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«»griffe ««f tzr» Mieierschutz i» Oefferrrich. ' Sie», 27. Za,mar. I« Rationalrat wende haute der christ lich.soziale «ntra, «ns Einsetzung ein«» Snuderau-fchusse» zur Beratung de» AbRnderungSgesepe» über oen Mieterschutz verabschiedet. Im Ranen der Sozialdemokraten gab der Abg. S«itz die Ertls rung ab, daß die Sozialdem »tralte »nd weite »reise über die Partei hinau» fest entschlossen sind, den Kampf gegen di« «erschlech- «erung de» Mieterschutzes alle» Mitteln zu führe». Der sozial oemokrcujsch« An rag, lemen Couderantschuß einzusetzex. wmde j-doch abgelehnt und der christlich.sozial« Antrag durch die bürgerliche Mehrheit angenommen. Dieser Beschluß wurde von den Sozialdemokraten und der Galerie mit stür mischen EnttüstungSrufen quittiert. Bei der Wahl de» SonderiuSjchuss.s wurde» 12 Chrißlich- Caaiale» 10 Sozialdemokraten und 2 Großveutsche gewählt. Ter Neherftll »f die j»g^t»Wis«he» Deutschenführer. Belgrad, 27. Januar. Wi« di« Azeutur Avala meldet, bringen di« BlLNer au» Anlaß der tätlichen Angriffe, di« am vergangene» Sonntag bei einer Wahl versammlung der Deutschen Partei m dem Torfe Neusatz (Banat) aus den Obmann der Deutschen Partei vr. Kraft und die Ab geordneten Grassel und Sarin» verübt worden sind, ihr lebhafte» Bedauern über diese beklarenS- werten Vorfälle zum Ausdruck. Für vr. Kraft, der drei tchwere Wunden erhalten hat, bestehe keine Lebensgefahr. Ter Minister des Innern Hube sofort die Einleitung einer Untersuchung an- geordnet und die Behörden angewiesen, Zwi^ig- keiteu energisch zu verhindern und strenze gesetz liche Maßnahmen gegen die Urhrber von Zu sammenstößen auzawerde». A WaS wird a«s Ser Wrangel- Riga, 27. Januar. In den kleinen Staaten, die sich von der Ost- see bis zum Mittelländischen Meer hin er recken, hat in den letzten Tagen die Flotte de» Generals Wrangel eine große Rolle geipielt und eine nicht minder große Erregung hervor- gerufen. Der letzte der weißen Generale, General Wrangel, wurde im Jahre 1920 von den Bolschewisten in der Krim entscheidend geschlagen. Er flüchtete sich hierauf mit »eine» Truppen ans die russische Schmarze-Meer-Flotte und dampfte mit ihr in den französischen Hafen von Biserta in Tunis ab. Hier liegt sie heute noch. Tie Flotte besteht aus zwei Kreuzer«, einem Hilf-klenzer, sieben Zerstörern, drei kleine» Torpe dobooten» vier Unterseebooten» zwei Kämmen- jchiff.n, stuf Eisbrechern, zwei Schleppschiffen und zwei Schiffen mit besonderer Zweckbestimmung. Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Be ziehungen Frankreichs mit Soirjetrußland verlangen, wie ja bekannt ist, die Bolschewisten die russischen nach Frankrrich entführte» Schiffe wieder zuiück. Erne russische Marinekommission, die aus den Admiralen Behren» und Krylow bestand, besichttrte bereit» mck Genehmigung der französischen Regie.ung dre Flotte in Brserta. Als sie aber um einen Grleitbrief bat, händigte die französische Regier»»» den Idmiwte» e»iw Rechnung für dt« z»ßandtz«lt»n» der Fk«N« »n» de» Unterhalt der russischen M«,n>chaf» währ erd der letzte» s«»f Führe von fub.'ltzaft« Hstz: »uS. Bevor dies« Schuld »«regelt tsh g» denkt Krantreich dt« Flott« Mchl «n-zuNefer». So fort stellte Rußland seine Grgenrechnung in Form von Schüdenersatzforderungen für die Intervention de» General Wrangel, der seinerzeit v«u der französisch«» N«gl«rung anerkannt w«r. kowjekußland verlangt überdies die Rückerstattung der Handelsschiffe, die von de» Franzose» nach JAdochbn« u»d Müdwaikar «mführt »u>tze». Tie nisfisch« Forderung »ach -lutkwfenNg »er «raugelflotie erregt l, »»münie» »Ad a»f dnn ganzen Balkan uigeheare Bestechung. Dt« Stttumuug »«gen Fiarckreich, das »rsmüngltch nicht abgemigt schien, die Motte Sowfkkmland zuMtz zuerstaiten, wächst ans dem «ualtan von Tag zu Tag und hat bereit« eine« gemeinsame» diplo machte« Schritt der Vertreter von Rumänien, Bulgarien und Esdsiawk« in P«rt« v«l«lacht. Diese Länder wollen, daß dir Flott« ans keinen FaÜ in da» Schwarz« Acher zursikkrhrt. Aber wohin »ch chi? Zn di« Ostsee? - Schm hüben die Pol«, 1» «t»e eu«rgisch« Pr«teß«rNürung abgegeben, damit dt« MinM-Flon« s» nicht in die Ostsee kommt. Di« baltisch«» Staat«n sind gleich- fas» a»f» höchst» «nagt. Die großzmgelrgte towmlmtflische Verschwörung m Litauen und der letzte kommunistische Putsch in Reval, bei der die russische Flotte eine wichtige Rolle spielen sollte, habe» «Le Mndstaakn in Alarmbereitschaft ver setzt. Scho» haben sie Vorarbeiten für eine Heine, aber durchaus moderne »krieg-stolte und eine hocheuttotckette Seeavialit gekosten. Da können sie die Wrangel-Flott« nicht brauchen. Wohin also mit ihr? Die Diplomaten sind in großer Rot. Ernige ihrer ganz schlauen Vertreter roten Rußland, sich die Mühe des Rückkauf» zu ersparen und die Wrangel-Flotte an Ort und Stelle als altes Eisen zu verkaufen. Richt üdell Den Randstaalen wäre damit jedenfalls ihre Angst und Furcht genommen. Die dritte Partei der Brr- eirü-terl Stuten. New Bork, 27. Janurr. In Chicago tritt demnächst der National- lonvent der „Konferenz für fortschritt lich« politisch« Aktion" zusammen, »m über da» Schicksal der sogenannt«» dritten Partei, dir unter Führung La Falle lies bet de« tetzte« Präsidentenvahle« »iireinhalb Mil innen Stimmen gewirmen konnte, zu ent- scheid n. Soweit sich jetzt schon fest «0«, läßt, bestehen zwei Sksmungen. Di« eine Richtung, die vornehmlich vo» dra organisierten Sozia- listen getragen wird, befürwortet die Grün- dnng einer «nabhäugtg«» nationalen Partei mit einem regilr.-chten Programm und eigenen Puleiorzanisattone». Die «mveie will die fetztze löse Organisation be behalten und stützt sich hierbei namentlich au die Farmer gruppe und die Lise»batzn«rorga«t- sationen. Die Snischeiduag liegt wohl bei La Follette »nd den fortschrüilich«« Senaioren. Denn Stellungnahme ist ab.i noch unge ot'. Der A«sstand in China. London,,28. Januar. Aus Sckam'har wird gemeldet: DieTruppen de» Marschall» Schi habe« in der Nähe der Brücke über de» Taoise ein« völlig« Nieder lage «rlitten und sind im Rückzug auf Schanghai. Sunjatse« tot. London, 27. Januar. Der Präsident der südchrnesischen Republik vr. Sunjatsen ist am Leberkrebs gestorben. Die Operaiion hat die hoffnungslos schwere Kranlheit nicht beseitigen können. Mit ihm ist einer der fähigsten SlaaiSmänner de» modernen China und der rastiose Vortämpfer für die wirtschaftliche »nd