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Seile 2 zu Nr. 263 Donnerstag, 12. November 1925 Mem Ses smzWn UW«>M«»iis. Die Sozialisten entschließen sich fiir die Nnterstnßnnß Painlevös. Wege» Fried««» «it «He«««cha dr«S zur Geltung >« hringr». «rtter hebentrt solche VPtio« tun testen ««kschluß, mit aNer Kr«st fiir die attgemei«« Ab« rästu«» eintutrrten, Vie, «mb zwar i« «in« klnng mit dem «ertrag tzan «er» satllei, ald unerläßlich« Ergänzung der deutschen Abrüstung anznsthrn ist. Der dritte Leitgedanke, den ich an dieser Stelle vertreten will, ist der, daß der Vertrag von Loearno eine cptiou zugunstrn positive« Handelns in den großen internationalen Fragen enthalt. Aus welches Ziel die Verhältnisse Europas sich überhaupt hinbewcgen, kann niemand mit Be- pimmtheit sagen. Daß die ungemein große tech nische und wirtschaftliche Entwicklung der Gegen wart für viele LebenSbetätigungen der Menschheit neue Verbindungen und neue Gestaltungen sucht, ist sicher. Das deutsche Volt fühlt sich trotz der harten Lchtckjalaschlüge, die eS getrosfeu hat, innerlich gesund und start genug, nm dad volle Schtvergewicht seiner Geistes- und Arbeitskraft für die zukünftige Gestaltung der Welt einzu- setzrn und sich selbst darin den ihm gebühren den Platz zu sichern. Die grundsätzliche Richtigkeit dieser beiden letzten Leitgedanken des Friedens und des Wollens aktiver Politik ist kaum bestreitbar. Worauf es an kommt, ist die Frage, ob diese Leit- gedanken in dem Vertragswerk von Lo- earno Körper gewinnen. Hierzu noch einige Worte. Indem unsere «estgrenze« dadurch befriedet werden, daß Frankreich, Belgien und Deutsch land gegeneinander nicht zum Angriffskrieg oder zu anderen aggresfrven Gewaltakten schreite« dürfen, schützenwir unsere offene Wcst- slankevormilttürischkn Übergriffe«, wir sie da» Rheinland in den letzten Fahren zu erdulde« gehabt hat. «nglaad undFtalirn müsse« demjenigen Lande, das ent gegen dem Verbot solcher Gewaltakte ange« griffrnwird, mit ihren Machtmitteln z« Hilse kommen. An den Worten dieser Vereinbarung mit der Begründung Kritik zu üben, daß die englische und italienische Garantiepflicht im Ernstfälle nicht vcrwirtlicht werden würde, halte ich für verfehlt. Auch der mächtigste Staat wird sich künftig nicht leichthin über feierliche Vertrag-Pflichten einfach hinwegsctzen. Auch die bloße Tatsache, daß solche Vcrtragspflichten überhaupt übernommen werden, ist ein Ausdruck dafür, daß eS im Westen mit den Allianzen, die eine gewaltsame Riederhaltung Deutschland» bezwecken, vorbei ist. Der Politik der Diktate und Ultimaten, die sich aus eine einseitige, von Deutschland praktisch nicht zu verhindernde Auslegung des Versailler Vertrages stützte, wird der Boden entzogen. Denn alle Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung dieses Vertrages und ebenso über die Auslegung des Rheinlandabkommens werden künftig dem Schiedsgericht unterstellt. Was den Osten betrifft, so ent spricht es dem oft be kannt e » Grund- satz unserer Politik, daß für uns im Osten eine gleichartige, auf die Grenzen abgcstellte Regelung nicht möglich war. Aber auch für den Osten ist eine wert volle Grundlage für eine gedeihliche Gestaltung der Verhältnisse geschaffen durch SchiedSverträge, wonach Rechts- streitigkciten durch bindendes Schicdsgcrichtsurteil Paris, 11. November. Die für heute nachmittag «»beraumte neue Sitzung de» Finanzausschusses der