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die Morning Post, „sind eine ernste, arbeitsame, zuverlässige Race, die in allen Wcltthcilcn treffliche Kolonisten gibt. In Amerika haben sie die Wurzel vieler Niederlassungen gebildet, deren Zweige und Aeste mehr als die Hälfte der Union überschattet haben; in Australien und Kalifornien gibt es keine besser gearteten und ruhigem Leute als die Deutschen. Auf derSchwestcr- inscl sind die Nachkommen der vor mehr als anderthalb Jahrhunderten cin- gcwandertcn Deutschen (in Limerick und Tipperary) noch heutzutage eine florircnde Nace; und solange Spanien den aus Deutschen bestehenden Nue- vas Poblaciones, welche Olavides im Jahre 1768 in der Sierra Morena pflanzte, seine Versprechungen hielt, sind auch sie den ihnen auferlcgtcn Be dingungen redlich nachgckommcn." Ein paar Militärs im Unterhause war fen bei Besprechung des Thema gar lüsterne Werbcrblickc aus die Kaffem. Major Wortley rief aus: „Das wäre die prächtigste leichte Infanterie der Welt!" und Oberst Lykes drang ernstlich in die Negierung, den Versuch zu machen und diesen so symmetrisch gebauten Burschen den rothen Nock anzuzichcn. Die Times findet ebenfalls, daß die Kaffem ein wahres Kricgs- gcnic besitzen. „Aber", fragt sie, „gegen wen soll man sie verwenden, wenn sie aufgehört haben, unsere Feinde zu sein?" Türkei. Konstantinopel, 20. Mai. Zur Gründung einer inländischen Bank wurden in vier Tagen 1,800,000 Pf. St. auf Subscription unter» zeichnet. Das ganze Capital besteht aus 3 Mill. Medjidies, wovon 150,000 sogleich durch Actien erhoben werden.— 1300 Häuser sind ab gebrannt. (Ocst. Cz.) ^kmevika. >< Neuyork, 25. April. Während des Monats, welcher seit der Ab sendung des durch den Senat amendirten Dallas-Clarendon-Vcrtrags verflossen ist, hat man sich dicsseit und jenscit des Oceans gewöhnt, die Angelegenheit als geordnet anzusehen. Das Cabinet von Washington zeigte sich geneigt zu glauben, daß die Negierung Lord Palmerston's keine Schwie rigkeiten gegen die Annahme seiner Vorschläge erheben würde, und Prival- bcrichte aus höchster Quelle rechtfertigten diese Meinung. Lord Napier selbst, der neue Gesandte Englands, machte kein Eeheimniß aus seiner Ucberzeu- gung, daß,dies das Resultat der rasch wiedcrangeknüpftcn Unterhandlungen sein würde. Kaum eine Woche vorher ging ein vertraulicher Brief einer mit dem Cabinet in London cngverknüpften Person durch unsere Blätter, in welchem es unter Anderm hieß, daß „der Vertrag leicht ausgcführt wer den würde, da nicht eine einzige Seele in England sich um einen halben Penny deshalb bekümmere". Es erregt also nicht geringes Erstaunen, daß uns jetzt in der positivsten Weise versichert wird, der Vertrag wäre von England verworfen worden. Keine nähere Angabe wird gemacht rücksicht- lich der Gründe, welche Lord Palmerston dazu bewogen haben sollen, und insofern müssen wir uns einer eingehenden Beurtheilung der Folgen dieses Schritts enthalten. Aber das Factum der Verwerfung an sich ist so bedeu tungsvoll und für Denjenigen, der mit den Verhältnissen der amerikani schen Politik vertraut ist, so belehrend, daß cs der Mühe verlohnt, einen Augenblick dabei zu verweilen. Als die centralamcrikamschc Frage im An fänge der letzten Sitzung des jüngsten Parlaments von Lord Derby vor das Haus gebracht wurde, strengte sich Lord Clarendon besonders an, zu erklären, daß England kein anderes Interesse außer jenem eines freien Tran sits über den Isthmus in Mittclamcrika verfolgen könne. Es war dieser Punkt allein, auf welchem England in dem Vertrage bestand und in wel chem die Vereinigten Staaten bereit waren, ihm uneigennützig entgegenzu- kommen. Die von dem Senat und dem Präsidenten in den Vertrag auf- gcnvmmencn Amendements ließen diesen Punkt unberührt. Wo liegt also die Schwierigkeit? Wenn ich mich nicht sehr täusche, so habe ich Ihnen dieselbe schon vor mehren Wochen in einem meiner Briefe angcdcutet, als der Vertrag an Dallas abging, um dem englischen Cabinet zur Annahme vorgclegt zu werden. Damals wurden gewisse Punkte veröffentlicht, von denen cs hieß, daß sie die Vcrbesserungsanträgc der Washingtoner