Volltext Seite (XML)
Uabemner Anzeiger Zeitung für UurnM, Seiseesdu^ Klein- n. HrnPlsn Dienstag, Donnerstag u. ^»nabend. Abonnementspreis ein- NWtch zwei illustrierter achtseitigen ""agen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps-, sür aus wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von An ¬ zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 132. »«rufpr«»--. »««»««2120 Donnerstag, den 7. November 1912. s-rnw-echer: «m«»««-««2120 25. Jahrgang. der 41 jährige praktische Arzt Dr. W. Darger verhaftet. No". 26541. wurde, ist jetzt in der Purschensteiner Waldung erhängt auf- gtfunden worden. — Ausgangs Juli war vom Husaren-Regimcnt in Grimma der damals im ersten Jahre dienende Peter der 1. Eskadron verschwunden. Man glaubte sofort an Desertion, obwohl der Husar eine Täuschung versucht hatte. Man fand nämlich an der Militäcbadeanstalt an der Mulde die Unifoim- stücke Peters, sodaß es schien, als ob ein Badeunglück vorlag. Die Untersuchung förderte aber sofort genug Verdachlsgründe dafür zutage, daß der Husar fahncnflüchlig geworden war. Die Suche nach dem Desertierten blieb aber erfolglos. Dieser Tage nun hat sich Peter auf dem Deutschen Konsulat in Buda- Pest freiwillig gestellt. Er hatte sich bis dahin auf dem Balkan umhergetrieben. Beim Ausbruch des Krieges meldete sich Peter alsKciegsfceiwilliger, wurde jedoch zurttckgewiesen. Des unsteten Lebens in fremdem Lande müde, stellte er sich dann freiwillig. Auf Veranlassung des Konsulats ist der Fahnenflüchtige nach Deutschland zurticklransporttert und vom Kriegsgericht Leipzig in Untersuchungshaft genommen worden. zu liefern. — Unter Zurücklassung vieler Schulden ist der in Arns dorf wohnhaft gewesene Schmiedemeister Gehrisch seit einigen Tagen verschwunden. Ueber sein Vermögen wurde nunmehr das Konkursverfahren eröffnet. Aus Verzweiflung darüber erhängte sich die 21jährige Ehefrau des Verschwundenen. — Das Gnadengesuch der Diedenhofer Kapläne, die wegen subocdinationswidrigen Benehmens in einer Kontroll- Versammlung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden waren, wurde abschlägig beschieden. — Der Landeskulturrat für das Königreich Sachsen er klärte sich bereit, Unternehmungen der Großstädte zur Behebung der F l e i s ch t e u e r u n g in weitgehendstem Maße zu unterstützen. — In den preußischen Grenzorten Großradisch und Million in Aussicht habe. — Die Pforte bittet die Mächte um ihre Vermittlung zwecks Einstellung der Feindseligkeiten und Einleitung der Friedensverhandlungen; die Mächte wollen auf den Slatusquo verzichten. — Dertürkische Thronfolger ist in das Hauptquartier der Ostarmce abgereist. — Eine neue große Schlacht zwischen den Bulgaren und den Türken hat nach einem französischen Bericht in der Gegend von Tschorlu und Sarai begonnen. — Serbische Truppen haben Gj-Vgjeli und Demirkapu ein genommen; ein Teil des serbischen Heeres ist nach Adria nopel abgegangen. — Der am 27. Oktober in Stuttgart mit drei Personen aufgestiegene Freiballon „Düsseldorf" wird als verloren be trachtet; er wurde am 58. Oktober bei Stralsund mit dem Kurs auf die Ostsee zuletzt gesichtet. — Nach neueren Mel dungen ist der Ballon bei Pskow in Rußland gelandet und befinden sich alle drei Insassen Wohl. — 12 Jahre u n s ch u l d i g i m K e r ke