verkehr-technische Auf- schließung de» chinesische« Reiche« und seiner Bodenschätze aus dem Leben geschieden. Su«. jatsen hatte u. a. als erster «in vollkommene- System chinesischer VerkehrSaul,qrn durch Hafen- bauten, Schiffahrtskanäle, Stromregulierungen und Ersenbahnen für da- ganze chiiresische Reich eut- «orfen. » Aufwertuugsberatuugen. Seltsame Praktiken der Deutschnatiaaalen. Berlin, 28. Januar, j Im Aufwertung-autschu- de« R«schs- t age« wmde tzestern die Ettkter««G »der de» deutichnalionalea Antrag auf Aufhebung der Notve rordnuug vom 4. Dezembrr fortgesetzt. Im Namen der Reichsregierung erklärte zu- nächst Iustlzmtntster Fr«nke», «tttder Bnor». nung sollte» die schweren Gefahren abgewendet werde», die sich au» der Erschütterung der Rechts grundlagen der 3. Stt»rer»»t»«rordnung für dre Offentiiä leit ergeben. Es Handl« sich um um eine einstweilige Regelung, di» endgültige werd: vorbereitet. » Der veutschualtorme Abg. l^. Best wider- sprad dieser ErNärunz und betonte, die Notver ordnung sei mit den Grundlagen des Rechts» ftaate» »iht vereinbar. Tie Bevölkerung müffe sehen, daß der Reichstag damit nicht einver standen sei. Es kam aber ganz anders. Staatssekretär Joel versprach darauf eine Beschleunigung der Voibereitung de» Entwurfs für die endgültige Lösung. Sber es seien noch di« Schwierigkeiten im RrichSrat z« über winden, die sich an» der Meinungsverschie denheit der Ländrrregierungen und innerhalb derselben ergeben. Abg. Seil (Soz.) siimmle dem Abg. Beg zu und berief sich auf den Schöpfer der We> ma er Verfassung vr. Preuß, der die Verord nung vom 4. Dezember als eine juristische Ungeheuerlichkeit bezeichnet hab«. Schon der drohenden Konsequenzen wegen stimm« die Sozialdemokratie dem dernfchna.zonalen Aufhebungs antlag zu. Halie die Regierung eine Zwischen regelnng bis zur endgül igen Lösung für not wendig, so möge sie auf dem ordentlichen Gesetz- gkbnngSwtge em neue- Gesetz zustande bringen. Im »eite,en Verlaufe der Debatte erwogen die deutfchnationalen Redner Steinige« und Hergi di« Aussetzung der Sntscheidang über ihren Antrag. Ttaairsekwtsr Zoel «ad KmauMiniste« ». Schliebe« »«terststzt«» st« bart« w« »«« Verspreche« d«ß b«r Gesetzesvvurf »der die ««dgskig« Lssnug so rasch wie «esglich de« NeichSiag vorgelegt werde« s«Ue. n. Schlieben «eilt« »och mit, daß bei der »«(«««««g der >ffe»1Iiche« A»lethe« in erster Linie diejcaigen Perm»«» berüüfichtigt werde» s«Ile», die t» der Zeit der Not dem «aterlanbe Opfer gebracht habe», «id »»«er th«e» w eder z«rrst die Bedürf» tige ». Geq müder der Bemtrkmg des volk»- perteilers vr. «,n Verl ich. daß v. SchUe be», im Gegcnslitz zu« Fi»«»t«i»ißer vr. L»ther, ««« erfn»lichtr»eise mich ethisch« «sd moralische «eiiÄSBmAe »«erte»»«, beträte -eil, daß EchNrben noch im Sep» tember die Aufwrrttc«g »er «Äg-anlkiht sawatzt tt» »Ug««et»<» «i» für berorzUOtt »lass«, «l» eine abs»l«te ««»sgltchkett s«»«tch»et habe, b« Iri»«rl«i Mittel dafür borha«d,n seien. Die Aozialdemokmtie sordere, erhoben werde«, die, tt«tz der allgemrine« vemrnmng, ihr« Perm»gen gereitet »der tzermehr« hmbe« Der Demokrat Dietrich «ad der Kom«m«ist Höllein sprachen sich für den deutschnatwnalen A»tiaz au«, der aber von de« Autiagstellern