Volltext Seite (XML)
Zeitun» «tti: e», t Ansehn, genannt, segnete", nmte.) ist un- s>islolz, -tschke, berichtet au« ein oorin e» sel solche habe ich Hen zu. Zwecke an; ich zu der iuer au- ehungen Sfamili« Erinne- n diesen Für die :c. mein chreiben ige Ver- >ie nicht n Preu- en und >er Zeit, Heimat, irt auch e. Sie möchten Sie be- en nun- au Ge- als ein genossiu : Frau Schrei- räfiden- rgelesen rgsblatt »rück sei ° einem Fuße. Nord- »ischen ziums iösischen »en Kö- d. M- hafteten sende«: !«« des tckwün- Pf rich- »at ein kommt -esse zu d wenn cklicheS. n Han- Beweis können, Künsche ämpfen achen." innover I :eter zu l Wen- inzial- wraths n Ba- ! urde. ingen, l fällige ie klei- 'vffi- ! halten, in der z schon Kriege ielt, so ch mit ! Hand :r den rmee- a sind Srüder , stutter- Sohne einlaut »erstes S nun Wenn !inem en die lg ste ¬ hen, wollen doch erst da» Vaterland vor der welschen Unruhe vollständig gesichert wissen, ehe da» Schwert wieder in di« Scheide gesteckt werde. Gott sei auch ferner mit dem deutschen Heere! Die Sorge für die Verwundeten und die bedürftigen Familien der zum Kriege AuSgezogenen ist in allen Orten, großen und kleinen, unvermeidlich. Central», Bezirks- und Local vereine sind in ehrenfester Rührigkeit für die Erfor dernisse der großen Zeit. „Was wir geben, ist zu wenig." Dieser wol mehrfach gehörte Ausruf zeich net die Stimmung wol mehr als eine weitläufige Schilderung. Freie Städte. Aus Anlaß der Siegcönachricht vom 6. Aug. hatten Mitglieder des „Vereins für Kunst und Wissenschaft" in Hamburg folgendes Te legramm an den König von Baiern abgesandt: Baiern« König senden ehrfurchtsvollen Gruß Bürger Hamburg« zu Ehren gemeinschaftlich errungenen Sieg« von Nord und Süd versammelte Mitglieder des Verein« für Kunst und Wissenschaft. Hierauf traf folgende Antwort ein: Vorstand des Verein» für Kunst und Wissenschaft Ham burg. Ich erwidere au« ganzem Herzen die Glückwünsche, die mir von Hamburgs Verein für Kunst und Wissenschaft gebracht worden, und baue mit voller Zuversicht auf den dauernden Sieg unserer heiligen Sache. Ludwig. Baiern, m München, 7. Aug. Hier ist gro ßer Jubel über die herrlichen Nachrichten vom gestrigen Tage, die Thürme und Thore, viele Pri vathäuser sind mit deutschen und bairischen Fahnen beflaggt, auf allen Gesichtern glänzt erregte Freude, überall hört man flammende Worte. Wohl sind we nige Familien, die nicht einen Sohn, einen Bruder draußen im Felde hätten, und Ernst liegt darum in eines jeden Freude. Aber wie theuer er auch erkauft sei, es ist doch der Sieg, die Errettung des-Vater landes, die wir feiern, und um solchen Preis werden auch Opfer gebracht. Und über wen hat Deutschland gestern gesiegt? Ueber den einzigen Führer der Fran zosen, der, selbst noch ein sittenreiner, ehrlicher, cha rakterfester Mensch, seine strategische Tüchtigkeit und seine persönliche Tapferkeit glänzend bewährt hat. Wenn Mac Mahon nicht widerstehen konnte, er, der den Malakow erstürmte und den Wirrwarr von Ma genta durch eigenmächtiges Dreinfahren zu glücklicher Lösung brachte, was haben wir von dem Erzver schwörer und seinem vierzehnjährigen Sprößling, was von des letztern Erzieher, dem Hrn. Frossard, oder von Bazaine, an dem die Schmach von Mexico und das Blut von Queretaro klebt, oder von Canrobert, dem Helden des Staatsstreichs, dem wegen seiner Un- fähigkeit das Obercommando in der Krim abgenom men wurde, was haben wir von diesen allen noch zu besorgen? Mac Mahon war der einzige, der uns Achtung abnöthigte, er ist niedergeschlagen, zum ersten mal m seinem Leben; mit