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LS0 wie auch die Art seiner Anwendung. Bor allem paffen die Borau-sehungen, von denen da» Gesetz von 1868 auSgeht, nicht im allergeringsten auf die Eigenart der elsaß-lothringischen Zustände. Der Bunde« bevollmächtigter UntcrstaatSsecretär Herzog: Der jetzige Steuermodu» für Elsaß Lothringen bedeute eine wesentliche Verminderung der Steuerlast gegen früher. E« sei in der Ausführung de» Gesetze» von allen Er leichterungen Gebrauch gemacht worden, welche dasselbe den Brennern gestattet, denselben alle Schonung zutheil ge worden. Die vermehrte Anzahl der Brennereien unter deutscher Herrschaft beweise am besten, daß nicht vexatorisch gegen dieselben verfahren sein könne. Abg. vr. Buhl erörtert die vom Reichstage früher in einer Resolution anerkannte Nothwcndigkeit der Steuerfreiheit des für gewerbliche Zwecke denaturirten Spiritus. Ein Uebelstand, der dringend der Abhülfe bedürfe, sei weiter noch die Zollgrenze, welche nach Süddeutschland den norddeutschen Spiritus nicht anders als versteuert gelangen lasse. Es müsse doch für ganz Deutschland eine Zollfreiheit geschaffen werden für seine eigenen Producte. Die Discussion wird geschloffen. Der Etat der Brausteuer wird debattelos ge nehmigt. Beim Titel der Aversa für Zölle und Verbrauchs steuern fragt Abg. vr. Gareis an, wie weil die Ver handlungen gediehen seien über die festen Zuschläge bei den Aversen mit 3 M. pro Kopf, deren Ablösung von den Handelsstädten beantragt ist. Director im Reichskanzleramt vr. Michaelis: Bei der Feststellung der Aversen habe man auf zwei Punkte besondere Rücksichten zu nehmen. Einmal sei es unmöglich, bei den Handelsstädten Bremen und Hamburg, die außerhalb des Zollgebiets liegen, genaue Verbrauchs- Zahlen zu gewinnen; auch sehr eingehende Ermittelungen über die Ein- und AuSfnhrstatistik Bremens, wie auch Er mittelungen über die Einkoinmensverhältniffe, die übrigens zum Theil noch im Gange sind, haben ein ganz zuver lässiges Material ergeben, und erst bei dem Vorliegen der vollständigen Ergebnisse wird es möglich sein, mit positiven Vorschlägen über die anderweitige Festsetzung der Aversen hervorzutreten. Das Bemühen der Lommissarien ist un verwandt darauf gerichtet, zu Resultaten zu gelangen, die sowol den Interessen der Hansestädte als denjenigen der ReichSsinanzen besser entsprechen. (Beifall rechts.) Abg. vr. Delbrück: Ick begrüße die wohlwollenden Erklärungen des Herrn Commissars mit um so größerer Freude, als neulich der Herr Präsident des Reichskanzleramts Maßregeln in Aus sicht gestellt hat, die einen der bedeutendsten Gewerbszweige der Hanscstädte einer llmwälzung entgegensühren dürften. Er bat,.nämlich mitgMejlt,.daß,Hie PeichSregiexung damit beschäftigt sei, zu erwägen, wli diesem Theil de» deutschen GewerbfleißeS, der deutschen Rhederei, aüfzuhelfen sei. Da jene Bemerkung mit der weitern eingeleitet wurde, daß der augenblicklich nicht günstig« Zustand des Rhedereigewerbes auch ein Beweis für die Unzweckmäßigkeit der bisherigen Zollpolitik sei, so habe ich die Mittel zur Abhülfe nur auf einem Gebiete suchen können, das nicht dasjenige der bis herigen Zollpolitik ist. Die Gesetzgebung des Zollverein« und jetzt des Reiches hat in Beziehung auf die Rheberei als Ideal immer die absolute Freiheit im Auge gehabt, deren sich die Rhederei der Hansestädte erfreute. Seit einer Reihe von Jahren wurde dahin gestrebt, in allen Häfen der Welt der deutschen Flagge dieselbe Behandlung zu sichern wie im eigenen Lande, die Zollabfertigung soviel als mög lich zu erleichtern, die Massenartikel ganz vom Zoll zu be freien, für die übrigen möglichste Erleichterung zu schaffen und