Volltext Seite (XML)
69. Jahrg Nr. 46 Freitag, dell 25. Februar 1916 2 Der Stadtrat, Ter Stadtrat, Weitere amtliche Bora»ntttt.rchtt»ge» befinden sich in der Beilage. Nenstfivtcl, am 24. Februar 1916. Der Skat der Stadt sämtlicher Behörde» köttttett itt dc» Geschäftsstelle» des „Erzgeb. Volksfreiulds" in Schnee« ^rrillllilllllllr)llliizvtl berg, Älne, Schwarzenberg ttltd Lö^ttin ettlgesehe» iverde». Deutsche Infanterie s Kilometer vor Derdun fchungen zu -7 für deines, in. e. 4- i ver- gerade gnugeil srem- ,ge in vtte e u t - l den Die Kämpfe bei Berdun. einLM militärischen Mitarbeiter wird uns ge, Han iauil in cmisier- vsischen vorher S Lan- h ent- nativ. > groß hcrigcn ügenen Sonnabend, den 26. Aebrnar ISI«, nachmittas« 2 Uhr sollen in Möckels Gasthof tn HundShübel folgende Sachen, nämlicy: Petrolenmkartcn. Verkaufspreis 32 Pfg. für das Liter. Schneeberg, am 24. Februar 1916. 1 Grammophon mit 9 Platten, L Hake», L Leiter und zirka Ae»t»ev Grnmmt nnd Stroh m den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 23. Februar 19l6. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Von schrieben: seiter des Landungskorps unvergängliche Lorbeeren er» narben habe. Staatssekretär v. Jagow über die Bewaffnung von Handelsschiffen Herr v. Wiegand, der Vertreter der „Newhark World", veröffentlicht einen Bericht über eine Unterredung, die er am Sonntag mit dem Staatssekretär v. Jagow hatte' ' ach diesem Berichte, der dem ^Lok -Anz.^ zur Verfügung gestellt nordeil ist, äußerte sich Herr v. Jagow wie folgt: Die Deutsche» stehen auf dem Standpunkt, 1. daß es in unseren Zelten zu VerteidigungSzwecken bewaffnete vandeisschiffe nicht mehr gebe» kann und vag die Armie rung solcher Schiffe mit Kanone»» und Artilleristen diese Schiffe heutzutage zu KrlegShilfskrenzern zu Offensiv» zwecken stempelt, und zwar Vorsatz'ich und taffä hlich; 2. daß bei den Bedingungen des jetzigen modernen Seekrieges kein Recht-grund mehr für die Armierung von Handelsschiffe» besteht. Dar inter nationale Gesetz, das seinerzeit die Arm erung solcher Schiffe zu Verteidig»»»gSzwecke» zuließ, gilt nttht mehr. Herr v. Jagow fülwte weiter au-, daß eS einem bewaffnete» Handelsschiffe nicht einfallm würde, einem moderne» Kreuzer Widerstand leiste» zu »vollen und daß die von den Mächte» jetzt armierten Handelsschiffe aus schließlich den Zweck verfolgten, die Unterseeboote zu zer. stören, wenn diese den Versuch machen sollte», dies« Schiff« anzuhalte» und auf Konterbande zu untersuche». Unter« seeboote sind eine vollständig legitime Waffe im moderne» Seekriege, und sogar Amerika hat das auch anerkannt. Unser Unterseebootseldzug ist unS ausgezwnngeu worden als eine Vergeltung-Maßregel gegen Englands vollständig ungesetzlich« AuShungerung-methode, di« im völligen Widerspruch mit dem Bö kerrecht« steht, was ja der Protest WllsouS gegenüber England am beste» auch beweist. Unsere jetzige» Maßnahme» sind lediglich solche der Selbstperteidigung gegen Englands Pläne, sein« Handelsschiffe füi? Offensivzwecke zu armieren, Pläne, die jedem Rechte zuwiderlaufen und die nur den Zweck habe«, uns dir Hände zu binden, Di« Aepp-linfahrt«» an der Westfront. Die Besatzung des bei Nevignu herabgeschossene« Zeppelin» soll, wie an» Pari» gemeldet wird, umg«' kommen sein. El» zweiter Zeppelin folgte dem herunter- aeschossrnrn in einer Entfernung von irr Kilometern- Nachdem das erste Luftschiff nisdergeganaen war, dreht« da» zwe te um, und erreichte unversehrt die deutsche Linie. Gleichzeitig überstog «tu d«itt«r Z«pp«ltn Vnnevill«, über da« n Bomb«» nied«rm«»f, die indessen keine» großen Schade« anrichtitin. Al« Flieger erschienen, kehrte der dritte unbeschädigt nach Metz zurttck. Iinnere Uneinigkeit im Reiche keinen Erfolg gehabt hat. Dahe der ohnmächtige Wutausbruch gegen das „Preußentum"!