selbst i« Glich gelassen wuro«. Di« Anttagsteller er lläiten sich nämlich mit der Vertagung der Entscheidung über ihren Antrag einverstanden und schlugen eise E»^chließu«g vor, wonach die Regierung einen Gesetzentwurf einbr ngen soll, der bestimmt, daß die Aufwertun.Sstellen und die ordentlichen Gerichte schwebende Ve'fahren über Aufwettungsstrcilizkeiien auf Ant.ag cineS Be teiligten bi» zur gesetzlichen Neuregelung auksetzrn können. Keil (Soz.) wandle sich mit aller Schärfe gegen dies« Entschließung, mit der dem deutsch- nationalen Hauptankag eia Begräbnis bereitet werden solle. Er veUangle eine Entscheidung über diesen Anti«g «och in dec Drenslagsitzung und be- zeichnete desien Annah ne, aus staaUrechtlichen und sachliche» Gründen, al- unbedingt «»«wendig. In einer heftige« GeschäftrordnungS- debatte suchten die Teutschnationale« «in: Ab stimm ing über ihren Antrag zu verhindern, indem sie verlangten, erst üöer ihre E« sckstreßunz abzustimmen und dann die Verhandlungen zu vertagen. Die Sozialdemokraten vr. Hilferding und vr.Hertz,ebenso Die>rich (Dem.) und Stoecker (Komm.) verlangte» dagegen, auf Gru»d der Ge- schäiiSordmmz, d«ß -«erst über den deuijch- nationalen An ia; a',gestimmt werde. Nachdem d« Vo».sipe«»e ve. Steintger (Dttt.).,.»»ich Mehrheittbeftlutz (lü gegt» 13 Trimmen) eine Entscheiruag dahin Heiber- ge ühtt hatte, daß zuerst über die Resolution ab- zastimmea sei, erilärte vr. Her-, die Sozial, demokrate« wkd.'n si.h an der Abstimmung «icht weiter betnligen, weil g e schä s tioron ung»- »idrlg veifahren werd». D>« Mehrheitspatteien — 15 von im ganzen 28 Stimmen — erkläcten sich hierauf für die Entschließung Herg«. Die Rechttparieiea haben es also, unter der Führung der Deuts hnniionalen, iertiggebrachi, daß ein deutschnationaler Antrag in der Aufwertungisache unter ö>«ch der Geschahtsoid- nung aus dem Lege geräumt wurde, weil — eine Mehrheit >ür ihn vorhanden war. GedaokkAwelt der Traume. Au» dem soeben im Sibyllen Kerla« »n Dreisen erschienenen Werle .Dranm und S<birk>al- v,n S. I. I Ratrliff. Immer hat er Menlch.n gegeben, und eS ist wahischeinlick, daß eS immer wilche geben wird, die an einen übtrnatüttiten Ursprung der Träume glauben; aber es gibt andere, «nd ihre Zahl ist im Steigen, die abweichender Meinung sind. Die letztmen Hutdigen verschiedenen Ansichten über die Frage, stimmen aber in einem Punkie überein: sie betrachten die Träume als Eizeugmsse deS Gehirn-, wie Denken und Fühlen; sie sind Materialisten mit der Überzeugung, daß die Träume, wenn alles da auf Bezügliche bekannt wäre, al-Erscheinungen mit nachweiebaren regelrechten Gründen zu erklären seien, die sich nach allgememoültigrn Gefetzt» a«S- «tt'e». Dal ist die „wissenschaftliche" Stufe der Theorie der Träume. Da» englische Knd glaubt war an den heiligen Christ, der vom Himmel kommt «nd seine Strümpfe mii Gaben sülli, aber der Erwachsene tut da» nicht; er ist so materiali ist, ge innt, daß er sagt, der heilige Christ sei nu: ei« Alltag-mensch, der mit den Kindern seine Possen treibt, mit dem im Herzen un-nisgesswot enen „Wk wollen mol so tun". Wir haben uns nunmehr mit drr Ansicht der Er- wachwne« über den Tr«um zu befassen. Die wissenschaftlichen Ge chkpunkte