Volltext Seite (XML)
LI4L erhebe». Offenbar ist es hier auf eine Einschüchterung des dänischen Mi nisteriums abgesehen. Unberechtigt ist im Sinne dieses Blatts jede Fode- rung, welche eine Gleichstellung der Hcrzogihümer mit dem Königreiche Dänemark insichschließt. Die Großmächte halten das von der dänischen Negierung gegebene Versprechen aufrecht, wonach die einzelnen. LandcStheile eine solche Stellung in der Gesammtverfassung haben sollen, daß keiner der selben dem andern untergeordnet sei. Dem Druck, welchen man in Däne mark auf die Negierung beabsichtigt, ist von deutscher Seite ein Gegen druck in kräftiger Weise zu verleihen. — Die Zahl Namhafter Russen, welche in diesem Jahre Deutschland bereisen, ist eine außerordentlich große. Nach der Aussage Einzelner derselben hat sich die Reiselust in Rußland in so bedeutendem Grade gesteigert, daß in diesem Frühjahr im Ganzen gegen 60,000 Pässe nach dem Auslande von der russischen Regierung ausgefcr- tigt worden sind. Namentlich machen sich aber die wohlhabenden Familien der russischen Ostsceprovinzcn die Herabsetzung der Kosten für einen Paß ins Ausland auf 5 Silberrubel zunutze, da diese Kosten bekanntlich frü her Hunderte von Silberrubeln betrugen, um eben das Reisen nach dem Auslande dadurch zu erschweren "und für Viele geradezu unausführbar zu machen. Von hier anwesenden Russen der Hähern Stände hört man dar auf hindeuten, daß die besagte Bestimmung des jetzigen Kaisers zur Er leichterung des Reisens ins Ausland eine Rückwirkung auf Rußland aus übe, welche unberechenbar sei und welche in ihrem wirklichen Umfange von den andern europäischen Staaten noch nicht erkannt werde. Durch diese Bestimmung habe Kaiser Alexander zu erkennen gegeben, daß er die innere Fortentwickelung und den Fortschritt Rußlands wolle. Württemberg. Lentkirch, 3. Juni. Da mit der protestantischen Pfarrkirche eine bedeutende, mehre Jahre in Anspruch nehmende Restaura tion vorgcnommen werden soll, müssen die Angehörigen der hiesigen evan gelischen Gemeinde mit der Hospitalkirche zu St.-Jakob, deren Räum lichkeiten freilich für die evangelische Bevölkerung bei weitem nicht ausrci- chen, sich begnügen. Die deshalb von dieser Gemeinde an das bischöfliche Ordinariat gerichtete Bitte um theilweise Mitbenutzung der Pfarrkirche zu St.Martin wurde von dieser Stelle abgeschlagen und zwar unter Anderm auch mit der Bemerkung, daß die Erhaltung der confessionellen Eintracht, worauf in der betreffenden Eingabe neben andern Motiven hingewiescu wor den war, in diesem Falle „keineswegs als in erster Linie maßgebend" be trachtet werden könne. Gleichwol haben einzelne Evangelische es nicht un terlassen, an den Zwecken der katholischen Volksmission mit Geldbeiträgen sich zu betheiligcn. (Schw. M ) — Für Obcrschwaben ist die Errichtung zweier Klöster im Plane. Die Einwilligung der Regierung scheint gewiß zu sein. (N. C ) Großherzogthum Hessen. Worms, 2. Juni. Der Herzog von Meiningen hat für das Lutherdenkmal dem Ausschuß einen persönli chen Beitrag von 100 Fl. durch die herzogliche Hofkassenverwaltung über senden lassen. Freie Städte. Hamburg, -4. Juni. Im Anfänge dieser Woche kam der aus seiner Haft entlassene Oberlehrer Gehrckc aus Berlin in Begleitung zweier preußischer Polizeibeamten hier an, die ihn auf ein Schiff geleiteten, mit welchem er sofort die Reise nach Amerika antrat. (Nat.°Z.) Oesterreich. 2 Wien, 4. Juni. Ueber die in letzterer Zeit mehr fach besprochene diplomatische Spannung, die zwischen dem hiesigen Cabi- nct und dem von Neapel eingetreten, kann ich Ihnen folgendes Nähere mittheilen. Allerdings hat man es hier unangenehm empfunden, daß König Ferdinand die eifrigsten Bemühungen unserer Negierung, ihn aus seiner traurigen Jsolirung zu ziehen und die ihm gegebenen Ralhschläge, zu dem Zweck, eine Aussöhnung desselben mit den Weflmächtcn anzubahnen, nicht blos nicht anerkannt, sondern vielmehr mit seinem habituellen Mistrauen und mit Kälte ausgenommen hat — umsomehr als diese Vermittelungsver suche nur zu seinem Besten unternommen und weit entfernt waren, seiner königlichen Autorität zunahe zu treten. Als