r. In Polna Leubsdorf hatte ein Blütchen am Beine. Durch Aufkratzen desselben war Blutvergiftung eingetreten, an welcher das Mädchen gestorben ist. — Die in der Umgegend von Großenhain verübten Einbrüche scheinen sich auf die angrenzenden preußischen Ortschaften auSzudehuen, denn in Hohenleipisch wurde nachts ebenfalls in der dortigen Pfarre eingebrochen, wobei die Ein brecher vom Pfarrer gestört wurden. Der eine der Diebe ver letzte den Pfarrer mit einem Revolver, während der Verletzte dem Diebe mit einer Taschenlampe im Gesicht Verwundungen beibrachle. Leider entkamen die Verbrecher. — Ein aus Rittergut Choren bei Nossen beschäftigter jüngerer russisch-polnischer Arbeiter hat dort einen größeren Diebstahl ausgesührt. Während seine Mitarbeiter auf dem Felde beschäftigt waren, hat er deren sämtliche Behälter er brochen und außer einem guten Anzug und einer Uhr noch etwa bare 1400 Mark in Gold gestohlen. Der Dieb hat sich nach Verübung der Tat entfernt und nach Roßwein zugewen- det. Ec heißt Iwanow Pktroff uad hat außer dieser Dieber- beute von seinen Arbeitskollegen auch noch 5 Auslandspässe an sich genommen. — Eine zum Rittergut Scharfenberg bei Meißen ge hörige, mit Erntevorrälen und Geräten angefüllte Scheune brannte vollständig nieder. — Sehr gut daran sind die Hausfrauen in Orlamünde (S.-A.), denn sie erhalten jetzt dasFleisch noch billiger, als es ihnen die Stadlverwaltnng liefern kann. Nachdem sich zwei Fleischer bereit erklärt hatten, prima Fleisch das Psund mit 90 Pfg. zu verkaufen, habe» jetzt die anderen Fleischer den Fleischpreis auf 80 Pfg. das Pfund herabgesetzt. Dem Vernehmen nach soll sogar noch eine weitere Preisermäßigung staltfinden, sodaß sich also die Einfuhr fremden Fleisches voll ständig erübrigt. — Infolge des Selbstmordes des Kaffenführers der Türmitzer Sparkasse Franz Mieke entstanden verschiedene Ge- Thräna sind 80 Personen an Trichinenvergiftung erkrankt, mehrere davon schwer. Dresden- Ein Patient vom Sanatorium Lahmann auf Weißer Hirsch, namens Schulhof, hat sich auf dem Trini- talis-Friedhose erschossen. Ec schoß sich in den Kopf und war sofort tot. — Eine größere Betriebsstörung betraf am Dienstag nachmittag fast alle Linien der Dresdner Straßen bahn. Als Grund wird das Durchschlagen mehrerer Kabel angegeben. — Mit Leuchtgas suchte sich in der elterlichen Wohnung auf der Blasewitzerstraße in Dresden eine 20jährige Ziga rettenarbeiterin infolge Liebeskummer zu vergiften. DaS bewußtlose Mädchen wurde nach dem Krankenhause Johann- stadt gebracht. — In der 12. Stunde sprang unterhalb der Carola brücke in Dresden ein junges Dienstmädchen in die Elbe, wurde jedoch von dem Bootsmann der dort liegenden Walfisch- Ausstellung gerettet. — Vor noch nicht langer Zeit kursierten an mehreren Plätzen des Königreichs Sachsen und der angrenzenden Ge biete gefälschteHundertmarkschetnein großer Zahl. Bereits am 7. September 1912 wurde nach langen Beobachtungen der Gefangenaufseher Karl Ludwig in Dresden als Verbreiter der Noten verhaftet, der mit einem Maler Max Adam in enger Verbindung stand. Besagter Adam war aber nirgends zu finden, bis er jetzt in Leipzig entdeckt wurde, wo ec sich mit falschen Papieren unter dem Namen Friedrich Heinke aufhält. Er ist je^t ebenfalls festgenommen worden. — Die erste Sitzung