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K reich! Oesterreich. r«n die Parole zu ««heilen, bei den bevorftrhen- den Wahlen zum Reichstage für die ultramon tanen Candidaten zu stimmen, sobald die eignen Candidaten in der Minorität geblieben und die Entscheidung zwischen einem Liberalen oder Kle rikalen zu treffen ist." Der auf einer Reise nach dem Morgenlande begriffene Herzog von Sachsen. Altenburg ver- weilte einige Tage in Konstantinopel und hat bei dieser Gelegenhert vom Sultan den OSmanie- Orden in Brillanten verliehen erhalten. Mit Schimpfen über die Aufnahme, die Vic tor Emanuel in Wien gefunden, thut sich, wie immer in Unflälhigkeiten gegen Alles, was nicht ultramontan ist, VaS bairische „Vaterland", von dem berüchtigten vr. Sigl redigirt, hervor, wenn eS sich in seiner Wuth auch oft vergißt und lächerlich macht. Dem Lais« Franz Josef droht eS wuthschnaubend, daß das über ihn und sein Reich gesprochene Uriheil (Bannfluch?) schon . noch vollzogen werden würde. ArmeS Ocster- Jn Wien fand am Sonnabend Vormittag «ine längere Konferenz zwischen dem österreichi schen' Reichskanzler Grafen Andrassy und den beiden ihren König begleitenden italienischen Mi- nistcrn Minghetli und Visconti-Venosta statt,i nachdem vorher Graf Andrassy mit dem italieni- chen Gesandten Grafen Nodillant conferirthatte, der einerseits am frühen Morgen von seinem Mo- rarchen empfangen worden war. Am Sonntag olgte xine weitere Confcrenz zwischen den drei Staatsmännern. Schriftliche Abmachungen sol len nach österreichischen Blättern nicht abgeschlos sen worden sein. Die drohende Nothlage in Ungarn wirst be reits mächtig ihre Schalten voraus in den ver- zweiflungSvollcn Hülserusen der ungarischen Blüt- ter. Ein im Somogyer Comitate, sonst eine der fruchtbarsten Gegenden Ungarns, erscheinende» Blatt giebt folgende Schilderung über die dor tige Lage: „Hülfe, rasche Hülfe vom Parlament! Ganz Somogy von der Sau bis zur Drau am Bettelstab I Weizen haben wir kaum die Hälfte- deS erwarteten QuantumS; Gerste haben wir 6-—700,l>00 Centn« weniger als sonst, Mais und Grunbdirnen sind ganz vernichtet; die Weide st so verdorrt, daß wir dem Vieh schon VaS Wintersutter vorlegen; der Boden ist hart und chlecht; Vieh und Pferde sind zum halben Preise U haben; Niemand kauft, weil Jed« verkaufen möchte." Noch trauriger lauten die Berichte auS TemeS, der „Fruchtkammer UugarnS", und auS dem reichen Araber Comitate. Vom HandelS- minister Zichy wurde die Frage der zeitweiligen lushebung deS Einfuhrzolles für Getraid« im Ministerrathe zur Sprache gebracht und diese Aushebung in Anbetracht der gegenwärtigen ab normen Verhältnisse auch beschlossen. Der un garische Reichstag soll statt am 10. November »ereitS im October eiuberufen werden, um jene Maßnahmen zu beschließen, die zur Verhütung der drohenden HungerSnolh nothwendtg sind. Schweiz. ES liegt jetzt der Wortlaut deS UrtheilS vor, welches der AppellationS- und CaffationShof deS lern« ObergerichtS in der Angelegenheit der !9 renitenten Pfarrer vom Berner Jura gefällt at. Zur Orienlirung unserer Les« über den -ergänz sei daran erinnert, daß im November origen Jahres die D iöcesen-Confcrenz der Stände In P wunderln Comm» »Heils au urtheil t Strafe a> man ihne len und optirt. 5 deutschen in Deutsc wiß int« wickelt. ! colonie, j gegen De lassen. L fangen? Die srat fortwühren Deutschlan z. B. Bm Artikel der Anhängern Blattes, i Echmähun, Fürst Bis» und dir W bewahrt wi unverhüllte mit Krieg j das Joch d Zn dews vutionale", igen, auf einige Zeit ganz eingestellt wiM" Der Magtzeburgischen Zeitung schreibt man auS Berlin: „Von unterrichteter Seite wird un» mitgethcilt, daß die Führer der Socialdewokraten beschlossen haben, ihren wohldiSciplinirtenSchaa» »es E I tret« vasell das v l voM L zweb l I neu h Bische dieses s Stinsl ihm e fchofSf der a« 69 P wurde läufig der At fem A er hat ltch« v leisten chen R dulden Staat trnten Psa, abgesetz hat st< näckig ihm v« waS v Folge ! diese M - Bevölke ung ge, den Uli Haupt le Eiatiha haben, i immer läßlich i visorisch lichen g regeln ki Sachs, Herzogs 100,000 IN