dem Schiffbau möglichst alle Materialien zollfrei zu verschaffen. Da dieses alles zur Hebung der Rhederei be reits geschehen ist, so kann eine andere Abhülfe nur gesucht werden aus dem Gebiete, welches bis zur Mitte dieses Jahr- hundert« die Mehrzahl aller Rationen zum Theil mit großer Vorliebe cultivirten, später aber verlassen haben, nämlich auf dem Gebiete de« sogenannten Schutze» der nationalen Flagge. Dieser Schutz kann ja in verschiedenster Weise ge dacht werden; ich will auf die einzelnen Lombinationen nicht näher eingehen; sie lasse» sich dahin zusammenfassen, daß die nationale Flagge auf Kosten der fremden Schiffe geschützt wird. Ist die« wirklich beabsichtigt, so wird bei den Hanse städten das zweite Gewerbe (da» erste ist ja der Handel), die Rhederei, vollständig aus der Babn gebracht. In der Gesetzgebung fast aller Seestaaten findet sich der Satz, daß da» Schiff eine« fremden Landes, in welchem die eigenen Schiffe Ungünstiger behandelt werden, einer vergeltenden ungünstigen Bestimmung unterliegt. Um die Folgen solcher Bestimmungen klar zu machen, gestatten Sie mir, über die drei Richtungen, in denen sich unsere Schiffahrt hauptsächlich bewegt, das Nöthigste anzuführen. Es sind die Fracht schiffahrt von einem deutschen Hafen zum andern, d. i. die sogenannte Labotage, die Frachtfahrt von deutschen nach ausländischen Häfen und umgekehrt, und endlich die Fracht- sahrt deutscher Schiffe zwischen außerdeutschcn Häfen. Bon den beladenen Tonnen deutscher Flagge auf dem Meere find etwas über 8 Proc. mit Labotage beschäftigt, 51 Proc. be treiben den Verkehr der zweiten, circa 41 Proc. den der dritten Richtung. (Hört, hört!) Wollte man, dem Schutz der deutschen Flagge folgend, die fremden Flaggen ungün- stiger behandeln, so würde zunächst die gesammte Fracht der dritten Richtung von selbst aufhören. Aber auch den Schif fen, die den Verkehr mit außerdeutschen Häsen Pflegen, würde eine völlige Umwälzung aller Verhältnisse drohen; wenn ein deutsches Schiff von Hamburg nach England geht und dort höherer Abgabe unterliegt als ein englische» auf der gleichen Route, so wird der Verkehr zwischen Ham burg und England ausschließlich der englischen Flagge an heimfallen. Es wird ferner die Zahl der Ballastfrachteu sehr vermehrt werden, worin der Keim zu einer weitern Umwälzung liegt. Ich will indessen dies Gebiet nicht wei ter betreten, um mich nicht in Conjecturalpolitik zu verlie ren; ich glaube «her, es wird, um solche wesentliche Um wälzungen in den Verhältnissen der hanseatischen Rhederei nicht eintreten zu lassen, nützlicher sein, es bei den bisheri gen Aversen zu belassen. Abg. v. Kardorff: Ich muß die Frage der Aversen mit dem Vorredner als außerordentlich schwierig und wichtig erklären. Vor läufig ist mir nichts davon bekannt, daß die von ihm an- gedcuteten Maßregeln von der ReichSregiernng wirklich beabsichtigt werden. Aber jede Frage hat ihre zwei Sei ten, und auch das Exempel, welches der Vorredner aufge stellt hat, inwieweit solche Maßregel günstig resp. nach theilig wirken kann, kann doch sehr bedeutenden Anfechtungen unterliegen. Ich erinnere nur daran, daß wir heute ge zwungen sind, unsern gesammten Bedarf an roher Baum wolle und Lolonialtpolle aus England zu holen, dies ist das Land des Zwischenhandels, direct beziehen wir fast gar nichts. Es ist doch fraglich, ob wir nicht zu einem Import , direct aus den ErzeugungSländern gelangen könnten, wenn solche Maßregel eingeführt würde. Es ist bekannt, daß die deutsche Rhederei bei der chinesischen Küstenschiffahrt sehr interessirt ist. Ich führe diese Dinge nur an, nm zu zei gen, daß die Berechnungen des Vorredners nicht ganz zu verlässig sein