unserer guten Sache ist Gott, jetzt drauf mit ihm und in seinem Namen! — Meine neuliche Meldung, daß die gar so roman tisch aufgestutzten Nachrichten über den Herzog von Nassau unrichtig seien, wird jetzt officiös bestätigt: der Herzog hat sich auf sein neuerworbencs Besitz- thum bei Tölz im bairischen Gebirge zurückgezogen; cs ist wol genug, daß sein ältester Sohn und sein Bruder im preußischen Heere den Krieg mitmachen. — Einem Privatbericht aus Nürnberg vom 7. Aug. zufolge ziehen 14 Mann des dortigen Turnvereins als Felddiakonen der Armee nach, um nach ge schlagener Schlacht die Verwundeten zu verbinden, aufzuheben und in das nächste Hospital zu schaffen. Würtemberg. Aus Stuttgart vom 6. Aug. schreibt der Staats-Anzeiger für Würtemberg: In in- und ausländischen Blättern ist jetzt von einem schon einige Wochen alten Artikel der Demokratischen Corrcspondenz die Rede, als dessen Verfasser vr. Frese in Stuttgart genannt wird. Hierauf diene zur Notiz, daß vr. Frese schon seit längerer Zeit von hier weg nach Wien gezogen ist und von dort aus die Demokratische Corre- spondenz besorgt hat, daß übrigens von letzterer seit 19. Juli kein Blatt mehr erschienen ist. — Von einem Augenzeugen wird erzählt über den Ueb ergang der Würtemberger über den Rhein bei Maxau: Trotzdem die würtem- bergischen Regimenter durch den die ganze Nacht herunter- firömcnden Regen bis auf die Haut durchnäßt waren, sind dieselben vom frühen Morgen an jubelnd und singend über die Brücke gezogen und haben dabei die Helme und Mützen über den Köpfen geschwungen; es sei ein erhebender An blick gewesen. Oesterreich. <4 Wien, 8. Aug. Sie werden wol vielfach von einer Mobilisirung der österreichischen Armee und von Befestigungsarbeiten gehört haben, die an der Ennslinie vorgenommen werden sollen. That- sächlich haben, was diese Befestigungsarbeiten anbe trifft, bereits Unterhandlungen mit mehrer« Bau unternehmern stattgefunden, und gestern bereits hätte mit der Allgemeinen Oesterreichischen Baugesellschaft, welche daS günstigste Angebot gemacht hat, ein dies bezüglicher Vertrag abgeschlossen werden sollen; da scheint man aber, durch die Siegesbotschaften der Preußischen Armee stutzig gemacht, den Gedanken der „bewaffneten Neutralität" wieder aufgegeben zu haben, denn der Vertrag mit der genannten Gesellschaft wurde vorläufig ststirt. Die Nachricht hiervon versetzte die Börse, obschon dieselbe vollständig französisch und also so gesinnt, daß sie eine Nachricht von einer Nieder lage der Preußen mit einer allgemeinen Hausse be grüßt hätte, dennoch in eine günstige Stimmung, weil sie sich nicht verhehlen kann, daß ein Eintreten Oesterreichs in die Action zu Gunsten Napoleon's von den allergefährlichsten Folgen begleitet sein würde, und daß eine „wohlwollende Neutralität", beiden kriegführenden Mächten gegenüber, das Angezeigteste ist, was Oesterreich unter den gegenwärtigen Ver hältnissen thun kann. Schließlich sei noch erwähnt, daß angesichts der ernsten politischen Situation, welche es geradezu unmöglich macht, daß sich der ganze Apparat des Ministeriums des Aeußern von Wien für längere Zeit wegbegebe, die Ungarn ihre Zustim mung dazu gegeben haben, daß diesmal ausnahms weise die Delegationen in Wien tagen. Dieselben werden am 20. Sept, zusammentreten. — Der bereits erwähnte Artikel der officiösen Wiener Abendpost vom 8. Aug. lautet: Die politischen Ereignisse der letzten Wochen haben, wie den übrigen neutralen Mächten, so auch der österreichisch ungarischen Monarchie die gebieterische Nothwendigkeit nahe gelegt, zu Zwecken der