten. Vielleicht lassen sich aber doch auch hier ge wisse Erleichterungen auf billigem Wege schassen, daß man vielleicht gemeinsame Schlafgelegenheiten schasst. Ich will es bei diesen Andeutungen bewenden lassen. Es ist ganz unvermeidlich, daß, wenn wir diese Frage im Ausschuß besprechen, sie auch von etwas allgemeinerem Standpunkte aus beleuchtet werden muß, und dafür werden wir uns in den Ausschußberatungen noch einiges Vorbehalten. Nun kommt hier Herr Abg. Voigt mit einem etwas Imitativen Mittel. Er will dje Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützen. Wir von der Sozial demokratie sind anderer MgM»ng. Wir glauben, überall dort, wo die privaten Verhältnisse es nicht mehr er lauben, mnß der Staat, müssen die Gemeinden, muß die Öffentlichkeit eintreten. Ich erinnere an die Stiftung fü»' das Fletscher-Seminar, an die Stiftung sür die Der Antrag Nr. 1120 lautet» Der Landtag wolle beschließent die Regierung zu ersuchen, alljährlich im Staat-- haushaltplan Mittel einzustellen als Beitrag zur Studienstiftung des deutschen Volkes, damit in größe rem Umfange als bisher Begabten aus minder bemittelten Kreisen das Hochschulstudium ermöglicht werden kann. Abg. B-i-t (D, Bp): Durch die unlängst veröffent- lichte amtliche Hochschulstatistik ist die Aufmerksamkeit auf die soziale Arbeit unter der Studentenschaft und auch auf die joziale Herkunft der Studierenden gelenkt worden. Die erwähnte Statistik zeigt, daß unter rund 78000 reichsangehörigen Studierenden an den deutschen Universitäten nur 1548 Arbeiterkinder anzutrefsen sind, das ist 1,99 Proz. Bedenkt man, daß die Arbeitnehmer insgesamt etwa 20 Millionen darstellen, so wird deutlich erkennbar, ein wie geringer Teil aus diesen Erwerbs schichten seine Kinder den akademischen Studien zu führen kann. Sachsen steht auffällig genau im Durch schnitt von 1,99 Proz. Arbeiterkindern unter den reichs- angehörigen Studierenden der Universität Leipzig. Wesentlich günstiger steht es mit der Technischen Hoch schule in Dresden: von 100 Studierenden nach der amtlichen Statistik in Deutschland insgesamt sind es 1^5, deren Väter dem Arbeiterstande angehören. An den forstlichen Hochschulen Deutschlands, so wird dort aus geführt, sind überhaupt keine Arbeiterkinder anzutrefsen, an den landwirtschaftlichen Hochschulen 12 Arbeitersöhne, an den tierärztlichen Hochschulen einer, die Bergakademien haben 5 Studenten mit Arbeitern als Vätern, die Handelshochschulen 65. Höher wird der Prozentsatz bei den pädagogischen Akademien und bei den theologischen und philosophischen Hochschulen. Unbemittelten hochbegabten jungen Menschen das Hochschulstudium zu ermöglichen, wenn sonst die nötigen Voraussetzungen erfüllt sind, halten wir für dringend erwünscht. Die Studienhilfe des deutschen Volkes ist es nun, die hier eingreift. Es hat zahlreiche Stiftungen ge geben, die Mittel bereit stellten, um den Minderbemittelten das akademische Studium zu ermöglichen. Sie sind im allgemeinen demselben Schicksal verfallen, wie andere Geldbestände durch die Inflation. Es mußte eine neue Form gesucht werden, und sie ist auch gefunden worden in der Studienstiftung des deutschen Volkes. Diese verfährt streng nach der Qualitätsauslese, und man darf nach ihrer ganzen Organisation und nach ihrer Arbeits methode annehmen, daß hier ganze Arbeit geleistet wird. Sie ist 1925 ins Leben getreten und hat im Jahres durchschnitt etwa 200 Abiturienten oder Studenten Stndienunterstützung vermittelt. Bisher konnte sie ihre Arbeit in etwa 1100 Fällen durchführen. Das ist, wenn man auf ganz Deutschland blickt und die vielen Jahre