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IW Erscheint t«,Nch, d« «onn- und Jesiiq-«, »tendS Plr den fol genden Log. Preis vierteljährlich l M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. SPfg. »estellungm nehmm alle Poft- »nstalten, Postbote« «nd die Aubgaie- stellen der Tage blatte» an. — . Gomtag, den 8, Ings. Aavkenbe^er TagME . .L'l' 1884 -— 8«s«-te woodG. mit s Pfg. M M -espaltetie ttorplM» »eile berechimp «etnster Inserat«»' betrag so Pjh, «omprirtertevtdt»» b-Ilarische Jttserv» oach kesondere» Taotf. Inseraten- «lmia^n» Kr dt» jck«e, iltertt-Eitnrol« «t vormittag 10 HW, ÄmtMatl der Lönigl. Ämtshauptmmnschast FlSha, des Löiiigl. AmtsgerW» ««L de» Aadtral« M Frankenberg. Lrtliches mW Siichsisches mern in 1. Instanz zu gestalten?", worüber die Rechts anwälte Hänle-Ansbach und Jacobi-Berlin referierten. Man einigte sich über verschiedene Thesen, welche die Abänderung des Z 412 der Strafprozeßordnung wün schenswert erscheinen ließen, und zwar dahin: daß im Falle der Ordnung der Wiederaufnahme des Verfahrens durch das Beschwerdegericht letzteres zugleich das Ver fahren von Amts wegen vor ein anderes Gericht glei cher Ordnung verweisen kann, auf Antrag aber ver weisen muß. — An die Staatsanwaltschaft Dresden ist vor ei nigen Tagen der im Monat Dezember v. I. von dort durchgebrannte Advokatenschreiber Schubert eingeliefert worden. Derselbe hatte von seinem damaligen Prinzipal, einem Dresdner Rechtsanwalt, den Auftrag erhalten, die Summe von 10000 M. an ein Bankhaus abzuliefern, war aber mit dem Gelbe nach Amerika entflohen. Nach dem er die Summe durchgebracht, trat Schubert die Rückreise von Amerika wieder an und wurde bald nach seinem Eintreffen auf deutschem Boden festgenommen. — In der seiner Zeit aus Dittersbach bei Stolpen berichteten traurigen Schießaffaire, wobei der 14jährige Schmiedesohn Kunath seine 6jährige Schwester erschoß, ist nun dieser Tage die gerichtliche Entscheidung getroffen worden. Die Anklage richtete sich in diesem Kalle gegen den Gutsbesitzer Ryssel, der die betreffende Flinte von Kunath zum Vogelschießen borgte und sie dann geladen zurückgebracht hatte, wobei aber bemerkt werden muß, daß dies unglückliche Laden ohne Wissen des Genannten von dem Sohne desselben geschehen war. Der Gerichts hof fand, entgegen dem Anträge der Staatsanwaltschaft den Grad von Ryssels Verschulden nicht für derart, da er eine Bestrafung rechtfertige, weshalb auch die kosten lose Freisprechung eintrat. — Außerordentliche Ausdauer im Velozipedfahrrn zeigte dieser Tage der Bicyclist vr. moä. Fiske aus Göttingen, welcher auch bei einem in Leipzig veranstal- Der Stadtrat h. Stephan, St.-Rath. von Nachmittags Uhr A rm Lützelthal an Ort und Stelle parzellenweise versteigert Eller'S Erben, Nach- Versammlungsort: Vormittags bei der Fabrik von I. M. Müller s Erven, ^ca-y mittags beim Lützelthalviaduct. daß dev Pachtzins Bietungslustige werden hierzu mit dem Bemerken emgela , bis zum 30. Juni l. Js. zu bezahlen ist. Frankenberg, am 5. Juni 1884. Bekanntmachung. ... . brachsten Dienstag, den 1«. Juni d. IS., und zwar- Heu- »Md Grummetnutzung von Gemeindegrundstücken, von Bormittags 8 Uhr an k ^on I- M. Müller's Erben, beim neuen Schlachthof, beim Wag- auf dem ausgefüllten Teich im Johannisthal und auf dem Fr,edhof an der Altenhamer Straße, sowie ' nen 24 Stunden, und zwar von nachts 12 Uhr des 3. Juni bis nachts 12 Uhr des 4. Juni. Er schlug mit dieser Fahrt nicht nur die bisherige beste deutsche Tages leistung (266 Kilometer), sondern auch die amerikanische (220 Kilometer). '— Einen merkwürdigen Kontrast zu den vielfach aus landwirtschaftlichen Kreisen erschallenden Rufen nach größerer Begünstigung der Landwirtschaft durch die Ge setzgebung bietet folgender vom „Reudnitzer Tgbl." ge meldeter Vorgang: Vorige Woche war