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1294 Stahl und Eisen. Die Verwendung von trockenem Gebläsewind usw. 24. Jahrg. Nr. 22. welcher man das Wachsen der Erzeugung und die Verminderung des Koksverbrauchs er sehen kann. Ferner ist in demselben auch der Wechsel des Feuchtigkeitsgehalts der Luft und die Änderung desselben nach dem Durchlaufen der Trockenanlage dargestellt. Trotzdem die beträchtliche Verminderung der Feuchtigkeit und die wachsende Gleichmäßigkeit des Feuchtig keitsgehaltes deutlich erkennbar ist, muß man berücksichtigen, daß dieses Schaubild nur den Beginn des Betriebes darstellt und man erst die nötigen Erfahrungen bezüglich der Leitung der Trockenanlage sammeln mußte. Die Wirkung des Verfahrens stellte sich besonders während einer sich über drei Tage erstreckenden Regen periode heraus, in welcher ein benachbarter in 24 Stunden entspricht. Dieses Gewicht ist aus der Menge der eingeblasenen Luft berechnet. Anderseits betrug vier Tage hindurch die täglich unter dem Kühlraum aufgefangene Wassermenge durchschnittlich 9702 kg, was demnach annähernd mit der vorhergehenden Zahl übereinstimmt, besonders wenn man be rücksichtigt, daß diese Beobachtung nicht der selben Anzahl von Tagen entsprach und die Bestimmung der Menge und Feuchtigkeit der Luft innerhalb einer gewissen Zeit schwierig ist. Ira praktischen Betriebe hat es sich als ausreichend erwiesen, das Eis von den Rohren alle drei Tage abzuschmelzen. Zu diesem Zweck war, wie oben erwähnt, das ganze Röhrensystem in drei Abteilungen zerlegt worden, Abbildung 6. Ofen einen besonderen Zuschlag von Brenn material erforderte und dieser Zuschlag täglich vergrößert werden mußte, während der mit trockenem Wind betriebene Isabellaofen keine Änderung erforderte. Am 10. September ver minderte man wegen einer Reparatur an der Trockenanlage vorübergehend die Erzgicht, ver größerte sie aber darauf wieder und erreichte in der Zeit vom 17. bis 30. September eine durchschnittliche Tageserzeugung von 459 t mit einem Koksverbranch von 778 kg auf die Tonne Roheisen. Die im Kühlraum bewirkte V eränderung des Feuchtigkeitsgehalts der Luft ist aus Ta belle VI zu ersehen. Während einer Periode von 13 Tagen betrug die durchschnittliche Feuchtigkeit der Atmosphäre 13 g im Kubikmeter, während sich der Feuchtigkeitsgehalt der getrockneten Luft auf nur 4 g stellte. Auf die Tonne erzeugtes Roheisen wurden durchschnittlich 31 kg Wasser entfernt, was einem Durchschnitt von 10 436 kg von denen je eine täglich aufgetaut wurde, so daß der Betrieb keine Unterbrechung erlitt. In dem Maße, wie trockener Wind zur Verwendung gelangte, wurde es notwendig, die Umdrehungs zahl der Gebläsemaschine zu vermindern, da der zugeführte Wind eine niedrigere Temperatur hatte, als die Atmosphäre, und demzufolge in der Volumeneinheit mehr Sauerstoff enthielt, so daß der Ofengang ein zu rascher wurde. Vor Anwendung des trockenen Windes lief die Ge bläsemaschine mit 114 Umdrehungen in der Minute und lieferte in derselben Zeit 1133 cbm Wind. Die Umdrehungszahl wurde allmählich auf 96 herabgesetzt, wodurch die Windmenge um etwa 170 cbm vermindert und die Leistung der Maschine um 14 % vermehrt wurde. Mit getrockneter Luft und 96 Umdrehungen in der Minute wurden in 24 Stunden fast 1 °/o Koks mehr verbraucht und 90 t Roheisen mehr erzeugt, als mit atmosphärischer Luft und 114 Umdrehungen.