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Herbert Kegel (geb. 1920 in Dresden) gehört zu den bedeutendsten Dirigentenpersönlichkeiten der DDR. Er hat sich international einen großen Namen ge macht. 1946-49 wirkte er als Kapellmeister am Volkstheater Rostock, wurde 1949 Leiter des Leipziger Rundfunkchores und des Großen Rundfunkorchesters Leipzig, 1953 zum Dirigenten des Rundfunk-Sinfonieorchesters, 1958 zum Generalmusikdirektor und 1960 zum Chefdirigenten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig ernannt. Seit Beginn des Konzertjahres 1977/78 ist er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Für seine hervorragenden künstlerischen Leistungen - be deutende Komponisten unserer Zeit verdanken ihm Urauf führungen bzw. DDR- Ei stauff ührungen ihrer Werke - erhielt Professor Kegel 1959 den Kunstpreis und 1961 den National preis der DDR. Herbert Kegel produzierte zahlreiche Funk- und Schallplattenaufnahmen. Gantscho Ganeo (geb. 1942 in Samokov/Bulgarien) erhielt Violinunterricht schon mit 5 Jahren, später an der Musikschule Plovdiv, studierte 1962-66 an der Hochschule für Musik in Sofia und vervollkommnete sein Können in den Internationalen Musikseminaren in Weimar 1966 und 1970. Er wirkte 1966-70 in der Plovdiver Philharmonie, 1971-76 i m Kammerorchester Sofia, seitdem ist er als 1. Konzertmeister der Dresdner Philharmonie tätig. Zoltäii Kodäly (1882-1967) ist neben Bela Bartök (1881-1945) der bekannteste zeit ¬ genössische Komponist Ungarns, zugleich ein bedeutender Musikwissenschaftler und-pädagoge. In Ungarn wird er hoch geehrt sowohl für sein Schaffen, in dem der ungarische Na tionalcharakter zum Ausdruck kommt, als auch für seinen Beitrag zur musikalischen Bildung des ganzen ungarischen Volkes. Seine besondere Liebe galt der Volksmusik. So sammelte er zusammen mit Bartök etwa 20000 Volks ¬ melodien. Er hat „das Wesen der ungarischen Bauernmusik gänzlich in sich aufgesogen, sie zu seiner musikalischen Muttersprache gemacht“. (Bartök) Hary Jänos ist eine volkstümliche ungarische Gestalt (von einem Dichter Anfang des 19. Jahrhunderts geschaffen) etwa in der Art des deutschen Till Eulenspiegels, des Lügenbarons Münchhausen oder des tschechischen Schwejk. Typisch für den ausgedienten Soldaten Jänos ist seine Lust zum Erzählen und Fabulieren, zum Phantasieren und Aufschneiden. Er erzählt seine Er lebnisse und läßt in sie seine geheimen Wünsche einfließen, wodurch er aus den Wahrheiten meist Dichtungen macht. In ihm verkörpern sich die innersten Regungen des ungari schen Volkes, das in der bitteren Zeit der Unterdrückung von Heldentum und Freiheit träumte. Die Häry-Jänos-Suite, 1927 uraufgeführt, hat Kodäly zu sammengestellt nach der von ihm ein Jahr zuvor kompo nierten gleichnamigen Oper. In den sechs Sätzen der Suite werden mehrere der Abenteuer des Helden geschildert. Die Überschriften sind eindeutig ; sie weisen auf die Musik hin: Das Märchen beginnt; Das Wiener Glockenspiel; Lied ; Schlacht und Niederlage Napoleons ; Intermezzo ; Einzug des Kaiserlichen Hofes. Das Werk steckt voll sprühender, lebendiger, volkstümlicher Musik. Meisterhaft die Instrumen tationskunst Kodälys I Die Suite trat gleich nach ihrem Er scheinen einen Siegeszug durch die ganze Welt an. Herausgeber : Rat der Stadt Dresden - Abt. Volksbildung Redaktion und Gestaltung : Heinz Linke III 9 13 2700 It 1165)78 MEIN Konzert