des R eichst a g es nach den Sommerferien wird voraussichtlich auf den 28. November an beraumt werden. — Bei der Reichstagse rs atz w a h l im 1. Berliner Wahlkreise wurde Kaempf (Kortschr. Vp.) mit über wiegender Mehrheit wiedergewähtt. — Durch die Charlottenburger Kriminalpolizei wurde (Böhmen) hat der Fabrikschuster Smetal gestanden, der Mörder . , _ Ider Agnes Hruza zu sein. Ec wurde verhaftet und dem Ge- — Aussehen erregte ein auf der Leipziger Straße in richt übergeben. Die Hruza ist am 29. März 1899 ermordet Meißen haltendes, großes, stark,S Automobil, dessen kompakter worden. Die Tat gab Anlaß zu jenem sensationellen Ritual- Bau schon verriet, daß es sür außergewöhnliche Zwicke bestimmt mordprozeß gegen den Schuster Leopold Hilsner, der mehr als ist. Der 150 Pferdekräfte besitzende Wagen befindet sich auf ein Jahr Böhmen und ganz Oesterreich in Atem hielt. Hilsner dem Wege nach dem Balkan, wo er sür den Gebrauch des wurde trotz der entschiedenen Ableugnung vom Schwurgericht Generalstabes einer der kriegführenden Mächte bestimmt ist.'zu Kutenberg auf geringfügige Indizien hin zum Tode ver- — Der von der Stabt Bautzen eingerichtete Verkauf'urteilt. Nach der Aufhebung des Urteils kam es zu einer dänischen NindflUsches hat die Folge gehabt, daß die Fleischer-neuen Verhandlung vor dem Schwurgericht zu Pisek, daS Innung beschloß, die Fleischpreise durchweg um 10 Pfg. Pro^hermals das Todesurteil fällte. Später wurde Hilsner zu Pfund zu ermäßigen. Ais Grund dieser Maßnahme wird lebenslänglichem Kerker begnadigt. angegeben, man wolle dem Publikum zeigen, daß die Innung > -- -- " ihr möglichstes tue, um der Bewohnerschaft billiges Fleisch ÜU5 Nab unä frrn Rabenau, den 6. November 1912. — Ais Vertrauensmänner und Ersatzmänner zur An- ^stelltenversicherung sind bei den Wahlen am 27. ^ober d. I. von den Angestellten folgende Personen gewählt ^fden: 1. Vertrauensmänner: Herren Max Wachsmuth, Wnder in Potschappel, Kurt Fuhrmann, Werkmeister in Ebenau, Heinrich Melcher, Ingenieur in Niedersedlitz. A I. Ersatzmänner: Herren Max Möchel, Korrespondent in ^dersedlitz, Paul Schilling, Korrespondent in Deuben, Paul ?'<ke, Ingenieur in Potschappel. III. 2. Ersatzmänner: Herren ^mann Henker, Buchhalter in Döhlen, Max Schubert, La- t^isl in Niedersedlitz, Ernst Klemm, Buchhalter in Döhlen. . — Zu den Maßnahmen gegen die F l e i s ch t e ue ru n g der Landeskulturrat auf Ersuchen dem Ministerium des Wern einen längeren Bericht erstattet, der zum Schluß u. a. Ueberzeugung ausspricht, daß mit ziemlicher Wahrschein- iMt in nächster Zeil ein verstärktes Angebot von Schlacht en und ein beträchtlicher Pceisfall zu erwarten sei. . — Sonderzüge nach den Wintersportplätzen werden kommenden Winter von der Staatsbahn wieder bereit werden. U. a. sollen bei günstigen Schneeverhältnissen die bekannten und beliebten Sportzüge vormittags 7 Uhr Minuten ab HainSberg nach Kipsdorf und nachmittags ^Uhr 25 Minuten von Kipsdorf nach Hainsberg, sowie vor- Magr 8 Uhr 25 Minuten von Mügeln nach Gkising-Alten- "8 und abends 6 Uhr 28 Minuten von Geising-Altenberg "fertigt werden. . — Starkes Faulendes Obstes macht sich in diesem bemerkbar. Es ist daher sehr notwendig, aus den Obst- "ien dfe beschädigten und angefaulten Früchte recht oft zu ."isernen, gesundes Obst aber auf luftigen Hürden mit freiem ^lidurchstrich aufzudewahren. — Bei der Verbandssparkasse Hainsberg mit Nachbar- Wurden im Oktober 20 334.38 Mark in 269 Posten gezahlt und 13 000.13 M. in 56 Posten wieder abgehoben. 