Admini stration enthielten. Einer dieser Zusatzartikel bezog sich auf eine Con vention, die zwischen England und Honduras rücksichtlich einer Ccssion der Baiinseln an den letztern Staat gemacht worden, und war so stiiisirt, daß in demselben die Anerkennung eines Passus der englisch-hondurasschen Con vention, der die Einführung der Sklaverei in diese Inseln verbot, seitens der Vereinigten Staaten vermieden wurde. Man versicherte uns damals, daß die Klausel rein negativ, d. h. ein bloßes Stillschweigen über diesen Punkt ausdrückend, gehalten worden sei, was für unsere Sklavcnpolitik hätte genügend sein sollen. Die Handlung Lord Palmerston's aber gibt al len Grund zur Annahme, daß die Fodcrungen der Prosklavereipartci im Senat weiter gingen, als wir vorausgesetzt haben. Es wäre für das eng lische Cabinet in der That eine Thorheit gewesen, sich der Gelegenheit, die ihm ein solches Ansinnen bot, nicht zu dec einfachen Verwerfung des gan zen Vertrags zu bedienen. Die Convention mit Honduras ist ein Ucber- cinkommen zwischen zwei unabhängigen Staaten, in das keine dritte Macht etwas darcinzuredcn hat. Die in demselben stipulirtcn Vorkehrungen betref fen eine Institution, welche dem englischen Charakter zuwider ist, und sic blos aus Gefälligkeit gegen eine Partei des Auslandes aufzugcbcn, wäre in England sehr unpopulär, wie die Ablehnung des Vertrags auf Grund eines solchen Ansinnens Lord Palmerston nur zum Vortheil gereichen würde. — Der New-UorkHerald sagt über die gegenwärtigen amerikanischen Rechtsverhältnisse: „Die besondere Eigcnthümlichkcit der Rechtspflege m den Vereinigten Staaten besteht darin, daß hier überhaupt gar nicht Recht gepflogen wird: daß die Verbrecher'entwischen; daß Menschen, die offen vor aller Welt Augen abscheuliche Unthaten verüben, nicht bestraf werden; daß die Gesetze und ihre Vollstreckung zwei himmelweit voneinan der verschiedene Dinge sind; daß selbst die vollgültigsten und handgreiflich sten Beweise, die erschwerendsten Umstände bei Begehung des Verbrechens nicht hinrcichcn, um eine Ueberführung und Verurtheilung des Verbrechens zu erwirken.... Es wird von Tag zu Tage ungewisser, ob überhaupt ir gendwelche Verbrecher unter irgendwelchen Umständen bei uns zur Strafe gebracht werden können. Die Staatsanwälte wissen cs aus Erfahrung, daß selbst die überwältigendste Masse der schlagendsten Schuldbewcise noch keinen verurtheilendcn Wahrspruch sichert und daß es oft nichts helfen würde, wenn die Geschworenen selbst Augenzeugen eines Mordes gewesen wären. Wir haben Strafgesetze gegen Mord wie gegen alle andern Vcr- brechen, allein fortwährend werden Menschen ohne alle Umstände getödtet und Niemandem geschieht etwas dafür. Der Repräsentant Herbert tödtet einen Kellner; der Ministerialbcamte Lee schießt einen achtbaren Kaufmann todt, der ihm auf seinem Bureau einen Besuch abstattet; Baker schießt Poole todt, Graham den Loring und in diesen wie in unzähligen gleichen Fällen geschieht dem Mörder nichts, absolut nichts — er wird ehrenvoll frei- gesprochen und ihm dabei obendrein noch der Nimbus gekränkter Unschuld verliehen. Schon vor Jahren bemerkte Hr. v. Tocqueville den fortwährend zunehmenden Leichtsinn in der Justizpflege in den Vereinigten Staaten; die Warnungen, die er daran knüpfte, finden jetzt schon ihre Anwendung, der Zustand, den er als eine schreckliche Möglichkeit schildert, ist in der That bereits cingctretcn. Es kann als praktisch feststehende Generalregel betrach tet werden, von der nur selten Ausnahmen vorkommen, daß in den Ver einigten Staaten der Mord kein Verbrechen ist. Die Polizei verhindert ihn nicht, die Gerichte bestrafen ihn nicht rc." «Königreich Sachfen. N Dresden, 27. Mai. Vorgestern hielten die Stände des dresdener Kreises ihren Kreistag hier. Er war sehr besucht. Das Interesse an die- scn kleinen Landtagen ist von jeher sehr stark gewesen und nur selten und wenig durch die politischen Ereignisse erschüttert worden. Von den vielen, meist nur das Kassenwesen betreffenden Verhandlungen will ich nur einige bemerkenswerthe erwähnen. Zur immer größern Emporbringung und zu allgemeiner»« Eingänge der Chemie