für Reudnitz und Umgebung die Wahl eines Mitgliedes zum sächsischen Landeskulturrat ausgeschrieben, merkwürdigerweise nur im „Dorfanzeiger". Der Erfolg der Wahl sprach sehr für das Interesse, welches man feiten der Beteiligten den zum Wohle der Landwirtschaft vorhandenen Insti tutionen entgegcnbringt. Es erschien nämlich außer den 3 Wahlvorstehern keine Menschenseele, nicht einmal die Stellvertreter der Wahlvorsteher ließen sich blicken, und so begab es sich, daß die 3 Braven das ihnen aufge tragene Amt ganz zwecklos versehen mußten. — Einen Fund, der wohl geeignet ist, in wissen schaftlichen Kreisen bedeutendes Aufsehen zu erregen, hat man dieser Tage in Möckern bei Leipzig gemacht. Beim Graben eines Brunnens stieß man in einer Tiefe von 17 Ellen auf die Kopfteile eines Mammutskelettes. Bon diesem Funde wurde nun sofort Prof. Credner in Leipzig benachrichtigt, der sich an Ort und SM begeben hat, um die nötigen Ausgrabungsarbeiten zu leiten. Nach Reichshaushalt für das Etatsjahr 1880^81, findet sich zu einem vom Rechnungshof gezogenen Monitum folgende Beantwortung der sächsischen Militärverwaltung: Bei der am 1. April 1881 eingetretenen Heeresverstärkung war der Mehrbedarf an Offizieren bei dem kgl. sächsi schen Kontingent ein verhältnismäßig großer, und mußte daher die Militärverwaltung rechtzeitig Vorkehrungen treffen, um diesen Bedarf zu decken. Es bot sich nun einige Monate vor dem bezeichneten Termine die Ge legenheit, eine Anzahl geeigneter Elemente aus den Offizieren der Reserve und ü lu suite, sowie aus dem Offizierkorps anderer Kontingente für den hierseitigen aktiven Dienst zu gewinnen, und war dadurch die Füg lichkeit gegeben, die Ausbildung derselben bis zum For mationstermine der neuen Truppenteile derart zu fördern, daß sie diesen letzteren vom ersten Tage ab von Nutzen sein konnten. Unter den neuangestellten Offizieren befand sich eine Anzahl, welche bereits die Premierleutnantscharge erreicht hatte und daher ihren Chargengehalt unter Gewährung des Mehrbetrages gegen den Sekondeleutnantsgehalt über den Etat auf einige . Frankenberg, den 7. Juni. I „ r unsere Stadt mitumfassende Chemnitzer Kreis- verein für mnere Mission hält diesmal sein Jahresfest am 2. TrinitatiSsonntage, dem 22. Juni, im benachbar- ten Schellenberg ab. Die Festpredigt hat Sup. vr. toeol. Harig m Großenhain übernommen. An den u^ottesdienst schließt sich eine öffentliche Versammlung. 7 Die am Mittwoch aufgetretenen Gewitter haben m unserer werteren Umgebung verschiedentlich Beschä- vö""3en angerrchtet. In Langenstriegis zersplitterte ein Blitzstrahl ernen Birnbaum im Garten des Guts besitzers Mathes und in Bockendorf schlug der Blitz in das Wohnhaus des Stellmachers Biehl, beschädigte das Dach und die Giebelwand, zertrümmerte in der Oberstube die Fenster und fuhr hierauf an der Ecke des Hauses hinab in den Kuhstall und die Werkstätte, ohne jedoch weiteren Schaden anzurichten und zu zünden. „ " Das sog. Sparmarkensystem zeigt sich auch in Chemnitz als eme volkswirtschaftlich sehr gesunde Maß regel. Ende September 1881 wurde mit dem Verkauf von Sparmarken zu 10 Pf. begonnen. Bis Dezember 1881 wurden 48 405 Stück Sparmarken, im Jahre 1882 132600 Stück, im Jahre 1883 151600 Stück verkauft. In den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres sind bereits 66200 Stück verkauft worden. — Der Kriegsminister v. Fabrice feiert bekanntlich am 1. Juli sein 50jShriges Dienstjubiläum. Es sind für den Jubilar namentlich seitens des Königs Albert und seitens des obersten Kriegsherrn, des Kaisers Wil helm, besondere Auszeichnungen vorgesehen. Das sächsi sche Armeekorps wird dem Ches seiner Gesamtverwaltung, der zugleich sich große Verdienste um die Neugestaltung des sächsischen Militärwesens erworben hat, bei diesem Jubiläum mannigfache Beweise seiner