-Wein er sich bemüht, die Verantwortung dieses ungeheuerlichste! Verbrechens, das die Weltgeschichte kennt, auf Deutschlaw abzuwülzen, so erstickt dieser Versuch von selbst unter den Drucke der schmachvollen Lüge, die ihn geboren hat. Das Deutschland diesen Krieg nicht gewallt hat, sou dern daß er ihm von unseren Feinden freventlich aufgezwunge. worden ist, und dasz Rußland selbst durch sein bewaffnen. Eintreten für die serbischen Fürstenmörder ihn unmittelbar herausbeschworen hat. ist eine so unumstößlich feststehende Tai lache, daß keine Verdrehungskunst daran zu rütteln vermag Es muh schlecht um die Sache des Vierverbandes stehen wenn seine leitenden Staatsmänner nicht den Mund offne, können, ohne immer wieder zu den alten abgestandenen Fä! greifen. «azechen-rlnnavme für die am Siuhmiw, tgchwieüde Nummer bla »aemittaa» ll Uhr >» den H«U«n. Line DeoLhe sLl die Aufnahme de- äuw,,n am nIchtz,n oder am vor»«fchrled«nen Taa? fewie an bewmmvr SieNe wir» nichi argeden. ii>,n,»u>.-»i, für die NlchUgUit dli durch Fernsprecher am, xede» n Nnzeiaen. — Mir SUUgade unoerlangi eingeandier S I,rii>!«a<« lann die SchNlUeUung nicht oeraniwortitch gemacht werden. HnnpIneichäfirfteUeu in Schneeberg, Aue, Whnitz und Schwarzenberg. Admiral v. Pohl f. Berlin, 23. F«br. Der bisherig« Flottenchef, Admiral v. Pohl, der frühere Chef de« Admiralstabe- der Marine, ist hier gestorben. Die Berliner Blätter widmen dein verstorben«» Flottenchef ehrende Nachrufe. Eie erinnern dar«», daß «r sich durch die Erstürmung der Taku.Fort- im Zusammen» hm- mit her Shin,»GxpidMlon tm Jahr» t-Sd «l» Der Petroleumverkauf an Heimarbeiter und Land- Freitag, de» 25. Februar 1916 in den Geschäften Bernhard Junghans und Franz DautLiihahn gegen Abgabe der A»»rüst«n^S^ä»gel au der französischen Frout« »cis. Nach dem „Petit Parisien" ist r» im allgemein«» ge« lungm, die Soldattlt mit allem Nötig«, zu versehen, lrldrr aber nicht überall. Bon allen Stellen der Front nnd selbst ans dem Inner» kommen Klagen, daß eS hier an Decken fehlt, dort an Kohle und Fenerbecken oder an Lichtern i» d«, Schützengräben. I» einige» Formationen erhalte» die Soldaten »och nzcht die Hälfte de« zugesagte» W« anderen nurden die verbrauchte» Schuhe nicht erneuert und' HulBhuh« nur «n-nM-uch «M,«geben. Auch an Mumien Kleidern fehlt e« und an Material zu», wasserdichten Ausbau der Unterstände. Di« Schuld treff« nicht die Futmdanttzr, Die Vorzugsbuttermarken (Gültigkeitsaufdruck 19.—25. Febr.) VdL u t- verliere» ihre Gültigkeit bereits am 25. Februar vvrm. 9 Nhr, da diese Marken in großen Mengen nicht eiugelöst worden sind, während Besitzer anderer Marken Butter nicht mehr haben erhalten können. Es macht sieh deshalb au h iu Zukunft eine erhebliche Kürzung der Dauer dieser VorzugSmarkeu um ihr nutzloses Verfallen zu ver hüten notwendig. Bayrische Butter wird vom angegebenen Zeitpunkt auch auf Nicht-Vorzugs- markeu abgegeben. der Königlichen Amtshauptmannschasten Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Königlichen und Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildensels. Verlag von C. M. Gärtner, Schneeberg. Drahtnachr.: Bolksfreund Schneeberg-N. Fernspr.: Schneeberg 10, Aue 81, Lößnig Amt Ane 440, Schwarzenberg 1S. Tie wachsende Unternehmungslust unserer deutschen Heere im Westen, die seit genau einem Monat die Kriegslage be herrscht, hat sieh am 22. Febrnar in einem Schlage großen Stiles