Selbstvertheidignng die Wehrkraft de« Landes auf einen Stand zn versetzen, welcher gestattet, möglichen Eventualitäten mit Beruhigung entgegenzusehen. Wir stehen nicht an, die Maßregeln zu verzeichnen, welche zu diesem Ende ergriffen wurden. Nach den Beschlüssen der k. und k. Regierung ist bisher nichts weitere« verfügt worden, als der ohne Aufenthalt durchfllhrende Pferde ankauf zur Sicherstellung des Bedarf« für die Lavalerie, Artillerie und de« Fuhrwesencorps aus den vollen Friedens stand einschließlich der für die erste Mobilisirung noih- wendigen Reserven. Im Zusammenhänge damit steht die angeordnete Einberufung einer Anzahl von Lavaleriemann- schaft und Fahrkanonieren, welche zur Wartung und In standhaltung de« erhöhten Pferdestandes unerläßlich ist, die Lompletirung der CadreS der Artillerie durch je 15 Unter offiziere per Regiment, schließlich die Anstellung des durch den höhern Pferdestand gesteigerten Bedarfs an Hufschmieden. Daraus beschränken sich die bisher erfolgten Bereiischafts- versiigungen. Sie kennzeichnen hinlänglich die Vorsicht und Sparsamkeit, mit welcher in Regierungskreisen vorgegangen wird, und überschreiten keineswegs die Linie der in der Lirculardepesche de» Reichskanzler» vom 20. v. M. (vgl. Wiener Zeitung vom 27. v. M.) vorgezeichneten Politik einer stricte« unbewaffneten Neutralität. Was die in mehrern Blättern wiederholt gemeldeten Nachrichten von Verschanzungen und Befestigungsarbeiten betrifft, welche in mehrern Theilen der Monarchie angeblich in Angriff ge nommen worden seien, so ist e« wol richtig, daß ältere und nun neuerlich zur Geltung gebrachte Projekte zu derlei Vorkehrungen, die man für nöthig oder nützlich hält, exi- stiren, allein theilweise haben sie das Stadium der Prüfung noch nicht überschritten, theilweise sind erst die informato rischen Vorarbeiten zu denselben eingeleilet worben. UebrigenS können wir auch in dieser Frage unsere fest« Ueberzeugung dahin aussprechen, daß von diesen in Verhandlung stehenden Projecten gewiß nur jene zur Ausführung gelangen werden, welche zur Ergänzung des ganzen Defenstvshstems der öster- reichischen-ungarischen Monarchie sich als unabweiSlich noth- wendig erweisen. Dem Pester Lloyd wird aus Wien berichtet: „Der Antrag auf Errichtung befestigter Schanzen bei Krakau, EperieS und Enns ist von dem Kaiser zurückgewiefen worden. — Die von wiener und pesther Blättern verbreitete Nachricht, als beabsichtige die Negierung, eine Anleihe von 500 Millionen aufzunehmen, wird hier von bestunterrichteter Seite als eine plumpe, nur auf Irreführung der Leicht gläubigen berechnete Erfindung bezeichnet." — Die «Presse» scheint aus ihrer in Aussicht ge nommenen „stricten, aber auf alle Eventualitäten bereiten" Neutralität jetzt — nach den Erfolgen von Weißenburg, Wörth und Saarbrücken — mit einem raschen Entschlusse wieder in dic einfache „stricte Neu tralität" zurückzutrcten; sie sagt: Jetzt hat es den Anschein, als ob die Dinge einen viel schnellern Verlauf und für die Mehrzahl der Secundanten bei dem Zweikampfe so überraschenden Verlauf nehmen wür den, daß dadurch so manche diplomatische Lombination zu nichte gemacht und der Zeitpunkt, der ein Eingreifen dritter überhaupt möglich erscheinen ließe, überholt wird. Damit entfällt Ein ostensibler Zweck der diplomatischen Intervention, da die baldige Beendigung der Kriegs ebenso wie die Lo- calistrnng desselben aus französischem Boden gewahrt erscheint, und ist auch für den actionslustigen Politiker fraglich gewor den, ob ein Herauötreten aus der unbewaffneten Neutralität noch