berücksichtigt, natürlich ein bescheidener Anfang. Die Studienstiftung des deutschen Volkes bürgt auch dafür, daß eine sparsame und zweckmäßige Verwendung der ihr zur Verfügung gestellten Mittel stattfindet. In: all gemeinen wird dort, glaube ich, darauf zugekommen, daß die Abiturienten zunächst für 2 Vorsemester Hilfe zur Verfügung gestellt erhalten, und es wird gleichzeitig betont, daß die eigene Mittelbeschaffung, etwa durch Werkarbeit oder verwandte Dinge, ja nicht in den Hinter- grund treten darf. ES handelt sich hier alw um charakter- volle Hilfe seitens der deutschen Studienstiftung, die jeder Verweichlichung und jeder Unselbständigkeit vorbeugt. Nach diesen zwei Vorseinestern findet eine neue Ent- scheidung statt. Wenn die Studierenden durch ihre Arbeiten und durch ihr Verhalten zeigen, daß die von ihnen ergriffene Laufbahn wirklich erfolgversprechend ist, dann können entscheidende Beschlüsse gefaßt werden, und dann kann erst der Eintritt der Studierenden als Mit- glied in die Studienstiftung erfolgen. Die bisher aus diesen Kreisen unterstützten Studenten stammen zu 12 Proz. aus Arbeiterfamilien. Wir sehen, es werden hier aus diesen Kreisen sechsmal soviel unter stützt, als ihr Prozentsatz unter den Studierenden im allgemeinen überhaupt ausmacht. In 31 Proz. der Fälle handelte es sich um Studierende, die vaterlos gewesen sind. Es handelt sich aber um einen ganz kleinen Kreis der Bewerber, der berücksichtigt werden kann. Viele müssen leer auSgehen, obwohl sie unter allen Umständen verdienen, gefördert zu werden. Die Stu dienstiftung konnte den Altforderungen, die an sie gestellt werden, namentlich soweit sie aus Kreisen der sächsischen Studenten stammen, nur in ganz geringem Maß ent sprechen. Die Finanzierung der Studienstiftung erfolgt in der Hauptsache aus Mitteln, die die Wirtschaftshilfe der deutschen Studenten zur Verfügung stellt, und seit einigen Jahren beteiligt sich auch daö Reich mit namhaften Beiträgen und hat seine Mittel wohl im vorigen Jahre oder vor zwei Jahren nicht unwesentlich heraufgesetzt. Es könnte wohl darauf zugekommen werden, durch einen Beitrag, den der Landtag beschlösse, aus sächsischen Staatsmitteln vornehmlich oder überhaupt nur Studenten sächsischer Herkunft zu unterstützen. Die Durchführung dieser Dinge im einzelnen überlassen wir wohl am besten unserem sächsischen Volksbildungsministerium. ES ist mir nicht entgangen, daß wir bei Kap 64 und 66 des sächsischen Staatshaushaltplattes jeweils unter dem Tit. 24 Beträge vorfinden, die auch für die Förde rung und soziale Hilfe an die Studenten bestimmt sind, aber die Erläuterungsspalten dort zeigen, daß es sich dabei um so vielerlei Aufgaben handelt, daß für den spezifischen Zweck, den unser Antrag nennt, kaum allzu viel übrig bleiben dürfte, und daher möchten wir den Landtag bitten, unserem Antrag sein Interesse zu schenken und seinerzeit sür die Durchführung mit be sorgt zu sein, über die Höhe der Unterstützung haben wir mit Vorbedacht im Anträge zunächst nichts gesagt, wir möchten auch jetzt hierzu keine Angaben machen, wir glauben vielmehr, es würde da- richnge sein, wenn bei Behandlung deS Kap. 61, Volksbildungsministerium, der Antrag im HauShalSau-schuß mit behandelt wird und dort Gelegenheit gesucht wird, entsprechende Ein stellungen neu vorzunehmen, um so auf die Erfüllung des Antrages Nr. 1120 zuzukommen. Ich bitte deshalb den Landtag, den Antrag an den HauShaltauSschub ä zu überweise«. ES wird in die Aussprache eingetreten. Juristen in die Hochschule einziehen, so daß nach meiner Überzeugung daß reine Rechenerempel des Herrn