d»m Traume gegenüber sind io zahlreich und mannig faltig wie die supranaiura'istychen. „WaS dtn äußeren oder inneren Anlaß zum Traume belnfft, so sind da die Meinungen verschieden", schrieb Co neliu« Agnppa, „dnin die Ploiomker rechnen Träum» zu den spezifischen und konkreten Vor< stellunze« der Seele. Avicenu» eht d»n Anl«g drr! Träume tn »iner äuzerften Erkennin,«, die den Mono in die Muk jene« Lichte» rück«, von dem di, Vorstellung«,, de, Menschen im Sckilafe er leuchtet sind. Att :o!tle» swht die veiantasunz dazu im ges nde« Mensch:nverftand, der allerdings in der Einbildung gegründet ist. «verrhoe» »k- legi die Beranlasiung in die Einbildung-krafi. De mokrit (am 450 v. Chr.) schreibt sie kleinen Bildern oder Vorstellungen zu, di« non den Dingen selber getrennt sind, Albertus Magnus (1193 bis 12>0) höheren Einflüssen, die durch viele spezifische Medien ohne Unterlaß vom Himmel niedeifließen. Die Ärzte legen Stimmungen und Laonen zu grunde, andere Leidenschaften und Sorgen, die den Menschen beim Erwachen beherrschen. Wieder andere nehmen die Vereiniaung dn Ceelcnkräste, himmlischer Einflüsse und blvlicher Vorstellungen an, die alle miieiuandcr zusammenwirke»". Heutigentags neigen die meisten Menschen der Annahme zu, ohne sich gedanklich in den Gegen- Land zu vertiefen- daß Träume ohne etwa? Wunderbares na ürl'che Eleiqnisse sind. Das war nicht immer der Fall; die fupranaturali-lifch« Theorie non .himmlischer Beeinflussung" mußte ernstlich bekämpft weiden, bevor sich die entgegengesetzte Anücht herauswagte. Einer der stärkst.'n Angriffe auf die supranaiu- ralistiich« Theoiie ging etwa vor zweitausend Jahren von C cero aus in seiner Schrift „Vv clivinattone". Der Kampf setzt mit Vorbedacht ein aus dem sup anatural'stischen Lager, von feite» deS Bruders Cicero, OurntuS, drr eine Stoß trupp« überzeugungsarmer Argumente Zugunsten der Theorie göttlicher Vermittlung vorschiebt; diese bekämpft dann, bik aa die Zähne gewappnet, Ma?cuS Tulliu« mit Gegenargumrnien. Zu- vvroerst, so argumeniiert er, leiden wir tn unserm täglichen Leben unter ungezählten Halluzinationen, als ob eine Kerzenflamme sich "»doppeler warum sollten wir denn annehmeu, daß unter all diesen Wahnvorstellunzen nur dt« Träume die Vermitt lung göttlicher Kräfte nölig malen oder allein die Träge- einer göttlichen Botschaft srien? Verrückte träume« toll, Träume, aber wir können nicht be- ha«p en, da- sie wahr sind; warum sollt«« wir denn aerade ftr unsere Träume die einzig« Zu- verlässizkttt soroer«? Wen« wu ei n Insti um ent spielen, ei» Tonst ücküsen, Rede« hatten oder un« Gelehrsamkeit a««g«e», dann sind wi. emsig bei der Arbeit; doch er ¬ warten wir in aller Behaglichkeit eine bestimmte augenbtnktiche Heilung für alle unsere Gebrech?