König Ferdinand in seinem Mis trauen soweit ging, unsern Gesandten in Neapel, Ritter v. Martini, nicht mehr vorsichzulasscn, mußten natürlich alle weitern Versuche von unserer Seite aufhören. Dabei zeigte unsere Negierung jedoch keinerlei Empfindlich keit, da es einem Souverän freistehcn muß, zu empfangen wen er will. Sie zeigte nur den Ausgang der versuchten Vermittelung den Westmächtcn an und zog sich zurück, ihre bisherige maßvolle Haltung bewahrend. Nichts destoweniger fuhr der neapolitanische Hof fort sich kalt zu beweisen, und kurz darauf erhielt der hiesige neapolitanische Gesandte, Fürst Petrulla, einen mehrwöchentlichen Urlaub. Ob nun von unserer Negierung Schritte ge schehen sind, den König zu einer richtigem Anschauung seiner Stellung zu Oesterreich zu bringen, kann ich nicht sagen, bezweifle cs aber. Die po litische Lage der neapolitanischen Regierung ist an sich schon derart, daß es ihr nicht schwcrgefallen sein kann, zu begreifen, daß eine fortgesetzte Span nung mit unserm Hofe unmöglich in ihrem Interesse liegen könne. Infolge einer solchen bessern Erkenntniß hat nun in den letztem Tagen Fürst Pe trulla von seinem Monarchen die weitere Weisung erhalten, seine Urlaubs reise noch zu verschieben und erst nach der am 17. Juni stattfindenden Sä- cularfeier der Maria-Theresia-Ordensstiftung anzutreten. Es mußte dem König Ferdinand gewiß daran gelegen sein, sich von diesem bedeutungsvollen Feste nicht ebenfalls ausgeschlossen zu sehen, wie von so manchem Andern. Man darf danach hoffen, daß nach erfolgter Rückkehr des Gesandten alle neapolitanische Empfindlichkeit gewichen und das frühere Verhältniß wicder- hergestcllt sein werde. Man sagt, derselbe werde über Brüssel, wo er mit dem Marquis Antonini conferiren wird, sich nach Paris und wahrschein ¬ lich von da auch nach London begeben. Ist diese Mittheilung richtig, so darf man wol daraus schließen, daß König Ferdinand, einrstheils müde der fatalen Spannung mit den Westmächten, andererseits auf seine souve räne Macht eifersüchtig und nicht gewillt, von irgendwelcher Seite her sich beeinflussen zu lassen, die Vermittelung selbst in die Hand nehmen und die Reise des Fürsten Petrulla dazu benutzen wolle, sich direct mit den West mächtcn in Vernehmen zu setzen. Da nun der Kaiser Napoleon von An fang an weniger Animosität gezeigt chat, so wird der Fürst versuchen, am Tuilerienhvfe den Anfang zu machen, und je nachdem ihm dies gelingt, in London seine Bemühungen sorlsetzen. Seine Abwesenheit von Wien dürfte demnach etwa zwei Monate in Anspruch nehmen. — Wir haben letzthin gemeldet, daß die beiden evangelischen Ge meinden Augsburgischer und Helvetischer Confcssion in Wien von der Commune einen Grund von 4 Joch 1076 Quadratklaftcr vor der Matz- leinsdorfcr Linie um den Preis von 1 Fl. C.-M. per Klafter angckaust ha ben, um einen selbständigen evangelischen Friedhof zu erlangen. Es sind bereits die Einleitungen getroffen, daß dieser Grund baldmöglichst cin- gcfricdct und die nöthigen Bauten ausgesührt werden. Dieselben sollen laut einem Circular des Vorstandes Helvetischer Confcssion bcstchen: auS einer Kapelle sammt Thürmchcn und entsprechendem Geläut, einem Hause für den Todtcngräber und einem andern gegenüberliegenden Hause zur Bei setzung der Leichen und Unterbringung der Geräthschastcn. Außerdem soll ein über zwei Klafter hohes weißmarmorncs Kreuz errichtet werden. Die Kosten dieses Unternehmens dürften sich auf 60—65,000 Fl. C.-M. belau fen, die durch eine Sammlung bei allen Glaubensgenossen der beiden Ge meinden gedeckt werden sollen. Schweiz. Der «Bund» berichtet untcrm 3. Juni über das Unglück im Hauen- steiner Tunnel: „Nach unserer gestrigen Depesche vom Hauenstein war man bis zu jener Stunde 3100 Fuß weit mit Legung der Ventilations- röhren gekommen. Um 3 Uhr Nachmittags waren sie auf die ganze Länge von 3400 Fuß gelegt und es hatten die Stollenarbeiten zur Durchbrechung des Schuttkegels begonnen. Den einen Nachrichten zufolge konnten die Arbeiter an den Schacht dringen, ohne zu großes Uebelbefinden zu erlei den; nach andern, spätem Berichten hätten sich während der