Kammer wnrde «ns morgen vormittag vertagt, um PatnlrbS Gelegenheit zu gebe«, a« seinem AinanzierungSgesetzent« Wurf einige Anderunge« vorznnchme«. Diese Mitteilung wurde von dem Vorsitzenden des Finanzausschusses, dem Abg. Malvy, wie Havas berichtet, in den Wandelgängen der Kammer gemacht. Was die Abänderung des Rcgierungs- entwurfs anbetrijst, so hat heute vormittag zwischen Painlevö, dem Budgetminister Bonnet und dem Generalberichterstalter des Finanzausschusses der Kammer, dem Abg. Lamoureux, eine Besprechung stattgefunden, die folgendes Ergebnis gehabt haben soll: Hinsichtlich der mobilen Werke ist die Regierung geneigt, den Text anzunehmen, der sich merklich dem von Blum in dein Finanzausschuß gestern vorgeschlagenen Text nähert. Es handelt sich um eine Beteiligung des Staa tes an den Einkünften und dem Betriebskapital der Gesellschaften mittels Gewinnanteils. Was die In flation betrifft, so soll das Höchstmaß der dem Staat von der Bank von Frank- reich zu gewährenden Vorschüsse auf eine ganz bestimmte Summe festgesetzt werden derart, daß der Regierung genügend Bewegungsfreiheit verbleibt. Gegenüber der Konsolidierung der Bons der Nationalen Verteidigung und der kurzfristigen SchatzbonS hält die Re- gierung an ihrem Standpunkt fest. Höchstens für die kurzfristigen Schatzbons, die in zwei oder drei Jahren zur Einlösung kommen würden, will sie erledigt und Politische Jnteressenzwiste in einem Ausgleichsverfahren ohne endgültige Bindung be- handelt werden sollen. Gleichzeitig sind di« Bündnisse Frankreichs mit Polen und mit der Tschechoslowakei, Tatsachen, die nun einmal bestehen, in Locarno auf eine neue Grundlage gestellt worden, die durch ihre Ein- gliederung in das System des Völkerbundes und die Abmachungen des Westpaktes ohne Zweifel eine Verbesserung der bisherigen Lage darstcllt. Wird somit durch den SicherheitSpakr und die SchiedSverträge die Ge'amtlage Deutschlands ge- sichert und gebessert, so wird damit zugleich eine festere Grundlage für Deutschlands Betätigung im Völkerbund geschaffen. F« dem Wunsche der anderen Mächte, daß wir in den Völkerbund eintreten möchten, mäffen wir ein Zeichen für die Erkenntnis der fremden Regierungen begrüßen, daß eine Gesundung Europas ohne ein gleichberechtigtes Deutschland undenkbar ist. Das Vertragswert von Locarno bedeutet somit, daß durch seinen Abschluß Deutsch land um seine» eigenen Nutzens willen, aber zum Segen der Menschheit mit sreiem Willen und bewußt sich positiv wieder einfetzt in die Gemeinschaftsarbeit der Völker. Es ist die Frage erhoben worden, ob die Zeit für solchen Entschluß Deutschlands reif ist. Daß die Zeit reif ist, dafür spricht stark der Umstand, daß die Außenminister Frankreichs, Englands und Belgiens in Locarno und seither sich mit weit- gewisse Änderungen an ihre», Entwurf vornehmen und sich für ein System entscheiden, das den In- Habern dieser Bons die Konsolidierung dadurch mundgerecht macht, daß ihnen gewisse Vorteile gewährt würden. Der von verschiedenen Seiten gemachten Anregung zur Schaffung einer natio nalen Lotterie, die de Mittel für die Sa nierung aufbringe,, soll, ist von der Regierung be reit» nachgcgebcn worden durch den Plan, au»- lösbare Schatzbon» auszugeben. Sie meint aber, dieses System dürfe nicht die Basis für die Finanzpolitik sein. Diese müsse sich vielmehr auf steuerliche Maßnahmen stützen. Die sozialistische Gruppe der Kam