Dankbarkeit und Verehrung zu teil werden lassen. — In dem Bericht der Rechnungskommisston des l teten Velozipedwettrennen siegte. Derselbe fuhr am Reichstages, betreffend die allgemeine Rechnung über den Mittwoch die Strecke Leipzig-Dresden und zurück und "" .... .. .. ' Leipzig-Oschatz und zurück, zusammen 330Kilometer, bin- Monate erhalten mußte. „ — Der am Donnerstag in Dresden abgehaltenen Hauptversammlung des sächsischen Realschulmännerver^ins sind gestern Verhandlungen einer anderen das ganze Reich umschließenden Vereinigung, des zum 9. Male ver sammelt gewesenen deutschen AnwaltStaaes, gefolgt. Der selbe beschäftigte sich in der Hauptsache mit der Frage: „Wie ist die Berufung gegen die Urteile der Strafkam- sich von allen anderen aufgefundenen T^len dreier vor- . simflutlichen Tiere dadurch, daß sie'M Sand- un mcht slE Beim Baue der Sekundärbahn Döbeln-Oschatz, der rüstig vorwärts schreitet, werden au kr Strehlaer Brücke jetzt beim Aufsuchen deS Aunde» HoM welche wohl schon über IlM Jahre haben mögen, mit Mühe herausbefördert. sind zwar nicht allzulang, desto mehr absr zelchmn^e sich durch ihren Umfang, chre /^warze Farbs^nd »Hk vollkommene Härt» aus. Dieselben sind Elgqrüm» de- Fiskus und sollen zu weiterer Verwertung nach DreEn gebracht werden. „. . « - Ein eigenartiges Bild entwickelte sich m »E- leuba am Pfingstsonnabend früh 4 Uhr. Im herr lichen taufrischen Morgen zogen etwa üW woMfche Wallfahrer durch den Ort nach Mariaschem, und Mar ein Ave singend, unter Vorantragung des Sru-chM Von Bautzen und Umgegend kommend, legen die, Wall fahrer einen Weg von zusammen 25 Meilen in ziemlich scharfem Marsche zurück — eine um so auffallendere Leistung, als der Zug zur Hälfte aus Frauen besteht: — Ein an den Pfingstfeiertagen iw Gera stattge habter Kongreß von Fachvereinen der Weber Deutsch lands, auf welchem 23 deutsche Städte und Ortschaften vertreten waren, hat die Gründung eines „Deutscher Manufakturarbeiter- und Arbeiterinnenverein" benannten Zentralvereins der Weberfachvereine zum Resultate gehabt. Der Verband bezweckt die Hebung der geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder und erstrebt daher die Gründung einer Unterstützungskasse für reisende Mitglieder, Gewährung von Beihilfe an verheiratete Mitglieder eines der beiden Ehegatten, für solche Mit glieder, welche durch Ausführung der Vereinsbeschlüsse oder infolge ihrer Thätigkeit für den Verein arbeitslos geworden sind, Gewährung von Rechtsschutz in gewerb lichen Streitigkeiten, Regelung des Arbeitslohnes, her Arbeitszeit und Arbeitsvermittelung, berufsstatistische Er hebungen und möglichste Beseitigung der Akkordarbeit. Arbeiter und Arbeiterinnen der Weber-, Tuchmacher-, Färber-, Zeug- und Kattiindruckerbranche, sowie Spinner, Wirker, Posamentierer können Mitglieder werden. — Das sicherste Schutzmittel gegen Blitzgefahr, den Blitzableiter, haben in Sachsen nahezu 5 K der Gebäude in vorschriftsmäßiger Weise; von 500 ländlichen Gebäu den sind 48 mit Blitzableitern, darunter nur 19 mit vorschriftsmäßigen, versehen, während in der Provinz Brandenburg auf dieselbe Zahl 4, in der Provinz Sach sen nur 1 und in Waldeck, der Pfalz, Altpommern lc. noch nicht ein einziger kommen; in Holstein dagegen zählt man unter 500 ländlichen Gebäuden 62, die mit der artigen Schutzmitteln versehen wurden. Erhöht wird -ie Blitzgefahr durch Anbringung von Wetterfahnen; fo kEn z. B. m der Gegend von Osnabrück, woselbst die wüsten Häuser solche tragen, auf 1 Million Gebäude 443 welche jährlich der Blitzschlag getroffen. In Sach- dn letzten Zeit die Zahl der Blitzableiter ^demvon städtischen Gebäuden jetzt 4,84^ besitzen. Es kömmt - Arandversicherungsanstalten die i unterstützen, als sie mi?n der Anlagekosten tragen, teil» die Prä mien erniedrigen. Bald wird seitens des kgl. Miuiste-