1 — Bei der Sparkasse Dippoldiswalde wurden Monat Oktober d. I. 752 Einzahlungen im Betrage von Mk. 77 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 456 Nück- 'Mmgen im Betrage von 125 90b M. 38 Pfg. , In Bahnhof zu Potschappel wurde nachts ein- > "Heu versucht und zwar im Fahrkarten- und Gtpäckraum. ^ angetMch mit einem Beil bewaffnet gewesene Einbrecher aber verscheucht und konnte entrinnen. , -- Das Landgericht Freiberg verurteilte den Emaille- ."mer und Anstaltszögling Anlon Richard Fischer aus folschappel wegen schweren und einfachen Diebstahls, ^Ürschlagung, Sachbeschädigung und Widerstands zu 6 Mo- "ien Gefängnis,* wovon 1 Monat auf die Untersuchungshaft Krech»«! worden ist; — den Bergarbeiter Johann Friedrich .N Scharschuch aus Welschhufe wegen schweren Dieb- M im Rückfalle zu I Jahr Gefängnis und zweijährigem ^emechtrverlust. h — Der im Jahre l 885 in Potschappel geborene ^ier Diersche betrog im Dezember Geschäftsleute in Banne- Rosentitz und CunnerSvorf unter der Vorspiegelung, in ^Umgegend Arbeiten ausführen zu müssen, um zusammen -Mark Darlehen und eine Dresdner Firma um ein Faß u im Werte von 78 Mk. Anfang d. I. trat D. in Banne- Welschhuse usw. als Mielschwindler auf und prellte Üblich eine Frau in Bannewitz mit Hilfe eines gefälschte» /les um 23 Mk. Ec erhält vom Landgericht Dresden 10 '°"°le Gefängnis. — Wieder eingesangcn wurden in der Nähe von Frei- «»A beiden jugendlichen Ausbrecher, die dein Amlsgerichts- .'^gnis in Frauenstein vor einigen Tagen den Rücken hatten. Beide, Peter Frings aus Frerberg und Jo- Ms Gruppcngüßer aus Lößnitz, wurden dein Gefängnis meiberg zugesührt. — Der Bäcker Bauer in Glashütte ist wegen Ver- .M der Brandstiftung ans König!. Amtsgericht Lauenstein ^Untersuchungshaft eingeliefert worden. Anlaß dazu hat ^^fffindung einer mit Petroleum getränkten Jacke durch Gendarm Heidel gegeben. 7- Ein auswärtiger, zuletzt in Bautzen beschäftigter Schlos- ) "schien in der Dr. Möhringschen Lungenheilanstalt in -Coswig, verlangte nach einem dort in Stellung - Mchen Mädchen, auf das er nach kurzem Wortwechsel aus ^ Revolver Schüsse abgab, die den Tod des Mädchens ^Mührten. Hierauf richtete er die Waffe gegen sich selbst ^Mundete sich schwer. A» seinem Auskommen wird gezweifelt, iz Kleine Notizen. Mil entsetzlichen Brandwunden am wurde in Zitlau ein kleines Ziehkind in das städ- < Krankenhaus eingeliefert. Es hatte die Petroleumlampe Aussen, worauf das brennende Oel sein Kleidchen in Brand ' — Die 14 Jahre alle Tochter eines Gutsbesitzers in rüchte, welche zahlreiche Einleger veranlaßten, ihr Geld zurück- zusorderu- — Auf dem Bahnhofe Mulda (Eczg.) kam der Ec wird beschuldigt, mehrere Personen um Beträge bis zur HilfSbahnsteigschuffner Porstmann beim Abspringen von einem GesanUhöhe von IOOOO Mark betrogen zu haben, und zwar in der Fahrt befindlichen Güterzuge zu Falle und wurde löd- unter dem Vorwand, daß er eine Erbschaft in Höhe von 1 lich überfahren. — Der Leichmlräger und frühere Feldwirt- ------ schaflsbesitzer Rich. Ruscher von Sahda i. E., der vermißt