mer, die heute eine dreistündige Fraktionssitzung abgehalten hat, hat eine Reihe für die weitere Entwicklung der Situation bedeutsame Beschlüsse gefaßt. Rach einem von den Abgeordneten Blum und Auriol erstatteten Bericht über die Be sprechungen der vergangenen Nacht gelangte einstimmig eine Resolution zur An nahme, die erneut den Beschluß bekräftigt, alle Maßnahmen inflationistischer Na tur auf» entschiedenste abzulehnen, die darüber hinan» aber den FraktionSvor- stand beanfkragk, Painlevö wissen zu lasse«, daß er, wenn das neue Projekt, das er am Donners tag vormittag der Finanzkommission unterbreite« wird, de« Mi«i«alprogramm «ntfpreche« werde, das von den Gruppen des Kartell» in der Nacht zum Mittwoch festgelegt worden ist, auf die Unterstützung der gesamte» sozialistischen Fraktion rechnen könne, ««gesicht» dieser nenen Änderung der Situation wird in de« parlamentarischen Kreisen die Lage wesentlich günstiger beurteilt. blickenden Ausführungen für diese Gemeinschafts' arbeit ausgesprochen nnd dabei die Zustimmung ihrer Länder und weitester Teile übrigen Welt gefunden haben. Wie ich nach wie vor auf das bestimmteste erhoffe, wird das deutsche Volk einen weitere» Beweis durch die Maßnahmen er halten, die alsbald aus dem Gebiete der Rück wirkungen erfolgen sollen. Rehme ich somit an, daß die gesetzgebenden Körperschaften in kurzer Frist vor der endgültigen Entscheidung stehen wer den, so mutz ich um des deutschen Volke» willen wünschen, daß die Zustimmung zum Vertrag von Loearno sich auf möglichst breiter Grundlage vollzieht. Die Ansnahme der deutschen Rote zur Entwaffunngssrage. Pari», 12. November. Die gestern vom votschaster tz.Hoesch überreichte Note in der Entwass« »»«gsfragc soll, wie „Petit Parisien" wisse» will, gestcr« nachmittag durch de« General- sekretär Philipp« Berthelot vom Auswärttge» Amt und dem Generalsekretär der Botschafter- ko»fere«z eingehend geprüft und im Lause de» Nachmittags einzeln den an der Botschafter« kouferenz vertretene« Mächten über« mittelt worden sein. DaS Blatt will wisfeu, daß die in der Note enthaltenen Vorschläge über die vefugnisse de» Generals v. Leeüt nnd die Effektivbr stände der Schutz polizei noch einige Einwände Hervorrufen »Erd««. Ms all« Fälle werde aber nnerttw^ baß bk deutsche «,te b«» «raße Beßrebe» t«tge, tzte letzte« Ht«tzer«ssse in der Ent- M»ff«««gSsr«ge,« besrNlge«. Nach dem „Avenir" versichert man, daß die Antwort et nunmehr gestatte, schon am 1. De- zember die ersten Räumung-maßnahmen in der Kölner Zone vorzunehmen. Die deutsche Antwort ist, wie das „Berliner Tage- blatt" schreibt, das formulierte Ergebnis der in den letzten Wochen gepflogenen Ver- Handlungen mit der französischen und der englischen Regierung. Auch in der Frage der Stellung des Generals v. Geeckt ist man zu einer Einigung ge- komme», die, wie da» Blatt erklärt, den Wünschen d«r Gegenseite Rechnung trägt, ohne daß da» Prestige des Generals v. Seeckt in der Reichs- wehr angetastet wird. In der Frage der staatlichen Polizei hat man deutscherseits die Erfüllung der gegnerischen Wünsche soweit zu gestanden, als dadurch nicht die Schlagkraft der Polizei vermindert würde. Die Kasernierung der Polizei in den Großstädten muß «Mdingt aus» rechterhalten werden und kann höchstens aus b«- stimmte Jahrgänge reduziert werden. Wenn auch über einzelne Fragen die mündlichen Erörterungen noch fortgesetzt werden sollen, darf