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3l)ä len war, ihm nach stürzten die Abgeordneten ins Freie; in die Miethgäule aus der Piazza war der Schreck gefahren. ES hatte inS ParlamentS- gebäud« eingeschlagen, aber die drinnen waren, glaubten im ersten Augenblick an eine Tod und Verderben verbreitende Erplofion unterirdischer Minen. Der Palast ist reichlich mit Blitzgblei tern versehen, die dem mächtigen Strahl seine Wege wiesen. Die Kammersitzung wurde erst . um 2 Uhr 35 Minuten eröffnet. Sicher aber werden die Ultramontanen auS dem Naturereig ntff« Kapital schlagen, da ihnen die Klosterfrage ohnedies verhaßt genug ist. Vermischtes. Der „Berliner BörsewCourier" schreibt : „Zu dem leider viel besprochenen Thema der Fälschung der Lebensmittel kann die Thatsache eine Jllu- stration gewähren, daß in Belgien zwei Mühlen eristiren, welche sich ausschließlich damit beschäf tigen, eine Art weißen SanbeS zu mahlen, der ein so seines Mehl giebt, daß der gewiegteste Bäcker dasselbe für Weizenmehl Nr. v hallen würbe. Cvnstatirl ist, daß ein großer Theil des in den Handel kommenden Weizenmehles sehr geschickt mit derartigem Sandmehle gemischt ist. Der daraus bereitete Teig ist ungewöhnlich schwer und kalt, er geht schlecht aus und liefert ein Brod, das der Gesundheit durchaus schädlich ist." Die beiden Domthürme in Eöln haben bis seht eine Höhe von 220 Fuß erreicht und wird nunmehr mit dem Baue der Spitzen begonnen werben. Die Gcsammihöhe soll 500 Fuß bctra. gen, eS ist also bis jetzt noch nicht bie Hälfte erreicht. In sechs Jahren hofft man den Bau der Thürme beendigt zu haben. Die große, auS eroberten französischen Ge- schützen herzustellende Kaiserglocke aus dem Kol- ner Dome wird neben den viel Raum einneh menden lateinischen Inschriften nur folgende deutsche Worte enthalten: „Die Kaiserglocke heiß' ich, De« Kaisers Ehren preis' ich, Aus heil'ger Warte steh' ich, Dem Deutschen Reich erfleh' ich, Daß Fried' und Wehr' Ihm Gott bcschecr'!" Fürst Bismarck ist, wie ein Witzblatt schreibt, von dem Vereint der Berliner. Chirurgen und Barbiere zum Ehrenmitglied ernannt worben und zwar weil er I) so gut operirt, 2) weil er schon Manchem den Staar gestochen, sogar den schwär- zen, 3) weil er Deutschland verbunden und 4) weil Niemand Napoleon so über den Löffel bar biert hat wie er. In München starb vor einigen Wochen ein reicher, alter, sonderbarer Herr. Er besaß Häuser und Grundstücke, hinterließ aber weder Kind noch Kegel, noch Testament. Wo war aber sein Geld? Niemand fand eS, wie eifrig bie Behörden such ten. Da erinnerte man sich einer alten Frau, die lange bei ihm gedient; diese führte bie Herren zu der Holzlage. „Da hatte Er'S seit 1S48 immer versteckt!" So war'S; unter einem leichten Brette fand man 86,000 Gulden, fast alles baar, eine Summe, die verzinslich angelegt, sich mehr als verdoppelt haben würbe. Vor dem Eübportale der Rotunde der Wiener Weltausstellung liegt ein riesiges Faß, welches in seinem Innern eine einzige Rolle Druckpa- piereS birgt. Dieselbe hat eine Länge von vier Meilen und bedarf, um abgewickelt zu werden, ei nes Zeitraumes von 42 Stunden. DaS riesige Objekt wird innerhalb der Rotunde zur Auf- Kellung gelangen, sobald für dasselbe genügend freier Rau« geschaffen ist. DaS Pariser Journal „Paris" meldet alle- Ernstes r „Die Krönung des Königs und der Königin von Dänemark ist in Stockholm mir groß,« Pomp begangen worden." Unter den Earlisten auf dem KriegSpfade be» findet sich auch Donna Maria, die helbenmüthigr Begleiterin und angetrante Gatlin Don Alfon- so'S, deS BruberS von Don Carlos. „La Ca- pitana", wie sie von den Mannschaften begeistert genannt wird, ist jung, schön und blond, trägt die rarlistische Sackmütze mit Goldborbe und scheint Gefallen am Sengen und Brennen zu finden. In London Hat man eine ganz neue Erfin dung gemacht, Kunstgenüsse mit materiellen zu verbinden. Während der Aufführung eineö