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abzuführen. Nach Ablauf dieses Termins würde gegen die Säumigen mit executivischer Beitreibung verfahren werden müssen. F ra n ken b erg, den 24. Januar 1854. Der Stadtrat b'. Stöckel, Bürgermeister. ZwangsverftergerUKg. Aas zu dem erblosen Nachlasse des Webermeister Johann Gollfried Liebers gehörige, in Frankenberg unter Ao. 325 des Brandkalasters und Ao. 297 des Grund- und Hypolh keuduchs gele» gene, durch verpflichtete Sachverständige unter Berücksichtigung der Oblasten auf 403 — - —- gewürderte Hausgrundstück, zu welchem die Flurstücke Ao. 401 s. und 401 b. sub des Flurbuchs für^ Frankenberg gehören, soll auf Antrag des bestellten Nachlaßverlreters den 21. März jetz. Jahres unter den für nothwendige Subhastationen gesetzlich bestehenden Borschriften von dem unterzeichneten Justizamte meistbietend verkauft werden, was mit dem Bemerken, daß das betreffende Subhastations- patent nebst den SubhastationSbedingungen und einer ungefähren Beschreibung des Grundstücks im hiesigen Amthause aushängt, andurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 7. Januar 1854. Königliches Justizamt Frankenberg mit Sachsenburg. Gensel. Dgn. Bekanntmachung. An die Mitglieder des zweiten Riedel'schen Krankenunterstützungs-Vereins ergeht die freundliche Mittheilung, daß Ende dieses Monats der erste Abschluß der Kassen - Rechnung erfolgt. Der Vortrag der Jahres-Rechnung soll den 15. Februar Abends um 7 Uhr im Vereinslocal statt- finden, wozu alle Mitglieder hiermit eingeladen werden. Frankenberg, den 28. Januar 1854 Der Vorstand. Aus dem Laierlanve. Nossen, 20. Januar. In unserer nächsten Umgegend nimmt eine Somnambule die Aufmerk samkeit des Publikums in Anspruch.' Seit unge fähr drei Wochen ist nämlich die Tagelöhnersfrau Jeschke in Augustusberg vom magnetischen Schlaf befallen, welcher regelmäßig allemal Nach mittags in der zweiten Stunde eintritt, obwohl die Schläferin die dritte Stunde bestimmt, da sie angiebt, daß die „himmlischen Stunden" von kür zerer Dauer als die irdischen wären. Die beregte Frauensperson ist etwas über 20 Jahr alt, seit einem Jahre kinderlos verheirathet und aus Hirsch feld gebürtig, wo ihr Vater für die Sicherheit der Bewohner in der Nacht zu wachen beauftragt war. Dem Gutachten des Bezirksarztes zufolge soll hier wirklich ein magnetischer Schlaf vorhan den sein, der sich seit drei Monaten durch, einge- treterre Krämpfe angefangen und bis zu dem jetzi gen Stadium übergegegangen ist. Daß es genug neugierige und abergläubische Menschen giebt, die Prophezeiungen der Jeschke mit anzuhören, be weist der nicht unbedeutende Andrang von Leuten aller Orten, so daß das gräfl. Ronnow'sche Pa- trimonialgcricdt sich bereits veranlaßt gesehen hat, die weitere Zulassung des Publikums bei der Se herin zu untersagen. Letztere schildert in ihrem Zustande wie gewöhnlich alle derartige Personen den religiösen Unglauben der heutigen Welt und bringt auch manchmal Prophezeiungen überirdi scher Natur mit zum Vorswein. Neusalza, 23. Januar. In vergangener Nackt war die Kirche des nahen Orts Sprem- berg der Schauplatz eines nichtswürdigen Ver brechens. Ein bis jetzt noch unbekannter Uebel- thäter war nämlich durch ein Schiebefenster in die Kirche geschlichen, um allerhand Allotria darin zu treiben. So hat er das Altar- und Kanzeltuch in Fetzen gerissen, die Stäbe an den Klingelbeu teln zerbrochen und hie Beutel zerrissen, die höl zernen Geländer an den Seiten des Altars aus gebrochen, die Taufschüssel an einen Nagel deS Chores aufgehängt und auch mehrere Stände der Gerichtspersonen verunreinigt. Da nicht daS Ge ringste aus der Kirche vermißt wird, man viel mehr die Stücken des Altartuches an verschiedenen Stegen aufgehängt fand, ist es nur zu gewiß,