doch, so schließt da- Blatt seine Ausführungen, generell die deutsch« Antwort al» Abschluß d«S Streites um die' Entwaffnung Deutschlands an gesehen »verden. Wie mehrere Blätter melden, wird der Notenwechsel über die Entwaffnungs- frage voraussichtlich in den nächsten Tagen her- öffentlicht werden. Deutschlands Retzaratiouszahlungr» im zweite« Annuitätenjahr. Berlin, 12. November. Alls dem Bericht des Generalagenten für Reparationszahlungen ist zu entnehmen, daß die Einnahmen im zweiten Annuitätenjahre, das bis zum 31. Oktober 1925 läuft, sich aus 151 630 331,48 M., und daß die Zahlungen ini gleichen Zeitraum sich auf 177 515 884,29 M. belaufen. Der Besuch des Reichspräsidenten in Stuttgart. Stuttgart, 11. November. Das württembergische Staatsministerium ver- anstaltete am Mittwoch zu Ehren Hindenburgs ein Frühstück, auf dem Staatspräsident Bazille den Reichspräsidenten als den Man» feierte, in dem das württembergische Volk seine große Vergangenheit, seine sorgenvolle Gegenwart und seine Hoffnung auf die Zukunft verkörpert sehe. Es möge ihm beschicken sein, das deutsche Volk aus der Zerrissenheit zur Einigkeit zu führen. Ter Reichspräsident betonte in seiner Er widerung, daß auch er täglich mit Sorge die Spaltung und Zerrissenheit, die sich in allen po- Mischen Fragen trennend und hemmend im deut schen Volke auftun, empfinde. Mehr Geschlossen heit in den großen lebenswichtigen Entscheidungen tue bitter not. Gemeinschaftsgefühl und der Geist dienender und opfernder Vaterlandsliebe seien der Bo^en, auf dem allein eine bessere Zukunft auf gebaut werde» könne. ' * -ß * Tie sozialdemokratische Landtags- fraktion hat eine Beteiligung an dem Empsang ab gelehnt, da der Staatspräsident den Vor sitzenden der Fraktion, den Abg. Keil bei dcr Kunst und Wissenschaft. Gerhart Münchs Klavier-Abend bedeutete für den jungen Pianisten einen ihm wohl zu gönnen den schönen Erfolg, und mit Interesse beobachtete man als Kritiker die erfreuliche Entwicklung dieses starken Talents. Man könnte heute sogar schon von einer gewissen Abgeschlossenheit derselben sprechen, was die technische und rein musikalische Seite seines Spiels anlangt. Mich dünkt aber, es käme jetzt darauf an, den junge» Mann einmal in eine andere al- seine hiesige Umwelt zu ver setzen. Reue Eindrücke, neue Einflüsse könnte» un gemein fördernd auf ihn einwirke», aus fein geistiges und künstlerische» Reifen und damit auf den Gewinn einer persönlichen Rote in seiner Kunst. Münch begann mit Beethovens ^d-ckuc- Sonate vp. 110 und schloß mit Liszts-Ungarischer Rhapsodie Nr. 12. Dazwischen hatten Raum ge- funden: Schumann, Ehopin, Scrjabine und Mau rice Ravel. Die ^«-äur-Sonate war keine glück liche Wahl; wie denn letzter Beethoven für die Jugend unmöglich zu erschöpfen ist. Hier ist Vor aussetzung de- künstlerischen Rachschaffens ein Sin- fühlen in da» Werk, das nur au» tiefster Ver- innerlichung erfolgen kann. Zu dieser aber gehört eignes Erlebthaben. Mit Schumann betrat der junge Künstler den Boden, der ihm begreiflicher- weise ungleich zugänglicher ist, des romantischen Fühlen». Technisch und musikalisch war d e Wieder gabe der Symphonischen Etüden eine glänzende Leistung, und von da an war Münch» Erfolg entschieden. O. S Der Liederab««» Myra Mvrtimcr vermittelte jrdensalls die Bekanntschaft mit einer nngcwöhn- lich stimmbegabken Sängerin. Myra Mortimer besitzt einen bi» in die Altlage