« lediglich vo« der Befragung eines Orakels. Und «eiter angenommen, daß die Götter in Wirklich keit einem Schutzflehendrn eine Antwort orrgönnen, die sie einem andere« versagen, wäre daS nicht unbillig und gottlos? Und wa um sollten ver nünftige Götter diese Träum: schicken, während wir schlafen und am wenigsten in der Lage sind, von ihnen Rutzen zu haben, wo sie sie doch ebenso gut schicken könnten, wenn wir wach uns unserer Sinn mächtige sind? Einige Autontäien inten die Träume in zwei Klaffen: in trauliche urzd unttüolick-e, und zwar letztere göttlichen Ursprung-; aber woher kommen denn die klüglich»«? Wenn auch sie von den Göttern stammen, dann sind die Götter unzuoerläisig und drr Altung unwert; ! «nd kommen sie von der Natur, so sind auch d«nn die Götter unzuverlässig, indem si« un mittelbare Eruwirkunaen mit mittelvaren ver mengen. Deshalb müff:n alle Träume von der Natur au-eehen. .Was ist wahlscheiliticher: daß die hohritsoollen unsterbl'che» Götter, dk in ihrer H« rlickkeit alle- übertreffe«, sich rannt abgeben, nächtelang nicht nur die Bette« der Mensche«, sondern auch ihre Strohsäcke heimzusuchen, und wenn sie jemand schnarchend finden, seine Linbltoungskraft mit ver- ivttrien Träumen dunkl«r Viüo«rn besch ftigen, wa» ihn dann beim Morgengrauen zum Wabrsaier oder Ätzer treibt, oder daß diese Trä» ne dat Er- gebnis muttllcher Ursachen si«d, und der ständig wache, stänoig tätige Geist, der die Tm ze im Aach, zustande watz genom nen hat, sie im schlafe wieder zu erblicken scheint? Wa- ist der ptzckosovhtsükre Grund, diese Erscheinunge« «ah abergläubischen Vorstellungen alter Weiber odec auf den Wege natürlicher Aus.rguug -u erkläre«?" .Träume sin» mchl selten »»durch ichtig und schwer zu deuten. Sicher denka die Gö l«r nicht daran, ihre Absichten vo« u»» zu verberg««, oder warum senden sie un- drnn überhaupt Träune?" Man nehme cm, daß ein Lr;t dem Kranken riete: DaS erderzeugte, Gra» durchschle chende. Blutlose Tier, da- seine Wohnung trägt einzunehmen, statt, wie wir Menschen srrechen, das Wort .Schnecke" zu gebrauchen Wenn bet Pacuvius Amphion ganz rätselhaft satt: Tos lrng-am schreitende viersüß ge, Lichtscheue Tier, da? kriecht, mit rauqer Schale Und klein.m Haupt »nd mit dem Lchlangcntzals Uad Wilsen! Äug', entfleischt und leblos und N,it Stimm' begabt — so antworten ihm die Athener: .Wir können es nicht verstehen, wenn du'- uns nickt deutlich sagst". Hierauf sagte er mit einem Worte: „Eine Schildkröte". Eleanor Painter i« der StaatSoper oli Ma dame Butterfly — das bedeutete einen .'ibend voll fesselnder Einvrücke, den uns die Leitung unseres Instituts bejchette. Tie Künstlerin zeigte jedenfalls als Erstes, daß jenseils des Attanttk die italienische Gesangtkuttur noch nicht außer Kurs gesetzt ist. Und daS ist gut. Bielleiht findet sie auch in deutscden Landen wieder Eingang. (Taß ihre Umstellung auf das druische Jd-om wohl möglich ist, könnte ein Blick m die Geschichte allein schon unserer Oper zur Ev.d?nz lehren.) übrigen» lehrte es auch da; Aumeien des Gastes. Wenn er auch ven angel- sächsischen Akzent m der Aussprache zeigte, war viele doch tadello» verständlich «rotz der weicken Anie de» del canto, dem zu tauchen doch immer ein besonderer mu, kalischer Genuß ist Also Eleanor Painter ist eine Sängerin von wirNicher Gesangskuttur, Register«-Sgleictmng, lockerem Ansatz cer Höhe, ichwebrnde« Tragkraft de» Tones ohne Forncren usw. Aber auch da; Spiel oon sewmneudem Retz. Kosmopolitischer angelegt als var Tciko iliwa», da» ethnographisch echter gewesen sein mag, aber voller EmdrmA- kiafi auch in der Steigerung zur T.agik d«r Gestatt. Also ein i-nbestliitenri und starker