Finanz- minister» stimmt, aber die Auswirkungen garrz andere sein werden. Wir werden an der Vorlage Mitarbeiten und im Ausschüsse die nötigen Fragen stellen, ehe wir unseren endgültigen Standpunkt klarlegen können. (Bravo! b. d. Soz.) Abg. Ne«ner (Komm.): Ich kann mich zu der Vor lage ganz kurz fassen und verweise auf meine Stellung, die ich bei der früheren Beratung eingenommen habe. Bon uns lagen sogar Anträge vor in der Richtung, daß die Sonderstellung der Forstlichen Hochschule in Tharandt aufgehoben wird. Wir werden dafür ein treten, daß eine «nglieverung, soweit als möglich, an die landwirtschaftlichen Schulen eintritt, weil uns das als zweckmäßig und gegeben erscheint. Wir werden im Ausschüsse auf die speziellen Fragen zu sprechen kommen. Ai«a«zmiuister Weber: Meine Damen und Herren! Herr Abg. Schreiber hat behauptet, daß das Finanz- Ministerium heute einen überraschend anderen Stand punkt einnehme, als in den bisherigen Verhand lungen. Ich möchte doch hier auf die Vorlage Nr. 221 vom 17. März 1926 Hinweisen, in der das Finanz- Ministerium und das Ministerium für Volksbildung den Ausführungen in der damit zusammenhängenden Denk- schrift beistimmt, nach welcher die Angliederung an die Technische Hochschule in Dresden vorgesehen ist. Es sind keine finanziellen Gründe, die die Regierung veranlassen, die Angliederung an die Technische Hoch schule hier vorzuschlagen. ES sind ebenfalls keine Ein wirkungen de- Oberbürgermeisters der Stadt Dresden, die zum Beweggrund zu der Vorlage Nr. 81 geworden sind. Die Forstliche Hochschule hat heute gegen 90 Studenten, eine Zahl, die dem bisherigen Stande, auch vor dem Kriege, durchaus entspricht. Es besteht also absolut keine Veranlassung, aus finanziellen Grün den die Forstliche Hochschule an Dresden anzugliedern. ES sind lediglich ideelle Gründe, die der Erweiterung der hochschulischen Ausbildung der Studenten dienen. Es hat sich durch die Arbeitsgemeinschaft, in der die Technische Hochschule und die Forstliche Hochschule sich bis jetzt befanden, herausgestellt, daß eine Vertiefung der Ausbildung auf dem Gebiete der Volkswirtschaft, des BerwaltungsrechteS und der allgemein bildenden Fächer durchaus wünschenswert ist. Diese vertiefte Ausbildung läßt sich aber nur bei einer einheitlichen Leitung durchführen, was eben durch die Bereinigung in einem Hochschulverband bezweckt wird. Die Bedenken wegen der praktischen Durchbildung der Studenten uno der praktischen Auswertung der Forschungsarbeit sind dadurch unbegründet, daß die Forstliche Versuchs- anstatt weiterbestehen bleibt. Dieser Forstlichen Ver suchsanstalt gehören sämtliche Professoren an, und diese stehen wieder in engster Verbindung mit der gesamten Waldwirtschaft, besonders der staatlichen Forstverwaltung, so daß ständig eine Befruchtung von feiten der Praxis möglich ist. So kann jederzeit die Hochschule Tharandt in den Dienst der praktischen Forschung gestellt werden. Ich habe fast den Eindruck aus den Ausführungen gewonnen, als ob die Meinung entstanden ist, daß die Forstliche Hochschule aus Tharandt allmählich nach Dresden verlegt werden soll. Davon kann gar keine Rede sein; gerade der Ausbau der Institute, den wir jetzt in Tharandt vornehmen, ist genügend Beweis dafür, daß die Forsthoch schule in ihrem Umfange und ihrer fachliüten Glie derung voll und ganz in Tharandt belassen werden soll. Es hat sich aber bei zahlreichen Forschungsarbeiten herausgestellt — ich habe das persönlich kennengelernt —, daß bei den technischen Wissenschaften doch sehr enge Beziehungen bestehen zwischen der Technischen Hoch- schule einerseits