in unserm Landbau — Agriculturchc- mie — wurde die Stelle eines besondcrn Chemikers begründet und für das hiesige so wohlthätige Pestalozzistift zwei Freistellen fundirt, auch sonst manche wohlthätige Anstalten bedacht, dagegen eine bisjetzt stets auf dem Budget stehende Position von 1-100 Thlrn. Unterstützung für Wcgebesserungen zu rückgezogen, da die meiste»» Vicinalwege des Kreises in einem Zustande sich befänden, welcher dcn Verpflichteten die Erhaltung sehr leicht mache. Die krcisständischc Kasse hat einen Bestand von 145,000 Thlrn. Leipzig, 28. Mai. Die gestrige Sitzung der Stadtverordneten eröffnete der Vorsitzende damit, daß er dem Collegium zwei Zuschriften des Stadtraths vortrug, die dasselbe officicll von den großartigen Vermächt nissen und Schenkungen des unlängst verstorbenen Kaufmanns Mende so wie von einem dem Waisenhause ausgesetzten Legat (100 Thlr.) von dem Baron Speck-Stcrnburg in Kcnntniß setzten. Eine weitere Zuschrift des Raths, die Aufnahme des Turnunterrichts in den Lectionsplan der obern vicr Knabcnclassen der Ersten und Zweiten Bürgerschule sowie der Verei nigten Frcischule war bereits durch Umlauf bei den Mitgliedern erledigt und gutgeheißen worden. Bewilligt wurden 1297 Thlr. zu Anlegung einer 500elligen Schleußt aus der Gasanstalt in die Parthe sowie )>er Erlaß eines im vorigen Jahre der Spciseanstalt gemachten Vorschusses von 400 Thlrn. Außerdem fand noch die Rechnung der Hundesteuer für das Jahr 1856 Genehmigung; die Einnahme ist bis zu 4287 Thlr. gestiegen, dennoch aber der Ueberschuß geringer geworden, weil sich diesmal ein Mehr der Ausgaben herausstcllt. Riesdorf bei Lichtenstein, 25. Mai. In der Nacht vom 23. zum 24. Mai ist im Stallgebäude des hiesigen Ritterguts Feuer ausgekommen. Zwar ist nur das Dachwerk abgebrannt, der gewölbte Stall hingegen stehen- geblicbcn und auch alles Vieh gerettet worden; indessen sind bei dem Brande vicr Personen, drei Mägde und ein Knecht, während des Schlafs um das Leben gekommen. Eine andere Magd und ein Eisenbahnarbeitcr, die sich mit den vier Verbrannten in einer und derselben Kammer befanden, haben sich durch das Fenster gerettet. Es war ein trauriger, herzzerreißender An blick, die furchtbar verstümmelten und zusammcngeschrumpften Leichname, deren Kopf kauin noch so groß war wie der eines neugeborenen Kindes, denen Arme und Beine fehlten, in einem wahrhaft mumienartigen Zustande stehen zu sehen, lieber die Entstehungsursache des Feuers ist nichts bekannt; doch bezweifelt man, daß es angelegt sei. (S. C. Z.) — Aus Roßwein vom 25. Mai wird der Leipziger Zeitung geschrieben: „Heute Vormittag war der Lehrling des hiesigen Kaufmanns Gumpert in dem übrigens feuerfesten Spiritusgewölbc mit dem Licht einem vom Lager hcrabgcfallcncn Fasse, in welchem sich noch eine Quantität Spiritus be fand, zunahe gekommen, wodurch dieses in Brand gerieth. Durch die schnell ergriffenen Maßregeln und Anwendung einer Bucher'schcn Feuer- löschpatronc wurde das Feuer alsbald erstickt und blieb demnach der Scha den für den Eigenthümer ein nur geringer." Wevfonalnachrichten. Charnkterverleihttngen. Königreich Sachsen. Dem seit den» I. Mai , aus Gesundheitsrücksichten auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzten Amts- Hauptmann Georg v. Winckler zu Dresden ist der Charakter als Geh. Regie- rungßrath bcigelegt worden. * Leip Pfingstfest ser auf z sind. W Dampfschi Henry La! kannt vor> ivechsclseit darbietet > Gegenden Eisenbahn entspreche» Alles genc gcntritt. auf künstle gem Jahr Blätter dl Ausgabe zu je 3 T Ohne bisher erst Bezug aw punkt nehn nebst zehn eine durch Leipzig a» stav v. Be Schlesien, Plan von fischen Sä Prags nai lich erschie Scitcnstück Zeit", cn Schlesien schildert: i Schlesische chcn, ist in Nürnberg' ausfllhrlick Kunstschätz winter, de» Leipzig ist Frankfurt Eisenbahn Fahrt von Bändchen Adolf Bol Kassel unl und als j Blatt des len. Die Buddeus und Wan Hocker au sich scincZ gänzung d lenz-Köln schrieben: Desto hat heute leisten ist, Hafter Dis versammln zu 100 Ll pitals festz Effectenco» mungen 5' — In dc am 25. 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