Genf auf eiwo auswärtige Politik unseres CentrumS maßgebend, Vilmar'schen orthodoren Richtung angehörendcn wir würden unseren Verbündeten von 1866 nicht Geistlichen gegen die SlaatSregierung auf, die in unserer Mitte sehen und die Gewähr einer sich aber auch von diesen nicht einschüchtern wichtigen BunbeSgenossenschast für den Fall läßt. Die AmtSentsetzungist ihnen im Falle der n«uer Kriegsgefahren entbehren. Wir würben Fortdauer ihrer Widersetzlichkeit angedroht und isolirt dastehrn, wie Frankreich, daS sich durch darum enihalten die nur genannten „Hess. Bl." feine clerikale Politik seine besten Freunde ent- einen Aufruf zur Sammlung von Beiträgen für fremdet hat. Allerdings ist der Naiur der Der- einen Fonds, auS welchem jene für den Fall hältniffe nach der freundschaftliche Empfang deS ihrer Amtsentsetzung schadlos gehalten werden Königs von Italien ein zweiter Absagebrief an sollen. Der Aufruf schließt mit den frivolen die Parteigänger einer Wiedcraufrichtung deS Worten: „Der Herr der Kirche wolle unserer alten Kirchenstaats, eine neue Seite in dem von Sache seinen Segen verleihen!" Wie eng ver- ultramonianer Verblendung oder Verleumdung wandt zeigen sich hier diese Herren mit den ge- grschriebenen Buche von den „Verfolgungen der gen die StaatSgesetze widerhaarigen katholischen Kirche". Daran ist aber nichts zu ändern, Kirchensürsten I Deutschland ist zu fest gegründet, um eine Par- Eine auffällige Nachricht kommt neuerdings lel zu fürchten, die VaS Wohl deS eigenen Va- auS Kurhessen: „Wie man dem Fr. I. mit» terlandö einem Anachronismus aufzuopfern be° thcilt, haben sich mehrere einflußreiche Anhänger reit ist. An den Besitz von Rom ist Italiens der renitenten niederhesstschen Pastoren an den Einheit geknüpft, und diese wird im allgemeinen sächsischen Kammerherrn Frhrn. v. ErdmannS- Bewußtsein der Völker immer mehr als eine dors gewandt und um dessen Unterstützung gc- politische und commercielle und sittliche Noth- beten, falls einzelne der Renitenten im Ausland« Wendigkeit erkannt, wogegen die Curie seit den Dienste suchen müßten. Derselbe ha» sofort letzten drei Jahren alles Mögliche geihan hat, seine Mitwirkung zugesagt." (?) — Bei den g«. um der Welt zu beweisen, wie gefährlich eS sein gen di, niederhesfischen Pastoren wegen verwes, werde, dem vaterlandSlosen UltramontaniSmnS gerter Strafzahlung verfügten Mobiliar-Ereku- eine politische Freistätte und einen territorialen lionen wird eö nicht ohne zahlreiche Zwischen. Stützpunkt und AgitaiionSheerb zu gewähren." klagen bleiben. Die meisten Pfarrer haben Das noch sehr der Bestätigung bedürfende nämlich bereits üb« ihre Habe verfügt. So Gerücht, daß dec deutsche Kaiser noch in diesem wurde von b«n Pfarrer W. B. m Kerspenhau- Hrrbste den Besuch deS Königs von Italien in s-" ein Theil seiner Möbel semer Frau, ein an- Rom zu erwidern beabsichtige, ist geeignet, die derer seinem Vater, Letzterem als Schuldhaft im Batican herrschende Wuth auf das höchste "drt. — Pastor Pfeiffer in Bre,tau hat Maß zu steigern. Ost sind vormals deutsche « lärt, sich lieb« sämmiliche Glieder einzeln vom Kais« nach Rom gezogen, bald als Freunde, deibe abreißen lassen zu wollen, als dem durch bald als Gegner deS jeweiligen Papstes oder Gesetz neu eingeführten Konsistorium seine An- KirchenstaalSsürsten. Kaiser Wilhelm wäre der «rkennung zu zollen. Neue Märtyrer! Erste, der daS nicht mehr päpstliche Rom be. Die National. Zeitung schreibt: „Wie man suchte, der weder als Freund noch als Feind des sagt, soll demnächst in allen deutschen Münzstät. Papstes austräte, sondern den obersten Bischof trn wit der Prägung von Silbermünzen nach dem dem Könige dadurch, daß er ihn zum Inhaber eines dergleichen kann aber freilich jetzt nicht mehr -fterreichischtn Regiments, daS von nun an den Rede sein. Wenn Wilhelm l. den König von Ramen „König von Italien" trägt, ernannte; Italien in seiner Hauptstadt besucht, so wird der «S ist dies «ine um so größere Auszeichnung, Papst sich als Außenstehender fühlen und eS als die italienische Armee das Institut der Re- wird ihm zu Muthe sein, als habe