spannenden Mczzo- sopran von klanglicher Qualität. Eine Stimme, die für den Liedgesang berufen ist. Die Stimme ist auch nicht ohne Kultur, nur ist diese nicht ab- geschloffen, zum Beispiel singt die Dame mangel» ein Abriß der Vorgeschichte Sachsens soll darum -d. warmen. eines festen Sitzes derselben mit zu viel freiem Atem und dadurch leidet auch die Sprachbehand lung. Was natürlich beim Liedgesang besonders bedenklich ist und ihr den Vortrag aller Gesänge in bewegten Zeitmaßen erschwert. So gelangen Myra Mortimer also getragene Nummern wie unter den Beethoven-Gesängen In guegt» tomb», unter den Schubert-Liedern dcr Kreuzzug am Altertumsverein am Donnerstag, den 5. d. M., den Leiter der Staatl. Sammlung für Vorgeschichte, vr.Bierbaum, über „Vorgeschichte Sachsens" sprechen ließ. Den umfangreichen Vortrag mit seinen interessanten Einzelheiten hier ausführlich wiederzugeben, verbietet der Raum, zumal ein an schauliches Bild vom Redner durch seine zahlreichen, ganz vorzüglichen Lichtbilder erzielt wurde. Nur Heimat Fuß fassen, zunächst, in der Alteren Steinzeit (um 10060 v. Ehr.), nur al» wan dernder Jäger, der dem Mammut, Riesenhirsch, Höhlenbären und anderen heute verschwundenen Riesen der Vorzeit nachstellte. Erst in der Jün geren Steinzeit (seit etwa 5000 v. Ehr.) ließ sich der Mensch dauernd auf den Lötzgebieten de» OsterlandeS, der Lommatzscher Pfleg« und de» Bautzener Lande» nieder. Mehrere Kulturen lösten sich im Laufe von drei Jahrtausenden ab, durch ihre Keramik (Bandkcramik, Schnmkeramik usw.) zu unterscheiden. Ein kultureller Aufstieg ist zu erkennen an der zunehmenden Verbesserung und Verfeinerung der Werkzeuge, Waffen und Schmuck- stücke au» Stein. Die Toten beerdigte man, in hockender Stellung (Hockergräber) zusainmengeschnürt, um sie zu hindern, Angehörige „nachzuholen". Diese Furcht vor dem Toten führte in der an schließenden Bronzezeit (von 1700 v. Ehr. an) zum Leichenbrand; dieser BestattungSart verdanken wir die zahlreichen Urnenfunde auf den Urnen feldern, also regelrechten Friedhöfen der Bronzezeit. Der Vortragende ist zurzeit dabei, ein solche» Urnenfeld bei Weinböhla au»zugraben. Der Reich tum an Funden, auch solchen au- Bronze, läßt auf große Dichte und Wohlstand der Bevölkerung schließen. Sie gehörte der Raffe nach nicht zu den Germanen oder den Kelten, noch weniger zu den Slawen, sondern war illyrisch«» Stamme». Diese Bevölkerung wurde erst in der Eisenzeit (noch 750 v Ehr.) von den Germanen verdrängt, al» dics, eine Klimaverschlechterung nach dem Sächsischer Attertum-verein. Schon vor Jahr zehnten hat der Sächsische AltertumSvcrein Schritte unternommen für den Schutz vorgeschichtlicher Denk- mäter; ein 1914 geplanter Entwurf eine» Gesetze» dafür wurde Kriegsopfer, erst jetzt soll der Land tag darüber beraten. Allerdings hat ein Gesetz allein noch wenig praktischen Wert, der Staat muß zu seiner Durchführung auch die nötige Organisation schaffen, woran e» in Sachsen noch völlig fehlt. Dabei ist zurzeit da» Jnteress« an Vorgeschichte überall im Wachsen, we»halb auch der Sächsische Tongebung bei dem künstlerischen Temperament der Sängerin wohl noch Erwartungen berechtigt erscheinen. Am Flügel wurde die Dame von C. V. Bos begleitet. Adrie« Lala«« rind Georges Perret, zwei Schweizer Picnisten, kultivie r» da» Spiel auf zwei Klavieren mit Erfolg. E» sind beide treffliche Vertreter ihrer Instrumente, und sie