opportun sei. — Zur Geschichte der Concordatsaufhebung erzählt der Mährische Correspondcnt (wie er versichert, auf Grund von beglaubigte« Mitthcilungen) Folgendes: Unmittelbar nach der ersten Abstimmung über das Un fehlbarkeitsdogma und nachdem die Annahme desselben durch die Concilsmajorität außer Zweifel stand, trat unter dem Vorsitze des Kaisers ein Ministerrath zusammen, dem Graf Beust, die beiden Ministerpräsidenten Graf Potocki und Graf Andrässy, sowie die beiden LultuSminister v. Stremahr und Baron Eötvös beiwohnten. Hr. v. Stremayr entwickelte da in geistreicher und scharfsinniger Weise die schließlich auch allgemein angenommene Anschauung, daß mit dem bloßen Factum der Unfchlbarkeitserklärung das Concordat hinfällig geworden sei, da eine wesentliche Aenderung in der Person des einen Loutrahenten eintrat. Um das Eoncordat auch formell zu beseitigen, würde e« genügen, dasselbe in Rom einfach zu kündigen, indem man dort mit Zugrundelegung der hier geltenden Rechtsanschauung dasselbe als nicht mehr zu Recht bestehend bezeichnen würde. Was das klaootum regium anbelangt, so bezeichnete Hr. v. Stremayr dasselbe al» dem Standpunkte de» heutigen Rechtsstaates nicht mehr ««sprechend und verwies darauf, daß mit dem bloßen Wiederaufleben desselben in seiner früher« Form unter den heutigen Publicatwnsmitteln die beabsichtigte Wirkung leicht illusorisch werden könnte. Im Zusammenhang« mit der totalen Beseitigung de« Concordais würde die Regelung einer Reihe von Rechtsverhältnissen zwischen Kirche und Staatsgesellschaft nothwendig werden, und in dieser könnte dann die Form gefunden werde», um das klacotuiu regium mit dem Rechtsstaat« in Einklang zu bringen. Diese An sichten fanden allseitigen Beifall, und soll, wie uns unser» Gewährsmann berichtet, da« vom Minister v. Stremayr vorgetragene Exposö allgemeine Bewunderung erregt haben. Die Beschlüsse dieser ersten Ministerconserenz wurden denn auch conform den Stremayr'schen Proposttionen gefaßt. Von ungarischer Seite erklärte man, das Eoncordat habe in Ungarn nie zu Recht bestände» und geschehe mit seiner jetzige» formellen Beseitigung eine Art Superplu», da» man sich schließlich gefallen lassen könne. WaS da« kluootunr rogiulu betrifft, so hab« dasselbe seit Jahrhunderten in Ungarn bestanden und werde man dasselbe dort ganz ein fach wieder activiren. In dem zweiten, darauf gefolgte» Ministerconseil wurde der nun feststehende Lloäus proeockoacki gegen Roi» in seine» Details festgestellt. Graf Beust legte seine nach Rom zu sendende Note vor, die acceptirt wurde; gleichzeitig wurde beschlossen, daß ein kaiserliche« Hand schreiben an Hrn. v. Stremayr diesen formell von der durch da« Ministerium des Aeußern in Rom erfolgten Kündigung de» Concvrdats in Kenntniß setzen und ihn beauftragen solle, diejenigen Gesetzvorlagen für den ReichSrath vorzu bereiten, welche sich als nothwendig darstellen, um die noch geltenden Vorschriften des Eoncordat« nach Maßgabe der Staatsgrundgesetze und mit Rücksicht auf die historisch ge gebene» Verhältnisse abzuäilder». Diese« Handschreiben soll gewissermaßen die Brücke zwischen der Action der beiden Ministerien des Aeußern und des CultuS bilden. Ueber die diesfalls in Vorbereitung befindliche» Gesetzentwürfe erfahren wir, daß sich dieselben in erster Linie auf die Ver waltung de« Kirchenvermögens und der Kirchcnpfrllnden beziehen und speciell das Recht des Kaisers, die Bischöfe, Pfarrer u. s. f. zu ernennen, fixiren. Was das letztere Recht betrifft, so ist es eine Fälschung, wenn von klerikaler Seite behauptet wird, der