und der Forsthochschule anderseits, und es wäre eine unnötige Ausgabe von Geld, wenn man bei diesen engen Beziehungen sich nicht zu einer ein heitlichen Leitung zusammenfinden wollte. Der alte Name bleibt ja durchaus erhalten. Die Denkschrift vom Jahre 1926 sah eine andere Bezeichnung vor; damals war davon die Rede, daß die Forsthochschule angegliedert werden sollte als „Forstliche Abteilung Tharandt der Technischen Hochschule Dresden". Sie er sehen aus der Vorlage, daß die gewiß berechtigten Be- denken, die gegen diese Art der Angliederung erhoben wurden, jetzt beräumt sind: der Name Forsthochschule Tharandt bleibt vollständig erhalten. ES wird nur im Untertitel geführt, daß es eine Abteilung der Tech nischen Hochschule in Dresden ist. Ich glaube, daß die hier geäußerten Bedenken und Wünsche in den Ausschußberatungen beräumt werden können, und möchte nur noch das eine erklären: eine Zerreißung der Forsthochschule zwecks Verlegung eines Teile- der Studien nach Leipzig und zum anderen Teil nach Dresden kann gar nicht in Frage kommen. Die Regierung will die Forsthochschule in ihrem Lehr- und Forschungsbetrieb als Ganzes in Tharandt erhalten haben, sie will nur im Interesse einer einheitlichen Verwaltung und der Vertiefung der allgemein wissen- schaftlichen Ausbildung die Angliederung an einen größeren Hochschulverband, die sich aus den verschieden sten sachlichen, nicht aber aus finanziellen Gründen als notwendig erwiesen hat. Fürstenschule. Diese uralten Stiftungen find heute ein Hemmnis insofern, als in diese Anstalten, wenigstens in die Internate, nur Schüler und Schülerinnen ausge nommen werden dürfen, vie der betreffenden Konfession angehören. Der Staat, der während der Inflationszeit die Stiftungen dnrchgeschleppt hat, der heute den größten Teil der Stiftungen eigentlich finanziell auch darstellt, hat keinen Änfluß mehr. Ein großer Teil Arbeiter kinder, und vor allen Dingen solche, die keiner Konfes sion angchören, sind nicht in der Lage, in diese Inter nate einzuziehen. Ich bin derselben Meinung wie Herr vr. Seyfert, der auch darauf hingewiesen hat, daß es nicht mit Bar mitteln abgetan sein kann, sondern daß wir heute das ganze Studium doch auf einer breiteren Grundlage erörtern müssen. Die Wohnungsverhältnisse sind von Herrn vr. Seyfert schon erwähnt worden. Ich möchte noch die Ernährungsverhältnisse der Studenten er wähnen. Ich glaube, es müssen allerhand Einrichtungen geschaffen werden, die einfach einem Arbeiterkinds, wenn seine Eltern cs wirklich bis zu dieser Zeit durchgehalten haben, ermöglichen, ohne Nahrungs- und Wohnungs- sorge und vielleicht auch ohne übrigen Sorgen für das Durchhalten dann dem Studium obzuliegen. ES ist darauf hingewiesen worden, daß die Studien stiftung nach Qualität auswählen würde. Herr Abg. vr. Seyfert hat darauf hingewiesen, daß unter den Studenten der Pädagogischen Institute Gerüchte gehen, und ich bin immer bei solchen Gerüchten sehr aufmerksam, daß man Studierende der Pädagogischen Jnstitnte ausscheiden wolle. Warum? Weil die meisten Arbeiterkinder auf den Pädagogischen Instituten sind: Zum Techniker, zum Arzte langt es bei den meisten Arbeiterkindern wirtschaftlich nicht. Wir sind der Meinung, daß wir ohne Stiftungen durchkommen müssen. Der Staat hat die Mittel bereit zustellen. Der Landtag kann dann bei jedem Haus haltplane in seinen Etatberatungen über diese Mittel verfügen. Ick persönlich glaube, daß nicht viele Arbeiterkinder in Zukunft hiuaufkommen werden, gerade bel der wirtschaftlichen Notlage, die die Arbeiterklasse heute bedrückt. Darum ist e- einmal ganz gut, auch