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ZUM PROGRAMM Befreiungsschlag in C-Dur Das Finale von Mozarts Jupiter-Sinfonie hatte musikalisch einen neuen Weg gewie sen: Die an der barocken Fuge orientierte polyphone Gestaltungskunst, die diesen Satz auszeichnet, steht für ein neues modernes Menschenbild des Komponis ten: Eingebunden in eine bestehende, von Gott erschaffene Weltordnung, hat der Mensch sich in seiner Vielschichtigkeit - in der „polyphonen Vielstimmigkeit“ sei nes Denkens einen festen, unverrückbaren Platz im Weltgeflige gesichert, dessen Len kung in seiner Verantwortung liegt. Schil derte Haydn den entscheidenden Schritt des göttlichen Schöpfungsaktes in C-Dur, so triumphiert bei Mozart erstmals die geistige Freiheit des aufgeklärten Men schen in dieser Tonart. Der Schwerpunkt symphonischer Ent wicklungen hatte sich verlagert. Nicht mehr der erste Satz allein verlieh dem jeweiligen Werk sein individuelles, unver wechselbares Gepräge, sondern der Schlusssatz nahm eine zumindest gleich berechtigte Stellung ein. Das Finale wurde zum Ziel, zum Ort der Entscheidungen und Lösungsmöglichkeiten menschlicher, gesellschaftlicher und politischer Problem stellungen, die die Symphonie in Zukunft beherrschen sollten, und die Tonart wurde Programm: C-Dur - in Haydns „Schöp fung“ Symbol des ordnenden Lichts und damit Klang gewordener Urgrund christ licher Religiosität, in Mozarts Jupiter-Sin fonie Synonym eines ordnenden univer sellen Weltgeistes, bei Beethoven im Finale der c-moll-Symphonie schließlich Aus druck des politisch-gesellschaftlichen Befreiungsschlags aus Unterdrückung und Tyrannei. Beethoven nutzte alle musikimmanenten Bedeutungs- und Kommunikationsebe nen, um die große Idee seiner Symphoni en, das beständige Ringen der menschli chen Gesellschaft um Befreiung von Bevormundung und Tyrannei, mitzuteilen. So wandelt sich das legendäre c-moll sei ner Fünften, der „Schicksalssymphonie“, im Finale des vierten Satzes zum großen Befreiungsschlag in C-Dur. „Per aspera ad