spielen mit jener Brillanz und Verve, die im Zusammenspiel für die Wirkung ausschlaggebend ist, um so mehr, wenn sich ihr, wie e» der Fall war, auch die Kunst ter Ruancierung und Ab- tönung de» musikalische« Vortrags zugesellt. Nun hatten die Herren aber überdies ein fesselndes und wertvolle» Programm mit den Brahmsschen Haydn- nnd den Saint Saönschen Beethoven- Variationen sowie dem Pathetischen Konzert von Liszt al- Hauptnummern ausgestellt, auf dem auch noch eine interessante Uraufführung: „Templeton-Strong Dorfs,cne" nicht fehlte, und so gestaltete sich ihre Aufnahme zu einer recht besten. Aber, wie gesagt, das Material ist so ein Abriß der Vorgeschichte Sachsens soll darum hervorragend, daß bei größerer Konzentration der hier gegeben werden. Erst mit dem Zurückweichen des nordischen Eises konnte der Mensch in unserer Süden zu trieb. Die Besiedelung ist viel schwächer in dieser Zeit, wie die Fundarmut beweist, und sie wird noch dünner in dcr Völkerwanderungs ei!. Erst mit dem Einrücken der Slawen im 6. Jahrh. n. Ehr. wird Sachsen wieder dichter besiedelt, zu nächst aber auch nur auf dem alten Kulturland, den Lößgebicten, was den Slawen durch ihre primitive, noch jungsteinzeitliche Kultur geboten war. Da sie auch die alten illyrischen Wellen- lagen wieder in Gebrauch setzten und man dort besonder» leicht Keraniikrcste findet, spricht man von einer Burgwallzeit. Die Rückeroberung unserer Heimat durch die Deutschen seit der Grün dung der Mark Meißen im Jahre 929 machien dieser Zeit und damit der Vorgeschichte Sachsens ein Ende. v.r R. R. sächsische Staa,«»»««»«. Opernhaus. Im „rann Hauser- am FroNa« singen Karl Jank - Hofsmanu <luc- roll«), Maria RS«I«r - «ruschchg — Ensabeth, «tugenu Pa». Hardt — »euu«; Friedrich Plaschke — Wolsram, Lukoi« Cydisch — «alter v d. «ogeiweide, Srna «er,er — Hin. Backmnalr mit Hilde Brumas. Musikalisch« Leitung: Hermann «utzschsbach Spielleitung: Georg roller. Anfang rj7UI>r. («urechwrrih« X ) Sonnabend, ,« November, außer Anrecht: .Hock ,ri« im Fasching- mit Ludwig »mold, Sva PlaM v d Osten, «ngela «viniak Otto Eigmunv, Maria v Yaz- lideil («räiin, al« «asn, Rodert Burg. gl riebe H„br»°n:, Charlotte Schrader, Robert Büssel, Margarete Pohl, Heinrich Hermann«. Musikalisch« Letttwg: Hermann »vtz chbach. Lpiri lritung: «lot« Mora. Anfang Uhr. Schauspielhaus. Sonnabend, den li No» v-mber lAnrechksreth« ä) da« «olk«siiük „Hasemann« Lischt er- von LArron«, lMuyk von Carl MtNmtei, in der bekannten Besetzung. Spielleitung: Alerander Wicub. Anfang H8 Uhr. «efld«i>»G«rr. Dienttag, den >7. November, finde« ve letzte Abendaufsührnng von , «nn«It«I» von Desi«»' al« MohltSttgkeitevorfttliung zum Vesten d«» Borom« „stnwptt- Hilfe- in der Bromierendes tzung statt. — Mittwoch, den i« No- vember. anUUMch de« vuKage« al« Nachmittag« - Fremden- Vorstellung Uhr .Anneliese »,n D e s i - u«denk ^8 Uhr .Der Ziqeunerbaron- m» Otto Mari« al« Barinka» und Johanna Schubert al« Sassi - Für Dann-»- tag, den >S NoviMbrr, und Freitag, den So. November, adondt Uhr sind »we» Aufsührungen von .«r«sin Mari,«» vargeirhen. gn der am >». stattfindenden «ussührung .«räsinMar»a- gastiert in derLitelroli« die Opeiettenssoqlnr F»n,i ». Dobey. Watral«»—ter. Heut« und »orgr» letzt« Anstsdrun«« d«» »r«iakita«n Lustspiel« »Lrvar« und L«na- «»»rg vachnrr. Spielletwng: N^ett Georg« Sühnen- »»Gr: C. ». MiischI«.C»ll«nd«. vtitmen- and Zmgchnl.n.