Kaiser habe dasselbe erst kraft des Con cordates erlangt. Im Art. XIX dieses jetzt freilich nicht mehr bestehenden Vertrages selbst heißt e» ausdrücklich: „Se. Majestät wird bei Auswahl der Bischöfe, welche er kraft eines apostolischen, von seine» allerdurchlauchtigsten Vorfahren überkommenen Vorrechtes dem Heiligen Stuhle, zur Einsetzung rc " Hier wird also ausdrücklich das über kommene, d. h. ererbte, angestammte Vorrecht der Krone genannt, die Bischöfe zu nominiren, und die Krone wird dieses Recht gewiß auch jetzt in demselben Umfange wie früher, mit dem Unterschiede vielleicht besitze», daß sie jetzt als ihre ureigenste Prärogative ausübt, was ihr das Lon- corbat „als Gnade des Heiligen Stuhles" zutheilen wollte. /X Prag, 5. Aug. Die Polizei hat dem hiesigen Deutschen Verfassungsvereine verboten, die be schlossenen öffentlichen Samuilungen für die deutschen Krieger zu unternehmen oder auch nur darauf bezüg liche öffentliche Ankündigungen zu erlassen. Die Samm lungen werden nun privatim fortgesetzt. Leider können bei dieser Sachlage die Einnahmen nicht sehr bedeutend sein. BiSjetzt sind 2400 Fl. Oesterr. W., 73 Thlr., und 2 Dukaten gesammelt. 1000 Thlr. sind schon an das Ccntralconiitc der deutschen Vereine in Berlin abgcsandt und heute gehen wieder 300 Thlr. ab. Die offen gelaßene private Sammlung durchzuführen, hat das Comite beschlossen, daß jeder einzelne bei seinen Freunden und Bekannten mündlich oder schriftlich werbe, sowol um Beiträge als auch um sonstige Thä- tigkeit für die Aufgabe, die sich der Verein gestellt. — Der augsburger Allgemeinen Zeitung wird ge schrieben: I» Tirol regt sich vielfältig Theilnahme für die deut schen Krieger, welche am Rhein gegen die Franzosen käm pfen. Ehe man noch in einer Stadt Oesterreichs an die Gründung eine« Vereins zur Unterstützung deutscher Krie ger dachte, ssaßte man zu Innsbruck die Sache an, und wenn Tirol io dieser Beziehung die Ehre verliert, den übri gen Provinzen voranzugehen, so ist nur die Verzögerung schuld, mit der die Statthalterei die Sache behandelte. Die Studenten, deren Mehrzahl ein warmes Gefühl für die deutsche Sache Hal, sind leider in die Ferien gegangen, sonst würden wir wol auch aus Innsbruck von Demonstra tionen hören; so müssen wir uns mit den Kundgebungen der Constitutionellen Vereine, der Handelskammern, de» innsbrucker Bürgeransschusses begnügen. Unsere Klerikalen sind in Bezug auf die nationale Frage getheilt; ich habe mit vielen Priestern gesprochen, in deren Brust das deutsche Bewußtsein noch nicht erloschen ist; das Organ de» Bischofs von Brixen, dem für seine Thäligkeit in der Unfehlbarkeits frage ein Cardinalshut als Belohnung zugedacht sein soll, heult in allen Tonarten gegen Deutschland und für Frank reich. Frankreich. -x-Paris, 6. Aug. Ganz Paris ist heute in fieber hafter Aufregung. -Der Verlust von Weißenburg hatte die Gemüther dermaßen erhitzt und erschreckt, daß ein auf unbegreifliche Weise aufgetauchtcs Gerücht von einem großen französischen Siege, der dem Schlage von Weißenburg als blutige Vergeltung auf dem Fuße gefolgt sein sollte, rasch Glauben und Verbreitung fand. Man erzählte mit großer Zuver sicht, Marschall Mac Mahon sei vorgerückt und als Siegespreis sei ihm Landau, mit 25000 Gefangenen (unter denen daS prinzliche Oberhaupt der feindlichen Armee) in die Hände gefallen. Der Enthusiasmus war unbeschreiblich; Menschenmassen durchwogten in wüstem Lärm die Straßen, und nur vereinzelt waren die Stimmen, die mit ihrem Jubel so lange an sich halten zu wollen erklärten, bis ofsicielle Bestätigung