Volltext Seite (XML)
12V2 Württemberg. Das Kultusministerium hat, wie Sion meldet, den paritätischen Charakter der Universität Tübingen mit den nothwcndigcn Con» scqucnzcn zugestanden, daß nämlich für diejenigen Fächer, welche einer con» fcssionellen Färbung unterliegen können, wie namentlich Geschichte und Phi losophie, auch ein katholischer Professor verlangt werden könne. Hannover. Hannover, 11. Juni. Seil dem 9. Juni tagt hier, wie seit vielen Jahren, eine Anzahl sogenannter rechtgläubiger Pasto ren, um die kirchlichen Interessen wahrzunchmen. Die Missionspredigt hielt am 9. Juni der Pastor Lilic auS Barsinghausen, die Bibelprcdigt am 10. Juni der hiesige Hofpredigcr Uhlhorn — beides in der Kreuzkirche. Die Konferenzen finden im Odeon statt. (Z. f. Nd.) Nassau. Wiesbaden, 10. Juni. Aus Anlaß der Vermählung der Prinzessin Sophie und des Prinzen Oskar hat der Herzog 12 im Cor- reclionshausc und ssechs im diczer Zuchthause befindlichen Sträflingen den Nest ihrer Strafe erlassen. Es sind dies sämmtlich wegen bürgerlicher Verbrechen Verurlheilte; politische Jnhaftirte hat Nassau nicht. (Mrh. Z.) Wiesbaden, 12. Juni. Heute Nachmittag um 5^ Uhr fand im hiesigen Militärlaboratorium eine Pulvcrexplosion statt. Menschenleben ist keins zu beklagen. Der Schaden kann augenblicklich nicht angegeben werden. Schleswig-Holstein. Die Weser-Zeitung schreibt: „Schon neulich haben wir auf Anlaß des Niclscn'schcn Aufrufs an die Noth erinnert, welche auf den entlassenen schleswig-holsteinischen Beamten lastet. Die Noth ist so groß und der Hülferuf so dringend, daß wir nochmals die Theilnahme aller deutschgesinntcn und menschlich fühlenden Männer zu schleuniger und nachhaltiger Thätigkcit anfzufodcrn uns verpflichtet halten. Wir entnehmen daher dem letzten Rechenschaftsbericht des altonacr Haupt vereins die wesentlichen Sätze: «Der Verlauf und der Schluß der schleSwig- holstcinischen Verwesung Hal nicht ihrem Beginn entsprochen. Die Hoff nung, auf diese Weise einen kleinen Fonds für die Zukunft zu erhalten, ist nicht in Erfüllung gegangen. Jetzt sind wir nur auf die im deutschen Va terlande zu veranlassenden Sammlungen und auf die einzelnen Beiträge, welche uns hin und wieder werden, verwiesen. Die Nechnungsablage des Kassirers ergibt nur einen Kassenbestand von 433 Mk. 1 Sch., und auch der wird am Tage nach beendigter Revision nicht mehr vorhanden sein, da über denselben schon verfügt worden ist, um einzelnen Familien eine Hülfe für die in diesen Tagen kommende Micthzeit zu gewähren. Außer den 64 Familien, von deren Unterstützung mit etwa 5000 Thlrn. wäh rend ganzer 16 Monate schon neulich berichtet wurde, haben sich noch viele andere gemeldet; ja, mit jedem Monat wird die Ansprache um Hülfe häufiger, da auch diejenigen Familien, welche bisher von ihren frühem Ersparnissen gelebt haben, jetzt, da diese verausgabt sind und keine Aus sicht sich zeigt, daß bessere Zustände cintreten werden, die Hülfe des Ver eins mit geknicktem Herzen in Anspruch nehmen. Man muß die Briefe der Hülfesuchenden lesen, um sich einen Begriff von der Noth und dem Elend zu bilden, in welche Familien, welche den gebildetsten Ständen ange hören und früher sich einer höchst glücklichen und sorgenlosen Existenz erfreu ten, durch die traurigen Verhältnisse, welche die Lande Schleswig-Holstein be troffen und in welche sie durch das Festhalten an Dem, was sie nach ihrer Ueberzeugung für Recht und Wahrheit hielten, besonders verwickelt worden, gerathen sind. Die Ungunst der Zeiten gestattet nicht, ein Näheres und Weiteres anzuführcn; wir können nur die Versicherung geben, daß in un sern beiden letzten Versammlungen über 25 neue Gesuche verhandelt worden ist, und wir können ferner nur dringend bitten, daß alle Diejenigen im deutschen Vaterlande, welche Eifer und Liebe für die Sache der Herzog- thümer haben, der Opfer, welche für dieselbe leiden, mit Liebe gedenken mögen und eingedenk bleiben der Verheißung, wenigstens mit ihrem Gute für die nach ihrer Ansicht so gerechte Sache zu stehen. Wenn wir auch keineswegs verkennen wollen und