Stollenarbeit die giftigen Gase neuerdings entfaltet; doch können wir das Letztere nicht mit voller Sicherheit behaupten. Im Laufe des gestrigen Vormittags sind dann auch die vier Vermißten von der Rettungsmannschaft gesunden und todt aus dem Tunnel gebracht worden. Betreffs der Lage der Abgesperr ten geht plötzlich wieder ein leiser Hoffnungsstrahl aus, wenn sich nämlich bestätigt, was wir aus dem Munde eines Reisenden von Olten her verneh men. Danach hätte man am Montag, also mehre Tage nach der Ent wickelung der Kohlensäure und des Kohlenoxydgases diesseit des Schutts, mit dem Wasser.des im Tunnel entspringenden Bachs Blut fließen sehen. Darf man daraus schließen, daß die Abgcsperrtcn wie von der Atmosphäre abgeschlossen so auch gegen die giftigen Gase geschützt sind und zur Fri- stung des Lebens die ihnen zur Verfügung gestandenen Pferde geschlachtet haben? Was uns hierbei verdächtig vorkommt, ist nur, daß man von dem Judicium erst heute etwas vernimmt. Einer neuen Correspondenz des Schweizcrboten entnehmen wir, daß von den mehr als 300 ohnmächtig aus dem Tunnel geschleppten Arbeitern der Rettungsmannschaft — dank der unausgesetzt thätigen Hülfe, mit welcher Männer und Frauen die Be mühungen der Acrztc unterstützten -- Alle wiederhergestellt und die Gestor benen sämmtlich schon todt aus dem Tunnel getragen wurden. Freilich ohne die schnelle und kräftige Hülfe würde der Tod eine furchtbare Ernte ge halten haben." Der «Bund» enthält dann noch zwei Depeschen aus Hauenstein vom 5. Juni. Die erste, Morgens 10 Uhr, sagt: „Diesen Morgen um 8 Uhr haben die Arbeiter den Schuttkegcl durchbrochen. Ein der Ocffnung nahe- gebrachtee Licht löschte augenblicklich aus, ein Beweis, daß aus der innern Seite ebenfalls schlechte Luft ist. Ueber das Schicksal der Unglücklichen ist noch nichts bekannt, da man nur mit der größten Vorsicht weiter vorrücken muß, um nicht neue Menschenleben zu opfern." Die zweite, von Mittags 12 Uhr 20 Minuten, lautet: „Um 12 Uhr war der Durchbruch des Stollen bereits soweit, daß Leute aus- und einsteigen konnten. Aber jenseit ist die Lust so verpestet, daß nicht vorzudringen möglich. Von den Eingesperrten ist noch kein Lebenszeichen erfolgt." * Basel, 4. Juni. Einer heute hier eingctroffenen Depesche zufolge sind sämmtliche in dem Schuttkegel Eingeschlossene todt gefunden worden. Ma» nimmt an, daß sie gleich nach dem Einsturz erstickt seien. Frankreich. i-I Paris, 4. Juni. Die republikanische Partei beschäftigt sich mit dem Schwur, welcher von jedem Mitgliede der Kammern zu leisten ist, dem Kaiser und der Verfassung treuzubleibcn. Die Eiferer hatten in einer Berathung, die sie gehalten, beschlossen, cs Jedem, der für den Gesetzge benden Körper gewählt, zu überlassen, ob er den gefederten Schwur leisten oder ihn verweigern und seinen Austritt erklären will, wie etwa Cavaignac und Carnot im Jahre 1852. Es soll aber Niemand, wie sie entschieden, übel angcschrieben werden, oder des Ucbertritts verdächtig erscheinen, der den Schwur leistet, weil er als Mittel betrachtet werden muß, im Inter esse der Partei zu wirken, und der politische Schwur niemals bindend ge wesen, wie die republikanischen Glieder der Deputirtenkammer unter Lud wig Philipp und noch ein anderes späteres Beispiel beweisen. Wie ver sichert wird, hat Hr. Marie erklärt, daß er für den Fall, daß die Wahl auf ihn j ben würd unabhäng und Car« weigern r lassen. — Turin d machte ih> wirkt die treter des gegenüber Emanuel zählen kö weise nick Niemand verbündet lisch-franz nutzen di, die Franl ließe, da dic Rußi aus guter Zusammc englisch-ft -j-Lor Rubrik i man sich des Köni Ausnahw für die i sich im 5 Jahre sp die liberc dringen, dclt werd Dic aus, da Brüssel des Koni fectcnhcrr scher De mermajor raten S Bekannt! Nordens lag dies daß dic . testanlisch die Kirch gelehrig, gestellt h gen das Bevölkere aller For unsere K und Wo aus, wa< rcnd sie Völkern sterle Ve wieweit gier gute gern ein Vvlkscla Kirchenzr Verfüg» Sterbend Volk, sic theologisi jemals il diesem 8 rigung c stehen » Aufsicht Da unabschb wie die schäft si daß er f nung de friedliche tischen 8 lich zu