können. Der Abg. Rickert hat außerdem neulich ein sehr beredtes Klagelied angestimmt über die üble Lage der Ostseeprovinzen. Der Verfall stammt aber hauptsächlich von jenen Differentialtarifen her, die die Güler gezwungen haben, die Eisenbahnen zu wählen. Ich führe zugleich an, daß auch bei dem russischen Sprit die Eisenbahnen in der Loncurrenz die Rhederei geschlagen haben; das hat hauptsächlich mit de» Verfall der deutschen Rhederei herbeigeführt. Präsident des Reichskanzleramtes Staatsminister Hofmann: Nienrand von den verbündeten Regierungen denkt daran, vorzugehen in der Richtung, in welcher sich die Befürch. tungen des Abg. vr. Delbrück bewegen. Aber ich möchte darauf aufmerksam macheu, daß das Princip der Gegen seitigkeit noch keineswegs überall dnrchgeführt ist, sondern, noch vielfach zu unserm Nachtheil verletzt wird. Können wir hier Nutzen stiften, ohne neue Nachtheile auf uns zu neh- Präsident deS ReichSkanzlcramtS Hofmann: S« ist bekannt, daß über die Aufhebung der Salzsteuer früher vom Bunde-rathe eine Enquete veranstaltet wurde, die indessen zu einem izegativen Resultat geführt hat. Es wurde nicht zweckmäßig gesunden, die Salzsteuer durch eine andere zu ersetzen. Wen» nun die Steuervorlagen, die an da» Haus gelangen werden, «inen Erfolg haben, so wird e» zulässig erscheinen, die Frage von neuem in Erwägung zu ziehen, und da — ich bin nicht zu einer Erklärung er mächtigt —, da glaube ich nach meiner Kenntniß der Ver hältnisse erklären zu dürfen, daß die Regierungen bereit sein werden, die allerdings mit Nachtheilen verbundene Salz- steuer auszuheben gegen eine anderweite compensirende Steuer. Abg. l)r. Lasker: Der Abg. Richler hat mit seiner Anfrage keinen guten Augenblick getroffen. Es ist seine Anfrage benutzt, um uns sofort in Aussicht zu stellen, daß, wenn wir recht große Summen bewilligen wollen, dann vielleicht die Salzsteuer aufgehoben werden kann. So habe ich die Rede de« Herrn Reichskanzleramtspräsidenten verstanden. Also, indem wir ungemessene Summen bewilligen, können diese 34 Mill. Wegfällen! Soll denn unsere ganze Debatte Agitation wer den? Ich wünschte wirklich, daß die Steuersragen doch mjt etwa« mehr Ernst behandelt würden, als ich in dieser Ent gegnung finde. Ich werde übrigen« den Minister Hofmann beim Worte nehmen und abwarten, ob die Regierung auf die Salzsteuer wieder zurückkommen wird. Jetzt befindet sich die Regierung in den Steuererwägungen und e« ist jetzt wirklich die zwölfte Stunde, daß sie sich auch iu Bezug auf die Salzsteuer klar wird. Präsident des NeichskanzleramtS Hofmann: Ich habe nur eine Frage beantwortet, die an mich ge richtet war, und hielt mich zur Beantwortung für ver pflichtet, soweit es mir möglich war. Ich habe mir dabei die größte Reserve auferlegt und ausdrücklich erklärt, daß ich nicht im Namen des BundeSratheS spräche, sondern nur aus meinen Beobachtungen und Vermnlhungen. Ich glaube also nicht, daß der Hr. Abg. Lasker ein Recht hatte, au« meiner Bemerkung abzuleiten, daß die Regierung die Sache selbst nicht ernst nehme, und ich weiß nicht, wie er dazu gekommen ist. Ich wollte dem Hause nichts Spaßhaftes vortragen, weder dem Inhalte noch der Form nach. Abg. v. Kardorff: Hr. Abg. Lasker hat soeben wie schon oft den belehren den Ton angeschlagen und heute ganz besonders nachdrück lich. Erst bekam Hr. Richter eine schlechte Lensur, dann Präsident Hofmann eine ganz schlechte Lensur. Und wes halb? Weil er die thatsächlichen Verhältnisse einfach so dar gestellt hat, wie sie sich stellen, denn die Regierung ist in der That augenblicklich gar nicht in der Lage, übersehen zu können, wie sie künftig einmal wird disponiren können. Was den Appell