er «ine V«r gimentSinhabrr nicht kennt, Victor Emanuel sich geltung zu tragen für die einstmalige Echmac also nicht revanchiren kann. Auch die zumeist in von Canossa. -fterreichischtn Landen weilenden dem Wiener Tine bedeutungsvolle Nachricht bringen die Hofe verwandtschaftlich nahestehenden 1859 ver- „Hessischen Blätter", VaS Organ der Anhänger Iriebenen italienischen Fürsten lernen aus dem deS 1866 depoffevirten Kurfürsten von Hessen. Empfange, daß sie ihre Hoffnungen auf Wieder- Darnach hat Landgraf Friedrich von Hessen, de Herstellung ihrer Herrschaft begraben können, bisher präsumtive kurhessische Thronerbe, sich Die Bevölkerung Wiens empfing den Gast deS nunmehr definitiv mit Preußen abgefunden. Der kaiserlichen Hofes mit ungeschminkter herzlichster Landgraf hätte hienach nicht nur die Annexionen Freude über die hohe Bedeutung dieses Besuches, anerkannt und seine sämmtlichen politischen Rechte die sich durch lebhafte Begrüßungen deutlich preisgegeben, sondern auch auf das HauSver- kund gab. Der Besuch d«S italienischen Königs mögen Verzicht, geleistet und sich von demselben 1n Wien und Berlin bedeutet die Erhaltung deS nur «inen Theil deSMobiliarS und die Schlös- MiedenS, dies ist das Urthril, welches die nam. ser Fulda, Hanau, WilhelwSbad und Philipps- HMsten Zeitungey deS In- und Auslandes säl- ruhe Vorbehalten., Als Gegenleistung hierfür Len. Ein Bündniß der drei mächtigen Reiche biete ihm di« Krone Preußen eine jährliche Re- UMeleuropaS, di« einey gewaltig«» Keil zwi- venu« von 202,000 Thalern vom Tode deS schon dem rroberungSlustigen Osten und dem re- Kurfürsten an. Den Linien Hessen - Philipps- vaychedurstigen und gerade jetzt unter dem Ban- thal aber wäre der Beitritt zu diesem Abkom- ner des KatholsciSmuS für die Wiederherstellung men gegen eine JahreSrente von 36,000-Tha. -er weltlichen Papstherrschaft streitlustigen Westen lern offen gelassen, welche der König von Preu- Europas bilden, wäre eine wesentliche Garantie ßen jedoch selbst unter den beiden Linien (Hes- deS Friedens für unsern Erdtheil und darum die sen-PhilippSthal und Hessen-PhilippSthal-Barch, herzliche Freude, mit der Victor Emanuel und selb) zu vertheilen sich vorbehält. Die hessischen die fürstlichen Herren, die er besucht, von der Blätter sind natürlich wüihend üb« den Thron- Bevölkerung überall begrüßt worden. Recht be- folger, den Landgrafen Friedrich von Hessen und zeichnend illustrirt die Könische Ztg. die Bedeu- dessen Aussöhnung mit Preußen. Der Erkur- 1ung deS Besuchs für Deutschland in den Wor- sürst hat bereits in einer Kundgebung gegen jede ten: „Der Besuch Victor Smanuel'ö ist die wider seinen Willen und sein Wissen abgeschlos- Folge und die Besiegelung unserer Nicht-Ein- jenen Vereinbarung der hessischen Prinzen mii mischungSpolitik und unserer Anerkennung deS dir preußischen Regierung protcstirt. Rechtes der italienischen Nation, sich nach eige- Wie die ultramontanen kalholischen Geistlichen nem Gutdünken staatlich einzurichten. Wäre die lehnen sich in Hessen die protestantischen, der -aürn wird. Da» war d«n Römlingen zu vi«l:!der katholischen Kirche, Mich« nicht mchr w«lt-1neuen Münzgesetze vorgegangen werM/ und der „Feind der Kirche", der Zerstör« deS Air-flicht» Regent ist/ einfach tgnörirle. Wünschte l dürste dann wohl die Ausprägung der Gold» » wüiuen etwas tingeschränkt werden,,,wenn sie nicht, izm deyi BtbUrfMe nach «einer tziünze, .— - ... ^_!^w«lchkS sich gayz bclonhkvst seit BertrMug der r Kaiser digung im Batican , einem Pantöffelkusse und österreichischen Gulden sehr fühlbar macht, zu ge- her eine» dergleichrn kann aber freilich jetzt nicht m«hr die nügen, auf einige- Zeit ganz eingestellt wtM" bt» „Feind d« Kirche , o« Zerfror« veo orir» i srrgrnr ist, r«a»arv rgnorrrrr. -urunzry« chenftaatS, der Ercommunicirie, pon Oesterreich, der heilige Vater eine Audienz beim Kaiser, so der Hoffnung Roms, dem asterkatholischsten würbe dieser ihm solche gewiß gewähren ynv ih Herrscher, al» Freund und Prud« ausgenommen! auf da» Artigste empfangen. Boy einer Hu Eine besondere Auszeichnung v«Üeh «r Kaffe ,n . --