BalletS bereiteten nämlich bie Ballvamen tan zend zwei in England und Amerika sehr beliebte eiskalte Getränke „Mint-Julep" und „Scherz- Cobbler" und nachdem sie mit den Getränken ein Tableau gebildet, wurden rasch kleine Brü- cken über das Orchester gelegt und die Tänzerin nen servirlen bie Erfrischungen den Herren im Parterre, welche sie mit offenen Armen empfin gen, die Getränke nämlich. Der jüngste Schneesturm in NcbraSka in den Bereinigten Staaten, welcher in der zweiten Aprilwoche wüthete, war einer der furchtbarsten, tue jemals in der Gegend vorkamen; gleichzeitig war die Kälte eine unerhört starke'. Man fand Leute ganz nahe ihren Häusern erfroren, welche eS versucht hatten, dem Vieh im Stalle Futter zu bringen. Manche Familien flüchteten in ihre Keller ober vergruben sich in ihren Belten, um der furchtbaren Kälte widerstehen zu können. Literarisches Vonvr.Otto Hübner's statistischer Tafel aller Länder der Erde ist soeben der 22. Jahrgang (für 1873) erschienen. Diese anerkannt nützliche Tafel enthält die zuverlässigsten Angaben über Größe, RegierungSform, Staatsoberhaupt, Bevölkerung, Ausgaben, Schulden, Pa piergeld und Banknotennmtauf, stehendes Heer, KricgS- und Handelsflotte, Ein- nnd Ausfuhr, Zolleinnahmen, Haupterzeugnisse, Münze und deren Silberwerlh, Gewicht, Ellenmaaß, Hohlmaaß für Wein und Gctraide, Eisenbah- neu, Telegraphen, Hauptstädte nnd die wichtigsten Orte (mit Einwohnerzahl) aller Länder der Erde. Bei den seit Jahresfrist stattgefundencn vielen statistischen Veränderun gen auf dem gejammten Erdball machen wir namentlich darauf aufmerksam, daß in obiger neuen Auflage die Werthe der verschiedenen ausländischen Münzsorten bereits mit der neuen deutschen Rcichöwührung verglichen sind, was die Tafel gerade in diesem Jahre besonders verkäuf lich macht. Sie giebt außerdem zu den interessantesten vergleichenden Betrachtungen mancherlei Anlaß und dürste somit Jedermann zu empfehlen sein, der sich für wenige Groschen über die heutige materielle Cultur aller Völker schnell unterrichten will. Der Preis dieser Tafel beträgt 5 Sgr. -lrankenkerger Rüche »mach richten. Himmelfahrt Christi. Vormittagstext: Mark. 16, 14 — 20; Herr Diac. Fischer. Nachmittagstext: Hebr. 6, 17—20; Herr Archiv. Lesch. IV. Quittung. Für die Braiibbeschäbigten in Joachimsthal sind fernerweit 10 Ngr. v»il G. R. an RaihSsteste niedergelcgt worben. Wer erklären unsere Sammlung hiermit für geschloffen und sagen im Namen brr betreffend!^ Calamitosen ben sreundlichen Gebern unsern auf richtigen Dank. Der Sladlrath. Meltzer, Brgrmstr. ii/l^0I.LXiK0kl »» LaenÄ« ^lu-Lun/r «s«, 9as«n»tan<7 äs, menss/lLots» um? au/ /«ä« naatl «ÜIMN Akams», »»FS, Datum, murr- La-e <ukm- T^attaoäs Lesoketek. -1«/ FALsl za. e>otav««ü<m a-«- mit Lart-M, SÄ/An U7ut LmtaFim. MH-., ü> «KSnsm Lsetsrsmt. F KAd-. Fleißige Treibe? werben noch angenommen bei Wagner St Beckmann. Wir tuchen 1 tüchtige« Kettenscheerer zum sofortigen Antritt. Gebrüder Hartung. Ein Webergeselle kann auf Aitila-Tücher Arbeit erhalten Schefftlftraße 96a. Zwei gute Spuler finden dauernde Beschäftigung bei C. F. Rüdiger St Sohn. Ein Spuler wird gesucht Neustadt Mmüüraße 341. Ein Müllergeselle wirb für eine Farben fabrik in Chemnitz gesucht und Offerten sub 14. V. 4SO durch Herren Haasenstei» St Vogler in Chemnitz erbeten. Ein anständiger junger Mann kann als Steindrucker unter günstigen Bedingungen in bie Lehre treten. Ernst Graupner, Altenhainer Straße 268. Eine neu hergcrichtete IM- Familien-Wohnung ist Umstände halber sofort abzngeben. Näheres in der Expedition b. Bl. 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Eine Taschenuhr wurde am Sonntag Abend aus der Sachsenburg« Chaussee verloren. Um Rückgabe gegen gute Belohnung durch die Er« pedition d. Vl. wird gebeten. kiir kurvunr, Ham- Hübner AnUMelw Issei über alle Länder -er Grde. 1873er LuSgabe. Borrätbig in der Buchhandlung von L G. Roßbergs