an die Conservativcn angeht wegen der Salzsteuer, so will ich für mich bemerken, daß ich heute noch auf demselben Standpunkte stehe wie früher, und daß ich jetzt noch der Meinung bin, daß wir, wenn indirekte Steuern ausgehoben und durch andere ersetzt werden sollen, in erster Reihe aus die Salzsteuer Bedacht nehmen müssen. Abg. vr. Lasker: Dem Abg. Kardorff will ich bemerken, daß ich auf seine Ausführungen zurückkommen will bei geeigneter Ge legenheit, aber nicht im persönlichen Zank, sondern tvenn ich ihn mir gegenüber sehe als Vertreter der rechten Seite des Hauses. Abg. Nichtcr-Hagen: Ich freue mich, mit dem Abg. v. Kardorff einmal ein verstanden sein zu können. Er hat vollkommen recht, der Abg. Lasker hat seine Belehrung unparteiisch getheilt zwi schen dem Hrn. Präsidenten Hofmann und mir. Eigentlich meine ich aber, meine Frage selbst lag nabe genug. Der Titel Tabackssteuer ruft keine Debatte hervor. Beim Etat der Branntweinsteuer beklagt sich Abg. Schneegans über die Ungerechtigkeit, welche die Aus dehnung des Branntwcinsteuergesetzes vom 4. Mai 1868 auf die Reichslande mit sich gebracht habe, die deutlichste Illustration zu dem Goethe'schen Worte: „Eines paßt sich nicht für Alle." Die Klagen be treffen das Gesetz sowol selbst aus technischen Gründen der Kinder von dem greisen Paare. Sie wurden von die sem,- ehe sie sich wieder in alle Richtungen der Windrose zerstreuten, aus ergreifende Weise gesegnet." — Die im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erschei nende „Internationale wissenschaftliche Biblio thek" machte un» vor kurzem mit Secchi's „Die Sterne" und mit Lockyer's „Studien zur Spectralana- lys«" bekannt, zwei Ltanäarck rvorks im besten Sinne, die dem Leser den jetzigen Standpunkt der genannten Wissens zweige in Bild und Wort klar darstellen. Das neueste Werk derselben Bibliothek, Band 36, sührt den Titel: „lieber das Fundamentalgesetz der Intelligenz im Thierreiche. Versuch einer vergleichenden Psychologie" und hat den italienischen Gelehrten Tito Vignoli zum Verfasser. Der Gedanke von der Einheit aller Naturerscheinungen, jene der Seele mit inbegriffen, hat, wie aus dieser Schrift ersichtlich, auch jenseit der Alpen tief überzeugte Anhänger; denn kaum hat Deutschland ein Werk auszuweisen, da» den tief im organi schen Leben verborgenen Wurzeln der Psyche mit solgerich- tigerm Raisonnement unter gleichzeitiger Würdigung der thatsächlichen Erscheinungen nachspllrte. Namentlich, um nur Eins hervorzuheben, dürfte es schwer sein überzeugender zu argumentiren, als es Vignoli zu Gunsten der Behaup tungen thut: „In der Pflanze vollziehen sich Thatsachen, die eine psychische Fähigkeit wie im Thiere zur Erscheinung bringen. Die SuSceptivität in der Pflanze wie die Sinnes« empfindung im Thiere sind zwei verschiedene Stufen und Umformungen einer und derselben fundamentalen Fähigkeit, ein und desselben fundamentalen Gesetzes, das die ganze organische Welt regiert.... Die wesentlichen Attribute der psychischen Fähigkeit, die Empfindung, der Wille und die Intelligenz, zeigen sich in der Pflanze im latenten Stadium al« SuSceptivität, Spontaneität und Intelligenz oder Ver bindung von Bewegungen und Mitteln sür einen organi schen Zweck." Wie man sieht, steigt Vignoli, indem er zum Ausgangspunkte der „vergleichenden Psychologie" das un bewußte Seelenleben der Pflanze nimmt, bei seiner Unter suchung tiefer hinab, al» r» von den Psychologen in der Regel zu geschehen Pflegt. Und ähnlich wie er die Kluft zwischen Pflanze und Thier überbrückt, leitet Vignoli auch vom Thier zum Menschen hinüber, doch verräth er dabei den ganz und gar selbständigen Denker, insofern er, obschon Anhänger