können, daß von vielen Seiten her die Liebe der Freunde der Hcrzogthümcr sich reich entfaltet hat, um die vor handene Bcdrängniß zu entfernen, so dürfen wir doch nicht verschweigen, daß im deutschen Vaterlande ein Erkalten in dieser Beziehung cingetrcten ist; das erste Feuer der Begeisterung ist erloschen, der Alles hintanschcnde Eifer ist verflogen, cs haben andere Ansprüche in anderer Beziehung sich geltend gemacht, und so ist im Verlauf der Jahre cs vergessen worden, was man den Bewohnern der Hcrzogthümcr in unzähligen Adressen ver heißen, und so hat auch das Interesse für die Opfer gewisser Ereignisse, welche überall in Deutschland Anhänger und Verfechter gefunden, augen blicklich verschwinden können. Aber wir hoffen von dem kerngesunden Sinu unserö deutschen Volks, daß cs nur dcr ncucn Ansprache bedarf, um den lebendigen Hauch dcr Theilnahme und Liebe wieder in sein Herz strömen zu lassen, sodaß es opferwillig die Noth der bedürftigen Brüder in den Nordmarken des Vaterlandes aufhebcn oder doch lindern wird. Sollte diese unsere Ansprache überhört werden, sollten uns nicht solche Hülfsquellcn sich eröffnen, die dem vorhandenen Bcdürfniß abhclfcn können, so müssen wir unsern Wirkungskreis bedeutend beschränken oder ihn wol gar völlig auf geben. Doch das wird der lebendige Gott der Liebe und Gnade, durch den und mit dem wir das Werk zu fördern suchen, verhüten.» Der Verein wen det sich dann schließlich an die Localcomite'ö und sodcrt sie, unter Dank für die bisherige Unterstützung, zu erneuter Thätigkcit auf." Oesterreich. Lj Wien, 14. Juni. Die Ucbcrgriffe des belgi schen Klerus sind in vielfacher Beziehung geeignet, die österreichische Regierung auf die Gefahren aufmerksam zu machen, welchen sie sich durch eine allzu große Nachgiebigkeit gegen die klerikale Partei aussehen würde. Der Joscphinische Geist ist zwar so sehr ins Volk gedrungen, daß von Sym pathien für den KleruS keine Rede ist; allein trotzdem läßt sich nicht in Abrede stellen, daß dcr Einfluß dcr Geistlichkeit mit jedem Tage zunimmt und in alle Lcbcnsvcrhältnisse cingreift. Das Schulwesen ist in ihren Hän den. Durch die neuen Ehcgesetze hat sic sogar auf das Familienleben ei nen Einfluß erlangt, der um so bedenklicher ist, als er mit der Anschauungs- weise unserer Zeit in grellem Widerspruche steht. Die Nachrichten aus Bel- gicn haben darum in den höher« Regionen sowol alö auch in den untern Schichten der Bevölkerung großes Aufsehen erregt. Wenn die klerikale Par tei in Belgien eine moralische Niederlage erleidet, so bleibt der Rückschlag auch hier nicht aus. Deshalb sind auch die beiden hiesigen Organe der klerikalen Partei wüthcnd über die Journale, die ihre Sympathien für die Sache der Liberalen offen kundgegeben und trotz aller Denunciationen dcr klerikalen Blätter 'die Demonstrationen der belgischen Städte mit einer ge- wissen Ostentation erzählt haben. Die Negierung, welcher der Eindruck, den die belgischen Vorfälle auf die Bevölkerung hervorbrachten, nicht ent gangen sein mag, hat den Journalen kein Hinderniß in den Weg gelegt, diese Vorfälle mit kleinen Nutzanwendungen zu illustriren. Die Negierung kennt die Stimmung der Bevölkerung recht gut und weiß, daß die Ucbcr griffe des Klerus böses Blut machen; allein sie hat bisjetzt keine Veran lassung gefunden, zu intcrvenircn, und wartet, bis sie eine Gelegenheit dazu findet. Wenn die klerikale Partei in Belgien eine Schlappe erleidet, ist sie auch in Oesterreich geschlagen. Sie begreifen darum auch die Spannung, mit welcher wir hier dem Verlauf der Dinge in Brüssel entgegensetzen. — Die Frankfurter Postzeitung schreibt aus Frankfurt a. M. vom 13. Juni: „Eine aus hiesiger Stadt datirte telegraphische Depesche des Nord meldet: «Oesterreich habe an die deutschen Höfe eine Circularnote ge richtet, worin cs sich über die von Preußen in dcr Donausürsten» thümerfragc genommene Haltung beschwere, da diese den österreichischen Tendenzen entgegen sei (Nr. 136); die Antwort Preußens widerlege siegreich diese Vorwürfe und erkläre sie für ungcgründct.» Es ist etwas daran, und