entladen. Schon die Meldung des vorhergehenden Tages über die zunehmende Stärke des Geschützkampfes be« sonders südlich Duu a. Maas, die Lustkämpfe und Erkun dungsflüge starker Geschwader beider Teile westlich und auch östlich der Maas ließe» ahnen. daß iu dieser Gegend etwas im Werke sei. Nun kam gestern die Nachricht von einem siegreiche» deutsche» 41,»griff nördlich Berd»», der alle bisherige» Vorstöße unserer Truppen an de» verschiedenste» Stellen der deutsche» Front von Upern bis zur Schweizer Grenze weit hinter sich läßt. Eine unbe uem vorspringende, ungewöhnlich stark ausgebaute srauT-sische Stelluug nördlich von Verdun ist iu der großen Breite von zehn Kilometern zwischen Consenvoye und Azauucs gcstiirmr wurden, und der Stoß drang bis zu einer Liese von drei Kilometern dmch: daS ist die größte Tiefe, in der der französische Sepremberaugriff in der Ehampague unsere Stellungen an einzelnen Punkten eingedrückt hatte. Unsere Infanterie liegt den Nordwerken der Festuug Verdun nunmehr auf fünfKi! v- Nieter gegenüber. Selbst der französische Heeresbericht muß in verschleierten und verkleinernden Worten den deut schen Erfolg anerkenne», wir dürfen also ohne weiteres an nehmen, daß er sehr groß und bedentungsvoll ist. Auch die bemerkenswerte Zahl von 3000 Gefangenen, denen Joffre — oder ist r» Castelnan? — ganze 50 gegenüberstellt, läßt dies erkennen. Gleichzeitig dauerten die Artilleriekämpfe auf deu Maashöh«, mit unvermiuderter Stärk« fort, während kleiner« Unternehmung«» östlich So»chez iu, Artoi« und an d«r Gr«nze de« Ober-Elsaß westlich Hridweiler ebenso glücklich Verliesen. Ueberall deutsche UnteruchmungSlnst, überall fran- zösischs Verlust«! Da» ist natütlich noch nicht dis Entschei dung, aber «s schufst die Atmosphäre, au» der di« Entschei dung«, h«rauswachs«, können. Schneeberg. Kohlrübenverkanf. Bezugsscheine für die demnächst eiutreffeudeu gelbe» Kohlrüben können schon jetzt iu unserer Polizeiwache eutuvmmeu werden. Der Verkaufspreis beträgt 4 M. für deu Zentner. Tag und Ort des Verkaufs wird noch bekauutgegeben. Schneeberg, am 21. Februar 1916. Der „LiMbkg»ch< BoMsttund" er1»Unt >1-11« mit Aumwhme der Taz« nach Sonn, und Felttooe«. l»e»»a«vret« > monotlich 60 Psa. mit der wSchenIiqen -uneiitgllMchen SouderbeUog« „JMgtr. Arleaochronti". A«»ei«euvrct»: tm Amtsdlanbejlrl der Nam» der 1 sp.PeM»M ISPsg., ouowLu, LOM, tm amttichen Lett dt- espaU. Zette M Pfg, tm Rellomeletl dte Zeil, L0 Psa- «ant-Karri» Erzged. «eml. Schneeberg NeuMtei. P»M«eck-NoMo Leipzig Nr. 1222«. e. De!>e bc lietve, schämte, iu» alles, em Hai,L liegt eia ch nieder, iclgezogen te Annas heimliches s. Ver- in dein dich sckou ui hätte, ch Nehme >en einen Sanna." wieder sich bin. lich und inen — sie nicht itwas m rzitlerte. orn und ein ne nn, von h ahnte ich ihn »schlichen Rieder- dcr ihn. -echmmg i." i, was eflüchtet wußte oie eine hinter nnerlen. olgt.) Das „KhalifaL von Verliü!" Das „Khalifat von Berlin" ist der neuesteSchlagsr, den der Vierverband ausgeheckt hat. Der russische Minister des Aeußeren, Sasonow, gebrauchte diesen Ausdruck in seiner Rede Äber die politische Lage, die er gestern bei Eröffnung der Duma hielt. Er führte aus, wie es jetzt weniger als je möglich ist, das Ende über diesen Wettkampf abzusehen. Er beteuert, daß der Kampf bis zur Be sieg uug des Fein des fortgesetzt werden müsse, versichert aber dabei, daß Rußland nicht etwa Deutschlands Vernichtung wolle. Er sagte: „Die deutsche Regierung bemüht sich, um den kriegerischen Eifer der Nation aufzustacheln, diese glauben zu machen, daß ihre Gegner eine vollständige Vernichtung des deutschen