der Descendenztheorie und als solcher jede sub stantielle Verschiedenheit von Mensch und Thier leugnend, dennoch zugleich auch bei der blos graduellen Differenz bei der nicht, stehen bleibt, die Annahme einer solchen vielmehr sür eine „ungeheuere Täuschung" erklärt. Die Art und Weise, in der Vignoli die Frage beantwortet: „wie das Thier intellectuell Mensch wird", wie die thicrische Empfin dung nämlich zum menschlichen Bewußtsein, der thierische Wille zur Freiheit, die thierische Intelligenz, mittels Ver doppelung, zur Vernunft ober „Intelligenz der Intelligenz" wird, wie somit der Mensch die Entwickelungsreihe der Lebewesen nicht unterbricht, vielmehr in fortgesetzter Poten- zirüng die Sprache, Kunst und Wissenschaft, das moralische und ästhetische Gefühl erzeugt, gehört darum zu den lehr reichsten und anregendsten Abschnitten des Buches; wenn man auch der Ueberzeuguug Vjgnoli'S, „das höchste Problem des Unterschiedes zwischen der thierische» und menschlichen Intelligenz in der That völlig gelöst" zu haben, noch ge rechte Zweifel entgegensetzen mag. Kür eine derartige Lö- sung fehlen znr Zeit noch die anatomisch-physiologischen Materialien beinahe ganz; auch Vignoli darf darum nur die Anerkennung in Anspruch nehmen, ihr um einen Schritt näher gekommen zu sein. — Die vom Karl Stangen'schcn Reisebureau (Ber lin, Markgrasenstraße 43) veranstaltete Gesellschaftsreise nach Italien und Sicilien ist am 6. März von Mün chen au« angetreten worden. Nach den bisher eingegange nen Nachrichten ist die Witterung in Oberitälien mild und klar; der lange ersehnte Frühling hat endlich seinen Einzug gehalten. Die 32. Gesellschaftsreise nach Italien, deren Be ginn auf den 8. April festgesetzt bleibt, ist in der Vorberei tung begriffen; das Programm, an der Hand der Erfahrun gen von 31 wirklich ausgeführten Reisen aufgestellt, umfaßt ganz Oberitalien (einschließlich der Seen), Mittel- und Unter« italien und sührt bis Amalfi. Auf der Rückreise werden Triest, Adelsberg mit seiner berühmten Tropfsteinhöhle und Wien besucht. Die Dauer der Reise ist auf 42 Tage be rechnet. — Eine originelle Verwechselung wurde von einem berliner Blatte bei Besprechung der Interpellation Winterer über das elsaß-lothringische Schulwesen gemacht. Guerber hatte von dem Oberschulrath Baumeister gesprochen und aus diesen Beamten die Verantwortlichkeit des jetzigen Schul system» geworfen. Nun legt jenes Blatt dem Abg. Guer ber aber Folgende« in den Mund: „Der Schulzwang sei nicht absolut zu verwerfen; wenn dadurch aber die Kruder widerstandslos in die Hände eines OberschulratheS gegeben würden, der früher Baumeister war, so würde der Schul zwang zur Mäusefalle." — Dem Verfasser des „Simplicissimus", Hans Jakob Christoph v. Grimmelshausen, soll in seiner Vater stadt Renchen in Baden «in Erinnerungszeichen gesetzt wer den. Ein Comitö, zu dem unter andern Professor vr. Felix Dahn in Königsberg, Professor vr. Adelbert v. Keller in Tübingen, Friedrich Spielhagen, Professor Fr. Th. Bischer in Stuttgart gehören, fordert zu Beiträgen dafür auf. Kassirer des Lomitt ist Hr. Aloi« Brandstetter in Renchen. — Die Dortmunder Zeitung schreibt: „Nicht uninteressant dürste es sein, zu erfahren, daß in Dortmund die Wiege des Erfinder» des-Schießpulver», de» Franci«caner- mönche« Berthold Schwarz, stand, der hier, wie wir soebe» au« einer alten Chronik ersehen, zu Anfang des 14. Jahr hunderts geboren wurde. Die genaue Jahreszahl seiner Geburt ist leider aus der Chronik nicht ersichtlich." — In Lüneburg starb am 6. März der besonder« durch seine geographischen Lehrbücher bekannte frühere Director der dortigen Realschule vr. F. W. Volger im Alter voll 86 Jahren.