doch ist nicht weniger als Alles, wie es dasteht, falsch nach unserer Kunde von dcr Sache." — Aus Verona vom 11. Juni wird berichtet: „Graf.Radetzky hatte eine gute Nacht; die wundgclegenen Stellen heilen, das sonstige Befinden ist den Umständen gemäß." Unterm 12. Juni wird berichtet: „Graf Ra- dctzky war gestern ruhig, die Nacht war nervös aufgeregt, fast schlaflos, übrigens ist das Befinden unverändert." Aus Marseille vom 13. Juni wird telegraphirt: „Dem Feldmarschall Radetzky sind in Verona die Stcrbe- sacramente gereicht worden." — Die Gemeinde San-Vito di Schio im Venetianischcn wurde am 7. Juni von einem schweren Unglück heimgesucht. Wahrend an diesem Tage in der dortigen Kirche die Messe gelesen wurde, stürzte ein Theil derselben ein; acht Frauen blieben tobt, Vielen wurden Arme und Beine gebrochen, Andere trugen leichtere Wunden davon. Schweiz. Uebcr die Sitzungen des Nationalraihs und des Ständcraths, in wel chen die Neuenburger Frage zum Abschluß gebracht wurde (Nr. 136), berichtet der «Bund» unterm 12. Juni; „Im Nationalrath erhob sich ge stern nach dem Berichterstatter dcr Commission Hr. Camperio in oppositio neller Richtung und stellte ein Amendement zu Art. 2 des bundcSräthlichen Decrctcntwurfs, durch welches die dcr Schweiz durch die Verträge zuer- kannnten Rechte ausdrücklich gewahrt werden sollten. Ihm traten die Her ren Bundespräsident Forncrod und I)r. Escher entgegen, worauf bei der Abstimmung das Amendement Campcrio nur drei Stimmen auf sich ver einigte. Bei dcr Hauptabstimmung sodann gewann dcr Antrag dcr Com mission (rcsp. des Bundesraths) auf unbedingte Ratification des Vertrags von Paris bei Namensaufruf die Stimmen aller anwesenden 103 Mit glieder des Naths. Abwesend waren die Herren Blösch, Bühlmann, Car lin, Clemenz, Flaction, Hehler, Jäger, Jenny, Karlen, Leuenberger, Moser, Patocchi, Segesscr, Stehlin, Stockmar, Thury, Vogel. Der Ständcralh ist heute nach einer mehrstündigen DiScussion, an welcher sich nächst dem Berichterstatter dcr Commission, Hrn. Dubs, die Herren Vogt, Dn. Kern und Di-. Blumer betheiligten, in der Neuenburger Angelegenheit der Schluß- nahmc des Nationalraths einstimmig beigctreten. Anwesend waren 36 Ab geordnete. Hr. Vogt stellte keinen Gegenantrag, sondern erklärte ausdrück lich, mit dcr Mehrheit stimmen zu wollen, weil die Situation eine ge zwungene sei. Auf Mittags 12 Uhr war der Nationalrath noch einmal cinberufen, um den Beschluß dcö Ständcraths cntgcgcnzunehmen. Der bei- stimmcndc ständeräthliche Beschluß wird mitgetheilt und zu Protokoll ge nommen." — Im Canton Neuenburg scheint ein scheußliches und ganz unerklärliches Verbrechen stattgesundcn zu haben. In der Nähe von Boudry hat man nämlich am Fuß eines Baumes den Leichnam eines sechsjährigen Mädchens gefunden, das offenbar erwürgt worden ist. (Bund.) Italien. Sardinien. Alessandria, 5. Juni. Die Befestigungsarbeiten nehmen einen ungemein raschen Fortgang, indem Tausende von Arbeitern täg lich dabei beschäftigt werden. Alessandria wimmelt von Soldaten sowie von Offizieren aller Waffen, besonders des Gcniecorps. Auch die Grenadicrbrigade, die bisjetzt das Vorrecht genoß, nur in Turin und Genua zu garnisonircn, soll, wie man versichert, mit nächstem, und zwar ständig, hierhervcrlegt werden, gen statt den dens einen Kc Ucb wie folg: vorno in war ein «Die Ei in Mass versammc vorgcstclll bildende allgemein DaS Pu gehörig x aus, bat Zuhörersc meine R den And: mäßigen; werden g rcgtcsten mult fort und Jede Straße, wirbelt, Allenthall Gesichterr wurden, i daß Was den mußt Suchende: gang des baten, di Verwund! auf 43, Großherzc hat die S bäude ist — Aus „Man sp, Aus daß der F behufs B> wurde vc zweite To> Lj Par lizeimitI Oblicgcnhc tragen, da werden kö: Namen Di gret, sti^ dcr Presse des Staals eS sollen k ten und il — Wir Präfect de desselben e: Stark gctheilt, un tun« so vie: Maire, um und ohne L Regierung Wählbar o Stimmen sn tischen Part gegeben hat auSgcht.... trauens und Lande geleis chcn Thaten welche dem Maire, mit liegenden E Richtschnur jetzigen Ums neller Act s weisen.