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SCHULKONZERT für die 11. und 12. Klassen im Festsaal des Kulturpalastes Dienstag, 28. März 1978, 16.00 Dresdner Philharmonie Leitung und Einführung: Herbert Kegel Helena Cervenkovä, CSSR, Solist i n i Cantscho Ganev, Zymbal Dresden/VR Bulgarien, Violine- Rodion Schtschedrin Orchesterscherze Häry-Jänos-Suite Die Dresdner Philharmonie führt in der Spielzeit 1977/78 in Dresden folgende Konzerte durch: 10 Philharmonische Konzerte (je 2 mal) 10 Zykluskonzerte 10 Konzerte für Betriebe 6 Landhauskonzerte 10 Außerordentliche Konzerte (je 2 mal) 1 Sonderkonzert (Dresdner Musikfestspiele) 7 Serenaden im Schloßpark Pillnitz (je 2 mal) 4 Konzerte im Konzertanrecht der Dresdner Jugend 6 Schulkonzerte Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) galt zu seinen Lebzeiten als der gefeiertste Pianist, der be deutendste Musikorganisator und Dirigent, als einer der größten Komponisten Deutschlands. Mit der Wiederent deckung des Badischen und Händelschen Werkes erwarb er sich unschätzbare Verdienste. Bereits mit 26 Jahren stand er auf dem Gipfel seines Ruhmes, als er zum Direktor des traditionsreichen Leipziger Gewandhauses berufen wurde. Max Reger, ein entschiedener Verehrer von Mendelssohns Werk, urteilte : „Was mich bei Mendelssohn so anzieht, ist die Wahrheit des Ausdrucks, des Empfindungslebens eines menschlich durch und durdi vornehmen Künstlers. All den (verwirrten und verirrten jungen Übermenschen, bei denen Musik überhaupt erst beim achten Horn, beim .vierfachen Holz', bei vierundsechzig Schlaginstrumenten und einigen Dutzenden versdiiedengestimmter Glocken beginnt,kann man nur ein gründliches .Stahlbad' in Mendelssohn empfehlen.“ Das Violinkonzert e-Moll Mendelssohn war selbst ein passabler Violin- und Viola spieler, mit bedeutenden Geigern war er persönlich bekannt und befreundet. Er hat dem Instrument in der Kammermusik oft genug dankbare Aufgaben zugewiesen, und schon als dreizehnjähriger Knabe schrieb er ein beachtliches Violin konzert im Mozartschen Stil. Das e-Moll-Konzert war für Mendelssohns Leipziger Konzert meister und Freund Ferdinand David bestimmt, unter dessen unmittelbarem Einfluß es entstand und der es auch als erster spielte. Das dreisätzige Werk ist klassischen Vorbildern nach gebaut. Neben den Konzerten Mozarts, Beethovens und Brahms’ gehört es heute zum klassischen Repertoire der Violinkonzertliteratur. jDer leidenschaftlich gehaltene erste Satz, der den Gesetzen "des Sonatensatzes in Aufbau und Form folgt, speist seine melodische Substanz einmal aus dem drängenden Thema : und zum anderen aus dem besinnlichen : Unmittelbar, wie in allen Mendelssohnsdien Konzerten, gehen die Sätze ineinander über, ein liedhaftes Andante schließt sich an : • - *"S Im Schlußsatz dagegen werden die virtuosen Möglichkeiten der Violine akzentuiert. Die Thematik verbindet sich mit der Elfen- und Koboldatmosphäre des Oktetts und des Sommernachtstraums - Erinnerungsmomente an die unbeschwerte Jugendzeit, die Mendelssohn immer dann aufgreift, wenn er sich besonders glücklich fühlt. Am 16. Sep tember 1844 setzte er den Schlußstrich unter die Komposi tion ; im Winter folgten noch kleine Überarbeitungen, ehe David das Konzert am 13. März 1845 im Gewandhaus zum erstenmal spielte. Nach dem triumphalen Erfolg soll Robert Schumann schelmisch an den Solisten herangetreten sein mit den Worten: „Siehst du, lieber David, das ist so ein Konzert, wie du immer komponieren wolltest 1“ (aus: Karl-Heinz Köhler „Felix Mendelssohn Bartholdy“, Leipzig 1972 Reclam) Junge Leute mit Interesse für Musik und Kunst! Besucht den Jugendklub der Dresdner Philharmonie Wir bieten ein vielseitiges Programm mit Gesprächen, Vorträgen und Exkursionen über das Wesen der Musik, ihre Interpretation und ihre Inter preten, aber auch zu Fragen der Malerei und Literatur. Ihr seid als Mitglieder oder als Gäste jederzeit will kommen. (Auskunft: Telefon 4866286)