Voltes wollen. Da ist es nötig zu sagen, daß solche Behauptung sinnlos ist, denn wer könnte im Ernste darauf rechnen, eine »Nation von 70 Millionen Menschen verschwinden zu lassen. Die Alliierten haben niemals einen solchen Gedan ken gehabt. Sie fordern für sich das Recht, sich in Freiheit in ihrem Lande zu entwickeln und rühren nicht an dem legi timen Rechte anderer Nationen. Der Erhaltungstrieb fordert nur, daß sie dem unerbittlichsten Egoismus und dem raub- gierigenAppetit, dem kennzeichnenden Zuge des Preußen tums. das nicht immer die Sympathien Deutschlands gehabt hat, ein Ende machen. Dies Preußentum muß ein für allemal zur Machtlosigkeit gezwungen werden. Wenn es anders wäre, würden alle Opfer der Alliierten vergeblich sein." Er kommt auf das Verhältnis zu den Verbündeten zu sprechen und bemerkt, daß die drohenden Mißverständnisse, die lange über den Beziehungen zu England ge schwebt hätten, endgültig beseitigt seien. lleber die polnische Frage ließ er sich wie folgt ous: Traurige Nachrichten gelangten zu uns aus den zeitweilig vom Feinde besetzten Gebieten. Sie sehen, was in Polen, dieser unserer S chw c st e rn a t io n, vor sich geht, im heroischen Belgien, in dem heimgesuchten Serbien, doec herrsche überall unbeschreiblicher Schrecken, mit Elend vereint. Seit j Beginn des Krieges hat Rußland die Vereinigung der Teste. des zerstückelten Polens auf seine Fahne geschrieben. Dies Ziel, vom Herrscher gewiesen, vom Oberbefehlshaber der Heere j kundgetan, liegt der russischen Gesellschaft am Herzen. j Don den Beziehungen zu den Neutralen iam er zu Ser biens und Montenegros Schicksal und dann sprach er von der angeblichen Absicht Deutschlands und der Türkei, ein ungeheures germanisch-muselmanisches Reich zu gründen, das von der Mündung der Schelde bis zum Persischen Golf reichen würde und sagte: Dies Reich, welches in den alldeutschen Träumen als ein neues Khalisat erscheint, welches den Namen Khalifat von B c r l i n verdienen würde, soll nach Ansicht der Alldeutschen deck geschichtlichen Bestgnd Rußlands und Großbritanniens einen tödlichen Stoß versetzen. Ein erschreckender Traum. Aber Gatt ist barm herzig. Die Berliner Politiker, welche diese kühnen Pläne hegen, vergessen nur eine Sache, die uns und unseren eng lischen Freunden einigen Trost verschafft: Wenn dies Reich unter dem deutschen Hammer geschmiedet werden könnte, dann würde es nicht einen Tag dauern, nicht bloß wegen seiner inneren Schwächen, sondern vor allem, weil ihm das Uner- läßlichste zur Behauptung seiner Tristem fehlen würde, die Herrschaft über das Meer, die glücklicherweise in den starken Händen unseres ruhmreichen verbündeten Großbritan niens ruht. ... „ Sasonow erklärte zum Schluß seiner Red«, das Interesse, welches die amerikanische Industrie dem russischen Markte «ntaoaenbringe, gestatt« die Hoffnung, daß außer den freundschaftlichen politischen Beziehungen, welche geaenVartia zwischen Rußland und Amerika bestehen, sich auch «ine wirt schaftliche Annäherung vollziehen könne. ... Die ganze Rede Sasonows ist ein SchlUbeispiel dafür, wie ein Staatsmann, der geflissentlich die Wahrheit unter drückt und da» oberste zu unterst kehrt, dennoch mit dem falschen Brustton der Ueberzeuguna zu sprechen und seine Wort« mit einem heuchlerischen idealistischen Nimbus zu um- lleiden »Kmeev. A>s den gesamten. U»ss«hr»Nwm, die »ir hier nur kurz skizzieren lomtten, spricht im GrunVr 'mrdft Enttäuschung darüber, daß der schäudliche-Plan de« räuberischen Ueberfali, und d«r staatlich«» Zerstückelung Deutschland, zu- lchandeu o«word«n tu und daß auch di« Spekulation auf